Der Wüstensklave. J. D. Möckli
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Название: Der Wüstensklave

Автор: J. D. Möckli

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der Wüstensklave

isbn: 9783752915969

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СКАЧАТЬ doch nicht zugeben, dass ich es wärmer haben möchte. Das geht gegen meinen Stolz.«

      Kopfschüttelnd widmet sich Jamon wieder seinem Brötchen.

      Schweigend frühstücken sie zu Ende.

      Nachdem Jamon Ren dabei geholfen hat, die Küche von den Spuren des Frühstücks zu befreien, geht er zurück in den Hof, wo er den Pferden nun je eine Handvoll Hafer gibt und ihnen auch gleich das nächste Heunetz in die Boxen hängt.

      Als die Pferde zufrieden kauend dastehen, nimmt er die Schneeschaufel und befreit den Hofplatz vom Schnee, ehe er die Asche auf dem Platz verteilt. Zwar ist der Boden nun schmutzig, aber immerhin nicht mehr glatt. Dennoch verzieht Jamon das Gesicht, als er die graue Schicht sieht, die alles andere als appetitlich aussieht. »Also die Pferde füttere ich jetzt nur noch in den Boxen. Das kann doch auf Dauer nicht gesund sein.«

      »Führst du Selbstgespräche?« Schmunzelnd lehnt Kai im Türrahmen und beobachtet seinen Liebsten.

      »Musst du nicht im Laden stehen?« Mit dem leeren Eimer geht Jamon zu Kai und haucht ihm einen Kuss auf die Lippen. »Was machst du hier hinten? Ist im Laden nichts los?«

      Seufzend lehnt Kai die Stirn gegen die seines Liebsten. »Doch, schon, aber ich musste kurz aufs Klo und dachte, ich schau mal nach dir. Großvater steht im Moment im Laden, darum muss ich auch gleich wieder reingehen.«

      »Wenn das so ist, kann ich dir dann den Ascheeimer geben? Ich will die Pferde noch ein wenig laufen lassen und die Boxen ausmisten, bevor wir nach dem Mittagessen losgehen, und bin ziemlich spät dran.«

      Als ihm sein Sharik den Eimer aus der Hand nimmt, lächelt Jamon ihn dankbar an und haucht ihm einen Kuss auf die Nasenspitze. »Danke, Sharik.«

      Schmunzelnd legt ihm Kai die Hand auf die Wange. »Nichts zu danken. Du solltest dann aber noch einmal duschen, bevor wir losgehen. Du bist voller Asche, mein Schatz.« Noch bevor sein Liebster etwas erwidern kann, dreht Kai sich um und geht zurück ins Haus.

      Die Stirn runzelnd blickt Jamon an sich runter und seufzt. »Na toll, sogar die Jacke ist voll.« Murrend geht er die Seile holen und blockiert das Tor, ehe er die Pferde rauslässt und die Boxen ausmistet. Dabei wird ihm richtig warm, obwohl die Kälte langsam durch seine Kleidung dringt.

      Gute zwei Stunden später stehen Blacky und Rocky wieder in ihren Boxen und zupfen einzelne Heuhalme aus den neuen Netzen. Sie fressen allerdings nicht wirklich, da sie immer noch satt sind.

      Zufrieden beobachtet Jamon das Verhalten der beiden und gibt ihnen noch einmal frisches Wasser, bevor er ins Haus geht und sich unter die Dusche stellt.

      Im ersten Moment brennt das warme Wasser auf seiner kalten Haut, dennoch stellt er es nicht kälter, sondern genießt das Kribbeln sogar, als das Gefühl in seine Glieder zurückkehrt. Leider kann er es sich heute nicht leisten, zu lange unter der Dusche zu stehen, weshalb er schon nach ein paar Minuten bedauernd wieder aus der Wanne steigt und nach einem Frotteetuch greift.

      Nachdem er sich abgetrocknet hat, wickelt er es sich um die Hüften. Vor dem Spiegel stehend, mustert er sich und betrachtet nachdenklich den Bart, der ihm in den letzten Tagen gewachsen ist. Eigentlich gefällt es ihm so.

      Frisch geduscht und mit etwas gestutztem Bart verlässt er das Badezimmer und geht nach oben, wo er überrascht feststellt, dass es deutlich wärmer ist als noch am Morgen. Offenbar hat Großvater schon den Kamin angefeuert. Dennoch fröstelt es ihn, als er im Schlafzimmer steht. Er zieht sich deshalb eilig frische Kleidung an, diesmal einen besonders warmen Pullover und auch noch ein Shirt darunter.

      So warm eingepackt, geht Jamon nach unten und setzt sich zu Kai und Ren an den Tisch, die schon auf ihn warten. Eine herrlich duftende Kartoffelsuppe steht auf dem Tisch und wartet nur darauf, dass sie verspeist wird.

      »Verzeiht, dass ihr warten musstet. Großvater, meine Jacke ist leider voll Asche. Wie kriege ich die schnell wieder sauber?«

      Ren ist schon dabei, die Suppe zu verteilen. »Reibe nicht an den Flecken, dann kannst du die Jacke noch bis zum Waschtag im Stall anziehen. Asche geht relativ gut wieder raus, wenn man sie nicht in den Stoff einreibt.«

      »Okay, dann passe ich in den nächsten Tagen besonders gut auf.« Erleichtert, dass die Jacke wieder sauber werden wird, atmet Jamon auf und nimmt sich zu der Suppe auch noch ein Brötchen.

      Nach dem Essen brechen die drei warm eingepackt und mit einem Korb voller Häppchen zu Yusakus Schmiede auf. Trotz der Flecken hat Jamon wieder die warme Jacke aus dem Wollstoff angezogen und sein Sharik hat ihm sogar noch grinsend eine Mütze über den Kopf gestülpt und einen Schal um den Hals gewickelt.

      Mit gesenktem Köpfen gehen sie durch den stärker werdenden Schneefall über die weißen Straßen. Ihre Schritte werden durch die Schneeschicht gedämpft und irgendwie wirkt es durch das graue Licht seltsam, an den eigentlich so vertrauten Häusern und Geschäften vorbeizugehen.

      Als sie den Platz vor Yusakus Schmiede erreichen, atmet Kai auf. »Endlich, ich dachte schon, wir kommen gar nicht mehr an. Ist die Schmiede etwa weiter weggewandert?«

      Grinsend legt Ren die Hand auf die Schulter seines Enkels. »Das denke ich nicht, aber durch den Schnee ist dir die Strecke einfach weiter vorgekommen. Nun lass uns reingehen, wir werden sicher schon erwartet.«

      Kai nickt und geht zur Tür. Als er die Hand hebt und anklopfen möchte, wird diese aber schon geöffnet.

      »Da seid ihr ja. Ich dachte schon, dass euch der Schnee gefressen hat.« Grinsend lässt Yusaku die drei eintreten und nimmt Jamon den Korb ab. »Na los, ab nach oben mit euch. Wir haben im Wohnzimmer den Ofen angefeuert und einen kleinen Schrein aufgestellt. Wenn es euch recht ist, bitten wir hier um Glück fürs neue Jahr und gehen nicht durch den Schneesturm zum Tempel«, erzählt Yusaku ihnen, während sie nach oben in die Wohnung gehen, wo sie schon von Aja und Rashid erwartet werden.

      »Jungs, ihr habt es also doch noch hergeschafft. Ich fürchtete schon, ihr bleibt bei dem Wetter zu Hause.« Stürmisch umarmt Aja Kai und drückt ihn an sich, ehe sie auch Ren umarmt und sogar Jamon kurz an sich zieht.

      Noch immer mag er es nicht, von jemand anders als Kai oder Ren umarmt zu werden, dennoch legt er die Arme schnell um sie, ehe er zurücktritt und sich in dem gemütlichen Wohnzimmer umsieht. »Ich dachte, wir sind heute mit Dekorieren dran?«

      Grinsend kratzt sich Yusaku am Hinterkopf und zuckt dann mit den Schultern. »Ja, eigentlich schon, aber irgendwie waren wir nach dem Schreinaufstellen gerade so schön in Fahrt und haben gleich weitergemacht.«

      Vielsagend hebt Rashid eine Augenbraue an. »Meister Yusaku will nur nicht zugeben, dass Miss Aja ihn zum Aufräumen gezwungen hat, weil hier nach dem Aufbau ein gewaltiges Chaos geherrscht hat«, flüstert er Jamon zu, der sich nur mit Mühe ein lautes Lachen verkneifen kann.

      »Wieso erstaunt mich das nicht?«, erwidert er grinsend und zieht sich die Jacke aus.

      »Großvater, Sharik, gebt mir doch eure Jacken, wenn ihr jetzt hierbleibt.« Mit den Jacken geht er mit Rashid rüber ins Badezimmer, wo er sie dem großen Ägypter reicht, der sie in der Nähe des Ofens aufhängt, damit sie trocknen können. Da bemerkt Rashid die Flecken in Jamons Jacke und nimmt sie wieder vom Haken. »Ich wasche die schnell, dann ist sie trocken, bis ihr geht.«

      Erstaunt nickt Jamon. »Danke, aber das ist doch nicht nötig«, erwidert er perplex. »Großvater wollte das beim nächsten Waschtag machen.«

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