Автор: Frater LYSIR
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: Voodoo, Hoodoo und Santería
isbn: 9783753183169
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Auch hier findet man dann natürlich wieder Verbindungen zum Voodoo, wobei bei den schamanischen Praktiken im Catimbó auch die verschiedenen Geister des Landes, des Waldes, der Pflanzen und der Tiere angerufen wurden, sodass man mit diesen in eine enge Interaktion ging. So wurde hier ein sehr enger transzendentaler und auch transpersonaler Kontakt zur Natur gepflegt, was aus der Perspektive der christlichen Eroberer natürlich seltsam war – oder man könnte auch wieder „heidnisch“ sagen.
Die Verbindung von Catimbó und der katholischen Religion diente natürlich auch als Schutz, denn selbstverständlich wurde ein gewaltsamer Kolonialisierungsprozess vollzogen, sodass die religiöse Verschmelzung auch eine politische Entscheidung war. Die primäre Verschmelzung der Religionen geschah bereits im 16. Jahrhundert, sodass auch hier weitere „religiöse Strömungen“ betitelt wurden. In diesem Kontext wird unter anderem von „Linien“ oder auch „Familien“ gesprochen, wobei dann hier die entsprechenden Fachvokabeln „Sertão-Familien“ bzw. „Katimbós“, „Terreiros“, „Caatinga“, „Santidades“ zu betiteln sind, die man alle als hybride katholisch-indigene Religionen bzw. schamanische Manifestationen bzw. spirituelle Maximen deklarieren kann. Mit der Zeit, wobei hier primär der Sklavenhandel gemeint ist, tauchten dann natürlich auch Ströme aus Afrika auf, die in diesem Kontext auch zum Teil adaptiert wurden. In diesem Kontext ist es aber wichtig, dass man versteht, dass es sich hierbei um eine eigenständige Religion handelt, die eben keine ähnliche Geschichte wie “Umbanda“ bzw. „Candomblé“ besitzt. Natürlich findet man auch hier entsprechende Thematiken, sodass man selbstverständlich spirituelle, magische und auch religiöse Praktiken verknüpfen kann. Wie in allen Religionen, in denen die Natur eng mit einbezogen wird, so wie auch die Geister von Tieren, Pflanzen und Orten, so existierten natürlich auch im Catimbó sehr klare Parallelen zu anderen afro-brasilianisch-karibisch-amerikanischen Religionen. So ist die Trance ein sehr wichtiges Medium, wobei hier nicht unbedingt fixe, dogmatische, religiöse Strukturen eingehalten werden, um mit den jeweiligen Geistern in Kontakt zu treten. Natürlich gibt es auch hier „den Schamanen“, „die weise Frau“ oder „den magischen Menschen“, doch es wird hier kein großes Tamtam gemacht, sodass auch die „normalen Mitglieder“ Trancereisen machen, ohne eine spezielle Berufung zu „hören“. Die Trance wird meist dadurch induziert, dass entsprechende Pflanzen verwendet werden, wobei es hier nicht nur um das Rauchen oder um Räucherungen geht, sondern auch um entsprechende Tränke. Hierbei werden auch wieder religiöse Tänze, Gesänge und Rhythmen verwendet, um die Trance zu forcieren.
Die Geister der Natur werden auch einfach als „Master / Mestres / Mestras / Meister“ betitelt, sodass in diesem Kontext manchmal die Religion auch als „Cult to the Lords Masters“ beschrieben wird. Wie immer, wenn es darum geht, mit Naturenergien zu arbeiten, wird die Dualität und auch die Polarität der Natur berücksichtigt, sodass man hier sagen kann, dass es gute und auch böse Geister gibt, bzw. Energien, die den Menschen mögen und diesen fördern, so wie es auch Energien gibt die den Menschen verachten und ihm Schaden zufügen wollen. Auch in Bezug zu den Toten besitzt die Religion Catimbó Verbindungen zu anderen afro-karibisch-amerikanischen Religionen, was wiederum bedeutet, dass man sich zwar gerne mit seinen Ahnen unterhält, dass man diese ehrt, dass man den Ahnen Opfer überbringt, dass man aber dennoch eine strikte Trennung zwischen den Lebenden und den Toten forciert, sodass man nicht permanent mit den Verstorbenen interagieren will. Dennoch ist der Ahnenkult eine sehr wichtige, religiöse Säule im Catimbó. Speziell die Energien bzw. die Entitäten, die man als „Caboclos da Jurema“ bezeichnet, sind sehr wichtig, da es sich hierbei um große Schamanen bzw. um große Krieger handelt, die in der Riege der Ahnen einen besonderen Platz innehaben. In diesem Kontext ist noch einmal sehr wichtig, zu reflektieren, dass die Religion Catimbó keine hierarchischen Strukturen wie die katholische Kirche besitzt. Wenn man so will, dann leben die Geister, die Energien, die Entitäten zwar in Gemeinschaften zusammen, in Dörfern, in Städten, welche auch wieder eine gewisse Struktur beinhalten, doch sind diese eigentlich alle parallel zu den Menschen zu sehen. Es gibt also nicht „DEN Himmel“ und auch nicht „DIE Hölle bzw. Unterwelt“. Dennoch ist die Struktur einer Trinität wichtig, da in den Riten und Ritualen sehr oft drei verschiedene Entitäten bzw. Meister angerufen werden. Dies zeigt sich auch bei dem hierarchischen Gedanken, wie die jenseitige Welt strukturiert ist. So heißt es, dass jedes „Geisterdorf“ drei Meister besitzt, und ein „Geisterstaat“ aus insgesamt zwölf Dörfern besteht. Dieser „Geisterstadt“ erstreckt sich dann über Berge, Wälder und Flüsse, wobei es im Glauben der Catimbozeiro insgesamt sieben Staaten gibt (manchmal wird auch nur von fünf Staaten gesprochen), die den Namen Cadindé, Fundo do Mar, Josafá, Juremal, Tigre, Urubá und Vajucá tragen.
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Macumba
Die nächste Religion, die ich näher beleuchten will, trägt den Namen Macumba, wobei man sie auch unter der Bezeichnung „Makumba“ findet. Auch hier ist es wieder eine klassische afro-brasilianische Religion, die ihre Wurzeln vermehrt in Afrika hat. Dennoch gibt es hierbei eine kleine Besonderheit, denn diese Religion ist nicht so klar definiert und umrissen wie die Religion Candomblé. Dies liegt vielleicht daran, dass die Verbreitung nicht so stark war, wie es der Fall beim Candomblé. ist. Während die religiösen Ideen des Candomblé aus Westafrika kamen, bezieht sich der Begriff „Macumba“ auf eine Pflanze, bzw. auf einen Baum, welcher auf Madagaskar oder auch in Mosambik zu finden ist, sodass hier primär die Ostküste von Afrika in Betracht gezogen werden muss. Manchmal wird unter dem Begriff „Macumba“ auch einfach eine Zusammenballung der verschiedenen afro-brasilianischen СКАЧАТЬ