Die Magie der Sucht. Joachim Bräunig
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Название: Die Magie der Sucht

Автор: Joachim Bräunig

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

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isbn: 9783960081432

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СКАЧАТЬ Ortschaft war. Gelegentlich waren Frauen auf seinem Grundstück gesehen worden, aber diese Verbindungen hielten anscheinend nie sehr lange und er war meistens allein. Detlef Schmidt hatte sich gegen 20 Uhr auf seine Terrasse gesetzt und den Tisch für sein Abendessen vorbereitet, wobei er sich zwei Flaschen Bier dazu gestellt hatte, denn er war ein echter Liebhaber guten Bieres. Er lebte nicht auf großem Fuß, sondern legte sein Geld in verschiedenen Anlagen an, wobei er monatlich eine größere Summe seinem Sohn und dessen Familie schickte. Er brauchte für sich nicht viel Geld zum Leben, da er wenig ausging und sich auch ansonsten mit größeren Einkäufen zurückhielt. Auf Grund seiner Tätigkeit als Makler und der damit verbundenen geringen Freizeit, denn er stand seinen Kunden jederzeit für die Besichtigung von Immobilien zur Verfügung, hatte er wenig Zeit für Hobbys. Seine große Leidenschaft war das Angeln, aber es waren bereits Wochen vergangen, als er das letzte Mal angeln war. Er war mit seinem Leben zufrieden, auch wenn er sich gelegentlich, seit der Scheidung von seiner Frau, etwas einsam vorkam. Er war gesund und konnte sich, unter Berücksichtigung seiner Tätigkeit, seinen Tagesablauf nach seinen Wünschen gestalten. Alle Versuche ein neues Leben mit einer Lebensgefährtin zu gestalten, waren kläglich gescheitert, wobei er sich selbst die Schuld gab, weil er wahrscheinlich zu wenig auf die Wünsche und Vorstellungen eines gemeinsamen Lebens mit den Partnerrinnen einging.

      Detlef Schmidt ging in die Küche, um die Kartoffelpuffer, die er zwischenzeitlich gebraten hatte, für das Abendessen auf die Veranda zu schaffen. Er aß die Puffer am liebsten mit aufgestreutem Zucker, den er bereits auf dem Tisch stehen hatte. Er öffnete eine Flasche Bier und goss sich ein Glas ein. Während er zu Messer und Gabel griff, wurde er plötzlich und blitzschnell von hinten mit einer Drahtschlinge an die Stuhllehne gedrückt und er spürte nur noch ganz kurz wie ihm der Atem wegblieb. Zu großen Abwehrreaktionen war er, auf Grund der Überraschung des Angriffes und der Kraft mit der sein Kehlkopf zugedrückt wurde, nicht fähig. Das Leben von Detlef Schmidt wurde in wenigen Sekunden brutal und hinterhältig beendet. Auf Grund der Abgelegenheit des Grundstückes musste der Täter nicht mit Überraschungen durch fremde Personen rechnen. Er hatte die Tat gut geplant und sich bereits längere Zeit vor der Ankunft von Herrn Schmidt auf dem Grundstück versteckt und alle Bewegungen seines späteren Opfers beobachtet. Nach der Tat setzte er sich gemütlich mit einem hämischen Grinsen in die Küche und verspeiste die von Detlef Schmidt zubereiteten Kartoffelpuffer, als plötzlich das Telefon läutete. Der Täter hatte mit diesem Anruf nicht gerechnet und schaute etwas verwirrt auf den Apparat. Nach einiger Zeit schaltete sich der Anrufbeantworter ein und eine männliche Stimme sagte: „Hallo Vati, leider habe ich dich nicht erreicht, bitte rufe zurück.“

      Der Täter ließ sich davon nicht beeindrucken und begann mit der Säuberung des Essgeschirrs und schaute sich gewissenhaft in der Wohnung nach möglichen Spuren seinerseits um. Auf Grund der Bodengestaltung der Terrasse und der gesamten Küche, die mit Laminat ausgelegt war, brauchte er wenig Gefahr hinsichtlich von zurückgelassenen Spuren zu befürchten, dennoch wischte er beide Räume kurz durch, wobei er sich reichlich Zeit nahm, denn er befürchtete nicht, von anderen Menschen beobachtet zu werden. Nachdem er alles nochmals gründlich betrachtet hatte, schien er mit seinen Werk zufrieden und zog als letztes den getöteten Detlef Schmidt mit dem Stuhl in die Küche und verdunkelte mittels der eingebauten Vorhänge den Raum. In der Zwischenzeit war es bereits dunkel geworden und er verließ das Grundstück. Die Einwohner der Ortschaft hatten sich bereits in ihre Wohnungen zurückgezogen oder waren schon zu Bett gegangen. Er umging die Gaststätte, wo noch zwei Tische mit Männern besetzt waren, und entfernte sich aus Vipperow, um zu seinem geparkten Auto zu gelangen und fuhr Richtung Rechlin davon.

      Am folgenden Samstagnachmittag herrschte auf dem Polizeirevier in Waren/​Müritz die übliche Gelassenheit und der Revierleiter führte die Auswertung der vergangenen Nacht durch. Entsprechend der ihm vorliegenden Protokolle von Störungen waren keine besonderen Auffälligkeiten auszuwerten. Es gab einige Ruhestörungen und zwei Schlägereien, zu denen seine Mitarbeiter gerufen worden waren. Das einzige nennenswerte Vorkommnis war ein offensichtlicher Familienstreit, der zu einer Messerstecherei geführt hatte. Die Beamten hatten den Streit beendet und den offensichtlich stark alkoholisierten Täter in Verwahrung genommen. Die Uhr zeigte kurz vor 12 Uhr an, als beim Revierleiter das Telefon klingelte und eine aufgeregte Stimme fragte: „Bin ich richtig bei der Polizei?“

      „Ja, wie kann ich ihnen helfen?“

      „Sie müssen sofort zu meinem Vater fahren“, erwiderte der Anrufer.

      „Beruhigen sie sich. Wie ist ihr Name?“

      „Ich heiße Martina Sorge und mein Vater ist Ulf Sorge.“

      „Ist ihr Vater Ulf Sorge, der Anwalt?“, wollte der Revierleiter wissen.

      „Ja.“

      „Ihr Vater ist in der Gegend bekannt.“

      „Das glaube ich, aber darum geht es nicht.“

      „Was ist genau ihr Anliegen?“

      „Meinem Vater muss etwas zugestoßen sein. Ich habe ihn seit gestern Abend bis heute mehrmals versucht telefonisch zu erreichen, aber er meldet sich nicht.“

      „Vielleicht ist er verreist.“

      „Mit Sicherheit nicht, dass hätte er mir mitgeteilt. Er verreist selten und wenn, dann gibt er mir zuvor Bescheid. Wir telefonieren oft und besonders am Wochenende. Ich bin mir sicher, dass ihm etwas zugestoßen ist.“

      „Könnte ihr Vater krank sein?“

      „Davon ist mir nichts bekannt, im Gegenteil, er war stolz auf seine Gesundheit.“

      „War er mit dem Fahrzeug unterwegs, vielleicht hatte er einen Unfall?“

      „Er trug stets einen Notfallpass bei sich. Bei einem Unfall hätte das Krankenhaus oder andere Personen mich sicherlich in formiert.“

      „Wann haben sie mit ihren Vater das letzte Mal gesprochen?“

      „Am Freitagabend, da war er bester Stimmung und freute sich auf das Wochenende.“

      „Gut, Frau Sorge. Wir werden unsererseits die festgelegten Maßnahmen ergreifen und zugleich alle Reviere bezüglich ihres Vaters befragen.“

      „Das reicht mir nicht, ich verlange, dass sie sofort zum Grundstück meines Vaters fahren.“

      „Die einzuleitenden Maßnahmen überlassen sie bitte uns“, erwiderte der noch immer freundliche Revierleiter.

      „Ich bin überzeugt, dass ihm etwas Schlimmes widerfahren ist. Vielleicht benötigt er dringend ärztliche Hilfe und sie unternehmen nichts. In dem Fall mach ich sie verantwortlich“, brüllte Martina Sorge ins Telefon.

      „Bitte beruhigen sie sich. Ich werde die entsprechenden Schritte einleiten. Wie kann ich sie erreichen, für den Fall, dass wir ihre Hilfe benötigen?“

      „Meine Telefonnummer haben sie. Ich werde mich nicht vom Telefon entfernen. Ich rufe aus Australien an und ersuche sie dringend, nach dem Befinden meines Vaters zu schauen.“

      „Gut, sobald wir näheres wissen, melden wir uns bei Ihnen“, sprach der Revierleiter und beendete das Gespräch.

      Nach dem Auflegen des Hörers entschloss sich der Beamte einen Streifenwagen nach Röbel zu dem Grundstück von Detlef Scholz zu schicken, wobei er diese Maßnahme nur aus Sicherheitsgründen und zur Beruhigung der Anruferin festlegte, ohne im Geringsten zu ahnen, was seine Kollegen erwartete. Die Streifenpolizisten trafen nach wenigen Minuten auf dem СКАЧАТЬ