Ghostsitter. Tommy Krappweis
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Название: Ghostsitter

Автор: Tommy Krappweis

Издательство: Автор

Жанр: Учебная литература

Серия:

isbn: 9783964260529

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СКАЧАТЬ kaum mehr bewegen.

      Eine Idee musste her. Na ja, Tom hatte zwar bereits eine, war sich aber nicht so sicher, wie wahnsinnig genial diese war. Erst einmal musste er irgendwie aufstehen, denn ein wichtiger Teil seiner Idee befand sich im Zirkuswagen. Und der war verdammt schwer zu erreichen, wenn man mit der Hose auf dem Boden klebte.

      »Och nö …«, stöhnte Tom laut, als ihm klar wurde, was die einzige Lösung war. Trotzdem tat er sofort, was getan werden musste, schlüpfte aus den Schuhen, öffnete dann seine Hose und rutschte rückwärts ruckelnd aus der Jeans. »Ich bin gleich wieder da, Hop-Tep!« Tom lief hosenlos zum Zirkuswagen. Währenddessen rief er telepathisch nach Mimi, damit sie ihm endlich mitteilte, ob mit Wombie alles okay war.

      Wir haben ihn gefunden, er lag in den Gleisen neben Vlarads Sarg, erklang sofort die Stimme des Geistermädchens in seinem Kopf. Irgendwer oder irgendwas hat ihn doch glatt mit unseren Geisterbahn-Gondeln ausgeknockt, Tom! Und das, obwohl der Einzige, der stark genug ist, um diese Wagen zu werfen, Wombie selbst ist! Er war begraben unter allen zwölf Gondeln!

      Das ist nicht gut, gar nicht gut, dachte Tom. Wie geht’s ihm denn?, fragte er stattdessen, als er die große Ladeklappe öffnete, die sich unterhalb des Bodens zwischen den Rädern des Wagens befand.

       Ach, Wombie geht’s wie immer. Falls er tatsächlich einen Knacks im Schädel davongetragen hat, kann Welf ihm den sicher wieder zutackern.

      Na, hurra, sendete Tom zu Mimi hinüber. Gut, dann bis gleich. Ich muss mich um Hop-Tep kümmern.

      Endlich hatte er auch gefunden, was er suchte, und rannte umgehend zurück zur Mumie.

      »Das hier ist ein Kanister voll Spiritus, Hop-Tep!«, erklärte Tom schnaufend. »Es löst auf jeden Fall die Farbe auf, aber es stinkt ganz furchtbar, ist leicht entflammbar, schmeckt scheiße, und die Dämpfe sind giftig. Also kommt es so ein bisschen drauf an, wie unsterblich du bist …«

      Der ägyptische Prinz war nur noch in der Lage, eine Hand zu bewegen. Diese zeigte aber deutlich so etwas wie »Los-nun-mach-schon!«.

      Tom nickte. »Also gut, aber bitte trotzdem Luft anhalten, wenn es geht.« Dann schob er sich den Kragen seines Hemdes als improvisierten Atemschutz über die Nase, öffnete den Kanister und besprenkelte Hop-Tep so gleichmäßig wie möglich mit dem stechend riechenden Alkohol.

      Schnell entfaltete die Chemikalie ihre Wirkung: Hop-Tep musste ein paarmal so heftig niesen, dass sich die Bandagen um seinen Kopf aufblähten. Aber tatsächlich wurden die Farbschichten durch den Verdünner wieder flüssig, und schon nach einer halben Minute konnte die Mumie sich endlich aufrichten.

      Hop-Tep streckte die knochigen Glieder und schüttelte sich. Ich danke dir, mein Junge, hörte Tom die Mumie in seinem Kopf salbungsvoll sprechen, und der ägyptische Prinz deutete eine Verbeugung an.

      »Aber immer gerne«, entgegnete Tom. »Bis gleich. Und offene Flammen meiden.«

      Die Mumie nickte noch einmal höflich und schlurfte dann umgehend davon, um sich einer zeitraubenden Neu-Bandagierung zu widmen.

      Da kam Mimi mit Welf und Vlarad aus der Geisterbahn, dicht gefolgt von Wombie. Aber erst als der Zombie seinem Stoffhasen Odor das verbliebene seiner ehemals zwei Knopfaugen zuhielt, bemerkte Tom, dass irgendetwas nicht stimmte. Welf sah irgendwie amüsiert aus, und Mimi schaute angestrengt hinauf zum Mond, der hinter den Wolken gar nicht zu sehen war. Der Vampir hatte sich hinter seiner aristokratischen Miene versteckt, und nichts war aus seinem Gesicht zu lesen.

      Ach so, die Hose, erinnerte sich Tom in dem Moment und winkte lachend ab. »Also bitte, ich denke, auch ihr werdet in eurem früheren Leben schon mal ein Schwimmbad besucht haben.«

      »Trägt man heute in den Schwimmbädern etwa keine Badehosen mehr?«, wollte Welf wissen, und Tom fühlte sich von einer Sekunde auf die andere recht luftig um die Hüften.

      Er warf einen ahnungsschwangeren Blick zu seiner Hose, die nach wie vor auf dem Boden pappte … und tatsächlich spitzte da ein Teil seiner Unterhose raus.

      »Das … ist der peinlichste Moment in meinem gesamten … Leben …«, gluckste es aus Tom heraus. »Ich … Wenn mich jemand … Ich bin in … Oh Gott, ich sterbe.«

      Er griff mit beiden Händen an sein Hemd und zog es so weit herunter, bis die Nähte hörbar knacksten. Dann lief er in geduckter Haltung zurück zum Zirkuswagen und schlug lautstark die Tür hinter sich zu.

       Kapitel 6: Der auch noch

      Tom hatte sich die gesamte restliche Nacht nicht aus seinem Wagen getraut. Und auch am Morgen fand er einfach nicht den Mut, aufzustehen und den anderen in die Augen zu sehen.

      Dafür nahm ihm jemand anderes die Entscheidung ab, indem er betont rhythmisch an die Tür klopfte.

      Auf dem Weg zur Tür vergewisserte sich Tom drei Mal, ob er auch wirklich, wirklich eine Hose anhatte. Dann erst fasste er an den Türknauf, sah noch mal an sich herunter, ob er auch wirklich eine Hose anhatte, und öffnete.

      Vor ihm stand Zoracz und hinter ihm seine geheimnisvolle Begleiterin, wie immer ganz in Rot gekleidet.

      Tom hatte mit den beiden bereits vor einigen Wochen Bekanntschaft gemacht, kurz nachdem er die Geisterbahn von Omas Bruder, Großonkel Heinrich, geerbt hatte. Und dieser Zoracz war ein ziemlich übler Zeitgenosse, der Tom die Schreckensfahrt um jeden Preis abluchsen wollte.

      »Was machen Sie denn hier?«, stieß Tom überrascht hervor.

      »Das Gleiche könnte ich dich fragerrrn«, rollte Zoracz genüsslich in seinem aufgesetzten Akzent.

      »Kein R in der zweiten Silbe von fragen«, ließ sich die Frau in Rot vernehmen, aber Zoracz hörte gar nicht hin.

      »Ihrr steht auf unserrrem Platz, kleiner Bub«, schnarrte er und machte eine ausladende Geste, die seinen schwarzen Mantel effektvoll aufblähte.

      Wie macht der das bloß, dachte Tom, hat der vielleicht immer eine kleine Windmaschine dabei?

      »Wir haben diesen Platz am Freitag gemietet und jetzt auch schon aufgebaut«, sagte er stattdessen laut. »Das kann nur ein Missverständnis sein.«

      »Gewiss, gewiss, ein Missverstärrrndnis«, entgegnete Zoracz mit breitem Grinsen.

      »Zu viele R in Missverständnis«, murmelte die Frau hinter ihm, ohne wirklich damit zu rechnen, dass er auf sie hörte.

      Damit hatte sie vermutlich recht, zumindest ließ sich Zoracz nichts anmerken. »Nun, ich muss euch leiderrr bitten, diesen antiquarischen Schrotthaufen zur Seite zu rrrücken, denn just hier beliebe ich, mein Spiegelkabinett aufzubauen, kleiner frecher Mann.«

      »Warum denn gerade hier?«, fragte Tom frech. »Der Platz da drüben ist doch anscheinend noch frei.«

      »Das ist rrrichtig«, lachte Zoracz. »Aber wenn ich euch achtundvierzig Stunden fürrrchterliche Plackerei bescheren kann, dann will ich das natürrrlich nicht missen. Also СКАЧАТЬ