Название: Magisches Kompendium - Der Mors Mystica, andere Tode und Initiationen
Автор: Frater LYSIR
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: MAGISCHES KOMPENDIUM
isbn: 9783742723574
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Eine Bindung an Gesetze, Moral oder Beschränkungen ist ein Akt der Grausamkeit, doch nur so kommt die Schöpfung über diese allgegenwärtige Kraft hinaus, nur so kann eine Fragmentierung vollzogen werden, nur so kann sich die Unität, die göttliche Quelle erfahren, nur so ist es möglich, dass die Energie, die aus sich selbst heraus fließt und sich selbst entreißt, ihren eigenen Teil erfährt. Dieser Teil, der wie die Quelle selbst ist – ewig ungebändigt und unbeschränkt – eröffnet eine Form, eine Form für etwas Ewiges, was wiederum in der Grausamkeit der Beschränkung endet, denn die Ewigkeit wird in diesem Fall begrenzt, begrenzt durch ein viel zu enges Korsett aus Existenz, Sein, Gesetz und dem Joch der Materie. Deshalb kann man eine Grausamkeit in der Schöpfung sehen, denn wie sonst soll sich die Ewigkeit erfahren, wenn es keine Trennung zu sich selbst, keine Begrenzung und keine Gebundenheit gibt? Allein zu existieren, alles auf sich selbst zu beschränken, ohne die Verbindung zum Alles, das ist die Grausamkeit der Schöpfung, eine Grausamkeit, die vom Schleier der Täuschung umhüllt wird. Wenn man nun die vorherigen Gedanken nimmt, wenn man sich nun vorstellt, wie die Quelle selbst diese Grausamkeit benötigt, wird man ein Schritt weiter sein, wenn man dann noch das Wort und den Gedanken „Quelle“ durch sein eigenes Sein ersetzt, wird man einen winzigen Blick in seine Ewigkeit werfen können, denn die Ewigkeit stirbt im Bewusstsein der Endlichkeit, sodass sie nicht existieren kann. Deshalb muss dieses Bewusstsein genommen werden, um mit dem Schleier der Täuschung eine Gnade in der Grausamkeit der Schöpfung zu erfahren, eine Gnade, die ein wahrer Liebesdienst ist, ein Liebesdienst der Schöpfung, unter dem Joch der Manifestation. Die Ewigkeit, die Quelle, das eigene Sein – alles kann sich selbst diese Gnade erweisen, und alles erweist sich diese Gnade, auch wenn es hier bereits das Gewebe der Angst und der Furcht gibt.
Angst und Furcht sind im Kontext des Mors Mystica immer ein sehr wichtiges und essenzielles Thema, ein Thema, das im wahren Sinne des Wortes über Leben, Tod und Wiedergeburt entscheidet, und auf dass immer wieder zurückkommen wird. Die Angst wird die gesamte Reise durch den mystischen Tod und durch den Abyss als treuster aller Begleiter vorhanden sein. Die Angst wird den Menschen führen, sie wird ihn vorantreiben, doch sie wird ihn nicht täuschen. Dies ist die Furcht. In diesem Zusammenhang muss man eine klare Unterscheidung treffen. Die Angst ist in der Selbstevolution und somit im Mors Mystica hilfreich. Diese Angst lehrt den Menschen neue Dinge, denn sie zeigt auf die gefährlichen Bereiche, die kommen werden, und schärft die Sinne. Die Furcht jedoch, spielt mit dem Menschen.
Es wird ein Spiel der Illusionen, der Täuschungen, des Verrats und des Leids werden. Wenn man allein auf die Wortbedeutungen, die Synonyme und die Herkunft achten will, hat die eigene Ratio recht, dass Begriffe wie Angst, Furcht, Schrecken, Entsetzen, Kleinmut, Verzagtheit, Phobie, Argwohn, Feigheit, Panik, Beklemmung oder Mutlosigkeit im Grunde das Gleiche ausdrücken. Nun, die Ratio wird im mystischen Tod schnell verstummen, denn Vokabeln und Energien sind nicht identisch. Wörter sind nur Hilfswerkzeuge und sie können niemals die Wahrheit im Mors Mystica enthüllen, dennoch will ich versuchen – mit ein paar Kniffen und Tricks – die Ratio zu wecken, sodass man sich selbst eine Erklärungslandschaft bauen kann, um einen Unterschied zwischen den Energien betiteln zu können. Die Praxis zeigt, dass der Intellekt bereits einen Unterschied zwischen den Vokabeln „Angst“ und „Furcht“ trifft, sodass man in diese Kerbe meist springen kann, um eine passende Sensibilisierung durchzuführen.
Im Kontext des Mors Mystica und dem Weg durch den Abyss, ist die Furcht ein wahrer Funke des Versagens, eines Versagens, vor dem eigenen Ich, vor dem eigenen Weg und vor den Augen der eigenen höheren Anteile, was wiederum bedeutet, dass man seinen Mors Mystica wieder und wieder durchlaufen muss – vielleicht sogar als Endlosschleife. So spielt die Energie der Furcht ein Spiel der Zweifel. Diese Zweifel wecken die Stimmen der Trägheit und der „Sünde“. Hierbei muss man sofort reflektieren, dass es nur EINE Sünde in der eigenen Existenz gibt: das Verlassen des eigenen Weges. Alles andere, was man vielleicht mit „Sünde“ beschreiben kann, entpuppt sich bei genauerer Sicht als ein Faksimile, welches durch die morschen Säulen der menschlichen Ethik und der Moral getragen wird. Wenn man sich fragt, ob die Ethik und die Moral des Menschen wirklich morsch ist, muss man sich nur die Nachrichten ansehen, schauen, wie mit Mutter Natur umgegangen wird und wie die Profitgier alles vernichtet. Furcht setzt den Samen des Scheiterns in jeden Schoß, einen Samen, den man selbst gepflanzt hat, den man selbst gießen und pflegen wird, da man der Furcht ausgeliefert ist. Furcht ist Scheitern und ein Scheitern im Mors Mystica bedeutet, dass man von vorne beginnt – wieder und wieder und wieder! Wenn man sich das Wort „Scheitern“ anschaut, muss man es auch wieder im „richtigen Kontext“ verstehen. Im Grunde ist das Scheitern nichts Schlimmes, im Gegenteil, es ist eine wichtige Lebenserfahrung, die man einfach machen muss. Man kann eben nicht immer gewinnen, man muss auch lernen zu verlieren. Doch dies gilt für den Alltag, für das Leben im Leben, nicht für den Tod im mystischen Tod.
Wenn man will, kann man hier einen Faktor einfügen, den man mit „Todesfurcht“ oder „wahre Furcht“ betitelt, von mir aus auch M-M-Furcht, damit auch jeder weiß, dass es um den Mors Mystica geht. Im Zusammenhang mit dem eigenen Mors Mystica bedeutet Furcht, dass man von seinem Weg weggeführt wird, ja dass man sogar weggelockt wird, um sich selbst zu verraten und um sich selbst die Ketten der Profanität wieder anzulegen. Man begibt sich zurück auf den Weg der Abhängigkeit, wodurch man erneut zu einem Spielball von Kräften wird, die man einst verstanden und sogar beherrscht hat, sie jedoch in den Fängen der Furcht vergisst. Und dies alles würde bedeutet, dass man in einen nie endenden Tod driften würde, der einen wieder und wieder vom eigenen Weg abhält. Gut, auf dem eigenen Weg werden auch Steine liegen die vielleicht einen Zettel mit „Viel Spaß! Deine Angst!“ tragen, doch sind diese Steine Prüfungen, die notwendig sind, um sich voll und ganz zu erkennen. Wenn man in den Abyss eindringt, wenn man im Prozess seines Sterbens ist, wird die eigene Angst die einzige Konstante sein, auf die man sich allezeit verlassen kann. Die eigene Angst wird zur einzigen Wahrheit werden, die sich allgegenwärtig zeigen wird, in jedem Bild, in jedem Wort und in jedem Eindruck, den man auf der Reise durch den Abyss erfahren kann. Die Angst wird sich offenbaren, da sie dem Menschen, der sich bereit macht ein „Phönix aus der Asche“ zu werden, seine eigene und einzige Wahrheit zeigen will. Angst ist die wichtigste Maxime auf dieser Reise, denn ohne sie, ist man auf dem falschen Weg und erliegt der Selbsttäuschung, die genährt und forciert wird von der Furcht.
Man wird im Laufe seiner Tode zu Erkenntnissen gelangen, sodass man die Angst umarmen kann, dass man sie als Energie nutzen kann und verstehen wird, was für ein machtvolles Potenzial vorhanden ist, wenn man seine Angst katalysiert einsetzen kann. So wird man im Laufe seiner Tode auch verstehen, dass die Angst den Menschen auf der Reise hinein ins Reich zwischen den Sphären leiten musste, denn in tiefster Angst berühren die eigenen Finger das Gewebe des Schleiers, hinter dem die Wahrheit verborgen ist, dass das Leben, der Tod, der Mensch, die Existenz und die Nicht-Existenz nichts als Lügen sind. Man wird verstehen können, dass die ewige Trinität von Daath, die Grausamkeit der Schöpfung, das Joch der Manifestation und der Schleier der Täuschung, nichts Böses ist, auch wenn die jeweiligen Wörter in der menschlichen Ratio genau dies auslösen. Man kann in diesen Breiten jedoch nicht darauf hoffen, dass man Vokabeln verwenden kann, die die Ratio und das Gewissen beruhigen. Im Gegenteil! Dennoch wird man eine Wahrheit spüren, eine Wahrheit, die man in seinem Herzen nur spüren kann.
Diese Wahrheit wurde noch nie direkt niedergeschrieben – und sie wird es auch nie werden, da sie sich in eine Lüge verwandelt, wenn man sie via Zwang manifestieren will. Erst im Lauf der Jahre seiner Entwicklung wird man erkennen, dass man eine und СКАЧАТЬ