Allgemeinbildung Wirtschaft für Dummies. Hanno Beck
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      Auch diese Steine können Sie kaufen: Immobilien

      Immobilien sind ein einfaches, fast langweiliges Produkt: Ein paar Steine und etwas Mörtel, Mieteinnahmen und Instandhaltungskosten – das war's. Grundsätzlich stimmt das, aber sobald man in die Details geht, wird es etwas komplizierter. Für das Investment in Immobilien gibt es drei Kriterien: erstens die Lage, zweitens die Lage und drittens die Lage.

      Und wie kann man in Immobilien investieren? Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten:

       das Eigenheim (das wir uns in Kapitel 8 anschauen) oder die eigene Wohnung, die Sie vermieten;

       Aktien von Immobilienunternehmen, also von Unternehmen, die mit Immobilien ihr Geld verdienen;

       Immobilienfonds, bei denen viele Anleger gemeinsam Geld in einen Topf werfen, um Immobilien zu finanzieren, oder

       Immobilienbeteiligungen, also eine direkte Beteiligung an Immobilienprojekten (beispielsweise an Einkaufszentren, Studentenwohnungen).

Ein Investment in Immobilien ist zumeist eher langfristig angelegt (außer in offenen Immobilienfonds), die Rendite ist vergleichsweise niedrig, das Risiko entsprechend geringer. So einfach ein Immobilieninvestment ist, so kompliziert kann es werden, wenn man in die Details geht

      Sammelbecken für Kleinanleger: Fonds

      Ein Fonds ist eine Kapitalsammelstelle: Viele Menschen werfen ihr Geld in einen Topf – das ist der Fonds –, der Betreuer des Fonds (die Fondsgesellschaft) nimmt dieses Geld und investiert es in verschiedene Produkte. Der Anlageerfolg (oder -misserfolg) wird dann entsprechend den Anteilen der Anleger unter diesen aufgeteilt. Ist der Fonds erfolgreich, steigt der Wert Ihrer Fondsanteile, greift die Fondsgesellschaft bei der Geldanlage daneben, verlieren Sie Ihr Geld. Worin der Fonds investiert, wird vorher festgelegt, bevor man den Anlegern die Fondsanteile zum Kauf anbietet – das kann alles Mögliche sein, alle Produkte, alle Länder, alle Währungen. Sie können wählen zwischen Aktien- und Anleihefonds, zwischen Fonds, die in kaukasische Internetaktien investieren oder französische Unternehmensanleihen.

      Eine Spielart von Fonds sind sogenannte Exchange Traded Funds, das sind Fonds, die nicht aktiv von einem Menschen verwaltet werden, sondern einfach stur nach einer festen Regel anlegen; zumeist folgen sie einem Börsenindex wie dem Dax oder dem Dow-Jones-Index. Da sie ohne einen solchen Fondsmanager auskommen, sind diese Produkte deutlich günstiger als Fonds mit einem Fondsmanager (die man auch »aktiv« nennt) – so ein Fondsmanager, der das Geld aktiv verwaltet, kostet eben.

      

Das Profil eines Fonds hängt davon ab, in welche Produkte dieser investiert. Zwei Dinge müssen Sie beachten: Der Fonds kostet zum einen beim Kauf einen Ausgabeaufschlag (zwischen 2 und 5 Prozent), das kann ordentlich ins Geld gehen. Bisweilen können Sie diesen Aufschlag verhandeln oder im Internet Fonds ohne Aufschlag kaufen. Hinzu kommt noch eine Verwaltungsvergütung, die zwischen 0,5 und 2 Prozent liegen kann, auch das frisst ordentlich Rendite. Wenn Sie einen Fonds bei Ihrer Hausbank kaufen wollen, wird die Ihnen in der Regel die Produkte des eigenen Hauses anbieten – da lohnt es sich, sich vorher zu informieren.

      Nicht ganz ohne: Derivate

      Derivate sind Finanzprodukte, die sich aus anderen Finanzprodukten ableiten. Sie können sie nutzen, um sich abzusichern oder um wild zu spekulieren. Bauern haben sich bereits vor Jahrhunderten abgesichert, indem sie ihre Ernte bereits verkauften, bevor sie in der Scheune war. Sie einigten sich mit dem Käufer, zu welchem Preis sie ihre Ernte in ein paar Monaten verkaufen würden (man nennt das »auf Termin«). Waren die Preise dann nach der Ernte niedriger als der vereinbarte Preis, dann tat ihnen das nicht weh – sie hatten ja bereits einen festen Preis ausgehandelt. Lag der tatsächliche Preis aber höher, dann tat das zwar weh, war aber nicht existenzbedrohend (das wäre es gewesen, wenn die Preise niedrig gewesen wären und man nicht abgesichert wäre). Die Gegenpartei – derjenige, der mit dem Bauern den Preis ausgehandelt hat –, profitiert hingegen, wenn der tatsächliche Preis höher ist als der ausgehandelte Preis, auf diesem Weg hat er sich vor zu hohen Preisen geschützt. Wie Sie sehen, eine perfekte gegenseitige Versicherung.

      

Derivate können der Absicherung dienen oder der hemmungslosen Zockerei, es kommt darauf an, was man mit ihnen macht. Faustregel: Fassen Sie Derivate nur an, wenn Sie wirklich verstanden haben, was Sie da machen.

      Alles, was Geld bringt: Alternative Investments

      Unter dem Sammelbegriff »alternative Investments« finden sich solche Produkte wie Hedgefonds, Rohstoffe oder exotische Investments wie Holz – alles, was nicht in die anderen Kategorien hineinpasst. Wer hier einsteigen will, muss sich extrem gut auskennen; zudem sollten Sie maximal 10 Prozent Ihres Geldes in solche Positionen investieren.

      Wenn Sie nun also in der glücklichen Lage sind, etwas Geld beiseitezulegen, dann möchten Sie natürlich auch, dass dieses Geld erstens sicher anlegt ist, dass Sie zweitens bei Bedarf schnell an dieses Geld kommen und drittens möchten Sie auch ein wenig Rendite dafür sehen – also eine angemessene Belohnung dafür erhalten, dass Sie auf Ihr Geld verzichten und das Risiko eingehen, davon etwas zu verlieren. Damit das funktioniert, müssen Sie ein paar goldene Regeln des Investierens beachten. Wir müssen reden über:

       den Zinseszins,

       Risiko und Rendite,

       Liquidität,

       Diversifikation und

       die Passgenauigkeit der Anlage.

      Das achte Weltwunder: Der Zinseszins

      Die Idee des Zinseszinses wurde schon als stärkste Kraft im Universum, als achtes Weltwunder, als größte Erfindung der Menschheit gepriesen. Dabei ist das Prinzip ganz einfach: Man fängt mit einem kleinen Betrag an, der verzinst wird, auf die Zinsen, die man auf diesen Betrag erhalten hat, bekommt man wieder Zinsen – und so weiter. Ein einfaches Beispiel: Sie legen 100 Euro an und bekommen jedes Jahr einen Zins von 10 Prozent. Die Zinszahlung – und das ist die wichtige Annahme – legen Sie wieder zum gleichen Zinssatz an. Und so sieht das dann aus:

       Nach einem Jahr sind aus den 100 Euro 110 Euro geworden, nämlich die ursprünglichen 100 Euro plus 10 Euro (= 10 Prozent von 100) Zinsen.

       Aus diesen 110 Euro werden, wenn man sie wieder ein Jahr anlegt, 121 Euro, nämlich die ursprünglichen 110 Euro plus 11 Euro (= 10 Prozent auf 110 Euro).

       Sie ahnen, was passiert: Legt man diese 121 Euro ein weiteres Jahr an, so werden das 133,10 Euro, nämlich die СКАЧАТЬ