Название: Der Wüstensklave
Автор: J. D. Möckli
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
Серия: Der Wüstensklave
isbn: 9783752915969
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»Du kannst mir beim Schmücken des Wohnzimmers helfen.« Er sieht Jamon breit grinsend an.
»Okay hast du irgendeine Vorstellung, wie du das Wohnzimmer schmücken willst?», fragt Jamon ergeben und folgt dem Blonden zurück ins Wohnzimmer, wo sich dieser mit nachdenklich geschürzten Lippen umsieht.
»Nein, es soll einfach gut aussehen. Ich würde sagen, wir verteilen das Zeug auf den beiden Tischen und vielleicht auch noch über dem Kamin und beim Fenster.«
Jamon nickt und mustert nachdenklich das Tannenreisig und die Bänder, ehe er kurzerhand anfängt, sie zu kleinen Gestecken zusammenzustellen und diese dann auf die Tische und das Fensterbrett legt, während Yusaku einfach ein paar Zweige zusammenbindet und sie aufhängt.
Zufrieden sieht Yusaku sich schließlich im Wohnzimmer um und nickt anerkennend. »Ich denke, das haben wir gut hingekriegt. Oder was meinst du, Kai? Haben dein Schatz und ich nicht tolle Arbeit geleistet?«
Schmunzelnd sieht sich Kai in dem wirklich schön geschmückten Wohnzimmer um. »Ja, das habt ihr wirklich gut gemacht. Aber sagt mal, warum seid ihr so früh gekommen? Aja scheint ja unten ein riesiges Festessen vorzubereiten.«
Doch Yusaku grinst nur. »Wie gesagt, wir wollten euch überraschen. Und da es ja für Rashid und Jamon das erste Weihnachtsfest ist, wollten wir es richtig groß machen. Außerdem steht in Rashids Papieren, dass er heute Geburtstag hat, darum wollten wir nicht, dass er uns hilft. Aber verrate es ihm nicht. Als ich ihn mal darauf angesprochen habe, wollte er davon nichts wissen.«
Erstaunt sieht Kai seinen besten Freund an. »Das hättest du uns doch sagen können. Wir haben jetzt gar kein Geschenk für ihn!«
Immer noch grinsend schüttelt Yusaku den Kopf. »Wir auch nicht, aber ich bin mir sicher, dass Aja und Ren unten gerade ein Festmahl zaubern.«
Kai will gerade noch mehr sagen, als Rashid reinkommt. »Wir haben belegte Brote gemacht. Kommt ihr essen?«
»Ja, wir kommen«, erwidert Yusaku erleichtert, dass er Kais bohrenden Fragen entkommt.
Nach dem einfachen Mittagessen nimmt Jamon Rashid mit nach draußen, wo er mit ihm zusammen die Pferde bewegt, damit die anderen drin in aller Ruhe weiter die offenbar geplante Überraschung vorbereiten können. Obwohl sie wirklich viel zu tun haben und auch den Hinterhof sorgfältig vom Schnee befreien, sind sie richtig durchgefroren, als sie bei Sonnenuntergang wieder ins Haus zurückgehen. Fröstelnd waschen sie sich die Hände, ehe sie dem verlockenden Duft nach oben ins Wohnzimmer folgen.
Als Rashid hinter Jamon das Wohnzimmer betritt, werden ihm bunte Stoffkonfetti zugeworfen und ein »Alles Gute zum Geburtstag, Rashid!«, schallt ihm entgegen. Vollkommen überfordert steht er da und blickt auf den Kuchen, der auf dem Schachtisch steht, da auf dem Sofatisch vor lauter Leckereien kein Platz mehr ist. »Ich … ich …«, stottert er los und schluckt leer.
»Gefällt dir die Überraschung?«, fragt Aja sanft und lächelt warm, als Rashid sprachlos nickt. »Dann musst du auch nichts sagen. Puste die Kerzen aus und dann kann jeder das essen, worauf er Lust hat. Wir haben extra lauter kleine Häppchen zubereitet.«
Noch immer sprachlos nickt Rashid wieder, nimmt von Jamon den Teller entgegen und geht zum Kuchen. Er schluckt und atmet dann tief ein, ehe er alle Kerzen auf einmal auspustet. Vor Rührung muss er doch tatsächlich mit den Tränen kämpfen, als ihm Ren ein Kuchenstück auf den Teller legt. »Danke, Meister Ren«, schafft er es irgendwie zu sagen.
»Du musst dich nicht bedanken. Genieße den Abend, Rashid.« Lächelnd tätschelt Ren seinen Oberarm, ehe er ihn in Ruhe lässt.
Besorgt wendet sich Yusaku an Aja: »Haben wir einen Fehler gemacht?«, fragt er sie leise.
Sofort schüttelt sie den Kopf. »Nein, er ist einfach nur überwältigt davon, dass wir an seinen Geburtstag gedacht haben«, raunt sie ihm zu und füllt sich ihren Teller.
Erleichtert atmet Yusaku auf. »Gut, dann können wir den Abend ja ab jetzt genießen.« Nun wieder breit grinsend schnappt er sich von Ajas Teller das Häppchen und schiebt es sich in den Mund. »Lecker!«, stellt er kauend fest und nimmt sich diesmal ein Häppchen vom Tisch. Auf einmal fällt sein Blick auf Jamon, der es sich möglichst weit vom Feuer entfernt auf dem Sofa bequem gemacht hat und sich an Kai lehnt. »Sag mal. Du bist doch immer so ein schlauer Kerl. Warum feiern wir überhaupt dieses Weihnachten?«
Erstaunt blickt Jamon auf und überlegt. »Also die Christen feiern heute die Geburt von Jesus, jedoch geht das Fest an sich viel weiter zurück. Es ist einfach von den Christen vereinnahmt worden.«
Mit großen Augen sieht Yusaku ihn an. »Erzähl!«, verlangt er und setzt sich doch tatsächlich vor Jamon auf den Boden.
»Also«, beginnt Jamon und lehnt sich zurück, »im ägyptischen Großreich feiern wir zur Wintersonnenwende den Geburtstag unseres Sonnengottes. Das ist aber am 21. Dezember. Weihnachten feiern wir in dem Sinne nicht. Im römischen Großreich ist es unterschiedlich. Diejenigen, die die römischen Götter verehren, feiern auch am 21. Dezember, während die Christen an den Tagen vom 24. bis zum 26. Dezember feiern, weil ihre Kirche ihnen das so vorgibt. Lange gab es darum auch Spannungen zwischen den einzelnen Religionen und auch heute noch kommt es zu Konflikten, aber Kaiser Hadrian hat die Situation ziemlich gut geklärt und greift auch hart durch, wenn sich die Menschen nicht an die Gesetze halten, die er wegen der unterschiedlichen Religionen in seinem Reich erlassen hat. Denn die Juden feiern wieder ganz anders als die Christen oder die anderen Religionen.«
Nachdenklich sieht Yusaku ins Feuer. »Verstehe. Also haben die Christen das Fest einfach übernommen und angepasst. So was von verrückt.«
Daraufhin zuckt Jamon nur mit den Schultern. »So funktioniert Religion. Gib den Menschen etwas, was sie verstehen können und kennen, und dann hast du es nicht mehr allzu schwer, sie für den Glauben zu gewinnen und so in die gewünschte Richtung zu lenken. Kaiser Hadrian hat das größte Reich, nur darum hat er so viele von Grund auf verschiedene Glaubensvorstellungen, die er irgendwie unter einen Hut bringen muss.«
»Ich kann mir vorstellen, dass das ziemlich kompliziert ist. Zum Glück haben wir ja damit nichts zu tun. Danke für die interessante Geschichte.« Yusaku steht wieder auf und geht zurück zu Aja, die er nun sanft auf die Lippen küsst.
Mit einem schiefen Grinsen sieht Kai ihm nach. »Wenn er nur wüsste«, raunt er Jamon zu, der jetzt den Arm um ihn legt.
»Wieso? Er hat recht. Ich habe nichts mehr damit zu tun. Also lass uns den Abend weiter genießen.«
Kapitel 3: Silvester
Gähnend setzt sich Jamon im Bett auf, nur um gleich darauf fröstelnd die Arme um sich zu schlingen und sich wieder unter die Decke zu verkriechen. »Kai, wir müssen anfangen zu heizen, es ist einfach zu kalt geworden«, beschwert er sich, als er sich an ihn kuschelt.
»Hm?« Kai dreht sich noch halb schlafend zu seinem Liebsten um und schlingt die Arme um ihn.
»Wir müssen auch hier oben anfangen zu heizen. Es ist eiskalt im Zimmer.« Jamon erwidert die Umarmung seines Shariks. Dass er eigentlich aufstehen sollte, ist ihm egal.
Langsam wird Kai wacher und realisiert, was die Worte zu bedeuten haben. »Liebster, wir heizen hier oben immer nur sehr sparsam. Darum haben wir ja so warme Decken.« Erst jetzt öffnet er die Augen und lächelt Jamon warm СКАЧАТЬ