Moritz und das geheimnisvolle Topasia. Frank Anders
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Название: Moritz und das geheimnisvolle Topasia

Автор: Frank Anders

Издательство: Автор

Жанр: Детская фантастика

Серия:

isbn: 9783957442178

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СКАЧАТЬ dem so ist«, setzte der Große mit einer Spur voller Verachtung in der Stimme an, »hätten wir dich der Macht des Waldes überlassen sollen. Niemand der vernünftig genug ist, lässt sich mit dieser Hexe ein. Wer mit ihr Geschäfte macht, ist nicht besser wie sie selbst und damit unser Feind.«

      »Ich habe keine andere Wahl. Ich muss dieses Mädchen, Anika, finden«, bemühte sich Moritz zu erklären. »Ohne sie kann ich nicht in meine Welt zurück.«

      »In was für eine Welt denn?«

      »Ich würde es Euch gerne erklären wollen, aber ich glaube ihr werdet mich für verrückt halten. Ehrlich gesagt, es ist auch ziemlich verrückt. Jedenfalls bin ich jetzt hier und habe drei Tage Zeit, um sie zu finden.«

      »Weißt du denn überhaupt, wo diese Burg steht?«

      »Ich glaube schon«, sagte Moritz.

      Der Große begann über irgendetwas nachzudenken, lächelte dann, als wäre er gerade von einem Geistesblitz getroffen. Er sagte feierlich: »Heute ist dein und unser Glückstag.«

      Fragend sah Moritz ihn an.

      »Wir haben dich aus dem Sumpfloch gerettet und nun kannst du uns einen Gefallen tun.«

      Verwundert legte Moritz den Kopf schief. »Was für einen Gefallen denn?«

      »Sei unser Gast. Du hast uns eine gute Ernte beschert und wir möchten dir mit einem Fest danken. Du kannst dich bei uns stärken und anschließend weiterziehen.«

      »Aber ich muss sofort zu dieser Burg«, drängte Moritz.

      Eindringlich und mit ernstem Blick sah der Große ihn an. Er hatte nicht erwartet, dass der Junge sich stur zeigen würde.

      »Du wirst meine Einladung doch nicht etwa ausschlagen wollen?«

      Moritz schürzte die Lippen. Er versuchte abzuwägen. Konnte er es sich leisten, die Einladung anzunehmen? Wie weit die Burg entfernt war, wusste er nicht. Er hatte allerhöchstens drei Tage. Und wie er in der Zeit an Essen kommen würde, wusste er auch nicht. Da kam ihm das Angebot durchaus gelegen. Also nahm Moritz an.

       5. Das Kürbisfest

      Der kleine Tross setzte sogleich zum Rückweg an. Moritz folgte ihm und beobachtete nervös den Wald.

      Am Ende der Gruppe liefen zwei, die auf irgendetwas stolz waren.

      Als sie bemerkten, wie Moritz sie ansah, schenkte ihm zumindest der Größere und Dünnere ein breites Grinsen.

      »Wir haben dich gefunden«, sagte er schließlich mit einer piepsigen Stimme, die sich ebenfalls hob und senkte.

      »Danke«, kam es spärlich aus Moritz heraus.

      »Wenn wir nicht gewesen wären«, erklärte das andere Wesen, das demnach kleiner und dicker war, »dann hätte dich der Sumpf mit Haut und Haar verschlungen. Heute muss dein Glückstag sein, wenn Oktavo dich obendrein zu unserem Kürbisfest eingeladen hat.«

      Seine Stimme war um einiges ernster und tiefer, kam aber auch in Wellen aus ihm heraus.

      Moritz nickte dankend. Dieser Oktavo dachte er, war ganz bestimmt ihr Anführer.

      Während sie liefen, erklärte ihm der Kleinere und Dickere, warum der Wald auf einmal so derartig wild wurde.

      »Der Kürbiswald mag keine Menschen.« Er machte eine kleine gedankliche Pause, ehe er noch hinzufügte: »Und wir mögen auch keine Menschen.« Bei diesem Satz leuchtete sein Bauch besonders hell auf.

      Moritz sah ihn verwirrt an, wollte dennoch nicht nach dem warum fragen.

      »Allerdings«, schloss das andere Wesen an, »haben wir bis heute keinen einzigen von ihnen gesehen. Du bist der Erste.«

      Moritz blieb stehen und schien nachzudenken. Warum luden sie ihn dann ein, wenn sie die Menschen nicht mochten? Misstrauen machte sich in ihm breit und er wollte ganz besonders vorsichtig sein.

      An der Spitze des Trupps blieb Oktavo stehen, wandte sich den beiden Wesen zu und beauftragte sie, Moritz zu einem Wasserlauf zu führen, wo er sich den Schlamm, der an ihm haftete, abwaschen konnte.

      Sogleich verließen sie den eingeschlagenen Weg und nahmen Moritz mit zu der Stelle im Wald.

      Nur zögernd folgte er den beiden, achtete dabei auf alles, was ihn umgab. Er blies die Wangen auf, was den kleineren der beiden auf ihn aufmerksam werden ließ. Er versuchte Moritz’ Regung zu deuten, konnte sich jedoch keinen Reim darauf machen und so fragte er:

      »Was ist los mir dir?«

      »Ach, nichts«, winkte Moritz ab und schüttelte den Kopf.

      Der Kleinere schüttelte ebenfalls den Kopf und ging weiter voran.

      Kurze Zeit später waren sie da. An einem kleinen Bach, der in einem Graben lag und klares Wasser mit sich führte.

      Am Rand des Grabens blieben sie stehen und blickten sich um.

      »Du kannst dich jetzt sauber machen«, sagte der Kleinere zu Moritz.

      »Ich gehe ein Stück und sammle für das Fest Blätter ein. Bin gleich zurück.«

      Moritz stieg zu dem Wasser hinab, begann sich Gesicht und Arme zu waschen, während sich der Größere auf einer Wurzel gemütlich hinsetzte und ihm interessiert zusah. Er merkte, wie Moritz immer wieder nach dem anderen schielte.

      »Das ist Flavo, mein Bruder«, zeigte er mit dem Kinn in seine Richtung. »Er ist etwas ruhig, aber sonst ganz in Ordnung. Er passt auf mich auf, dass mir nichts passiert. Ich heiße übrigens Floggi.«

      »Und … was seid ihr für welche? Ich meine, gibt es einen Namen für eure Art?«, fragte Moritz verhalten.

      »Wir sind Schildigel«, antwortete ihm Floggi mit seiner piepsigen Stimme. »Früher waren wir ganz normale Igel. Allerdings hat die Zeit uns verändert, seit wir in dem Wald leben müssen. Wir haben die sichtbaren Stacheln abgelegt und sie gegen einen biegsamen Panzer getauscht, um uns unter der Erde besser bewegen zu können.«

      »Und wie alt seid ihr?«, wollte Moritz wissen.

      Floggi blickte wieder zu Flavo, der eifrig ein Blatt nach dem anderen auflas, die der Wald bei der Masse nicht mehr verschlucken konnte.

      »Flavo ist bald seinen achtundsiebzigsten Sommer alt. Ich dagegen habe erst meinen dreiundfünfzigsten Sommer vor mir.«

      Moritz überlegte. Das hieße ja, dass Flavo achtundsiebzig und Floggi dreiundfünfzig Jahre alt sein mussten, wenn er seine eigene Zeitrechnung zum Vergleich nahm. Aber diese zwei wirkten beileibe nicht so, wie zum Beispiel Menschen in diesem Alter. Also musste es für dieses hohe Alter eine andere Erklärung geben.

      Floggi bemerkte die Unsicherheit im Blick des Jungen.

      »Was ist?«, fragte Floggi und lächelte.

      »Wie alt könnt ihr Schildigel denn werden?«, СКАЧАТЬ