Der mondhelle Pfad. Petra Wagner
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Название: Der mondhelle Pfad

Автор: Petra Wagner

Издательство: Автор

Жанр: Историческая литература

Серия:

isbn: 9783867779579

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СКАЧАТЬ sich zeigen soll?!“

      Silvanus winkte ab.

      „Ich begleite sie nur ein Stückchen, Mutter. Da kann ich gleich noch mal nach unseren Pferden sehen.“

      Arminius sah von seiner allerallerletzten Partie Fidchell mit Lavinia auf, hielt ihr jedoch sicherheitshalber die Hände fest.

      „Aber dass mir keine Klagen von den … Pferden kommen, Silvanus!

      Alle um ihn herum kicherten und Conall schlug dabei mit der Hand so kräftig auf die Kuhhaut, dass die kleinen Holzschildkröten in die Luft flogen. Lavinia johlte begeistert und konnte sie schnell zu einem neuen Spiel arrangieren, bevor Arminius eine besonders weit hüpfende Pantherschildkröte eingefangen hatte. Nachsichtig schüttelte er den Kopf über so viel Eifer.

      Silvanus griente, hob Viviane wie ein Kind auf die Arme und stolzierte mit folgenden Worten zum Tor hinaus: „Ich trage deine Tochter auf Händen, Arminius, und werde mich bemühen, dass sie sich nie über mich beschweren muss.“

      Arminius überprüfte seine enormen Armmuskel.

      „Recht so, mein Sohn. Was anderes hatte ich auch nicht erwartet.“

      Viviane winkte lachend und Silvanus trug sie durch das Tor um die Palisaden herum.

      „Jetzt kannst du mich wieder runter lassen, Silvanus.“

      Silvanus schüttelte den Kopf.

      „Erst, wenn wir da sind.“

      „Aha. Und wo ist das: da?“

      „Lass dich überraschen.“

      Silvanus ging an den Gattern der Ziegen, Schweine und Gänse vorbei. Selbst bei ihren erbeuteten Pferden machte er nicht halt, lief durch das offene Eichentor zum Dorf hinaus und am kleinen Bach entlang. Der Stier, in seiner Umfriedung aus Hainbuchensträuchern, muhte ihnen kurz nach und graste weiter.

      „Warum haben wir erst jetzt das Tor zugemacht? Ich dachte, ihr habt das vorhin gleich erledigt, als ihr von eurem Ausritt gekommen seid?“

      „Ich habe Vater gesagt, wo ich hin will, damit er sich keine Sorgen um dich macht.“

      „Und, was hat er gesagt?“

      Silvanus griente sie vielsagend an.

      „Ach, er hat nur gesagt, ich soll das Tor nicht vergessen, sonst muss er noch mal raus und es zumachen. Und das wollen wir doch vermeiden. Dann hat er gelacht.“

      Viviane verschränkte die Arme, kniff die Augen zusammen und linste Silvanus durch einen kleinen Spalt heraus an.

      „So, so. Und was hat er wirklich gesagt?“

      „Viviane! Sehe ich aus wie ein Lügner!? Wenn ich mich recht entsinne, warst du bei unseren Kinderstreichen immer diejenige, der man genauer zuhören musste!“

      Vivianes Blick hatte sich noch nicht verändert. Silvanus verdrehte die Augen zum Abendhimmel.

      „Na gut, na gut. Aber das ist eigentlich nur was für Männer.“

      „Ich hab schon einiges erlebt, was eigentlich nur für Männer ist, Silvanus. Also …“

      „Warte bis wir da sind, dann sag ich’s dir.“

      Viviane legte ihm wieder die Hände um den Hals, zog einen Schmollmund und kraulte seinen Nacken.

      „Nur, wenn’s nicht allzu lange dauert.“

      Silvanus seufzte.

      „Immer diese Ungeduld von den jungen Stuten. Apropos: Ich hatte zwar auch ein schönes Plätzchen bei unserer Festwiese gefunden, aber damit wäre Vater garantiert nicht einverstanden gewesen. Und meine Arme auch nicht. So, da wären wir schon.“

      Silvanus schlängelte sich geschickt durch eine Ansammlung junger Birkenbäume, kniete nieder und legte Viviane ins weiche Moos. Doch sie ließ seinen Hals nicht los, zog ihn neben sich und kuschelte sich schnell in seine Achsel. Den Rest von Silvanus klammerte sie mit einem Bein fest und betrachtete die unzähligen kleinen Birkenzweige um sich herum.

      „Das hätte ich mir eigentlich denken können. Unser alter Platz, wo wir früher immer die Wolkenbilder von Vater Himmel beobachtet haben.“ Sie strich über das weiche Moos. „Damals war hier mehr Gras und die Birkenbäumchen waren auch noch nicht da.“

      „Hm, hat sich verändert in den paar Jahren und ist richtig schön dicht mittlerweile. Sieht ein bisschen wie unser Birkenhain bei der Festwiese aus, nur in Miniaturformat und von außen uneinsehbar.“

      Viviane nickte verschmitzt.

      „Fehlt nur noch der Stein unserer Fruchtbarkeitsgöttin, dann ist es perfekt.“

      Silvanus öffnete seine Gürteltasche und legte Viviane einen flachen, schwarz-weißen Kieselstein in die Hand.

      „Auch eine Miniatur, aber sonst …“

      Viviane strich über die glatte ovale Fläche, drehte ihn um und besah sich die schwarze Unterseite.

      „Der ist ja fast zweigeteilt. Wo hast du ihn denn gefunden?“

      „In der Badestelle, als ich heute vor Loranthus geflüchtet bin.“

      Viviane lachte.

      „Das kann ich mir gut vorstellen. Du Armer. Und?“

      „Was, und!? Ich bin ihm natürlich entkommen und Conall hat ihn erwischt.“

      Viviane schob sich halb auf Silvanus und schlang ihr Bein noch fester um ihn.

      „Ich meinte eigentlich, was Vater zu dir gesagt hat.“

      Silvanus verdrehte die Augen.

      „Also gut! Wenn du’s unbedingt wissen willst! Er hat gesagt, ich kann’s ruhig laufen lassen, es wäre ja eh schon alles zu spät.“

      Viviane prustete los, warf sich ganz auf Silvanus und kicherte an seinem Hals weiter.

      „Vater ist immer so praktisch veranlagt. Aber wenn du denkst, er wäre damit der Einzige, dann hast du dich getäuscht. Nora hat das auch zu mir gesagt, als ich beim Großopfer bei ihr und Harthu gesessen habe.“

      Jetzt prustete auch Silvanus los.

      „Kann ich mir denken. Bei denen ist ja auch schon alles zu spät.“

      Viviane fummelte am Haken seines Gürtels herum. Das schwere, kupferne Knotenmuster klappte zur Seite und sie schnurrte ihm ins Ohr: „Na, dann wollen wir mal die Gelegenheit ausnutzten, wenn wir so schön alleine sind.“

      Silvanus packte die Hand, die ihm gerade das Hemd hochziehen wollte.

      „Erst will ich von dir wissen, wie du dir das nachher vorstellst, bei Baria.“

      „Sag ich dir. Aber nur, wenn du das Hemd ausziehst.“

      „Warum? СКАЧАТЬ