Jahrbuch Franz-Michael-Felder-Archiv 2021. Jürgen Thaler
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СКАЧАТЬ Einübung des Tatsachenblicks. Zur Struktur und Veränderung empirischer Sozialforschung. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1982, S. 59 – 96.

      11 Karl Marx und Friedrich Engels: Manifest der kommunistischen Partei. Berlin: Dietz 1970, S. 46.

      12 Es böte sich hier ein Bogen zu anderen kritischen, z.T. frühsozialistischen Denkern der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts an, die wie etwa Charles Fourier (1772 – 1837) oder auch Henri de Saint-Simon (1760 – 1825) neben sozialer und ökonomischer Rationalität den Sinnlichkeit, Sozialität und Transzendenzvorstellungen gewidmeten Bedürfnissen und Erfahrungen von Menschen einen Raum und Anspruch gewähren – ein Impuls, der literarisch nicht zuletzt von Felders Zeitgenossen Heinrich Heine (1797 – 1856) aufgenommen und in poetischen Formen angesprochen wurde. „Keiner“, so Theodor W. Adorno im Vorwort zur deutschen Ausgabe Fouriers, „bietet dem Vorwurf des Utopismus schutzloser sich dar als er; bei keinem aber auch ist die Anfälligkeit der Doktrin so sehr gezeitigt vom Willen, die Vorstellung des besseren Zustands zu konkretisieren.“ (Theodor W. Adorno: Vorwort. In: Charles Fourier: Theorie der vier Bewegungen und der allgemeinen Bestimmungen. Hg. von Theodor W. Adorno. Eingeleitet von Elisabeth Lenk. Frankfurt am Main, Wien: Europäische Verlagsanstalt 1966, S. 5f., hier S. 6). Bezogen darauf bleiben Felders Entwürfe und Geschichten gegenüber dogmatischen Setzungen und doktrinärer Abstraktion bei der konkreten Lebendigkeit der von ihm geschilderten Personen, Erfahrungen und Umstände stehen und bieten so – über die frühsozialistischen Ideen und späteren Sozialismus hinaus – eine Anschlussmöglichkeit zu aktuellen Erfahrungen im Umgang mit sozialer Sicherheit, gesellschaftlicher Anerkennung und/oder individuellen Glücksbestrebungen (vgl. Andreas Reckwitz: Die Gesellschaft der Singularitäten. Zum Strukturwandel der Moderne. Berlin: Suhrkamp 2017, S. 429 – 442).

      13 Dies betrifft zumal seine Autobiografie Aus meinem Leben (1869), die unter dieser Perspektive eine eigene Untersuchung wert wäre. Vgl. Franz Michael Felder: Aus meinem Leben. Mit einem Nachwort von Walter Methlagl. Lengwil: Libelle 2004.

      14 Ruth Levitas: The Imaginary Reconstitution of Society or why sociologists and others should take utopia more seriously. Inaugural Lecture University of Bristol 24 October 2005, S. 11. Siehe http://www.bristol.ac.uk/media-library/sites/spais/migrated/documents/inaugural.pdf [letzter Zugriff: 21.5.2021].

      15 Siehe Marshall Berman: All that is Solid Melts into Air. The Experience of Modernity. New York, Toronto: Penguin 1988.

      16 Siehe Josephine Donovan: European Local-Color Literature. National Tales, Dorfgeschichten, Romans Champêtres. New York: Continuum Publishing 2010.

      17 Joseph Peter Stern: Über literarischen Realismus. München: C. h. Beck 1983, S. 9.

      18 Ebd., S. 50.

      19 Entsprechend fällt die Kritik von Georg Lukács an der Standpunktlosigkeit, ja Desinteressiertheit eines „bürgerlichen Realismus“ aus; vgl. Georg Lukács: „Erzählen oder Beschreiben?“ Zur Diskussion über Naturalismus und Formalismus [1948]. In: Richard Brinkmann (Hg.): Begriffsbestimmung des literarischen Realismus. Darmstadt: WBG 1974, S. 33 – 85, hier S. 47f.

      20 Vgl. Martin Greiner: Dorfgeschichte. In: Werner Kohlschmidt und Wolfgang Mohr (Hg.): Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte, 1. Band. 2. Auflage. Berlin: de Gruyter 1958, S. 274 – 279, hier S. 276f.; Zur Kritik vgl. Marcus Twellmann: Dorfgeschichten. Wie die Welt zur Literatur kommt. Göttingen: Wallstein 2019, S. 13f.

      21 Siehe Friedrich H. Tenbruck: Bürgerliche Kultur. In: Kölner Zeitschrift für Soziologie und Sozialpsychologie. Sonderheft 27: Kultur und Gesellschaft. Opladen: Westdeutscher Verlag 1986, S. 263 – 285.

      22 Vgl. Clemens Albrecht: Einleitung. In: Ders. (Hg.): Die bürgerliche Kultur und ihre Avantgarden. Würzburg: Ergon 2004, S. 7 – 9, hier S. 7.

      23 Tenbruck, Bürgerliche Kultur (Anm. 21), S. 264.

      24 Siehe Jürgen Habermas: Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Mit einem Vorwort zur Neuauflage 1990. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1990, S. 11 – 50.

      25 Zu Möglichkeiten und Grenzen eines solchen Übergangs von künstlerisch-künstlich geschaffenen Bildern zu Gestaltungs- und Referenzobjekten sozialer Wirklichkeitserfahrung im Blick auf aktuelle Armutserfahrungen und deren (literarische) Kritik vgl. Werner Nell: Die „Armut“ der Dichter. Dokumentation oder Illumination der sozialen Frage unter den Bedingungen zeitgenössischer Aufmerksamkeitsökonomie. In: Carsten Gansel und Peter Braun (Hg.): Dokumentarisches Erzählen – Erzählen mit Dokumenten in Literatur, Journalismus und Film. Berlin: Okapi 2020, S. 293 – 317; zur Rahmung vgl. Cornelius Castoriadis: Gesellschaft als imaginäre Institution. Entwurf einer politischen Philosophie. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1984, S. 579 – 587.

      26 Hegel konstatiert polemisch für das Abarbeiten an der Realität im Entwicklungs- und Bildungsroman: „Denn das Ende solcher Lehrjahre besteht darin, daß sich das Subjekt die Hörner abläuft, mit seinem Wünschen und Meinen sich in die bestehenden Verhältnisse und die Vernünftigkeit derselben hineinbildet, in die Verkettung der Welt eintritt und in ihr sich einen angemessenen Standpunkt erwirbt.“ (Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Vorlesungen über die Ästhetik II. G. W. F. Hegel (Werke in 20 Bänden; Bd. 14). Frankfurt am Main: Suhrkamp 1970, S. 220).

      27 Vgl. Hermann Glaser: Kleinstadt-Ideologie. Zwischen Furchenglück und Sphärenflug. Freiburg: Rombach 1969, S. 52 – 56.

      28 Jean Paul: Vorschule der Ästhetik. In: Jean Paul. Werke in zwölf Bänden. Hg. von Norbert Miller. Nachworte Walter Höllerer, Band 9. München, Wien: Hanser 1975, S. 254.

      29 Ebd., S. 254f.

      30 Siehe Eva Illouz: Der Konsum der Romantik. Liebe und die kulturellen Widersprüche des Kapitalismus. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2007.

      31 Für eine erste Übersicht Bernhard Spies: Dorfgeschichte. In: Dieter Lamping (Hg.): Handbuch der literarischen Gattungen. Stuttgart: Kröner 2009, S. 137 – 142; Jürgen Hein: Dorfgeschichte. Stuttgart: Metzler 1976; Uwe Baur: Dorfgeschichte. Zur Entstehung und gesellschaftlichen Funktion einer literarischen Gattung im Vormärz. München: Fink 1978; Donovan, European Local-Color Literature (Anm. 16); Bettina Wild: Topologie des ländlichen Raums. Berthold Auerbachs „Schwarzwälder Dorfgeschichten“ und ihre Bedeutung für die Literatur des Realismus. Mit Exkursen zur englischen Literatur. Würzburg: Königshausen & Neumann 2011; jetzt Twellmann, Dorfgeschichten (Anm. 20).

      32 Siehe Wild, Topologie des ländlichen Raums (Anm. 31).

      33 Bonß, Die Einübung des Tatsachenblicks (Anm. 10).

      34 Zur ideologischen Funktion dieses Ansatzes vgl. Ulrich Bröckling: Empowerment. In: Ders., Susanne Krasmann und Thomas Lemke (Hg.): Glossar der Gegenwart. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2004, S. 55 – 62.

      35 Maurice Merleau-Ponty: Causerien 1948. Radiovorträge. Köln: Salon-Verlag 2006, S. 57.

      36 Für dieses Wechselspiel von Stadt und Land unter Moderne-Aspekten vgl. noch immer Friedrich Sengle: Wunschbild Land und Schreckbild Stadt. Zu einem zentralen Thema der neueren deutschen Literatur. In: Studium Generale, 16 (1963), S. 619 – 631; Raymond Williams: The Country and the City. London: Chatto & Windus 1973.

      37 Vgl. Jesko Reiling: Die Nation im Dorf. Dorfgeschichten im 19. Jahrhundert. In: Zeitschrift für Ideengeschichte, 9 (2015), 2, S. 29 – 38.

      38 Vgl. Donovan, European Local-Color Literature (Anm. 16); Twellmann, Dorfgeschichten (Anm. 20).

      39 Aktuell sei dazu auf Gerhard Henkel: СКАЧАТЬ