Ghostsitter. Tommy Krappweis
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Ghostsitter - Tommy Krappweis страница 7

Название: Ghostsitter

Автор: Tommy Krappweis

Издательство: Автор

Жанр: Учебная литература

Серия:

isbn: 9783964260567

isbn:

СКАЧАТЬ

      Seine Disziplin war leider ebenso umsonst wie die Bemühungen des Werwolfs. Urplötzlich schmetterte Welf seine Faust durch den Deckel des Sargs und schnaubte dann rasselnd durch die Nase wie ein wütender Stier.

      »Nichts! Gar nichts!«, rief er frustriert. »Sie sind einfach weg! Keine Spuren, nichts! Hölle, Dämonen und Verdammnis!«

      »Das kann doch nicht sein!«, rief Mimi aufgeregt in die Runde. »Wir wissen doch, dass nichts und niemand spurlos verschwinden kann. Irgendwas bleibt immer zurück!«

      Du sprichst wahr, oh gläserne Grazie, meldete sich Hop-Tep telepathisch zu Wort. Jedoch scheint es nichts zu sein, was unser olfaktorisch empfindsamer Wolfsfreund erschnuppern könnte.

      Währenddessen prasselten auf Tom gerade alle Probleme gleichzeitig ein und vernebelten ihm fast vollständig die Sinne. Eine Bestsellerautorin war in ihrer Geisterbahn verschwunden! Vlarad war weg! Gleich würden sie öffnen müssen! Morgen standen hier die Leute von der Zeitung und ahnten heute noch nichts davon, was für eine Wahnsinnsstory sie hier erwartete!

      Da schüttelte Tom trotzig den Kopf, bis die ganzen Sorgen in hohem Bogen davonflogen und ringsherum gegen die Tunnelwände prallten. Er zwang sich dazu, ruhig zu bleiben. Denn wenn er aus ihren letzten Abenteuern etwas gelernt hatte, dann dass Panik und Aufregung nichts verbesserten – ganz im Gegenteil sogar.

      Also atmete Tom durch und legte die Zeigefinger der gefalteten Hände vor die Lippen. »Also, wenn Welf nichts findet, heißt das ja nicht unbedingt, dass hier keine Spuren sind … Was für Möglichkeiten haben wir denn sonst noch, um den Tatort zu untersuchen?«

      »Ich hab mich natürlich schon genau umgesehen, aber auch nichts Ungewöhnliches bemerkt«, antwortete Mimi. Sie konnte bei Dunkelheit genauso gut sehen wie im hellen Sonnenschein. Darum war sie beim Auffinden verlorener Dinge immer wieder eine unschätzbare Hilfe – nur wohl leider nicht in diesem Fall.

      »Okay, was würde Vlarad tun …«, überlegte Tom – und das aus gutem Grund. Nicht nur durch seine hagere Gestalt wirkte der Vampir oftmals wie Sherlock Holmes persönlich. Auch seine Kombinationsgabe war der des berühmten Meisterdetektivs nahezu ebenbürtig. Nachdenklich machte Tom einen Schritt auf den Sarg zu.

      »Wuwuwawah!«, machte er plötzlich noch einmal, und der Drang, sich abermals zu schütteln war so überwältigend gewesen, dass Tom fast umgekippt wäre. Wieder erntete er verwunderte Blicke. »Entschuldigt, aber mich hat’s wieder so komisch gejuckt …«

      »Dann kratz dich lieber, denn das klingt albern und sieht blöd aus«, grummelte Welf. »Wo waren wir stehengeblieben?«

      Unser geschätzter Blutsfreund würde zunächst dafür sorgen, dass niemand die eventuell vorhandenen Spuren verwischt, antwortete Hop-Tep und hielt Welf dabei höflich, aber bestimmt an der Schulter zurück, weiter in die Dekoration hineinzutreten.

      »Hast recht, alter Junge«, raunte der Werwolf und klopfte der Mumie freundschaftlich auf die Schulter.

      Da runzelte Tom die Stirn. »Was war das denn? Mimi, hast du das auch gesehen?«

      »Nein, was meinst du denn?«, antwortete das Geistermädchen und kam aufgeregt herangeflattert.

      »Hier, knapp über dem Boden, da war was. Wie ein Lichtstrahl oder so was. Direkt da, knapp über meinem Schuh. Aber jetzt ist es wieder weg …« Tom seufzte. »Vielleicht hab ich mich getäuscht, tut mir leid.«

      Es ist vollkommen verständlich, dass du …, wollte die Mumie gerade ansetzen, doch Tom hob energisch die Hand: »Da! Da war es wieder! Wie ein Flirren, rötliches Licht … Wie ein … ein Dings … na … Laserstrahl! Genau, das ist es! Haha, ich hab’s.«

      Überraschend für alle trat Tom hinter Hop-Tep und klopfte der Mumie ein paarmal kräftig auf die Schulter, so wie es Welf gerade getan hatte.

      »Muss das denn sein?«, schimpfte der Werwolf und hustete, als sich der charakteristisch sandige Staub aus Hop-Teps Bandagen im Tunnel der Geisterbahn verteilte.

      »Ja, muss es! Schaut doch, da!«, rief Tom aufgeregt und deutete auf den Boden vor sich. Da sahen sie es tatsächlich alle: Im staubigen Dunst war ganz deutlich ein dünner roter Lichtstrahl zu erkennen! Werwolf, Geist, Mumie und Mensch hoben genau gleichzeitig ihre Blicke, als würden sie für die Meisterschaften im Synchronschwimmen üben.

      »Der Laserstrahl kommt direkt von … Boah«, murmelte Tom, und er spürte, wie sich in seinem Bauch die Wut sammelte.

      »Woher sonst«, grollte Welf.

      Direkt gegenüber, auf der anderen Seite der Schaustellerstraße, stand das Spiegelkabinett von Zoracz – dem Mann, der schon bei der Testamentseröffnung versucht hatte, Tom die Geisterbahn abzuschwatzen. Der Laserstrahl traf genau durch den Türspalt in der Einfahrt und reichte so bis ins rechte Eck von Vlarads Dekoration, wo der Sarg stand.

      »Das kann doch nicht wahr sein. Spinnt der?«, schimpfte Mimi.

      Letzteres steht außer Frage, und wahr ist zumindest, dass Zoracz sich bemüßigt fühlt, einen Lichtstrahl auf uns zu richten, warf die Mumie ein.

      »Warum auch immer, ich geh da jetzt mal fragen, was das soll. Und wenn Zoracz hinter dem Verschwinden der beiden steckt, dann kann er sich auf was gefasst machen«, knurrte Tom und klang dabei fast wie ein kleiner Werwolf, so wütend war er.

       Kapitel 6: Zoracz

      Sieh an, sieh an. Der kleine Kollege von gegenüber und sein wortkarrrger Wildhund. Wie kann ich helfen?«

      Zoracz war wie immer in Schwarz gekleidet. Da das Festgelände jeden Moment die Tore öffnen würde, trug er auch schon seinen glänzenden Zylinderhut und das riesige Cape, das er mit jeder Bewegung zum Aufbauschen animierte. Gerade hatte er die Kette abgehängt, die den Zugang versperrt hatte, und drehte nun das Schild hinter der Scheibe des kleinen Kassenhäuschens von ›Geschlossen‹ zu ›Geöffnet‹ um. All das tat er mit ausladenden, übertrieben schwungvollen Bewegungen. Sein sorgfältig getrimmter Spitzbart zusammen mit dem seltsam künstlichen Akzent machten es einem schwer, ihn wirklich ernst zu nehmen. Doch Tom hatte gute Gründe dafür, auf der Hut zu sein. Hinter der Fassade des aufgeblasenen, operettenhaften Schaustellers lauerte ein durchtriebener Fiesling mit undurchsichtigen Motiven und mysteriösen Kräften.

      »Warum haben Sie einen Laserstrahl auf uns gerichtet?«, fragte Tom ganz direkt und bemühte sich, dem bohrenden Blick seines Gegenübers standzuhalten.

      »Laserstrrr… Ach das, hahahaha!«, lachte Zoracz künstlich und winkte viel zu theatralisch ab. »Das ist nichts anderes als Konkurrrrrrenzbeobarrrrrchtung, mein Junge.«

      »Konkurrenzbeobachtung …«, wiederholte Tom und runzelte die Stirn.

      »Aber ja doch, sieh her: Der Laserstrrrrahl leuchtet von dorrrt oben auf dem Dach meines Spiegelkabinetts hinüber dirrrekt in eure Schrrreckensfahrt

      »Sag uns etwas, was wir noch nicht wissen, Zoracz«, grollte Welf so barsch, dass Zoracz ein paar Zentimeter zurückwich.

      »Nicht СКАЧАТЬ