Kosmetika. Angelika Glauninger
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Название: Kosmetika

Автор: Angelika Glauninger

Издательство: Bookwire

Жанр: Сделай Сам

Серия:

isbn: 9783738037265

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СКАЧАТЬ dar und können nach Vorlage anderer Daten revidiert werden.

      Die Kosmetik-Verordnung sieht auch vor, dass die qualitative und quantitative Zusammensetzung des kosmetischen Mittels sowie vorhandene Daten über unerwünschte Wirkungen der Öffentlichkeit „leicht zugänglich“ gemacht werden. Die öffentlich zugänglich zu machenden quantitativen Angaben beschränken sich jedoch auf gefährliche Stoffe im Sinne von Artikel 3 der Verordnung (EG) 1272/2008, d. h. auf giftige Substanzen, physikalisch gefährliche Stoffe (z. B. explosive, leicht entzündliche) sowie umweltgefährdende Substanzen. Die Kontaktaufnahme mit der Herstellerfirma kann auf http://www.european-cosmetics.info/en/ erfolgen.

      Endokrin wirksame Stoffe, EAS

      sind Substanzen, die auf die menschlichen Hormone Einfluss nehmen. Dabei können sie eine hormonähnliche Wirkung entfalten bzw. die Wirkung, die Herstellung oder den Abbau körpereigener Hormone oder deren Transport beeinflussen. Besonders negativ wirkt sich das auf das Hormonsystem Ungeborener und Heranwachsender aus, auf bestimmte Krebstumore oder auf die Fruchtbarkeit.

      Dabei muss jedoch zwischen hormonell aktiven und hormonell schädlichen Stoffen unterschieden werden, denn nicht alle endokrin wirksamen Substanzen sind gesundheitsschädlich.

      Endokrin wirksame Stoffe stammen aus natürlichen Quellen (z. B. Sojaprodukte) oder sind Umweltgifte (z. B. Dioxine, Pestizide) bzw. Chemikalien (z. B. Phthalate). Dazu zählen in Kosmetika u. a. bestimmte UV-Filter, Phthalate, Resorcinol, Cyclotetrasiloxan und Parabene. Die Weltgesundheitsorganisation WHO geht von bis zu 800 endokrin wirksamen Substanzen aus.

      Seit dem Jahr 1999 verfolgt die Europäische Kommission (Generaldirektion Umwelt) die Durchführung der "Community Strategy for Endocrine Disrupters". Diesbezügliche Studien und Diskussionen sind international im Gange. Spätestens im Jahr 2015 sollen endokrin wirksame Stoffe auch in der Kosmetik-Verordnung geregelt werden.

      Weiterführende Informationen auf der Homepage der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission http://ec.europa.eu/environment/index_en.htm.

      CMR-Stoffe

      sind Substanzen, die karzinogen (krebserregend), mutagen (erbgutverändernd) und/oder reproduktionstechnisch (die Fortpflanzung beeinträchtigend, fruchtschädigend) wirken.

      CMR-Stoffe der Kategorien 1A und 1B gelten als sicher karzinogen, mutagen und/oder reproduktionstoxisch.

      CMR-Stoffe der Kategorie 2 wirken beim Tier sicher und beim Menschen vermutlich karzinogen, mutagen und/oder reproduktionstoxisch.

      CMR-Stoffe der Kategorie 3 hingegen stehen nur im Verdacht, karzinogen, mutagen und/oder reproduktionstoxisch zu sein.

      Die Verwendung von Stoffen, die gemäß Verordnung (EG) 1272/2008 als CMR-Stoffe der Kategorien 1A, 1B oder 2 eingestuft sind, ist in kosmetischen Mitteln verboten, das SCCS könnte jedoch eine solche Substanz zur Verwendung freigeben.

      Halogenorganische Verbindungen

      sind organische Stoffe mit mindestens einem Halogenatom (Fluor, Chlor, Brom, Jod). Sie entstehen wie z. B. Methylchlorid in der Natur, werden aber auch synthetisch erzeugt und belasten u. a. als Pestizide Böden und Wasser. Sie finden sich in Kosmetika vor allem als Konservierungsmittel und Farbstoffe.

      Halogenorganische Verbindungen zeichnen sich durch leichte Fettlöslichkeit und hohe Giftigkeit - vor allem im Bereich des Nervensystems - aus. Einige gelten als krebserregend und erbgutschädigend, andere als allergen. Ihre Produktion und Entsorgung stellen schwer kalkulierbare Umweltrisiken dar.

      Bei Verbindungen, die das hautreizende und lebergiftige Chlorphenol enthalten (z. B. Bromchlorophen, Chlorophen), können als Verunreinigung polychlorierte Dibenzodioxine und Dibenzofurane enthalten sein. Wenn auch die Aufnahme dieser Dioxine über die Haut aufgrund der geringen Menge vernachlässigbar ist, trägt doch die Erzeugung der Chlorphenole unnötigerweise zur ohnehin allgegenwärtigen Dioxinbelastung von Mensch und Umwelt bei.

      Dioxine sind hochgiftige Substanzen, verursachen u. a. Leber- und Hautschäden (Chlorakne), wirken fruchtschädigend und krebserregend.

      Ethoxylate

      sind Verbindungen von Ethylenoxid mit Alkoholen, Aminen, Phenolen oder Säuren.

      Ethylenoxid ist ein reizendes, krebserregendes und im Tierversuch fruchtschädigendes Gas, das auch als Desinfektionsmittel für Lebensmittel und Gegenstände verwendet wird. Es ist in Kosmetika verboten.

      Ethoxylierte Stoffe sind in Kosmetika z. B. als Polyethylenglycol (PEG) und durch die Verbindungen von Ethylenoxid mit Fetten und Ölen vertreten und dienen als Tenside, Emulgatoren und Lösungsvermittler. Man erkennt sie in der INCI-Bezeichnung u. a. an der Wortendung -ETH (z. B. SODIUM LAURETH SULFATE). Die Zahl in der INCI-Bezeichnung gibt die Menge des angelagerten Ethylenoxids an (z. B. COCETH-10).

      Bei der Ethoxylierung bildet sich produktionsbedingt Dioxan (1,4-Diethylendioxid), das laut Kosmetik-Verordnung zwar verboten ist, sich aber als Rückstand im kosmetischen Mittel findet. Es gilt als vermutlich krebserregend und kann über die Haut aufgenommen werden.

      N-Nitrosoverbindungen (Nitrosamine und Nitrosamide)

      bilden sich in saurer oder neutraler Lösung aus sekundären und tertiären Aminen bzw. Amiden und stickstoffhaltigen Verbindungen (z. B. Nitrite, Stickstoffoxide).

      Amine werden je nachdem, ob sie 1, 2 oder 3 Kohlenwasserstoffreste besitzen, als primäre, sekundäre oder tertiäre Amine bezeichnet. Sie entstehen bei der Zersetzung organischen Materials, finden sich in Lebensmitteln (z. B. Käse, Fisch), Pflanzen (z. B. Betain), Tieren und Menschen (z. B. Aminosäuren, Adrenalin, Histamin).

      Amide sind in Kosmetika als Fettsäureamide vertreten. Diese entstehen, wenn ein, zwei oder drei Wasserstoff-Atome des Ammoniaks durch Fettsäurereste ersetzt werden (primäre, sekundäre und tertiäre Amide). Amide finden sich auch in der Natur (z. B. Harnstoff).

      Nitrite entstehen im Körper aus Nitraten, welche z. B. in Gemüse und als Folge der Überdüngung auch im Trinkwasser vorkommen, nitrose Gase wie Stickstoffoxide sind eine Folge der Luftverschmutzung.

      Je saurer die Lösung ist, desto leichter werden nitrosierende Substanzen gebildet - und Kosmetika sind in der Regel leicht sauer eingestellt! Gewisse Stoffe wie Brom, Jod, Chlor, Formaldehyd und (vermutlich) Farbpigmente beschleunigen die Nitrosaminbildung, während primäre Aminosäuren, Antioxidantien, bestimmte schwefelhaltige Verbindungen, Kaliumsorbat, Weinstein, Pflanzenphenole sowie die Vitamine C und E sie hemmen.

      (COLIPA: Technical Guidance Document on Minimising and Determining Nitrosamines in Cosmetics, 2009. https://www.cosmeticseurope.eu/publications-cosmetics-europe-association/guidelines.html).

      N-Nitrosoverbindungen wirken schon in niedriger Dosierung krebserregend und im Tierversuch leber- und erbgutschädigend. Gefährlich sind vor allem sekundäre Amine, tertiäre Amine weniger, weil sie langsamer nitrosiert werden. Primäre Amine werden zwar nitrosiert, zerfallen aber schnell in Stickstoff und Kohlenwasserstoffe.

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