Название: Vom Glück geküsst
Автор: Mila Summers
Издательство: Bookwire
Жанр: Языкознание
isbn: 9783738052787
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»Brian, wie schön, dass du bei uns bist. Ich freue mich sehr, dich in unserem bescheidenen Heim willkommen heißen zu dürfen. Fühl dich ganz wie zu Hause. In wenigen Minuten wird auch das Abendessen fertig sein. Meine Freundin Drew ist mir dabei zur Hand gegangen.«
Das war mein Stichwort. Langsam durchschritt ich den Türrahmen aus der Küche in den Korridor und hielt auf die Gruppe zu. Ich erhaschte den ersten Blick auf Brian und musste mir eingestehen, dass er meiner Vorstellung eines Traummannes ziemlich nahe kam.
Seine breiten Schultern und die wohldefinierten Oberarme, die sich unter seinem Hemd abzeichneten, deuteten auf eine athletische Figur hin. Das schwarze, füllige Haar lud einen regelrecht dazu ein, mit den Fingern hindurchzufahren. Einzelne Strähnen hingen ihm in die Stirn und schufen damit einen starken Kontrast zu den strahlend blauen Augen, die mich an das Wasser des Lake Michigan erinnerten.
Stacy drehte sich zu mir um und erhob theatralisch ihren Arm in meine Richtung.
»Lieber Brian, darf ich dir Drew vorstellen? Sie wird dir Chicago näherbringen, für die nächsten beiden Nächte ihr Apartment mit dir teilen und dir die Zeit hier versüßen«, hörte ich Stacy trällern, während sie mir mit einer diebischen Freude in den Augen zuzwinkerte.
Bei ihren letzten Worten hielt ich peinlich berührt inne und wäre am liebsten wieder umgedreht. Spätestens als ich spürte, wie mir die Hitze in den Kopf stieg und meine Wangen sich zu röten begannen, wünschte ich mir ein Loch im Boden, in das ich mich verkriechen konnte.
Stacys Absichten waren mehr als offensichtlich. Sie wollte uns beide verkuppeln, koste es, was es wolle. Während ich mir vorkam wie Ware, die kurz vor dem Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums stand und dringend weg musste, hörte ich Stacy zu der Musik von ›Der Preis ist heiß‹ weitere Angaben über mich machen.
Dabei ratterte sie Maße, Gewicht, Schuhgröße, Vorlieben und besondere Eigenschaften herunter, während ich mich zu drehen begann, damit man auch wirklich von allen Seiten einen guten Blick auf mich erhaschen konnte. Pfeile in leuchtend gelbem Neonlicht umspannten mich wie einen Bogen und zeigten alle auf das Objekt der Begierde: mich.
Noch ehe ich mir weitere Einzelheiten über eine imaginäre Verkaufsshow ausmalen konnte, holten mich Brians Worte in das Hier und Jetzt zurück.
Sein: »Was ist das?«, war nicht ganz das, womit ich gerechnet hatte, dennoch erwiderte ich freundlich: »Ich bin Drew, Stacys Arbeitskollegin« und streckte ihm förmlich die Hand entgegen, als ich endlich bei den Dreien angekommen war.
»Nicht du. Was ist das für ein merkwürdiges Piepsen? Es riecht auch ganz so, als würde etwas …«, sprach Brian unbeirrt weiter, ohne Notiz von meiner Hand oder gar meiner Person zu nehmen und hechtete schließlich an uns vorbei in Richtung Küche.
Stacy schien ein Licht aufzugehen, denn plötzlich watschelte sie ihm emsig hinterher und schrie geradezu panisch: »Oh mein Gott, die Schürze!«
Mitch blickte mich fragend an, bevor wir den beiden nachjagten. In der Küche hatte sich bereits beißender, schwarzer Rauch gebildet, der mir sofort die Tränen in die Augen trieb und mich schwer atmen ließ. Während ich mit der Hand vor dem Mund, Brian zur Hilfe eilte, zog Mitch Stacy aus dem vernebelten Raum.
Das Fenster hatte er bereits geöffnet, nun galt es noch die Flammen der brennenden Schürze auszutreten. Brian trampelte unnachgiebig und regelrecht panisch auf dem Stück Stoff herum, das er zwischenzeitlich auf den Boden geworfen hatte.
Ohne weiter darüber nachzudenken, sprang ich zu ihm und erstickte mit ihm gemeinsam die letzten glimmenden Funken. Doch Brian ließ nicht von der Schürze ab und trat ein ums andere Mal wie in Trance darauf herum, während das schrille Geräusch des Brandmelders die Szenerie untermalte.
Geschafft. Hustend standen wir uns gegenüber, als der Qualm sich allmählich verzog.
»Puh, das war knapp«, japste ich schwerfällig, während mir der Rauch in die Kehle stieg.
»Definitiv. Was hast du dir bloß dabei gedacht?«, erwiderte Brian kaltschnäuzig.
»Wie …? Was …? Ich verstehe nicht … Es ist doch alles noch mal gutgegangen«, stotterte ich verlegen.
»Du solltest zukünftig darauf achten, wo du deine Sachen platzierst. Du hättest mit deiner Gedankenlosigkeit das ganze Haus in Brand setzen können.«
»Aber ich … Das war …«, rang ich um Worte, während mir nicht mehr der Qualm die Kehle zuschnürte.
»Wenn du mich entschuldigst, ich würde jetzt gerne meine Hände waschen gehen.«
Dabei blickte er mich aus kalten blauen Augen abschätzig an, ehe er schließlich eiligen Schrittes an mir vorbeiging.
Starr vor Schreck blieb ich wie angewurzelt stehen, während der Brandmelder endlich seinen Dienst quittierte. Was war das eben? Warum verurteilte mich Brian dermaßen, ohne zu wissen, was wirklich passiert war? Was hatte ich ihm bloß getan? Täuschte ich mich oder lag in seinem Blick ein Funken Angst? Aber Angst wovor? Das Feuer war zu keiner Zeit eine Bedrohung gewesen. In der Küche deutete, bis auf ein paar schwarze Flecken an der Tapete, nichts auf einen Brand hin. Wir waren glimpflich davongekommen. Oder?
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