Die Magie der Sucht. Joachim Bräunig
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Название: Die Magie der Sucht

Автор: Joachim Bräunig

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

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isbn: 9783960081432

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СКАЧАТЬ wenigen Minuten hatten sie ohne große Schwierigkeiten die Tür aus den Angeln gehoben und standen im Flur der Wohnung von Detlef Schmidt. Sie riefen seinen Namen ohne eine Antwort zu bekommen. In der Wohnung herrschte völlige Dunkelheit und die Polizisten mussten zunächst das Licht einschalten, um sich bewegen zu können. Im Flur auf der Garderobe lag der Hausschlüssel und sie wollten später die Tür wieder einhängen, um Fremden keinen Zutritt zu gewähren. Sie gingen in die in gerader Linie liegende Wohnstube und konnten nichts feststellen, woraufhin sie in die Küche gingen und zu ihrem Entsetzten den getöteten Detlef Schmidt fanden.

      „Nicht schon wieder“, rief einer der Polizisten.

      „Ich fasse es nicht“, stimmte der Chef zu.

      „Wie geht es jetzt weiter?“, wollten die Polizisten von ihren Chef wissen.

      „Gute Frage, lasst mich überlegen“, sagte dieser und setzte sich auf einen Küchenstuhl.

      Nach einiger Zeit angestrengten Nachdenkens sprach der Revierleiter schließlich: „Unsere Kollegen sind noch in Röbel im Einsatz und es ist bereits nach 22 Uhr, sodass ansonsten nur noch der Bereitschaftsdienst eingesetzt werden kann und gegenwärtig ist mir nicht bekannt, welche Kollegen heute Bereitschaft haben und welchem Tätigkeitsbereich sie angehören. Zudem glaube ich, dass diese Angelegenheit für unser Revier eine gewaltige Nummer zu groß ist. Einerseits von der personellen Kapazität und andererseits von der fachlichen Kompetenz.“

      „Da geben wir ihnen völlig recht“, sagten seine Mitarbeiter.

      „Daraus schlussfolgernd werde ich, nach meiner Ankunft im Revier, sofort meine übergeordnete Dienststelle anrufen und über beide Vorkommnisse informieren und sie darauf hinweisen, dass wir zur Aufklärung der beiden Mordfälle, um die es sich nach meiner festen Überzeugung handelt, nicht befähigt sind.“

      „Was geschieht mit uns?“, fragten die Streifenpolizisten.

      „So leid es mir tut, aber ihr müsst vorerst vor Ort bleiben, aber ich werde so schnell wie möglich eine Ablösung für euch organisieren.“

      „Das kann lange dauern.“

      „Möglich, hängt auch von der Freigabe der Tatorte durch die Ermittler ab.“

      „Ich bekomme allmählich ein großes Hungergefühl“, erwiderte einer.

      „Ich fahre jetzt ins Revier und werde alles Nötige veranlassen.“

      Der Revierleiter verließ, nachdem er die Ermittler in Röbel von den Verbrechen in Vipperow benachrichtigt und sie gleichzeitig zur Aufnahme ihrer Tätigkeit im zweiten Tötungsfall ersucht hatte, in seine Dienststelle. Er setzte sich an seinen Schreibtisch und überlegte, wen er benachrichtigen musste und wie er die scheußlichen Taten erklären sollte. Er wusste, dass diese Verbrechen eine großangelegte Ermittlungsaufgabe erfordern würden, einschließlich notwendiger Fahndungsmaßnahmen und gerichtsmedizinischer Untersuchungen. Ein solches Vorkommnis hatte es in seiner langjährigen Tätigkeit in seinem Dienstbereich noch nicht gegeben. Die Zeit war bereits weit vorangeschritten und die Uhr zeigte kurz vor Mitternacht, aber er wollte diese Vorkommnis nicht auf seinem Schreibtisch liegen lassen und er war sich sicher, alle bisher notwendigen Aufgaben zur Sicherung der Tatorte und sich aller daraus ergebenden Notwendigkeiten veranlasst zu haben. Er ahnte, dass sein unmittelbarer Vorgesetzter zu dieser späten Nachtzeit bereits zu Bett gegangen sein könnte und entschloss sich dennoch, ihn zu Hause anzurufen. Nach einiger Zeit des Wartens am Telefon meldete sich sein Vorgesetzter: „Das muss aber sehr wichtig sein, wenn sie mich jetzt anrufen.“

      „Davon bin ich überzeugt.“

      „Was gibt es Besonderes?“

      „Ich habe zwei Tötungsverbrechen zu melden.“

      „Wenn das ein Scherz sein soll, ist er ihnen nicht gelungen, berichten sie.“

      Der Revierleiter schilderte die Ereignisse der letzten Stunden mit den aufgefundenen getöteten Personen und berichtete seine eingeleiteten Maßnahmen, einschließlich des gegenwärtigen Standes mit der Sicherung der Tatorte, denn er war der festen Überzeugung, dass die Fundorte gleichzeitig die Tatorte waren. Nach Beendigung seines Berichtes wartete er gespannt auf die Erwiderung seines Vorgesetzten. Nach einigen Augenblicken des Schweigens seines Vorgesetzten, indem der Revierleiter eine deutliche Anspannung seines Chefs verspürte. „Sie haben, nach meiner jetzigen Einschätzung klug und umsichtig gehandelt. Erstellen sie bitte einen ausführlichen Bericht über alle Vorgänge der letzten Stunden und versuchen sie die zurzeit vorliegenden Erkenntnisse der Ermittler mit einzubeziehen, auch wenn diese noch etwas vage und noch nicht bestätigt sind. Wir benötigen alle Informationen, um ein Bild zu erstellen. Alle möglichen Angaben zu den getöteten Personen und ihrer Tätigkeiten sowie ihrer häuslichen Umgebung sollten in den Bericht einfließen. Ich werde sofort in ihr Revier fahren und von dort die weiteren Meldungen vornehmen. Bis gleich“, sagte der Vorgesetzte und beendete das Gespräch. Der Revierleiter versuchte die Ereignisse der letzten Stunden akribisch in seinen Bericht einzuarbeiten und keine Details zu vernachlässigen. Sein Vorgesetzter traf nach circa fünfzig Minuten im Revier ein und las kurz den Bericht durch, wobei er zufrieden mit dem Kopf nickte.

      „Ich schätze, den Fall müssen wir an eine höhere Stelle weiterleiten, da er nach meiner Ansicht durchaus eine Größenordnung erreicht hat, die wir nicht selbstständig bearbeiten können und uns zudem die Erfahrung auf diesem Gebiet fehlt, womit ich keinesfalls ihre Arbeit abwerten möchte.“

      „Ich vertrete den gleichen Standpunkt.“

      „Das wird nicht einfach, um diese Zeit die Verantwortlichen zu erreichen, aber die Schwere der Taten erfordert ein schnelles Handeln.“

      Der Vorgesetzte des Revierleiters informierte die nach seiner Ansicht zuständigen Polizeistellen und setzte noch in der Nacht einen gewaltigen Apparat in Bewegung, der nach Ansicht aller zuständigen Behörden zur Aufklärung der Verbrechen erforderlich war.

      Im Polizeipräsidium Brandenburg hatte sich zu früher Morgenstunde im Dienstzimmer des Präsidenten die gesamte Mordkommission und weitere vom Präsidenten berufene Mitarbeiter eingefunden. Der Polizeipräsident schaute sich in der Runde der Anwesenden um und war überzeugt, dass er das richtige Personal für diese schwierige anstehende Aufgabe ausgewählt hatte. Er war sich bewusst, dass von seinen Mitarbeitern in den kommenden Tagen viel abverlangt würde und sie ihre persönlichen und familiären Belange in den Hintergrund stellen müssten, aber er war sich sicher, dass sie es auf Grund der Bedeutung der Aufgabe tun würden.

      „Bevor ich zu den bevorstehenden Aufgaben komme, muss ich sie nochmals auf ein Abkommen hinweisen“, begann er seine Ausführungen. „Seit ungefähr einem Jahr besteht zwischen den Ländern Mecklenburg/​Vorpommern und Brandenburg ein Abkommen zur gegenseitigen Unterstützung bei der Bewältigung von Tätigkeiten zur Aufklärung von Gewaltverbrechen. Dieses Abkommen beinhaltet die Abstellung von Mitarbeitern in den beiden Ländern bei möglicherweise landesübergreifenden Ermittlungen. Im Zuge dieser Festlegung wurden von beiden Ländern bereits vor Monaten verschiedene Einsatzgruppen namentlich festgelegt. Insgesamt handelt es sich um sechs Einsatzgruppen, die kurzfristig abgestellt werden müssen. Die Einberufung dieser Einsatzgruppen ist nur durch die jeweiligen Polizeipräsidenten, in Abstimmung mit den anderen Polizeipräsidenten möglich. Die nominierten Einsatzgruppenmitarbeiter wurden über ihre Benennung informiert. Heute Morgen erhielt ich einen Anruf meines Kollegen aus Mecklenburg/​Vorpommern mit der Bitte um Amtshilfe und den Einsatz einer Einsatzgruppe aus meinem Zuständigkeitsbereich. Nach Darlegung der bekannten Fakten und Schilderung der Ereignisse und СКАЧАТЬ