Название: Weihnachtserzählungen - 308 Seiten
Автор: Charles Dickens
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783742762993
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Gesellschaft dorthin gekommen, und es war ein verstockter
Schlingel, der seine Halbschuhe aufgeschnürt trug. Da kommt
nun meine Caroline heraus und ich sage zu ihr:
» Caroline, komm mit mir und setze dich unter die Mauer, wo
niemand hinkommt, und iß eine Kleinigkeit, die ich für dich
mitgebracht habe.«
Darauf schlingt sie die Arme um meinen Hals und sagt:
»Oh, weshalb sind Sie keine Mutter, wo es solche Mütter gibt,
wie es sie gibt!«
So spricht sie, und in einer halben Minute beginnt sie zu lachen
und fragt:
»Habe ich wirklich Ihre Haube in Fetzen gerissen?«
Und als ich erwidere: »Gewiß hast du das getan, Caroline«, lacht
sie wieder und sagt, während sie mir das Gesicht streichelt:
»Weshalb tragen Sie aber auch solche altmodischen Hauben, Sie
liebes, altes Wesen? Wenn Sie nicht so eine altmodische Haube
aufgehabt hätten, dann glaube ich nicht, daß ich es selbst damals
getan hätte.«
Denken Sie sich, so ein Mädel! Ich konnte sie auf keine Weise
dazu bringen, mir zu sagen, was sie nun anfangen wollte. Sie
sagte bloß immer, oh, es würde ihr schon nicht schlechtgehen,
und wir schieden, nachdem sie mir aus Dankbarkeit die Hände
geküßt hatte. Ich habe niemals mehr etwas von dem Mädchen
gesehen oder gehört, aber ich bin fest überzeugt, daß eine sehr
vornehme Haube, die auf Veranlassung eines ungenannten
Absenders an einem Samstagabend in einem Wachstuchkorb
gebracht wurde, von Caroline kam. Der Überbringer war ein
höchst unverschämter junger Sperling von einem Affen, mit
schmutzigen Schuhen, der auf der gescheuerten Treppe laut pfiff
und an dem Geländer mit einem Reifenstock Harfe spielte.
und an dem Geländer mit einem Reifenstock Harfe spielte.
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Welch unchristlichen Verdächtigungen man sich aussetzt, wenn
man sich auf das Pensionsgeschäft wirft, das kann ich Ihnen nicht
mit Worten schildern. Aber ich bin niemals so ehrlos gewesen,
doppelte Schlüssel zu haben, noch möchte ich das gern von Miß
Wozenham weiter unten auf der anderen Seite der Straße
glauben; ja, ich hoffe sogar aufrichtig, daß das nicht der Fall sein
möge, obwohl man andererseits nie wissen kann. Es ist im
höchsten Grade verletzend für die Gefühle einer
Pensionsinhaberin, daß die Mieter stets denken, man versuche
sie zu übervorteilen, und niemals auf den Einfall kommen, daß
vielleicht grade sie es sind, die einen übervorteilen möchten.
Aber, wie Major Jackman oft zu mir gesagt hat:
»Ich kenne die Gewohnheiten auf diesem runden Erdball, Mrs.
Lirriper, und das ist eine davon, die sich überall findet.«
Und manchen kleinen Ärger hat mir der Major schon
ausgeredet, denn er ist ein kluger Mensch und hat schon vieles zu
sehen bekommen.
Du lieber Gott, sollte man es denken, dreizehn Jahre sind
darüber hingegangen, obwohl es mir wie gestern erscheint, daß
ich an einem Augustabend am offenen Wohnzimmerfenster saß
(denn das Wohnzimmer war gerade frei) und mit der Brille auf
der Nase die Zeitung vom vorigen Tag las. Denn meine Augen
der Nase die Zeitung vom vorigen Tag las. Denn meine Augen
waren für Druckschrift zu schwach geworden, obwohl ich, dem
Himmel sei Dank, gut in die Ferne sehen kann. Auf einmal höre
ich einen Gentleman die Straße herauflaufen kommen, der in
einer fürchterlichen Wut mit sich selbst spricht und jemand zu
allen Teufeln wünscht.
»Bei Sankt-Georg!« sagt er laut und packt seinen Spazierstock
fester, »jetzt gehe ich zu Mrs. Lirriper. Wo wohnt Mrs.
Lirriper?«
Darauf blickt er sich um, und wie er mich sieht, zieht er den Hut
so tief, als wäre ich die Königin, und sagt:
»Verzeihen Sie die Störung, Madam, aber können Sie mir bitte
sagen, Madam, in welcher Nummer in dieser Straße eine
weitbekannte und allgemein geachtete Dame namens Lirriper
wohnt?«
Ein wenig verlegen, obwohl, wie ich gestehen muß, angenehm
berührt, nehme ich die Brille ab und sage mit einer Verbeugung:
»Sir, Mrs. Lirriper ist Ihre ergebene Dienerin.«
»Das ist ja erstaunlich!« sagt er darauf. »Bitte tausendmal um
Verzeihung! Madam, darf ich Sie bitten, einen Ihrer Bedienten
anzuweisen, einem wohnungsuchenden Herrn namens Jackman
die Tür zu öffnen?«
Ich hatte den Namen nie zuvor gehört, aber einen höflicheren
Gentleman werde ich sicher niemals vor mir sehen, denn er sagte:
»Madam, es ist mir peinlich, daß Sie persönlich die Tür für
keinen würdigeren Zeitgenossen als Jemmy Jackman öffnen.
Nach Ihnen, СКАЧАТЬ