Der Wüstensklave. J. D. Möckli
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Название: Der Wüstensklave

Автор: J. D. Möckli

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der Wüstensklave

isbn: 9783752915969

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СКАЧАТЬ also kommt es jetzt auch nicht mehr darauf an und die Flecken gehen jetzt noch besser raus.«

      »Verstehe«, murmelt Jamon und sieht zu, wie Rashid gekonnt einen Fleck nach dem anderen aus dem weißen Stoff wäscht und die Jacke dann sorgfältig noch einmal ausspült, ehe er sie neben dem Ofen aufhängt.

      »Es ist schon interessant. Meister Yusaku ist nicht gläubig, aber dennoch ist dieses Ritual an Silvester für ihn sehr wichtig und er war richtig betrübt, als sich das Wetter verschlechtert hat und Miss Aja meinte, dass sie hierbleiben sollten.« Rashid hat den Stoff noch einmal glatt gestrichen und dreht sich jetzt zu Jamon um. »Was ist mit dir? Glaubst du an die Götter? An Ra, dessen Sohn du bist? Und an die anderen?« Fragend sieht er den kleineren Mann an, der ernst zur Seite blickt und dann den Kopf schüttelt.

      »Nein, ich glaube nicht an sie. Für viele ist der Glaube an sie ein Trost, aber das war er für mich nie und ich habe zu viel gesehen, als dass ich an so eine höhere Macht glauben könnte.«

      Ernst nickt Rashid. »Das tut mir für dich leid. Für mich waren sie in den schweren Zeiten immer ein Pol der Hoffnung und schließlich haben sie meine Gebete erhört und mich zu einem gütigen Meister geführt. Dafür werde ich ihnen auf ewig dankbar sein.« Lächelnd legt Rashid die Hände auf Jamons Schultern. »Ich weiß, dass du durch deine Herkunft viel mehr weißt als ich und ich wohl nie verstehen werde, wie du wirklich zu den Göttern stehst, aber auch wenn du nicht an sie glaubst, so sind sie dennoch bei dir. Sie haben dir eine schwere Prüfung auferlegt und werden dir noch mehr auferlegen.« Ernst sieht er in diese Augen, die ihn tief in seinem Innern mit Ehrfurcht erfüllen und in die er unter anderen Umständen nie hätte schauen dürfen.

      Fest erwidert Jamon den Blick und legt die Hand auf die von Rashid. »Danke dir. Lass uns zu den anderen gehen.« Bewusst klärt er ihn nicht darüber auf, wie der Glaube des Volkes von seiner Familie über die Jahrhunderte hinweg instrumentalisiert worden ist und wie auch die früheren Pharaonen teilweise ihre Macht im Namen der Götter missbraucht haben.

      Gemeinsam gehen sie ins Wohnzimmer, bleiben aber stehen, kaum dass sie den Raum betreten haben. Jamon und Rashid beobachten schweigend, wie ihre Freunde und Familie mit gesenkten Köpfen vor dem kleinen improvisierten Altar stehen. Obwohl er weiß, dass keiner von ihnen gläubig ist, kann er spüren, dass ihnen dieser Moment des Innehaltens wichtig ist.

      Schließlich klatschen sie dreimal in die Hände, ehe sie sich umwenden und lächelnd zu Jamon und Rashid blicken.

      »Da seid ihr ja wieder. Wir sind hier soweit fertig. Wollen wir jetzt zu Abend essen?« Kai tritt auf seinen Liebsten zu und haucht ihm einen Kuss auf die Lippen. »Ich weiß, dir bedeutet das nichts, aber vielleicht willst du auch einen Moment innehalten«, raunt er ihm leise zu und legt ihm dabei die Hand auf die Wange. »Es tut unglaublich gut. Selbst wenn man nicht an die Götter glaubt.«

      Jamon schmiegt seine Wange in die warme Handfläche. »Sharik, ich weiß nicht, ob ich das kann. Ich weiß zu viel«, murmelt er betrübt, löst sich dann aber doch von ihm und geht zu dem kleinen Schrein, vor dem die Räucherstäbchen immer noch ihren wohlriechenden Rauch aufsteigen lassen.

      Lange blickt er auf die schon beinahe hypnotischen Bewegungen der kleinen Rauchsäulen und bemerkt nicht, dass die anderen ihn allein lassen und leise in die Küche gehen. Erst als der Wind am Fenster rüttelt, erwacht Jamon aus seiner Trance und wendet sich um. Die Stirn runzelnd bemerkt er, dass er allein ist, und geht zur Tür. Dort bleibt er stehen und neigt lauschend den Kopf. Leise hört er Stimmen aus der Küche und folgt ihnen, bis er den wärmsten Raum der Wohnung betritt.

      »Da seid ihr ja. Tut mir leid, ich wollte euch nicht aus dem Wohnzimmer vertreiben.« Mit einem schuldbewussten Blick geht er zu seinem Sharik und legt ihm die Hand auf die Schulter.

      Lächelnd legt Kai seine Hand auf die seines Liebsten und schüttelt den Kopf. »Du hast uns nicht vertrieben. Wir wollten dir einen Moment Ruhe gönnen und haben uns hier gut unterhalten. Jetzt sollten wir aber langsam mal die Häppchen von Großvater zu Ajas Köstlichkeiten stellen und es uns im Wohnzimmer am Kaminfeuer gemütlich machen.«

      Mit einem schiefen Grinsen, da sein Magen wie auf Kommando knurrt, nickt Jamon und schnappt sich zwei der Teller, auf denen die Häppchen angerichtet sind.

      Gemeinsam gehen sie mit den gefüllten Tellern zurück ins Wohnzimmer und setzen sich auf das Sofa und die Stühle, die in einem Halbkreis um den Kamin und den niedrigen Couchtisch aufgestellt sind.

      Obwohl Jamon angesichts des Feuers nervös ist, lehnt er sich neben Kai zurück und lauscht den Gesprächen der anderen, ohne die Worte jedoch bewusst wahrzunehmen.

      Nachdem er sich satt gegessen hat, lehnt er sich an seinen Sharik. Plötzlich müde legt er den Kopf auf dessen Schulter und ist kurz darauf eingeschlafen.

      Kai blickt schmunzelnd zu seinem schlafenden Liebsten. »Er war die ganze Zeit über so angespannt. Kein Wunder, dass er jetzt so müde ist«, murmelt er leise und konzentriert sich dann wieder auf Yusaku. »Wir wissen nicht, wie es genau weitergeht. Jetzt, da er sich an seine Vergangenheit erinnert. Wir nehmen jeden Tag, so wie er kommt. Etwas anderes bleibt uns ja nicht übrig. Und noch kämpft Jamon ja mit den Erlebnissen nach seiner Versklavung.«

      Ernst nickt Yusaku und nimmt einen Schluck von seinem Tee. »Das kann ich mir lebhaft vorstellen. Kriegt er immer noch Panik, wenn man Liebe sagt?« Neugierig mustert er Jamon, der im Schlaf so entspannt wirkt, wie er ihn noch nie gesehen hat.

      Tief seufzend streicht Kai eine Strähne aus dem Gesicht seines Liebsten. »Er vermeidet das Wort, wo er nur kann, und wir lassen es nicht darauf ankommen. Er bestimmt das Tempo und ehrlich gesagt, habe ich mich inzwischen daran gewöhnt, es in dem Zusammenhang, mit dem er Probleme hat, nicht zu benutzen.«

      Ungläubig schüttelt Yusaku den Kopf. »Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Wenn ich Aja nicht Ich liebe dich sagen könnte, dann würde ich verrückt werden. Wie macht ihr das denn?«

      Leise lacht Ren auf. »Sie haben eine ganz eigene Formulierung gefunden. Hast du etwa nie zugehört, wenn sie Mein Herz gehört dir gesagt haben?«

      Als Yusaku nun die Stirn runzelt, verdreht Aja die Augen. »Du hast nie zugehört, mein Lieber, und wenn doch, dann hast du es wieder vergessen.« Lachend gibt sie ihm einen lauten Schmatzer auf die Wange, als die ersten Raketen mit einem Knall explodieren. »Schon so spät? Das habe ich gar nicht bemerkt. Ich wünsche euch ein frohes neues Jahr und hoffen wir, dass das Jahr 2017 mindestens genauso gut oder noch besser wird, als das letzte Jahr.«

      »Ja. Und ruhiger«, fügt Kai hinzu.

      Als sie mit ihrem Tee lachend anstoßen, wird Jamon wieder wach. »Was ist passiert? Bin ich etwa eingeschlafen?« Verwirrt blickt er sich im Wohnzimmer um und sieht dann fragend zu seinem Sharik, der ihm lächelnd einen Kuss auf die Lippen haucht.

      »Ja, das bist du. Du hast den Jahreswechsel verschlafen. Ich wünsche dir ein frohes neues Jahr, mein Liebster.«

      Automatisch erwidert Jamon den gehauchten Kuss. »Das wünsche ich dir auch«, raunt er leise und mustert dann die anderen. »Natürlich wünsche ich euch auch ein frohes neues Jahr und viel Gesundheit.« Bei den letzten Worten sieht er vielsagend zu Großvater, der den Blick ernst erwidert, dann aber schief grinst.

      »Ich werde mir Mühe geben, dass ich mich nicht mehr überarbeite.«

      »Das will ich auch hoffen, nicht dass Jamon dich noch öfter wieder einrenken muss«, kommentiert Kai trocken, was für lautes Gelächter sorgt, vor allem, weil Ren gespielt empört das Gesicht verzieht und mit dem erhobenen Zeigefinger СКАЧАТЬ