Magisches Kompendium - Der Mors Mystica, andere Tode und Initiationen. Frater LYSIR
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Magisches Kompendium - Der Mors Mystica, andere Tode und Initiationen - Frater LYSIR страница 11

СКАЧАТЬ wird, ist absolut individuell, da jeder Mensch seine Trigger und Reize hat, wenn es um die Thematiken „Ethik“ und „Moral“ geht. Vielleicht muss man ein astrales Wesen töten, vielleicht muss man auch nur widersprechen oder über einen derben Witz lachen, in dem Minderheiten diskriminiert werden. Möglich ist alles. Doch so schlimm oder so lächerlich es für einen fremden Menschen ist, im Abyss wird man auf eine ethische und moralische Prüfung stoßen, durch die man bewusst gebrochen wird, wenn man sich von den menschlichen Konzepten nicht lossagt. Genau deswegen muss man eng mit seinem Astralkörper zusammenarbeiten, denn dieser hat nicht die Muster, die der physische Körper, der Ätherkörper, der Mentalkörper oder der Emotionalkörper besitzt. Genau deswegen ist der Astralkörper stets ein besonderer Körper gewesen, der ein bindendes Glied zwischen den höheren und den niederen Energiekörpern darstellt. Wenn man an seinen Mustern festhält, wird man niedergeschmettert werden und alle Hoffnungen, heil und unversehrt aus dem Abyss zu kommen, werden fahren gelassen. Die Muster im Menschen werden Stück für Stück herausgebrochen oder auch herausgebrannt, da der Mensch, durch die fortwährende Konfrontation mit der eigenen Begrenztheit des Geistes, irgendwann resigniert und aufgibt, sodass die ersten Zeichen erkannt werden können, die man lapidar mit einer „Anerkennung von kosmischen Regeln“ betiteln kann. Doch Resignation hin oder her, es gibt kein zurück, wenn man sich einmal im Zuge seines Mors Mystica in den Abyss begeben hat, denn dies geschieht aus freiem Willen, aus einem Willen, der erkennt, dass man sich selbst auf einen Weg befindet, der zum höheren Selbst führt. Dies bedeutet aber, dass nicht jede Arbeit, die mit einem Mors Mystica in Verbindung gebracht werden kann, auch in den Abyss führt. Es gibt hier keine Parameter, die man abhaken kann, um zu erkennen, ob man sich in einem Mors Mystica befindet, der einen bewussten Weg in Abyss bereithält oder ob man sich in einem Prozess befindet, der dies alles einläutet. Fakt ist, wenn man einmal im Mors Mystica im Abyss war, wird man immer wieder hier seine Prüfungen ablegen müssen.

      Die Erkenntnisse, die man im Abyss, im Mors Mystica und letztlich auch irgendwann in der Sphäre Daath erlangen kann, sind gigantisch. Man erkennt, dass es keine Existenz und keine Nicht-Existenz gibt. Und man erkennt, dass es eine Existenz und eine Nicht-Existenz gibt. Man wird in ein paradoxes Feld geworfen, in welchem es unendlich viele Gründe und gleichzeitig keine Gründe gibt – im dreifachen Wortsinn sogar. Man fällt ins Bodenlose, grundlos. Deswegen wird die Sphäre Daath, hinter vorgehaltener Hand, mit der Qualität des „absoluten Bewusstseins“ verglichen, wobei man auch diesen eigenen Grund niemals mit seinem vollen Tagesbewusstsein erreichen wird. Es gibt hier und da Übereinstimmungen, es gibt hier und da Überwindungen und es gibt hier überall Illusionen, die man erlangen kann. Nur wenn man die Täuschung der Manifestationen aller Ebenen durchschauen kann, wenn man die Illusion der „Zehn“ durchschauen kann, wird man die Wahrheit erkennen, jene Wahrheit, die besagt, dass Illusion die einzige Wahrheit ist, die der Adept des Großen Werkes jemals erfahren wird, da er nur in der Lüge der Existenz die Nicht-Existenz spüren kann. Verwirrt? Dies ist Daath und Daath enthüllt die Illusion und die Bedeutungslosigkeit der Existenz, die in den Sphären der Schöpfung nichts weiter als ein einziger großer kosmischer Scherz ist. Mehr und mehr wird man getrieben werden, mehr und mehr wird sich die Offenbarung der Sinn- und Bedeutungslosigkeit der eigenen Existenz manifestieren und man wird erkennen, dass „Erkenntnis“ niemals gewesen ist, da eine Erkenntnis im Kosmos niemals mit einem Ego zu vereinen ist, welches verhaftet, im menschlichen Geist wohnt. Deswegen kann man nur Illusionen erkennen, deswegen kann man nur Illusionen deuten und hoffen, dass man irgendwann einen unvorbereiteten Blick hinter den Schleier Daaths wagen wird, ohne dass man in einen wortwörtlichen Wahnsinn driftet. Deswegen ist nicht nur Selbsterkenntnis gefährlich, sondern auch der Mors Mystica. Die meisten Menschen, die einen Mors Mystica erleben, erleben nie die Sphäre Daath. Selbst den Abyss erleben sie nur in entfernten Ausläufern, denn es muss unwahrscheinlich bleiben, dass ein unbedarfter Geist überhaupt in die Sphäre jenseits des Abgrunds vordringen kann. Wie oft wird man sich aufgeben, wie oft wird man sich selbst zerlegen, wie oft wird man weinen, bluten und schwitzen? In diesem Kontext sind es noch nicht einmal Metaphern. Doch wer lieber mit Metaphern arbeiten will, dem sei gesagt, dass die Götter des Seins, vor dem Erfolg, bekanntlich den Schweiß gesetzt haben, sodass man auf der Reise zum „Thron des Schöpfers“ sich von allem befreit.

      Um den Mors Mystica auch in den höheren Ebenen bewusst zu erleben und hierdurch einen Einfluss auf seine Evolution zu nehmen, muss man in die Kabbalah kurz eintauchen. Der Grund hierfür sind die passenden Fachvokabeln, denn schließlich wird die ganze Zeit von der Sphäre Daath gesprochen, nicht wahr? Wer also die Sphäre Daath bzw. vorher den Abyss, erreichen will, kann aus seiner Schönheit, seiner Harmonie starten. Dies bedeutet, dass man aus der Sephirah Tiphereth beginnt, um sich dann irgendwann den brennenden Fluten des Abyss gegenüber zusehen. Diese Fluten muss man erst einmal mit „heilem Astralkörper“ überqueren, was nicht immer einfach ist. Man wird in diesen Phasen feststellen, dass selbst Energiekörper so etwas wie Schaden, Blessuren oder Verletzungen erfahren können, auch wenn dies nichts Physisches ist. Dennoch wird man dies in seiner Physis spüren, denn die Energiekörper sind mit allen Ebenen und Körper verbunden. Dies kann einer der entscheidenden Wegpunkte auf der Reise sein. Diesen Wegpunkt kann man mit dem „manifestierten Schleier der Existenz“ betiteln, den es zu zerreißen gilt. Doch es würde zu weit führen, diese Thematik hier aufzuschlüsseln, da es vom Tod und vom Mors Mystica fortführen würde. Wer mehr über diese „besondere Paradoxie“ erfahren will, kann dies im Werk „Liber Abyssos; ISBN: 978-3-7375-2198-7 beginnen und in Daath damit enden.

      Prüfungen gibt es immer, das ganze Leben ist voll von Prüfungen, doch eine Art „Würdigkeitsprüfung“ erfährt man selten. Gut, wenn man es etwas übertreiben will, ist jedes Bewerbungsgespräch eine Würdigkeitsprüfung, genauso so wie jedes Gespräch, was dazu führt, in eine bestehende Gruppe integriert zu werden, doch man kann sich sicher sein, dass eine Würdigkeitsprüfung, in Bezug auf energetisches Arbeiten und kosmische Anteile, anders verläuft, als in der realen Welt. Man kann sich hier leider auch nichts vorstellen und jegliche Beschreibung wäre witzlos, da sich diese Beschreibung auf die eigene Bildsprache bezieht und die persönlichen Triggerpunkte anspricht. Wenn man sich irgendetwas vorstellen will, dann ist es die Erfahrung, dass die Prüfung des Abgrunds sich erst im letzten Moment offenbaren wird, wenn man bereist nicht mehr umkehren kann. Der Rest besteht nur aus vagen und abstrakten Schemen, die hinter dem undurchschaubaren Schleier tanzen und einen narren. Gut, Schemen und Schatten werden einen unerschrockenen Magier sicherlich nicht abhalten, oder? Oder ist es möglich, dass jeder Mensch seine Wundmale hat, die genau durch diese Schemen und Schatten angesprochen werden.

      So muss der Reisende seinen Mut zusammennehmen, und sich seinen eigenen Schatten und Schemen stellen, sodass man hier wieder eine Verbindung zur klassischen Selbsterkenntnis und der eigenen Schattenarbeit schlagen kann. Wer die eigene große Wahrheit erkennen will, wird irgendwann erkennen, dass die Wahrheit die Lüge ist, die sich im Schleier der Illusion verbirgt. Gleichzeitig wird man erkennen, dass es den Schleier nicht gibt, denn es gibt keine Existenz, da die Existenz selbst die große Täuschung ist, die meisterhafte Lüge, die wir uns als Menschen und lineare Wesen auferlegt haben. Dennoch kann ohne diese Lüge nicht das Reich jenseits der Manifestation erfahren werden, da sie sich bedingen. Auch dies ist wieder ein Paradoxon und auch hier ist es wieder nicht das erste oder das einzige Paradoxon, welches man im Abgrund treffen wird. Die Sphäre Daath und auch der eigene Mors Mystica, der in diesen Tiefen vollzogen wird, sind die Quelle, aus der alles entspringt. Daath und der eigene Mors Mystica sind der Akt der Schöpfung, aus dem heraus Ordnung in das Chaos gebracht wurde und wird. Es geht hier nicht mehr um eine Dualität, weil es das Nichts ist, dass sich offenbaren wird, sodass man in eine Unität fällt – für eine Sekunde und für eine Existenzspanne, denn Zeit ist Illusion.

      Wenn man sich dies alles einmal mit einem neutralen Bewusstsein anschauen will, um zu versuchen, den Zustand „Mors Mystica in der Sphäre Daath“ zu umschreiben, müsste man – ungeachtet der Übersetzung aus dem hebräischen (Wissen bzw. Allwissen) – den Begriff der „Grausamkeit“ wählen. Denn wenn man ehrlich ist, dann sind die ganzen Beschreibungen alles andere als fröhlich. Grausamkeit? Hatten wir das nicht schon? War nicht auch „Mutter Natur“ grausam, wenn man es aus menschlichen Augen und durch menschliche Systeme betrachtet? Nun, diese СКАЧАТЬ