Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies. Hanno Beck
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      Nach drei Jahren sind aus den 100 Euro bereits 133,10 Euro geworden, einfach durch Nichtstun. Die Botschaft dieser Rechnung ist klar: Je länger Sie Ihr Geld anlegen, umso mehr Zeit hat es, sich ohne Ihr weiteres Zutun zu vermehren. Je früher Sie also mit dem Sparen anfangen, umso mehr werden Sie später ernten.

      

Die 72er-Regel: Wenn Sie ungefähr wissen wollen, nach wie vielen Jahren sich eine Anlage bei gegebenem Zins verdoppelt, nehmen Sie einfach die Zahl 72 und dividieren diese durch den Zinssatz. Also: Wenn Sie 100 Euro zu einem Zinssatz von 3 Prozent anlegen, dann werden aus diesen 100 Euro nach rund 72 : 3 = 24 Jahren 200 Euro.

      Risiko und Rendite

      Das ist die goldene Regel des Investierens, und sie gilt immer: Je ertragreicher eine Investition ist, umso teurer ist sie. Also: Entweder Sie lassen Ihr Geld auf dem Sparbuch, wo es nur wenig Zinsen gibt (wenn überhaupt), aber sicher ist, oder Sie stecken Ihr Geld in Aktien oder andere Produkte, die mehr Ertrag versprechen, aber dafür ein höheres Risiko haben, dass Sie das eingesetzte Geld verlieren. Eine Ausnahme von dieser Regel gibt es nicht, nie. Und noch mal: Nein, es gibt keine Ausnahmen, auch keine Geheimtipps.

      

Wenn Ihnen jemand ein Geschäft anbietet, das absolut sicher ist, aber riesige Gewinne abwirft, zögern Sie nicht: Rufen Sie die Polizei. Vor Ihnen sitzt ein Betrüger.

      Immer schön flüssig bleiben: Liquidität

      Unter Liquidität versteht man die Verfügbarkeit einer Geldanlage. Bei bestimmten Anlageformen können Sie jederzeit Ihr Geld zurückfordern, bei anderen Anlagen hingegen dauert es eine Weile, das Geld sozusagen aus der Anlage wieder flüssig zu machen – eben liquide. Hier gilt die einfache Regel: Je länger Sie Ihr Geld binden, desto mehr Rendite können Sie verlangen. Wenn Sie darauf bestehen, täglich über Ihr Geld verfügen zu können, gibt es wenig bis gar nichts, wenn Sie aber jemandem Ihr Geld für zehn Jahre überlassen, gibt es schon etwas mehr. Dafür kommen Sie dann halt nicht mehr ohne Weiteres an Ihr Geld, wenn ein Notfall eintritt.

      

Eine Faustformel: Zwei bis drei Monatsgehälter sollten Sie liquide anlegen, sodass Sie jederzeit an Geld kommen, wenn die Waschmaschine kaputtgeht oder der Wagen streikt.

      Nicht alle Eier in einen Korb: Diversifikation

      

Und noch eine Faustformel: Etliche Profis raten zu der sogenannten 1:n-Strategie: Teilen Sie Ihr Geld zu gleichen Teilen auf verschiedene Anlageobjekte, beispielsweise ein Viertel in Aktien, ein Viertel in Anleihen, ein Viertel in Immobilien und ein Viertel in Bares. Empirische Studien zeigen, dass diese Strategie in der Praxis gar nicht so schlecht abschneidet.

      Investment nach Maß: Passgenauigkeit

      Die letzte Regel: Es gibt nicht das ideale Investment. Ihre Geldanlage hängt ab von vielen Faktoren, unter anderem:

       Risikobereitschaft: Wenn Sie eher der ängstliche (mutige) Typ sind, sollten Sie vorsichtig (mutig) investieren, also in eher sichere (riskantere) Anlagen mit niedriger (hoher) Rendite investieren.

       Zeithorizont: Benötigen Sie Ihr Geld bald, investieren Sie in liquide Investments; sparen Sie auf lange Frist, kann es auch ein riskanteres Investment sein, weil man hoffen kann, dass man auf lange Frist eine gute Rendite einfährt.

       Restliches Vermögen: Wenn Sie schon ein Eigenheim haben, sollten Sie nicht noch mehr Geld in Immobilien stecken (denken Sie an die Diversifikation).

       Sparziel: Was haben Sie mit den Ersparnissen vor? Auch diese Frage hat Einfluss darauf, wie Sie investieren.

      Ein letzter Rat: Banken beraten in der Regel nicht ganz neutral, suchen Sie also entweder mehrere Bankberater (oder Berater von Finanzvertrieben) auf, oder überlegen Sie, ob Sie einmal etwas Geld für einen unabhängigen Honorarberater investieren – das kann sich wirklich lohnen.

      

Die letzte Faustformel für dieses Kapitel: Etliche Profis raten, dass der Anteil an Aktien im eigenen Vermögen in Prozent 100 minus das Lebensalter betragen sollte. Wenn Sie also 40 (60) Jahre alt sind, sollte der Aktienanteil in Ihrem Vermögen 60 (40) Prozent betragen. Mit steigendem Alter hält man also weniger riskante Aktien.

      Kapitalmärkte, Geld und Banken

      IN DIESEM KAPITEL

       Wozu wir Kapitalmärkte brauchen

       Wozu wir Banken brauchen

       Eine kleine Geldkunde

       Eine kleine Bankenkunde

      Wer Sparen will, muss nicht nur wissen wie, sondern auch wo man sparen kann. Deswegen widmen wir uns in diesem Kapitel dem, was ein deutscher Bundespräsident einmal als »Monster« bezeichnet hat: Kapitalmärkte. Wir schauen uns auch eine Branche mit einem denkbar schlechten Ruf an: die Banken.

      Stellen Sie sich vor, Sie möchten sich 1.000 Euro leihen, und zwar genau für zwei Jahre. Mit dem Geld wollen Sie ein riskantes Unternehmen finanzieren. Und jetzt stellen Sie sich vor, es gäbe keine Banken und keine Finanzmärkte – wo wollen Sie denn nun dieses Geld herbekommen? Sie müssten im Bekanntenkreis rumfragen, eine Anzeige aufgeben, vielleicht auf Facebook einen Post machen – egal wie, es wäre eine beschwerliche Sache. Noch schlimmer wird es, wenn Sie jemandem 1.000 Euro für zwei Jahre leihen wollen – wo finden Sie denn jemanden, der genau diesen Betrag genau für zwei Jahre braucht und dem Sie darüber hinaus auch noch vertrauen können? Das ist fast unmöglich.

      Jeden Tag, jede Stunde leihen sich Menschen Geld und verleihen es – aber wie finden die denn eigentlich zueinander? Ganz einfach, über sogenannte Finanzintermediäre und über Finanzmärkte.

      

Finanzmärkte sind alle Märkte, auf denen Finanzprodukte wie Aktien, Anleihen oder Ähnliches gehandelt werden. Finanzintermediäre sind alle Personen oder Unternehmen, die zwischen Angebot und Nachfrage auf diesen Märkten vermitteln.