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etwa doch nicht? So ganz unberechtigt ist diese Frage beileibe nicht, denn immerhin glaubt über die Hälfte der Menschheit etwas anderes. Unglaublich, aber die Mehrheit ist vom ewigen Leben überzeugt. Von der mehrfachen Wiedergeburt bis zum Aufstieg der Seele in unterschiedlichen Aggregatzuständen scheint alles möglich. Der Stand der Forschung über Nahtoderfahrungen ist eine Gratwanderung zwischen Wissen und Glauben, d. h. bisher gibt es keine Beweise für ein Weiterleben der Seele. Auch deshalb nicht, weil wir auf Berichte von Lebenden angewiesen sind, die oft von einem hellen Licht erzählen, über dessen Ursachen selbst die Neurobiologen sich nicht einig sind. Was immer Sie selbst heute glauben, dass unsere Lebensträume für das Glücksgefühl relevant sind, bleibt eine Tatsache. Folglich sollten wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt, einfach um jede Weltanschauung und Glaubensrichtung mit einzubeziehen, hier allein von unserem irdischen Leben ausgehen. Denn dieses Leben ist nun ganz bestimmt real, denn wir erleben es ja täglich und können es erfreulicherweise bis zu einem gewissen Grad sogar selbst gestalten. Wie auch immer wir selbst dieses Leben auf unserem wunderschönen blauen Planeten sehen, das Thema „Lebensträume“ hat auf jeden Fall für unsere Psyche und Motivation zeitlebens eine absolut überragende, oft ganz enorm unterschätzte Bedeutung. Warum ist das so? Nun, eines steht fest: Wem es gelingt, sich möglichst viele seiner Lebensträume zu erfüllen, spürt ganz besonders wie wertvoll das Leben ist und braucht auf dem Sterbebett weniger zu bereuen. Sterbebegleiter behaupten, man könnte einfach besser loslassen, wenn man Dinge, die einem wirklich etwas bedeuten und die man sich vorgenommen hat, tatsächlich erledigt hat! Doch es geht bei dieser Beschreibung der 100 wichtigsten Lebensträume keineswegs nur um das mitunter von vielen Menschen so gefürchtete Ende, sondern vor allem um positive Einsichten und Erkenntnisse bereits heute: Mehr Gelassenheit, in dem Wort steckt auch das Wort Loslassen, ist beispielsweise ein Leben lang der eigenen Gesundheit besonders förderlich. Kann es also auch nur den geringsten Zweifel geben, welcher der 100 Lebensträume an erster Stelle steht? Ich glaube nicht! Und sämtliche Studien zeigen es auch. Der Mensch will bei guter Gesundheit möglichstlange leben. Wenn es ginge, in der Jugend und im jungen Erwachsenenalter, sogar gerne ewig. Im fortgeschrittenen Alter relativiert sich dieser Wunsch häufig. Gegenwärtig sind nicht mehr als maximal 122 Jahre drin, weil die Zellteilung und der Energieverbrauch dann offenbar am Limit sind. So alt ist eine Französin geworden, der nachweisbar älteste Mensch der Welt. Unsere individuelle Lebensuhr wird durch das Erbgut, also die Gene, mitbestimmt. Die Enden der Chromosomen in den Zellkernen, die Telomere, verkürzen sich im Alterungsprozess. Eines scheint sicher, das ewige Leben ist in der Naturnicht vorgesehen. Gut, Grönlandwale, die auch Säuger sind, werden über 200 Jahre alt und bekommen keinen Krebs. Was machen sie richtig, oder vielmehr, woran liegt es? Wir wissen es nicht, aber es wird erforscht. Jedenfalls tun heute viele Menschen für die Verlängerung ihrer Lebensstrecke fast alles, wenn auch manchmal mehr als sinnvoll ist. Die Sache ist eben komplizierter als gedacht. Selbst gutes Aussehen muss nicht immer gesund sein, so wie auch natürliche Substanzen nicht automatisch sichere Wirkung bedeuten. Ich halte mich da an Platon, denBegründer der abendländischen Philosophie, der schon ein paar hundert Jahre vor Christi Geburt wusste, dass die ständige Sorge umGesundheit auch eine Krankheit ist. Übrigens sind intelligente Ärzte der Meinung, dass nicht sie heilen können, sondern allenfalls Beschwerden lindern und weniger Eingriffe und Medikamente oft mehr Sinn machen als eine Überversorgung. Ein kurz vor seiner Pensionierung stehender Arzt vertraute mir vor einigen Jahren augenzwinkernd an: Die beste Art gesund zu bleiben, ist nicht krank zu werden! Denn Befinden ist nicht gleich Befund. Er wollte damit ausdrücken, dass vorbeugen besser als heilen ist und in der Medizin zahlreiche Mythen existieren. Es kann einen allerdings schon einigermaßen skeptisch machen, wenn man von den extremen regionalen Unterschiede bei der Häufigkeit von medizinischen Eingriffen hört. Dafür gibt es auch seitens von Experten keine plausiblen Erklärungen, außer die, es könnte sich um lukrative Geschäftsmodelle handeln. Ja, geht es noch? Korruption in der Gesundheitsbranche? Wie krank ist das denn? Es ist ein Skandal, dass vielen Medikamenten und Nahrungsergänzungsprodukten oft seit Jahrzehnten von den Vertreibern Wirkungen zugeschrieben werden, die sie in gar keiner Weise erfüllen und für die es auch keinerlei Beweise gibt. Gerade bei unseren Lebensträumen gehen wir oft von mehr oder weniger ganz falschen Voraussetzungen aus. Alle Probleme basieren auf unzureichender Kommunikation mit anderen und mit uns selbst. Das ist deshalb besonders tragisch, weil sich die Vergangenheit nicht verändern lässt. Denn die Verwirklichung unserer Vorstellungen ist eine lebenslange Aufgabe und je früher wir damit beginnen, desto wahrscheinlicher ist deren Erfüllung. Immer dann, wenn sich zwei Leute treffen, neigen sie dazu, sich gegenseitig zu fragen, wie es ihnen geht. Natürlich ist das oft nur rhetorisch gemeint und im Grunde erwarten sie meistens keine detaillierte Antwort, schon gar nicht dort, wo Englisch gesprochen wird. Bemerkenswert, wenn auch nicht unbedingt verwunderlich ist schon, dass der Lebenstraum Nr. 1, die Gesundheit, sehr stark im Mittelpunkt des Interesses steht und demzufolge ein Milliardengeschäft ist. Man kann bei näherer Betrachtung des Gesundheitsthemas tatsächlich leicht auf den Gedanken kommen, sich auch schon mal zu fragen, für wen? Und wenn wir dabei sind, etwas kritischer als sonst zu sein, kann man überhaupt gleich auf die Idee kommen, dass die Bewertung der Gesundheit nicht alleine den Ärzten, Apotheken und der Pharma-Industrie überlassen werden sollte. Also ausschließlich denjenigen, die daran verdienen! Gerne formulieren die Leute den Glaubenssatz „Ohne Gesundheit ist alles nichts!“ Er geht übrigens auf den deutschen Philosophen Arthur Schopenhauer zurück, wobei zu seiner Ehrenrettung erwähnt werden sollte, dass er voran gestellt hat, Gesundheit wäre nicht alles! Mit dem halben Zitat kann man also ganz schön daneben liegen. Aber was ist überhaupt Gesundheit? Und stimmt es denn wirklich, dass ohne Gesundheit gleich alles überhaupt nichts sein soll? Gewiss, da kann einer noch so viele Reichtümer in seinem Leben angehäuft haben, wenn er krank ist, sind sie nicht mehr ganz so wichtig. Ja, so mancher würde viel, wenn nicht sogar fast all sein Geld dafür hergeben, wieder völlig gesund zu werden. Denn Krankheit ist fühlbar, Gesundheit nicht! Doch es gibt mehr Menschen als wir gemeinhin glauben, die immer wieder und sogar oft permanent Schmerzen oder zumindest Missempfindungen verspüren und es verstehen, damit im Alltag umzugehen. Wahrscheinlich wird mir sofort erwidert werden, dass man sich andererseits ausgesprochen gesund fühlen kann. Wohl wahr! Auch darin habe ich einige persönliche Erfahrung. Doch als etwas älterer Herr, der seinen Körper als nach wie vor aktiver Sportler recht gut kennt, habe ich zuweilen das Gefühl, es wird ganz allgemein zu wenig gewusst, was wir unter Gesundheit zu verstehen haben. Deshalb möchte ich hierzu einige Hinweise geben, auch weil wissenschaftlich erwiesen ist: „Wer viel weiß,lebt länger!“ Wahr ist aber auch: „Man weiß eben nicht, was man hat, wenn man nichts hat!“ Was ist Gesundheit? Gar nicht so einfach zu beantworten, diese Frage, deshalb versuchen wir es erst einmal anders herum! Was Krankheit ist, wissen wir: Jede negativeAbweichung von einem als normal empfundenen körperlichenund seelischen Zustand. Doch mit dieser Definition beginnt schon ein ziemlich großes Problem. Denn was als normal empfunden wird, ist individuell verschieden und verändert sich mit dem Alter. Außerdem ist festgestellt worden, dass die Landmenschen beispielsweise weniger wehleidig sind als die Stadtmenschen. Und Frauen eher zu Depressionen neigen als Männer. Es gibt zahlreiche Parameter die den Zustand „Gesundheit“ beschreiben, der vom Einzelnen unterschiedlich wahrgenommen wird. Mit anderen Worten: Gesundheit, oder auch Wohlbefinden, wird nicht unbedingt eindeutig erlebt. Nun lässt sich natürlich gegen diese Feststellung einwenden, dies sei unerheblich, weil man ja nur die eigene Befindlichkeit spüre. Aber auch das ist nicht ganz so richtig, wie der Begriff „Empathie“ beschreibt. Wir können uns eben auch ganz gut in den Zustand anderer hineinversetzen und mitfühlend sein. Jedenfalls die große Mehrheit der Menschen, ganz im Gegensatz zu Gewalttätern. Trotz dieser Unsicherheit, was wir unter Gesundheit zu verstehen haben, hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) selbstverständlich eine Definition parat: „Gesundheit ist ein Zustand vollkommen körperlichen,geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein dasFehlen von Krankheiten und Gebrechen.“ Nun ja, genau diese Definition entspricht exakt dem Lebenstraum „Gesundheit“. Doch ist sie wahr und realistisch? Um gleich einmal erneut kritisch zu sein: Mich stört das Wort „vollkommen“! Es ist so eines dieser ärgerlichen Worte wie „alternativlos“ oder „perfekt“. Ich glaube
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