Название: Der Akron Tarot
Автор: Akron Frey
Издательство: Автор
Жанр: Эзотерика
isbn: 9783905372939
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Umgekehrt
In der umgedrehten Lage finden wir weder Sinn noch Sicherheit innerhalb unseres Berufes. Dies bedeutet, dass wir in einigen Bereichen geradezu revolutionäre Ideen haben können, mit denen wir bisherige eingefahrene Abläufe und Gedankenmodelle in Frage stellen. Wir wehren uns gegen feststehende geistige Strukturen und Gehorsam, wir wollen allein unseren eigenen Weg gehen - dafür kämpfen wir, auch wenn wir dadurch in Schwierigkeiten mit dem Vorgesetzten oder den Kollegen geraten. Manchmal ist die umgekehrte Karte auch ein Hinweis darauf, dass der Job, den wir zur Zeit ausüben, für uns nach einer radikalen Änderung unserer Sichtweise keinen Sinn mehr macht und wir überlegen, ob wir den Arbeitgeber wechseln oder gar den Beruf an den Nagel hängen sollten.
Liebe und Beziehung
In unseren persönlichen Beziehungen können wir mit unseren Partnern oder Freunden stundenlang über unsere Lebensmodelle diskutieren. Wir haben starke ethische Werte, vielleicht auch eine Art Ehrenkodex, dem wir uns unterwerfen und dessen Einhaltung wir auch von anderen fordern. Da der Hohepriester dem Prinzip des Geistes entspricht, liegt unser Fokus in erster Linie darauf, ob sich die gegenseitigen Weltanschauungen entsprechen, denn wir ziehen unsere innere Sicherheit und das Vertrauen zum anderen daraus, dass wir mit ihm in unserer Sichtweise übereinstimmen. Deshalb neigen wir dazu, Freunde, die unsere Glaubensvorstellungen nicht teilen, abzuwerten oder gar aus unserem näheren Bekanntenkreis zu verbannen. Außerdem sind wir die perfekten Moralapostel. Über unseren Partner beispielsweise, der gegen die gemeinsamen ethischen Grundsätze verstoßen hat, können wir sehr streng und hart »zu Gericht sitzen«. Manchmal kann der Hohepriester ein Hinweis auf eine Person sein, von der wir viel lernen. Vielleicht gehen wir eine Beziehung zu einem älteren Menschen ein, der für uns die Lehrerrolle übernimmt, oder wir haben in unserem Bekanntenkreis eine solche Seele, die wir gerne um Rat fragen und deren Weltsicht für uns Vorbildcharakter hat. Im psychischen Bereich verweist die Karte auf alte Muster und Programmierungen aus unserer Vergangenheit, an denen wir festhalten und die uns in der Entwicklung blockieren. Als Gegenkraft zur Herrscherin kann der Hohepriester auch bedeuten, dass wir zu viel Energie in den geistigen Bereich der Beziehung lenken und uns zu wenig um unser körperliches Wohlbefinden kümmern. Womöglich beachten wir den Körper nicht genug und haben weniger Interesse an Sexualität als an Askese.
Umgekehrt
Im Gegensatz zur aufrechten Karte wird der Moralapostel hier zum »freien Radikalen«. Vielleicht haben wir es satt, uns ewig den gesellschaftlich herrschenden Moralvorstellungen unterzuordnen, und entwickeln unsere ganz eigenen Ideen darüber, wie Verbindungen zu anderen Menschen - besonders die Liebesbeziehungen - auszusehen haben. So leben wir sehr unorthodoxe Beziehungsmodelle, mit denen wir bei konservativen Zeitgenossen zuweilen heftig anecken. In der Umkehrung dieser Karte sind wir auch wesentlich aufgeschlossener für sinnliche Genüsse als in der aufrechten Position. Es kann auch sein, dass wir der Fleischlichkeit plötzlich große Wichtigkeit beimessen - sie sozusagen zu unserer neuen Religion erheben. In bestehenden Verbindungen erstaunen wir vielleicht unsere Freunde oder den Partner mit einer neuen, revolutionären Idee darüber, wie die Beziehung zukünftig zu gestalten wäre, oder wir denken darüber nach, ob die Partnerschaft noch Sinn macht, weil wir mit den Vorstellungen des anderen nicht mehr konform sind.
Magie und Spiritualität
So wie die Hohepriesterin oder Herrscherin eine matriarchalische Religionsausübung symbolisiert, so steht der Hohepriester für alle hierarchisch und patriarchalisch strukturierten Glaubensinhalte. Während der Herrscherin Schamanismus und Hexenlehre zugeordnet sind, umfasst der Archetyp des Hohepriesters philosophische Sinnkonzepte ebenso wie alle großen zeitgenössischen Religionen oder einen streng gegliederten magischen Orden, dessen Mitglieder festen Gesetzen folgen. Strukturen und weltliches Gerüst hat der Herrscher erschaffen, doch der Hohepriester füllt das Ganze erst mit Inhalt und Sinn. Deshalb ist uns im täglichen Leben unser Glaube sehr wichtig und die Lehre wird je nach Art der von uns bevorzugten Bekenntnisse für uns zur unumstößlichen Wahrheit. Lebenshalt und Sicherheit beziehen wir aus dem Umstand, dass wir uns der Weltanschauung eines solchen Modells bedingungslos unterordnen. Wirkliche Spiritualität oder Magie können wir auf diese Weise natürlich nicht leben, denn alles, was seinen ureigensten Weg ohne geistige Leitschienen direkt aus uns findet, verunsichert und beunruhigt den Hohepriester. Schließlich repräsentiert er die Suche nach der Suche, die wir mit geistigen Konzepten füllen, und wo immer es um Glaubensfragen geht, ist auch die Inquisition nicht weit. So kann die Angst, die wir vor fremden Religionen oder anderen Sichtweisen entwickeln, so weit gehen, dass wir andere Menschen für ihre Vorstellungen verurteilen, bekämpfen oder gar quälen.
Umgekehrt
Der umgekehrte Hohepriester wehrt sich vehement gegen alles Festgefahrene. Er ist ein Umstürzler traditioneller Glaubensinhalte. Möglicherweise erleben wir unter dem Einfluss dieser Karte eine Zeit, in der unser altes Weltgebäude komplett zusammenbricht. Wir können das, was wir zuvor für die Wahrheit hielten, nicht mehr ernst nehmen. Wir suchen nach Ersatz und bauen uns eine neue, eigene Sicht, die wir dann ebenso zur alleinigen Wahrheit küren, wie es die Religionen tun, von denen wir uns abgewandt haben. Deshalb findet keine wirkliche Befreiung statt. Wir haben den verkrusteten, überholten Glaubensstrukturen zwar den Rücken gekehrt, aber die Gegenposition bezogen und sind daher nicht wirklich erlöst von den alten Vorstellungen. Der auf dem Kopf stehende Hohepriester kann somit auch als Aufforderung angesehen werden, sich dies einzugestehen und sich selbst im »Verkehrten« wieder umzudrehen.
VI Die Liebenden
Anziehung, Zuneigung, Vereinigung
Im ewigen Schöpfungsplan, der die Vorgänge in der Natur steuert und für die Erhaltung der Arten sorgt, liegt der Drang nach Einswerdung der Geschöpfe in der Liebe, denn die Liebenden drücken die Anziehung der Gegensätze aus, die Flammen der Sehnsucht zwischen Mann und Frau, um die verlorene Einheit wiederherzustellen: den Zustand vor der Vertreibung aus dem Paradies. Die Karte symbolisiert damit den paradiesischen Vorhof des leiblichen Verlangens: die verschlingende Hingabe, die zum Numinosum wird, indem sie das verlorene Gefühl der Ganzheit durch das Empfinden der Vereinigung wieder zu erreichen verspricht. Wenn die Karte Lust der Geschlechtsakt ist, dann sind die Liebenden der Kuss: die erste, vorsichtige Öffnung dem anderen gegenüber, gleichsam als seelische Eintrittskarte in das Körperinnere, aber auch die höllischen Zungenküsse, jene Elixiere des Teufels, die in den uterinen Höhlen und tiefen Wassertümpeln gründeln und ihre Opfer porentief einsaugen.
Baphomet — Tarot der Unterwelt
Karte
Der Trieb ist unsere gemeinsame Plattform, auf der wir Kontakt zu anderen Personen auf der Ebene sexueller Anziehung pflegen, und die Liebenden verbinden das, was wir sind, mit dem, was andere sind. Obwohl man diese Energie oft für Liebe hält, muss man sie als bloße Verkörperung von Liebe interpretieren, denn was sie verkörpert, dient der Verführung durch die Mittel der Erotik, um die körperlichen Reize ins richtige Licht zu stellen. Als Liebe bezeichnet diese Karte die Kraft, die durch die Glut der Ausrichtung genau СКАЧАТЬ