OMMYA - Freund und Feind. Dennis Blesinger
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Название: OMMYA - Freund und Feind

Автор: Dennis Blesinger

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: OMMYA

isbn: 9783738094695

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СКАЧАТЬ der Mitarbeiter ging in dem andauernden Rumpeln der Tür beinahe unter. Im Dunkeln sah Christopher mehrere Gestalten, die aus dem Lagerbe­reich in die Zentrale vordrangen. Er grunzte missver­gnügt, während er sich der Gruppe näherte.

      »Wirklich witzig, Jungs«, meinte er, ohne jeglichen Humor in der Stimme. »Ihr wisst ganz genau, dass Halloween abgesagt worden ist. Wenn René oder Jochen das mitbekommen, reißen sie euch den Kopf ab.«

      Noch während er sich dem Vordersten aus der Gruppe näherte, änderte sich seine Meinung. Die Kostüme waren wirklich gut. Im Schein der Taschenlampe sah es fast so aus, als ob es sich wirklich um lederne Rüstungen handelte, und so, wie es aussah, hatten die Jungs eine Menge Arbeit in die Masken gesteckt. Die grün-graue Haut sah beinahe echt aus.

      Noch während er überlegte, wie er die Angelegenheit regeln konnte, um den Mitarbeitern möglichst we­nig Schwierigkeiten zu bereiten, fuhr der Kopf desjeni­gen herum, der ihm am nächsten war. Die gelben Augen waren das erste Indiz, das Christopher daran zweifeln ließ, dass es sich hier um eine Gruppe Mitarbeiter han­delte, die einen Halloweenstreich spielten. Der Streit­kolben, der ihn seitlich am Kopf traf, das zweite.

      * * *

      »Sachte.«

      Die Stimme klang schwammig in seinen Ohren. Als er die Augen öffnete, drohte der Schmerz seinen Schädel zu spalten, also schloss er sie wieder.

      »Wsn?«, nuschelte er.

      »Bleib liegen«, sagte die Stimme, die Christopher als die von Sahra identifizierte. Etwas Kaltes berührte seinen Kopf und sorgte dafür, dass die Schmerzen kurzfristig abebbten. »Sophia ist unterwegs.«

      Dreißig Minuten später war die Ärztin zu dem Schluss gekommen, dass Christopher ungeheures Glück gehabt hatte. Sein Kopf war da anderer Meinung, aber der Streifschlag hatte ihn nur ins Land der Träume geschickt, wenn auch äußerst unsanft. Wäre der Treffer zehn Zentimeter näher an der Mitte des Schädels gelandet, würde er jetzt im Koma liegen.

      »Was zum Teufel ist passiert?«, fragte er Sahra, die ihn aufmerksam beobachtete und nach Anzeichen Ausschau hielt, die über die einer normalen Gehirnerschütterung hinaus gingen. Ein verwirrtes Kopfschütteln war die Antwort.

      »Keine Ahnung«, meinte sie. »Das Licht ist ausgegangen. Ich war auf dem Weg zum Sicherungskasten, als es wieder angegangen ist. Dann bin ich hierher gekommen und hab euch gefunden.«

      Christopher blickte sich um. Mehrere Mitarbeiter lagen auf dem Boden oder saßen zusammengesunken in ihren Sesseln, während Sophia ihren letzten Patienten untersuchte. Schließlich, nachdem sie auch ihm einen Eisbeutel auf die Kopfwunde gedrückt hatte, er­hob sie sich und kam langsam auf die beiden zu.

      »Es grenzt an ein Wunder, dass niemand wirklich verletzt wurde.« Christopher warf ihr einen Blick zu, der klar aussagte, dass er ihre Einschätzung der Lage nicht teilte. Sie nickte entschuldigend. »Lebensgefährlich, sollte ich vielleicht sagen. Wir haben drei Kopfwunden, von denen eine genäht werden muss, und einen Schlüsselbeinbruch. Können Sie mir mal sagen, was hier passiert ist?«

      Anstatt einer Antwort wanderte Christophers Blick zum anderen Ende des Raumes, wo Honk stand. Der Hüne machte einen unglücklichen Eindruck. Zugleich glaubte Christopher zu erkennen, dass er unglaublich wütend war. Das, was Christopher jedoch am meisten beunruhigte, war der Umstand, dass die Tür, vor der er wieder seinen Posten bezogen hatte, offen stand. In kurzen und knappen Worten berichtete er den beiden Frauen, an was er sich erinnern konnte. Bevor einer der drei ein weiteres Wort sagen konnte, ertönte ein schriller Alarm. Verwirrt schossen mehrere Blicke durch den Raum. Nichts gab Anlass zu vermuten, dass ein weiterer Zwischenfall bevorstand.

      »Was ist mit – ?«

      Das Zischen der Eingangstür, neben der Honk stand, mischte sich mit dem Rumpeln der Stahlschotts, die das Lager von der Zentrale trennten. Als sich die Türen mit einem leisen Rumms geschlossen hatten, wanderten die Blicke allesamt zu Christopher, der die Augen geschlossen hatte und ein leises Stöhnen von sich gab.

      »Ich will nach Hause.« Mehr brachte er nicht zustande. Zumindest, so ging es ihm durch den Kopf, während er vorsichtig aufstand und langsam in Richtung Büro ging, war die Sprinkleranlage nicht aktiviert worden. Er blickte auf die Uhr. Ein Uhr siebzehn. René und Jochen würden begeistert sein.

      3

      »Es tut mir leid, aber – «

      »Wenn du dich nochmal entschuldigst, streiche ich dir deinen Urlaub.« René wusste, dass Christopher es nicht böse meinte, aber das Letzte, was er gerade brauchte, war eine weitere Entschuldigung. Nicht die Tatsache, dass Renés Handy um halb zwei Uhr nachts geklingelt hatte, war für seine schlechte Laune verantwortlich. Es war vielmehr der Umstand, dass er sich wirklich eingeredet hatte, so etwas wie ein paar norma­le Tage verbringen zu können.

      »Was genau ist passiert?« Christopher hatte versucht, die Sache am Telefon zu erklären, allerdings hat­te René nur halb zugehört, weil sich Christopher nach jedem zweiten Satz entschuldigt hatte. Darüber hinaus war es René lieber, sich die Sache vor Ort anzusehen.

      »Ich habe keine Ahnung.« Christopher war das schlechte Gewissen deutlich anzusehen. Die Kompresse auf seinem Kopf hielt René davon ab, eine pampige Bemerkung abzufeuern. Keiner hatte sich dies hier ausgesucht. Er kniete sich hin und betrachtete die Tür des Bü­rogebäudes. Die Scheibe war zertrümmert und Glas­scherben lagen über den kompletten Gehweg verteilt.

      »Was ich nicht verstehe«, meinte er, »warum hat wer auch immer die Tür eingeschlagen? Ich meine, sie haben es ja irgendwie geschafft, aus der Zentrale rauszukommen und den Fahrstuhl zu holen.« Für beides brauchte man sowohl eine Karte, als auch einen Code. Beides war nicht eben leicht zu beschaffen.

      »Vielleicht hatten Sie keinen Schlüssel für die Tür?«, erklang eine Stimme von hinten. René blickte sich um und sah Jochen, der vom Parkplatz aus mit müdem Gesicht auf sie zu schritt. Auch wenn René nicht erfreut über die nächtliche Störung war, so wusste er, dass Jochen mindestens eine Stunde brauchen würde, um rich­tig wach zu werden. Jochen war alles, nur kein Nacht­mensch.

      »Hi.« René nickte ihm zu und betrachtete erneut die Tür. Sie war eindeutig von innen heraus zerschlagen worden. Fast alle Splitter befanden sich außerhalb des Gebäudes. Er bezweifelte, dass irgend jemand etwas gehört hatte. Das Gebäude, unter dem sich die Zentrale von OMMYA befand, lag in einem kleinen Industriegebiet, in dem nach Feierabend so gut wie nichts los war. Er blickte sich um. Es gab Überwachungskameras in der Gegend, aber die nächste war mehr als einhundert Me­ter entfernt und hatte die Straßen vor dem Gebäude und den Parkplatz im Blick, nicht die Eingangstür. Dar­über hinaus war es stockdunkel. Er bezweifelte, dass sie irgendetwas würden erkennen können.

      Schweigend fuhren sie zu dritt hinunter, während Christopher erneut versuchte, die Vorfälle zu beschreiben.

      »Ich habe gedacht, da versucht jemand, witzig zu sein. Bevor ich irgendetwas richtig erkennen konnte, hat mir jemand einen über den Schädel gezogen.«

      »Fehlt irgend etwas?«

      Christopher gab ein müdes Lächeln von sich. »Nein, nicht dass ich wüsste. Aber du weißt ja vielleicht, wie’s unten aussieht. Die Jungs gucken gerade nach. Wie es aussieht, ist aber alles noch da, wo es sein soll.«

      »Was ist mit den Alarmen? Wieso sind die Türen nicht zugegangen?«, fragte Jochen. Christopher schüttelte den Kopf, eine Bewegung, СКАЧАТЬ