OMMYA - Freund und Feind. Dennis Blesinger
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Название: OMMYA - Freund und Feind

Автор: Dennis Blesinger

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: OMMYA

isbn: 9783738094695

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СКАЧАТЬ meinte, die … Individuen hatten menschliche Größe.«

      »Na super«, kommentierte René. »Dann bleiben Orks, Goblins und kleine Oger. Und die Anderen können wir auch nicht hundertprozentig ausschließen.« René stand auf und wischte sich den Staub von der Hose. Dann ging er vorsichtig zurück, um so wenig Spuren wie möglich zu verwischen. Sein Telefon klingelte.

      »Was ist?«, fragte er ungehalten.

      »Wir haben ein Problem«, erklang Sahras Stimme aus dem Lautsprecher.

      »Ach nee.«

      »Kommt mal hoch. Beide.«

      René steckte das Telefon ein und bedeutete Jochen, ihm zu folgen. Den fragenden Blick seines Kollegen beantwortete er mit einem stummen Schulterzucken. Als sie schließlich die Zentrale betraten, hatten sich alle ranghöheren Mitarbeiter bereits eingefunden und standen in einem lockeren Halbkreis um den großen Bild­schirm herum, der die Zentrale dominierte. Sophia war ebenfalls anwesend, und auch, wie René registrierte, Honk. Er fühlte sich noch nicht bereit dafür, wusste aber, dass ein intensives Gespräch mit dem Wachmann bevorstand. Wäre er auf seinem Posten gewesen, wäre es der Gruppe höchstwahrscheinlich nicht gelungen, die Zentrale zu verlassen. Honk konnte nicht nur Schläge austeilen, die einen normalen Menschen zu Kleinholz verarbeiten würden, es war praktisch unmöglich, ihn außer Gefecht zu setzen. Allerdings war auf dem Ge­sicht des Wachmannes allzu deutlich das schlechte Ge­wissen zu erkennen, als René ihm einen kurzen Blick zu­warf.

      René richtete seine Aufmerksamkeit auf den Bildschirm. Normalerweise waren darauf die Meldungen zu sehen, die regelmäßig hereinkamen, jetzt jedoch war darauf das Bild der Überwachungskamera im Lager zu sehen, die den Abschnitt filmte, in dem sich die Tür be­fand, vor der er und Jochen eben noch gestanden hat­ten. Noch bevor René oder Jochen eine Frage stellen konnten, zeigte Sahra auf den Bildschirm. Das eingefro­rene Bild erwachte zum Leben, wenn auch der einzige Unterschied der Zeitstempel war, der jetzt weiterlief. Sahra hielt das Bild kurz an und zoomte den Ausschnitt heran. Man musste schon genau hinschauen, um es zu sehen, aber in der Vergrößerung war deutlich zu erken­nen, dass die Tür nicht geschlossen war. Sie stand nur ein winziges Stück offen, aber genug, um es mit dem bloßen Auge zu erkennen, wenn man wusste, wonach man Ausschau halten musste.

      »Das ist fünf Minuten, bevor die Gruppe hier eingedrungen ist«, erklärte Sahra. Kaum hatte sie den Satz beendet, erlosch das Licht auf dem Bildschirm. Nur die Zeitanzeige deutete darauf hin, dass sie nach wie vor einen Film sahen und nicht auf einen toten Bildschirm starrten. Dann jedoch erklangen Geräusche. Ein Schar­ren war zu hören, sowie das leise Knarren, als sich die Tür langsam aber sicher öffnete. René glaubte, ein Flüs­tern zu hören, war sich aber nicht sicher. Dann entfern­ten sich die Geräusche und schließlich hörten sie das charakteristische Zischen und anschließendes Poltern der Tür, die vom Lager in die Zentrale führte. Sahra hielt das Bild an.

      »André geht die Bilder durch, um zu sehen, seit wann genau sie offen stand«, erklärte sie. René blickte angespannt auf den Bildschirm.

      »Und bevor du jetzt was sagst«, meinte Jochen von der Seite, an René gewandt, »es ist nicht deine Schuld.« Der Blick, mit dem René antwortete, zeigte deutlich, was er von dieser Aussage hielt.

      »Wahrscheinlich sind fünfundzwanzig Leute an der Tür vorbeigelaufen, ohne zu bemerken, dass sie offen stand. Wenn ich nicht gewusst hätte, wonach ich suche, hätte ich das nicht einmal auf dem Film erkannt.« Sahra wusste, ebenso wie Jochen und alle anderen hier, wie sehr Renés Pflichtbewusstsein manchmal übertriebene Formen annahm. Sicher, er war streng genommen verantwortlich für die Geschehnisse bei OMMYA, aber kei­ner außer ihm selbst erwartete, dass er alles voraussehen konnte.

      »Der Alarm hätte ausgelöst werden müssen, sobald die Tür geöffnet wurde.« René blickte fragend in die Runde. »Dafür ist er da, oder?« Ein humorloses Lachen erklang von Christopher.

      »Ja«, meinte er. »Hat großartig funktioniert.«

      »Fehlfunktion?«

      Sahra schüttelte mit dem Kopf. »Glaube ich nicht«, entgegnete sie. »Aber ich werde die Protokolle durchgehen.«

      »Ich hab eine Idee.« René ging zu dem nächsten Mitarbeiter, der sich nach einer kurzen Unterhaltung in Richtung Lager entfernte. Fragende Blicke wurden durch den Raum geworfen. René schaltete den Bildschirm auf Echtzeit. Schweigend warteten sie, bis der Mitarbeiter auf dem Monitor erschien. Keine Sekunde, nachdem er die Tür geöffnet hatte, erklang der Alarm, der darauf hindeutete, dass einer der Übergänge mani­puliert worden war. René tippte etwas auf der Konsole vor sich ein, und der Alarm verstummte.

      »Funktioniert einwandfrei. Jetzt.« Er ließ seinen Blick über die versammelten Personen wandern. Dann wandte er sich erneut der Konsole zu und tippte eine Zeitlang darauf herum. Kaum, dass der Mitarbeiter wieder aus dem Lager erschienen war, erklang das Rumpeln der Schotts, die sich langsam schlossen. Als das letzte Don­nern abgeebbt war, erklang eine weibliche Stimme.

      SYSTEM GESICHERT

      »Was soll das denn jetzt?«, fragte Sophia, ehrlich verwirrt.

      »Die Anlage befindet sich im gesicherten Modus«, antwortete René, ohne die Ärztin dabei anzugucken. »Und solange nicht klar ist, was hier genau passiert ist, wird sie das auch bleiben.« Dann wandte er sich um und ging langsam in Richtung seines Büros.

      »Was soll das heißen?« Sophia wandte sich verwirrt an die übrigen Personen.

      »Das heißt«, meinte Jochen, während er René hinterher blickte, »dass hier keiner rein oder raus kommt, bis die Sache geklärt ist.« Er lächelte kurz. »Ich hoffe, Sie haben Ihre Zahnbürste dabei.«

      »Hey!«, schallte Renés Stimme durch den Raum. »Heute noch!«

      Langsam aber sicher setzten sich Jochen, Sahra und Christopher in Bewegung.

      »Ich glaube, die Einladung galt auch für Sie«, erklärte Jochen, nachdem die Ärztin keine Anstalten gemacht hatte, sich vom Fleck zu bewegen. Sie blickte sich um, jedoch schien niemand die Vorkommnisse merkwürdig zu finden oder Anstoß daran zu nehmen, dass gerade die komplette Belegschaft festgesetzt worden war. Sie atmete tief durch und folgte langsam der kleinen Gruppe.

      4

      »Ist das nicht ein wenig übertrieben?« Jochen machte es sich hinter seinem Schreibtisch bequem, während er den Rest der kleinen Gruppe dabei beobachtete, wie sie langsam aber sicher den Raum betraten. Sophia schloss die Tür hinter sich. Auf ihrem Gesicht waren mehrere Emotionen zu sehen. Eine davon war Fassungslosigkeit, die andere konnte sich nicht recht zwischen Belustigung und Wut entscheiden.

      »Wir werden hier gerade schwer verarscht«, beantwortete René Jochens Frage und funkelte der Reihe nach die Mitglieder der kleinen Gruppe an. »Und bevor ich nicht weiß, wer genau das tut, wird hier keiner rein oder raus gehen. Also«, ein weiterer Rundblick folgte. »Kann mir mal einer erklären, was hier genau passiert ist?«

      Sowohl Sahra, Christopher, als auch Sophia setzten gleichzeitig zu einer Antwort an, wurden jedoch von René mittels einer kurzen Geste unterbrochen.

      »Kleinen Augenblick noch.« Er schob sich durch den Raum, öffnete die Tür einen Spaltbreit, steckte den Kopf hindurch und rief: »Persönliche Einladung gefällig, oder was?« Dann setzte er sich betont langsam wieder in seinen Sessel und wartete.

      Einige СКАЧАТЬ