Vom Glück geküsst. Mila Summers
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Название: Vom Glück geküsst

Автор: Mila Summers

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия:

isbn: 9783738052787

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СКАЧАТЬ er geendet hatte, mokierte sich die gerade noch so beherrschte und aufreizende Person über eine derart unsensible Frage. Kleinlaut hatte sie am Rande eines sich abzeichnenden hollywoodreifen Schwächeanfalls zugegeben, eine solche Abmachung unterzeichnet zu haben.

      »Mr. Graham, es ist nun Ihre Aufgabe, für mich das bestmögliche Ergebnis herauszuholen. Schließlich war ich mit diesem alten Sack beinahe fünf Jahre verheiratet. Ich habe ihm meine Jugend geschenkt. Das muss doch in irgendeiner Form in Geld aufgewogen werden. Sehen Sie mich an. In diesem Zustand werde ich sicher so schnell keinen geeigneten Heiratskandidaten mehr finden. Ich muss versorgt sein. Das ist er mir schuldig.«

      Während sie sprach, hatte er das aufpolierte Gesicht etwas näher betrachtet. Nase, Kinn und Lippen waren sicherlich gemacht worden. Ohne Zweifel. Leider traf er diese Art von Frau mindestens einmal die Woche in seiner Kanzlei und, wie jedes Mal zuvor, hatte er sich eben in diesem Moment gefragt, warum er sich mit diesen Fällen abgab.

      Sein Blick war tiefer geglitten und er war sicher, dass auch ihre Brüste nicht mehr ganz dem entsprachen, was Mutter Natur ihr auf den Weg mitgegeben hatte. Diese Frau war eine einzige Mogelpackung gewesen und mitnichten konnte man davon sprechen, dass sie verbraucht oder gar unvermittelbar aussah.

      Die wasserstoffgefärbte blonde Barbiepuppe würde sich bald den nächsten Junggesellen jenseits der Fünfzig unter den Nagel reißen. Er wusste nur zu gut, dass Mrs. Cooper nicht die Wahrheit gesprochen hatte. Mit Sicherheit nicht.

      Diese Frauen hatten einen besseren Fisch an der Angel mit noch mehr Geld und Ferienhäusern auf Hawaii und wollten dringend ihre Altlasten abschütteln. Dies allerdings nicht, ohne den möglichst größten Profit aus der entbehrungsreichen Zeit der noch bestehenden Ehe zu schlagen.

      Immer wieder das Gleiche. Brian hatte diese Abgeklärtheit einfach nicht mehr ertragen. Am Anfang war es regelrecht tröstlich gewesen zu sehen, wie gefühlskalt diese Welt wirklich war. Diese Distanz ermöglichte es ihm, mit seiner Vergangenheit abzuschließen. Gefühle waren nicht wichtig. Umso besser man lernte, diese im Zaum zu halten, desto leichter war es.

      Dennoch hatte er an diesem Tag einen leichten Stich an der Stelle verspürt, wo sich sein Herz befand. Vielleicht war es an der Zeit gewesen, etwas Abstand von seinem Alltag zu gewinnen. Dr. Bennett riet ihm seit langem zu einem Tapetenwechsel, um mal auf andere Gedanken zu kommen.

      Nachdem Mrs. Cooper endlich gegangen war, hatte er auf die Sprechanlage in seinem Büro gedrückt und seine Sekretärin gebeten, ihm ein Flugticket nach Chicago zu buchen.

      Mit einem Ruck hob er seinen Koffer von dem Band, das inzwischen seine Runden drehte. Dabei blickte er noch einmal in das Gesicht der jungen Frau, die noch immer stoisch die Standpauke über sich ergehen ließ. Ihre Augen glichen dem Blau des Himmels und ihre Haut erinnerte ihn stark an das gute, weiße Porzellan, das bei seiner Großmutter nur zu bestimmten Anlässen herausgeholt wurde. Ohne Vorwarnung regte sich bei ihrem Anblick etwas tief in ihm. Vielleicht war es die Hoffnung, irgendwann wieder die schönen Seiten des Lebens spüren zu können. Wer weiß …

      ***

      »Du hast was gemacht?«, schrie Stacy, als ich mich endlich durchgerungen hatte, ihr von meinem Geheimnis zu erzählen. Blöd nur, dass ich ausgerechnet die Kantine des Museums zu dem Ort auserkoren hatte, an dem ich mein Gewissen erleichtern wollte.

      Noch viel blöder war allerdings die Tatsache, dass Stacy gerade den ersten Schluck ihres Kaffees zu sich nahm. Sie prustete los, verschluckte sich unglücklich und das End vom Lied war leider mehr als voraussehbar. Unzählige Augenpaare richteten sich auf uns. Mir fiel diese Tatsache sofort auf, Stacy leider nicht.

      »Was hat dich bloß dazu bewogen? Wir hätten dir doch geholfen«, plapperte sie in einer Lautstärke munter drauflos, sodass sie bestimmt auch Mildred vorne an der Ausgabe klar und deutlich vernehmen konnte.

      »Psst, nicht so laut. Wenn du weiter so herumschreist, weiß es gleich das ganze Haus«, versuchte ich sie zu bremsen. Mit Erfolg. Stacy sah sich kurz im Raum um, blickte mir dann verschwörerisch in die Augen und ergänzte leise: »Wie kam es denn nun dazu?«

      »Naja, ich weiß nicht so recht, wie ich sagen soll. Eigentlich wollte ich es einfach mal ausprobieren. Online-Dating machen doch mittlerweile so viele. Außerdem muss ich auch langsam schauen, wo ich bleibe. Schließlich geh ich steil auf die Dreißig zu«, rechtfertigte ich mich zaghaft.

      »Aber so?«

      »Warum nicht? Ich meine, du hast leicht reden. Schließlich hast du deinen Prinzen auf dem weißen Pferd bereits gefunden. Bei den Männern, die ich bisher kennengelernt habe, hätte ich eben besagtes Tier gut für die Flucht brauchen können.«

      »Ach, komm. Du übertreibst.«

      »Findest du? Ich dachte, du fandest Dylans nicht enden wollenden Monolog über die Auswirkungen des Klimawandels auch ziemlich langweilig. Muss ich dich erst daran erinnern, dass du Mitch sogar dein Glas Rotwein über den Schoß gekippt hast, nur damit der Kerl aufhört zu sprechen?«

      »Naja, das war doch nur der eine.«

      »Nur der eine? Okay, dann hast du offensichtlich James vergessen, der mir nach einer heißen Nacht ein Schlafmittel verabreicht hat, um anschließend in aller Ruhe meine Wohnung auszuräumen. Anscheinend hast du auch Bobby vergessen, der mir die große Liebe vorgegaukelt hat, obwohl er verheiratet war. Okay, wer war da noch? Was ist mit Sebastian? Weißt du noch, wie er …«

      »Ist ja schon gut. Ich verstehe, worauf du hinauswillst.«

      »Es ist ja erst einmal nur ein Testlauf. Ich erwarte nicht, die Liebe meines Lebens dort zu finden, aber eine Begleitung für den alljährlichen Wohltätigkeitsball von Dads Firma wäre echt toll. Alleine mag ich dort nicht auftauchen und wenn ich gar nicht hingehe, spricht Estelle kein Wort mehr mit mir.«

      »Was nicht unbedingt das Schlechteste wäre«, erwiderte Stacy grinsend.

      »Komm schon, Stacy, du weißt, wie ich es meine.«

      »Aber warum denn über diese Datingseiten im Internet? Noch unpersönlicher geht es doch wirklich nicht. Soll ich nicht lieber noch mal mit Mitch reden? Einer seiner Freunde würde sicherlich gerne mit dir dorthin gehen.«

      »Nein, ich hab mich jetzt auf diesem Portal angemeldet und versuche einfach mal mein Glück. Was hab ich denn schon zu verlieren?«

      »Waschmaschine, Sofa, Fernseher …«

      »Ha, ha, ha. Sehr lustig. Noch mal passiert mir sowas nicht. So mies kann mein Karma gar nicht sein. Außerdem will ich mit dem Kerl ja nicht in die Kiste. Ich brauch nur jemanden für den Ball. Weiter nichts.«

      »Wer’s glaubt, wird selig.«

      »Wie sieht es am Montagnachmittag mit einer kleinen Shoppingtour aus? Hast du Zeit und Lust?«, bemühte ich mich, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken, und offensichtlich gelang es mir dieses Mal sogar.

      »Ja, das ist doch eine schöne Idee. Wollen wir danach noch zu Alfonso? Ich könnte auch Emily fragen, ob sie Lust hat mitzugehen. Mitchs kleine Schwester ist gerade dabei, ihren Abschluss in Harvard zu machen. Am Freitag kommt sie nach einer gefühlten Ewigkeit endlich mal wieder nach Hause und Abigail hat mir aufgetragen, sie etwas abzulenken.«

      »Oh, cool, Emily würde ich echt gern mal treffen, aber muss es ausgerechnet zum Shoppen sein? Das mit dem blöden СКАЧАТЬ