Автор: Frater LYSIR
Издательство: Bookwire
Жанр: Сделай Сам
Серия: Voodoo, Hoodoo und Santería
isbn: 9783753183169
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Doch wie sieht dies im Bereich des Voodoo aus? Wie verhält es sich mit den Religionen Santería (Palo Monte), Candomblé, Umbanda, Macumba, Batuque, Catimbó, Mayombe, María Lionza und Rastafari? Wie verhält es sich mit all diesen Religionen, die sich AUS dem afrikanischen Raum AUCH in den karibischen und den südamerikanischen Raum erweitert haben? Auf diese Frage kann es keine klare Antwort geben, da jede Religion individuell ist, durch die einzelnen Mitglieder lebt, verändert wird und sich daher nicht in starre Definitionsparameter einengen lässt. Doch jeder kann sich selbst ein Bild verschaffen, wenn man zumindest rudimentär versteht, wie diese einzelnen Religionen konzipiert sind. Aber, woher kommen diese ganzen Religionen eigentlich?
Nun, Religion ist etwas Individuelles, Religion ist etwas, was jeder Mensch für sich im Einzelnen praktizieren kann, ohne eine große Rücksicht auf andere Strukturen, Muster oder Vorstellungen nehmen zu müssen. Doch meistens werden Religionen stets nach Strukturen, Mustern und Vorstellungen gelebt. Dies gilt auch für Voodoo und für all die anderen Religionen dieser kulturellen Regionen, wie eben Santería (Palo Monte), Candomblé, Umbanda, Macumba, Batuque, Catimbó, Mayombe, María Lionza und Rastafari!
Wenn man sich jetzt in Afrika umschaut, muss man klar und deutlich sagen, dass die Wiege dieser Religion in Westafrika liegt, wobei es falsch wäre, hier ein Land speziell zu betiteln. Zwar wird in der Literatur sehr gerne Benin als Wiege tituliert, doch wenn man davon ausgeht, dass die Religion des Voodoo sehr alt und gleichzeitig auch sehr jung bzw. neu ist – wo du passt sich stets den Gegebenheiten an – dann sollte man nicht wo du auf ein einzelnes Land oder auch auf eine Volksgruppe eingrenzen. So kann man also neben dem Land Benin auch die Länder Togo, Nigeria, Ghana, Elfenbeinküste und auch Liberia nennen. Gut, man könnte auch viele weitere afrikanische Länder benennen, denn wie gesagt, wo du es nicht so stark begrenzt. Dies gilt auch für das Volk der Yorùbá/Yoruba! Das Volk der wer? Der Yorùbá! Es ist ein Volksstamm, der im Grunde relativ neu ist, gerade einmal 200 Jahre alt, der sich aus verschiedenen Ethnien, Gruppierungen, Glaubensrichtungen und auch Philosophien zusammengesetzt hat. So, so, 200 Jahre?! WIRKLICH? Ja und Nein, denn die Sprache und auch kulturell-religiöse Formen, sind in etwa 2400 Jahre alt. Deswegen gilt, auch wenn die Yorùbá weltgeschichtlich auf der einen Seite noch in den Kinderschuhen stecken, haben sie einen großen Einfluss im religiösen Sinne gehabt, sodass es nicht verwunderlich ist, dass Voodoo sehr gerne mit den Yorùbá zusammengebracht wird.
Nun, die Yorùbá und ihre Religion kann man als eine der primären Hauptquellen für die zeitgemäßen, gegenwärtigen und auch modernen Sichtweisen der afro-brasilianisch-karibisch-amerikanischen Religionen sehen, sodass hier Voodoo natürlich benannt werden muss. So wie es im Voodoo unendlich viele Abstufungen, Individualitäten, Möglichkeiten und Blickwinkel gibt, so gilt dies natürlich auch für die Yorùbá, was man an verschiedenen Sprachgruppen, sozialen Strukturen und auch religiösen Mustern sehen kann. Denn auch wenn die AKTUELLE Ethnien hier der Yorùbá gerade einmal 200 Jahre alt sind, ist die Sprache deutlich älter, wie auch die religiösen Kulte, die sich auf die Hauptstadt Ifé bzw. Ile-Ifé beziehen, wo es um Schöpfungsmythen geht, sodass göttliche Wesen zu den Menschen kamen und hier eine Form der kulturellen Evolution brachten. Es wird davon ausgegangen, dass dies in etwa 400 Jahre vor unserer Zeitrechnung, also 400 v.Chr. stattgefunden haben soll, sodass man auch hier erneut sehen kann, dass die kulturelle Geschichte sehr alt ist. Wichtig ist in diesem Kontext auch, dass die kulturelle Geschichte sehr eng mit unterschiedlichen Ritualen verzahnt ist, sodass es hier um religiöse, kulturelle, soziale aber auch politische Rituale geht, welche durch Tanz, durch ekstatisches Trommeln, durch dramaturgische Masken und auch durch Beschwörungen bzw. Invokationen und Evokationen begleitet werden. Zwar ist das ganze Konstrukt sehr hierarchisch aufgebaut, sodass es um eine Monarchie geht, aber auch um Großfamilien, wie auch um patriarchalische Stammeskulturen, doch findet man dies auch heutzutage noch im Voodoo sehr klar wieder. Und genau deswegen will ich im Folgenden eine kurze Übersicht über die verschiedenen Religionen geben, sodass man begreift, dass der Begriff „Voodoo“ (oder eben auch Vodun, Voudou, Wodu bzw. Wudu) mehr ist, als eine spirituelle Philosophie oder magische Praxis. Voodoo ist auch mehr als EINE Religion, denn auch die Religionen Santería (Palo Monte), Candomblé, Umbanda, Macumba, Batuque, Catimbó, Mayombe, María Lionza und Rastafari besitzen sehr ähnliche Strukturen! So werden diese Religionen in alphabetischer Reihenfolge nun vorgestellt, sodass niemand auf die Idee kommen kann, dass es hier hierarchische Einteilungen gibt. OK, die Santería-Religion wird in diesem Buch, wie auch Voodoo, deutlich spezieller und auch tiefgreifender behandelt, denn letztlich bezieht sich dieses Buch primär auf Santería und Voodoo, sodass es hier einige Kapitel bzw. viele Kapitel gibt, die auf diese Religionen UND deren magischen Wirkweisen und Systeme eingehen.
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Batuque
Die erste Religion, die in dieser alphabetischen Reihenfolge betrachtet werden soll, ist die Religion des Batuque. Hierbei handelt es sich um einen Begriff, der in Brasilien existiert, hier als Religion definiert wird, jedoch klar und deutlich afrikanische Wurzeln besitzt. Auf der einen Seite ist es eine individuelle Religion, auf der anderen Seite ist es aber auch wiederum ein Sammelbegriff für verschiedene religiöse Ansichten, Ausführungen, Dramaturgien, Ideen und Phänomene, die man als „afrobrasilianische Kultur“ deklarieren kann. Im Süden Brasiliens ist diese Religion verbreitet, wobei sich die afrikanische Herkunft primär auf Angola und auf den Kongo bezieht, was bedeutet, dass diese afrikanischen Ursprünge „ein gutes Stück“ von der „Voodoo-Heimat“ (Nigeria, Benin, Togo und Ghana) entfernt ist. Der zentrale Bestandteil dieser Religion sind die Musik, der Tanz und der körperliche Ausdruck, dass Musik und Bewegung den Geist befreien Hierbei geht es aber auch um den Mythos von Schöpfung und Tradition, wobei hier verschiedene Pole gesetzt werden, die einen echten Paradigmenwechsel ermöglichen, sodass durch die Tänze und durch die Bewegungen eine religiöse Körperdramaturgie präsentiert wird, die als Rituale verstanden werden müssen, sodass zwischen Körper und Geist einer Einheit etabliert wird. In der Religion „Batuque“ wird jedoch nicht der Vergangenheit nachgetrauert, sodass es eine sehr lebendige Religion ist, die mit der Zeit geht. Großartige traditionelle Tänze, die seit vielen Jahren unverändert sind, gibt es hier nicht. Es geht eher darum, dass durch ein poetisches Weben Körper und Geist als Einheit verstanden werden. Durch den Tanz, gerade dann, wenn zwei Individuen zusammen agieren, wird ein energetischer Ausgleich geschaffen, sodass hier auch bewusst rituelle Handlungen ausgeführt werden, die man im magischen Kontext als „Sympathie-Magie“ betiteln kann, da durch den energetischen Ausgleich, welcher sich im Akt des Tanzes vollzieht, eine Energieübermittlung stattfindet, so wie es auch in Ritualen der Fall ist. Ob es hier nun Heilungsrituale sind (wobei man dann reflektieren muss, ob die Person, die geheilt werden soll, überhaupt noch tanzen kann), Liebesrituale, Schutzrituale oder Rituale, die Glück und Zufriedenheit versprechen, ist hierbei sekundär. Fakt ist, dass durch den Tanz und durch die energetische Ekstase, die hierbei erlebt wird, die Religion lebt und praktiziert wird. Da die Musik stark mit Trommelrhythmen unterstützt wird, kann man hier natürlich auch wieder eine Verbindung zum Voodoo sehen und finden.
Dies gilt aber auch für den Tanz, denn der Tanz kann im Einzelnen ausgeführt werden, aber auch zu zweit oder in ganzen Gruppen, sodass hier natürlich durch die Choreografie noch einmal ein besonderer, energetischer, magischer und religiöser Effekt ersonnen wird. Hierbei wird auch eine Bewegung ersonnen, die an ein gleichschenkliges Kreuz erinnert, oder auch an eine Kreuzung, sodass СКАЧАТЬ