Moritz und das geheimnisvolle Topasia. Frank Anders
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Название: Moritz und das geheimnisvolle Topasia

Автор: Frank Anders

Издательство: Автор

Жанр: Детская фантастика

Серия:

isbn: 9783957442178

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СКАЧАТЬ in den Kühlschrank. Er hatte seine Mutter sehr wohl verstanden, aber was sollte er ihr sagen? Vielleicht die Wahrheit? Aber er schüttelte nur den Kopf.

      »Also was ist nun, ich kann nicht ewig warten«, tönte Frau Müller im Treppenhaus ungeduldig dazwischen.

      »Das besprechen wir nachher mein Großer«, sagte Moritz’ Mutter und verließ die Küche.

      Und während sie wieder zur Tür lief, schloss Moritz den Kühlschrank. Das ging eindeutig nicht mit rechten Dingen zu.

      »Kommst du bitte, Moritz?«

      Moritz ließ sich Zeit, viel Zeit. Mit ernster Miene sah seine Mutter ihn an, als er lustlos angeschlendert kam. »Du entschuldigst dich bitte bei Frau Müller«, sagte sie mit verschränkten Armen.

      »Aber, Mum, ich –«

      »Nix da! Du wirst dich sofort bei ihr entschuldigen.«

      »Och Mann!«

      »Los jetzt! Keine Widerrede!«

      Moritz verdrehte die Augen. So sehr sich auch alles in ihm sträubte, kam er nicht drum herum, sich bei dieser Frau zu entschuldigen. Er streckte ihr seine Hand entgegen und glaubte, dass es gleich vorbei sein würde. Allerdings, der erwartete Handschlag blieb aus. Das Ganze scheiterte einzig und allein an Frau Müller. Die sah ihn mit ihren dunkeln Augen an und rührte sich nicht. Stützte sich mit der einen Hand auf ihren Gehstock und die andere blieb irgendwo in ihren Sachen verborgen. Offenbar hatte sie keine Lust, sich mit einer einfachen Entschuldigung abspeisen zu lassen. Sie rümpfte die Nase und schüttelte den Kopf. Dabei rutschte das Eigelb hin und her, blieb aber weiterhin auf und in den mausgrauen, langen, nach hinten gebundenen Haaren kleben.

      »Seit ich hier einziehen musste«, begann sie sich mit einmal zu beschweren, »ist im Haus schon einiges passiert. Erst landet ein Haufen Tomaten auf dem Autodach des Herrn Schimmelweiß, dann fliegt ein Schneeball durch das Fenster bei den Meiers und jetzt ein Ei auf meinem Kopf. Haben Sie wirklich ernsthaft geglaubt, dass ich mich mit einer kleinen Entschuldigung zufrieden geben würde?«

      Moritz’ Mutter zuckte die Schultern. »Was wollen Sie dann?«

      Frau Müller sah Moritz mit funkelnden Augen an. »Er kann mir helfen«, sagte sie schließlich.

      Moritz blickte zu seiner Mutter auf. Bei was, schien sein Blick zu fragen.

      »Und weiter?«, wollte sie von der Frau wissen.

      Die dachte einen Moment lang nach, ehe sie sagte: »Ich habe hier in der Nähe einen Garten. Ich bräuchte etwas Hilfe bei der Pflege.

      Wenn ihr Sohn«, sie sah jetzt wieder zu Moritz, »mir bei einigen Sachen zur Hand geht, werde ich über die Sache mit dem Ei hinwegsehen. Und auch über die anderen Dinge, die er sich geleistet hat.«

      »Hä? Ich … «, wollte Moritz ansetzen, schluckte jedoch den Rest seines Satzes hinunter. Dass er das mit dem Schneeball und den Tomaten ganz bestimmt nicht war, hätte er ihr sagen können. Das aber verdrückte er sich – man verrät ja seine Freunde nicht.

      Seine Mutter stand noch immer mit verschränkten Armen da und schien zu überlegen. »Wo ist denn dieser Garten?«, fragte sie Frau Müller und neigte den Kopf leicht zur Seite.

      Erneut zögerte Frau Müller, als müsste sie sich erst einmal mit ihren Gedanken einig werden. »In der Nähe des Auenwaldes«, drückte sie schließlich kaum verständlich durch die Zähne. Offenbar war sie nur widerwillig bereit, das Rätsel zu entlüften.

      »Bitte wo?«, wollte sie nochmals wissen und erwartete, dass sie das Puzzleteil aufdeckte. »Geht das nicht ein bisschen genauer?«

      »Er wird den Weg ganz sicher finden. Dafür werde ich schon sorgen.« Jetzt bekam ihre Stimme einen ungewohnten weichen Klang.

      Davon aber ließ sich Moritz’ Mutter nicht beeindrucken. Abschätzig schüttelte sie den Kopf. Das war ihr eindeutig zu wenig.

      »Wenn ich nicht genau weiß, wo mein Sohn sich aufhält, werde ich ihn nirgendwo hinschicken!«

      »Wie ich bereits sagte, er wird den Weg sicher finden. Und mehr als Unkraut ziehen und einige Heilkräuter anpflanzen wird nicht nötig sein.« Mit einem durchdringenden Blick sah Frau Müller die Mutter von Moritz an, auf das jeder weitere Einwand in ihr verstummen sollte.

      Die legte den Kopf zurück, nahm ihn wieder vor und nickte bedächtig. »Na gut, ich bin einverstanden.«

      Moritz knirschte mit den Zähnen. Sie hatte sich von dieser Frau rumkriegen lassen. Wieder sah er sich in der Falle sitzen.

      »Geht das klar?«, sah sie Moritz an.

      Der senkte geschlagen den Blick. »Meinetwegen«, murmelte er.

      »Morgen Punkt zehn Uhr soll er anfangen«, bestimmte Frau Müller.

      Auch dagegen konnte Moritz sich nicht wehren, es war nun beschlossen. Zum Abschluss zog Frau Müller die verborgene Hand aus ihren Sachen, streckte sie nach ihm aus und berührte seinen Kopf.

      Moritz, der der Hand keinen Blick schenkte, fühlte etwas Hartes, etwas Metallisches, was einen ihrer Finger umschloss. Einen Ring, von dem etwas ausging, was er sich nicht erklären konnte. Eine Kraft, die seinen Körper mit Wärme erfüllte. Plötzlich zuckte Moritz für den Bruchteil einer Sekunde zusammen und hatte dann eine Landschaft vor Augen, wie er sie zuvor noch nie gesehen hatte. Er wusste nicht warum das alles passierte, er ließ sie einfach so gewähren. Auch seine Mutter schaute zu, und nahm es als gut gemeinte Geste. Sie spürte nichts von dem, was Moritz fühlte und sah.

      »Du wirst den Weg sicher finden«, wiederholte Frau Müller und nahm die Hand von Moritz’ Kopf. Mit einem kleinen Lächeln wandte sie sich ab und ging die Treppen wieder nach unten.

      Moritz blieb noch eine Weile stehen, überlegte, was ihm eben widerfahren war, aber er konnte es nicht begreifen, es war einfach zu verrückt, um real zu sein. Allmählich verschwand die fremde Wärme wieder aus seinem Körper.

      Inzwischen hatte seine Mutter die Tür verschlossen und war ins Wohnzimmer zurückgekehrt. Nach dem Moritz sich wieder gefasst hatte, lief auch er ins Wohnzimmer und setzte sich in einen Sessel.

      Im Augenwinkel konnte er sehen, wie seine Mutter die Stirn runzelte und nachdachte.

      Schließlich sah sie Moritz an und fragte ihn, was er sich bei der Sache mit dem Ei bloß gedacht hatte.

      »Ach, Mum, ich hab wirklich nicht …«, versuchte er sich zu verteidigen. Die restlichen Worte konnte er sich getrost sparen, sie würden sie ja ohnehin nicht zum Einlenken bewegen können. Er stand auf, ging zum Fenster und sah mit heimlichem Blick zu seiner Mutter, wie sie deutlich den Kopf schüttelte. »Nur Flausen im Kopf.«

      Moritz wandte seinen Blick von ihr, sah auf die Straße und beobachtete, wie der leichte Wind ein paar Zeitungsblätter über den Asphalt schob, die eigentlich in die Briefkästen der Leute gehörten.

      »Du wirst noch mal losgehen müssen, um Eier zu kaufen«, sagte seine Mutter, während sie in einem dicken Katalog zu blättern begann. »Ich hatte sie genau abgezählt, und ja, jetzt fehlt eins.«

      Moritz nickte kurz und sah weiter aus dem Fenster. Er dachte an den Kuchen, den sie für sie beide backen wollte, СКАЧАТЬ