OMMYA - Freund und Feind. Dennis Blesinger
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Название: OMMYA - Freund und Feind

Автор: Dennis Blesinger

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: OMMYA

isbn: 9783738094695

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СКАЧАТЬ meinte er schließlich. »Allerdings erst, als alles wieder in Ordnung war. Ich wollte gerade jemanden rausschicken, um nachzusehen, als das System an­gesprungen ist. Sahra ist schon dabei, sich die Sache an­zusehen.«

      Wie René einmal Rebecca gegenüber angemerkt hatte, bestanden die meisten Schutzvorrichtungen bei OMMYA nicht darin, jemanden davon abzuhalten, in die Zentrale zu gelangen. Zugegeben, das an sich war schon kompliziert genug. Das wirklich Schwierige war es jedoch, hinauszugelangen. Im Falle eines Sicherheitslecks wurden sämtliche Türen verriegelt, und es war nur mit­tels mehrerer Codes, Schlüssel und Karten möglich, die­se Verriegelung wieder aufzuheben. In diesem Fall hatte diese Abschottung allerdings dazu geführt, dass die fünf Minuten, die Christopher aufgrund seines lädierten Zu­standes für die Eingabe der Codes gebraucht hatte, den Flüchtlingen mehr als genug Zeit gegeben hatte, zu ver­schwinden. Keiner machte sich etwas vor. Wer auch im­mer entwischt war, war längst über alle Berge.

      René betrat sein Büro und warf einen Blick auf die Uhr. Das Lachen, das er von sich gab, hatte etwas Weinerliches an sich.

      »Wieso fahre ich eigentlich noch nach Hause?«, fragte er an niemanden Bestimmtes gerichtet. »Ich bleibe dabei. Das mit der Dienstwohnung in der Anlage ist et­was, das wir wirklich in Erwägung ziehen sollten.«

      »Nur über meine Leiche.« Jochen blickte René scharf an. Er wusste, auch wenn das Thema eher scherzhaft behandelt wurde, dass René, sollte der Plan jemals in die Tat umgesetzt werden, die Zentrale nicht mehr verlassen würde. Es grenzte an ein Wunder, dass er es jetzt tat. Es hatte Zeiten gegeben, in denen René im Lager geschlafen oder auf dem Boden seines Büros übernach­tet hatte. Jochen war wie alle hier mit Herz und Seele Teil der Aufgabe, die sie hier verrichteten, aber es gab Grenzen. René erwiderte den Blick mit einem ver­schmitzten Lächeln. Kaum, dass er hinter seinem Schreibtisch Platz genommen hatte, betrat Sahra das Büro. René blickte die blonde Frau erwartungsvoll an.

      »Die gute Nachricht ist: Es wurde nichts gestohlen. Alles ist noch da, wo es war. Es sei denn, jemand hat die Kisten aufgebrochen und danach wieder verschlossen und genau da hingestellt, wo sie vorher standen.« Sie warf einen Blick auf ihren Tablet-PC. »Es sind auch alle Angestellten anwesend. Das heißt, alle die hier sein sollen, sind hier.«

      René versuchte gar nicht erst, sich etwas vorzumachen. Er blickte Sahra an und wartete geduldig auf die Hiobsbotschaft, die seiner Meinung nach gleich kom­men würde.

      »Und ich habe den Grund für den Alarm herausgefunden. Eine der Türen war nicht verschlossen. André guckt sich gerade die Überwachungsbilder an. Wir müs­sen gucken, ob das mit der Tür Zufall ist oder nicht.«

      »Wer ist André?«

      »André. André Hansen.«

      »Oh. Okay.« René hatte sich angewöhnt, den schmächtigen Mann beim Nachnamen zu rufen. Er überlegte. »Welche Tür?«, fragte er schließlich. Sahra blickte kurz auf den Bildschirm.

      »Nummer 17. Ist das schlecht?« Die Frage war darauf zurückzuführen, dass René, kaum dass sie die Zahl ausgesprochen hatte, aus seinem Sessel gesprungen war. Ohne eine Antwort schob er sich an ihr vorbei.

      »Offensichtlich.« Sahra blickte Jochen an. »Wo führt Nummer 17 hin?«

      »Ins Feenland.« Die Müdigkeit war schlagartig aus Jochens Gesicht verschwunden. Langsam setzte er sich in Bewegung und folgte René. Bei Sahra angekommen, hielt er kurz inne.

      »Sag Hansen, er soll sich beeilen mit den Aufnahmen. Wenn er Hilfe braucht, soll er es sagen.«

      »Okay.«

      Beide setzten sich in Bewegung, Sahra in Richtung Sicherheitsbüro, Jochen in Richtung Lager. Dort angekommen, ging Jochen langsam auf René zu.

      »Keinen Schritt weiter.«

      Jochen blieb gehorsam stehen und beobachtete René, wie er in einiger Entfernung von dem Tor auf dem Boden hockte und mit gerunzelter Stirn den Blick hin und her schweifen ließ. Das Tor war geschlossen worden, nachdem der Alarm ertönt war.

      »Was glaubst du?«, fragte Jochen.

      »Keine Ahnung. Aber ich will nicht, dass wir irgendwelche Spuren verwischen, indem hier eine Horde Neu­gieriger herumtrampelt.«

      Jochen nickte. Der Übergang, vor dem sie hockten, beziehungsweise standen, führte zu der Welt, aus der die Pixies stammten. Jedoch waren die kleinen Feen nicht das Problem. Die Welt wurde von so ziemlich allen sagenhaften Rassen bewohnt, die man sich nur vorstellen konnte. Die gefährlichsten waren die Elfen. Lange Zeit hatte es so ausgesehen, als ob die Allianz von Orks, Feen und Trollen die Elfen dazu bewegen könnte, sich zurückzuziehen, jedoch zog sich der Krieg nun schon mehrere Jahre hin. Elfen waren, entgegen der landläufi­gen romantischen Meinung, eine marodierende Rasse, die es offensichtlich nicht einsah, selbst zu arbeiten und die stattdessen andere Welten überfiel und ausplünder­te. Da sie deutlich magischer waren als andere Völker, standen ihnen Mittel zur Verfügung, die eine Gegen­wehr sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich mach­te.

      Das Gefährlichste an ihnen war die Fähigkeit, andere Lebewesen zu bezirzen, so dass man alles tun wollte, diesen Wesen zu helfen, alles tat, um ihnen zu gefallen. Es ging stellenweise so weit, dass man sich bereitwillig opferte und gegen seine eigenen Verbündeten wandte, nur um diesem Drang nachzugeben. Darüber hinaus waren die Elfen, auch wenn sie von außen her nicht den Eindruck machten, extrem zäh. Nach dem, was die Pixies berichtet hatten, war nicht einmal sicher, ob man einen Elfen wirklich dauerhaft töten konnte. René hatte mehrere schlaflose Nächte damit verbracht, sich vorzustellen, was passieren würde, wenn Elfen in diese Welt gelangten und die richtigen Leute unter ihren Einfluss brachten.

      »Glaubst du, dass … es welche von ihnen waren?«, fragte Jochen schließlich. Der Grund für die Nichtnennung des Namens lag darin begraben, dass Elfen die Fä­higkeit hatten, zu spüren, wenn man von ihnen redete. Je häufiger das Wort Elfe in einer Welt fiel, desto mehr fühlten sie eine Verbindung zu dieser Welt, oder, wie René es ausdrückte, zu ihrem nächsten Raubzug. Aus diesem Grund hatten sie sich angewöhnt, von 'den an­deren', 'du weißt schon wer' oder auch 'die blöden Mistviecher' zu reden. René blickte auf und überlegte kurz. Dann schüttelte er mit dem Kopf.

      »Nein. Das passt nicht.«

      »Was genau?«

      »Alles. Warum sollten sie verschwinden, wenn sie schon hier sind? Außerdem passt die Gewalt nicht. Das ist nicht ihr Stil.« Jochen nickte. Körperliche Gewalt stand, so merkwürdig es klang, sehr weit unten auf der Liste der Vorgehensweisen der Elfen. Keine Frage, sie waren dazu imstande und setzten sie auch regelmäßig ein, wenn es darum ging, die Bevölkerung der jeweiligen Welt zu versklaven, aber um Fuß in einer neuen Welt zu fassen, standen ihnen andere, weitaus effekti­vere Möglichkeiten zur Verfügung. Als allererstes hätten sie versucht, die Belegschaft von OMMYA unter ihre Kontrolle zu bringen. René blickte sich aufmerksam in der näheren Umgebung des Tores um, schüttelte dann erneut den Kopf. Dann strich er mit dem Finger über den Boden und betrachtete seine Fingerspitze.

      »Was ist das?«

      »Feenstaub. Das Zeug wirkt zwar nicht besonders lange, aber man kann es noch ein paar Stunden lang sehen.«

      Jochen schnaubte. »Ich glaube, es gibt keine zwei Quadratmeter hier, in denen das Zeug nicht liegt.

      »Ich weiß«, meinte René. »Aber das meinte ich nicht. Es ist kein frischer Staub.« Er blickte Jochen an. »Keine Pixies. Bleiben noch Trolle, Oger, Goblins und Orks.«

      »Sicher?«

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