Voodoo, Hoodoo & Santería – Band 1 Afro-brasilianisch-karibisch-amerikanischen Religionen, das Santería-System & Orishas. Frater LYSIR
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СКАЧАТЬ als ein heiliger Baum zu sehen, ähnlich wie in Mittel- und Nordeuropa die Eichen, die Erlen oder die Eschen. Heutzutage ist die Religion Macumba natürlich auch wieder synkretistisch mit anderen Religionen vermischt, sodass auch hier wieder der katholische Glaube tiefe Einschnitte vollzogen hat, sodass christliche Komponenten in die Religion Macumba Einzug hielten. So gibt es auch im Macumba den Glauben an Geister, an Energien, an Naturwesen, wobei auch hier der klassische „Hexenglauben“ existiert, sodass man mit der Hilfe von magischen Praktiken den einzelnen Menschen schaden kann. Ferner existiert im Macumba eine enge Verbindung zu verschiedenen Fetischen, die dann als Energieträger fungieren. So findet man hier also wieder sehr klare Verbindungen zum Voodoo, wobei natürlich auch eben im Macumba die Trance, der Tanz und die Ekstase essenziell sind. Die Ekstase und die Trance werden meistens von den sogenannten „Söhnen und Töchtern der Heiligen“ eingenommen, welche unter der Anleitung von entsprechenden Priestern agieren, um als Gefäße zu dienen, sodass eine klassische Invokation stattfinden kann. Bei diesen Invokationen finden dann auch wieder entsprechende Gespräche statt, sodass man hier die Geister alles fragen kann, dass man Wünsche übermitteln kann, oder dass man auch um einen Blick in seine Zukunft bitten kann. Leider gilt die Religion Macumba als sehr negativ behaftet, wobei dies für die Religion Voodoo meistens auch gilt, da eben der Irrglaube existiert, dass mit der Hilfe der Magie primär Schaden herbeigeführt wird, sodass gerade die christlichen Menschen Angst vor den Geistern des Macumba haben.

      Doch eigentlich ist diese Angst wie immer unbegründet, was sogar sehr einfach und logisch erklärt werden kann, da eben die Religion Macumba sehr starke christliche Einflüsse erhalten hat, und sämtliche Gebete, Lieder und Anrufungen in portugiesischer Sprache gemacht werden, sodass man hier klar und deutlich sieht, dass die afrikanischen Wurzeln kaum noch vorhanden sind. Ferner wird davon ausgegangen, dass Macumba, auch wenn der Baum in Mosambik und auf Madagaskar vorkommt, eigentlich eine Weiterentwicklung der Religion Batuque ist, welche dann wiederum im Westen Afrikas beheimatet war. Doch natürlich gibt es hier keine klaren Aufzeichnungen, und auch wenn der Sklavenhandel primär aus dem westlichen Afrika gestartet wurde, gab es natürlich auch Verschleppungen aus dem Osten. Auffällig ist jedoch, dass es in der Religion Macumba eine oberste Gottheit gibt, die den Namen „Zumbi“ trägt. Zumbi? Das hört sich ja fast wie „Zombie“ an! Richtig! Richtig? Ja, denn das Wort „Zumbi“ stammt aus der afrikanischen Sprache der Bantus, wo man hier die grobe Übersetzung „versklavter Geist“ verwenden kann, wobei man hieran sehen kann, dass das Schöpfungsprinzip der Macumba negativiert wurde. Da auch eine sehr besondere Verbindung zu den Toten gepflegt wird, wird zusätzlich die Religion Macumba negativ gesehen, da hier die Verehrung, und auch die Geselligkeit mit den Toten ganz andere Züge trägt, als in den anderen afro-brasilianisch-karibisch-amerikanischen Religionen.

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      María Lionza

      Die Religion „María Lionza“ kann man eher als Kult bezeichnen, da es hier um einen Personenkult geht, der sich auf eine mystische Person bezieht, die selbstverständlich „Maria“ heißt. Hierbei geht es aber nicht um „die Mutter von Jesus - Mutter Maria“, es geht auch nicht um die „Geliebte Jesus - Maria Magdalena“, nein, es geht um die venezolanische Königin „María Lionza“. Der primäre Augenmerk ist hier eine energetische Übertragung, die sich auf Heilungsenergien bezieht, sodass man auch hier wieder eine Mischung finden kann, aus den verschiedenen afro-brasilianisch-karibisch-amerikanischen Religionen und dem Katholizismus. Daher hat man also auch hier wieder einen klassischen Synkretismus, sodass die verschiedenen religiösen Merkmale in einem einzigen Kult vereinigt wurden. Der eigentliche Name dieser ominösen Königin, die eben klassisch als „María Lionza“ betitelt wird, lautet „María de la Onza“, was man grob mit „María vom Jaguar“ übersetzen kann.

      Dies zeigt also, dass es hier um eine Person geht, die sich zu einem Kultobjekt verwandelt hat, wodurch verschiedene Mythen, Legenden und Geschichten ersonnen wurden, um einen entsprechenden Kult bzw. um eine Religion zu gründen. So gibt es zum Beispiel die Legende, dass sie die Tochter eines machtvollen Häuptlings war, die im Jahr 1502 geboren wurde, wobei eine andere Legende sagt, dass ihr Vater eigentlich ein machtvoller spanischer Konquistador war, der sich bewusst für die indigenen Völker einsetzte. Da kultische Handlungen meistens auch immer auf Bilder angewiesen sind, wird María Lionza als reife Frau dargestellt, die in diesem Kontext „wohl proportioniert“, hierbei aber auch sich nackt zeigt, und auf einen Brillenbären oder manchmal auch auf einen Tapir reitet, was in diesem Kontext ohne weiteres möglich ist, wenn María Lionza eine Körpergröße von ca. 1,50 m hatte. Natürlich ist dies einfach nur eine Metapher, dass gezeigt wird, dass sie die Macht über die Natur hat, so wie sie auch die Macht über wilde Tiere besitzt. Da die Brillenbären Raubtiere sind, die Tapire aber Pflanzenfresser, zeigt dies wieder, dass die Königin, die Göttin, María Lionza, wahrlich Macht über die Natur hat, wobei es in diesem Kontext interessant ist, dass die Tapire in ihrer Evolution, also in ihrem charakteristischen Körperbau, schon seit über 14.000.000 Jahren keine große Veränderung erlebt haben. Natürlich gibt es auch hier immer wieder unterschiedliche Rassen, wobei aktuell nur noch fünf Rassen existieren. Der primäre Kult wird am Berg „Cerro de Sorte“ zelebriert, der sich im Norden Venezuelas befindet, in etwa zwischen den beiden größeren Ortschaften „Barquisimeto“ und „Valencia“, der im Übrigen im Jahr 1980 zum Nationalpark erklärt wurde. Bei der Verehrung von María Lionza geht es primär darum, dass man sich nicht selbst unterordnen muss, selbst wenn die Herrscher mit Gewalt agieren. Es geht darum, dass man sich widersetzen kann, es geht darum, dass man sich selbst eine Heilung geben kann, sodass man hier auch schamanische Lebensweisen in seinen Alltag ohne weiteres integrieren kann. In diesem Kontext ist es natürlich wieder klar, dass mit der Hilfe der schamanischen Lebensweisen und Arbeitsweisen, Kontakte zu den Naturgeistern aufgebaut werden können, so wie auch zu den eigenen Ahnen, zu den Vorfahren, wodurch man wieder auf ein breites energetisches Spektrum zugreifen kann, mit deren Hilfe man sein Leben bestreiten kann. Heutzutage agieren sehr viele Menschen im María Lionza Kult, sodass es Pilgerfahrten gibt, wo es dann auch wieder um Tanz, rhythmische Trommeln, Räucherungen und Ekstase geht. María Lionza wird auf der einen Seite als Heilige, auf der anderen Seite manchmal auch als Göttin, gleichzeitig aber auch nur als besonderer Mensch verehrt, sodass es im María Lionza Kult auch ein eigenständiges Pantheon gibt, wobei hier primär drei Prinzipien zu benennen sind.

      So ist hier einmal María Lionza selbst zu nennen, die in diesem Kontext als wichtigste Gottheit gilt, daneben dann der Häuptling Cacique Guaicaipuro (wobei Guaicaipuro sein Name ist und Cacique ein Titel ist, der grob mit „Führer der Führer“ übersetzt werden kann) und letztlich der ermordete Sklave „Negro Felipe“ (was man wortwörtlich mit „schwarzer Philipp“ übersetzen kann) der in einem Sklavenaufstand, bzw. in einem Unabhängigkeitskampf, eine herausragende Rolle spielte, sodass hier der Geist der Unabhängigkeit, der Rebellion und der Selbstaufopferung thematisiert wird. Es ist jedoch nicht einfach, klar zu sagen, ob es sich hierbei wirklich um Gottheiten handelt oder einfach um Geister, da die Religion María Lionza hier keine großen Unterschiede macht. Es geht in diesem Kontext nicht um Schöpfungsmächte, die omnipotent in irgendwelchen Ebenen hocken, und die Erde erschaffen haben, nein, es geht um Energien, die den Menschen im Alltag zur Seite stehen. Daher existieren auch noch weitere Geister, Götter oder einfach nur national Heilige, die in dem Kult bzw. in der Religion María Lionza angerufen und herbei gebeten werden. Die größte Verbindung zum klassischen Voodoo besteht in der Opferbereitschaft, sodass den Geistern, den Göttern, den Lokalheiligen verschiedene alkoholische Getränke geopfert СКАЧАТЬ