Die Magie der Sucht. Joachim Bräunig
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Название: Die Magie der Sucht

Автор: Joachim Bräunig

Издательство: Автор

Жанр: Триллеры

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isbn: 9783960081432

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СКАЧАТЬ der Fall über den wir gesprochen haben“, log Christoph.

      Er war noch immer beeindruckt von dem Anruf der Casinobesitzerin. Er wusste, dass sie große Sympathie für ihn hegte, aber zu einem Treffen war es bisher noch nie gekommen und auch die flüchtigen Küsse hatte er nicht ernst genommen, wobei er sich selbst zugestehen musste, dass er diese Frau sehr anziehend fand und sich gelegentlich bereits einen Flirt vorgestellt hatte. Die Familie Scholz verbrachte in bester Zweisamkeit noch einen fröhlichen Abend und eine tolle Nacht.

      Kai Schulten war in Mirow beheimatet, was von Waren direkt über die B 192 und dann weiter Richtung Penzlin erreichbar war. Mirow lag unweit des Müritz-Nationalparks und war ein großer Touristenmagnet. Besonders anziehend für die Touristen war der Ferienpark, welcher zu einem schönen Urlaub einlud. Er war schnell und einfach per Auto über die A24 und A19, Ausfahrt Röbel und die Bindestraße B198 in Richtung Neustrelitz bis Mirow erreichbar. Der Ferienpark grenzte an die Mecklenburger Seenplatte und von den verschiedenen Anlegern war das Erreichen der sechzehn Seen der Seenplatte leicht möglich.

      Kai Schulten wohnte im Haus seiner Eltern, zu denen er nach dem Scheitern seiner Ehe vor zwei Jahren zurückgezogen war. Seine Frau hatte sich nach einigen Affären ihres Mannes von ihm getrennt und war wieder in ihre Heimat Bayern zurückgezogen. Beide hatten sich während ihres Studiums kennen und lieben gelernt und Kais Frau hatte sich damals entschlossen, nach Mecklenburg zu ziehen, was ihr nicht leicht gefallen war, denn ihr fehlten in Mecklenburg die Berge. Ihre beiden Kinder hatte Frau Schulten mit zu sich nach Bayern genommen und Kai sah seine Kinder nur noch selten, da er durch seine berufliche Tätigkeit wenig Zeit hatte und die Reise nach Bayern beschwerlich war, wobei seine Frau ihm die Begegnungen mit seinen Kindern stets erlaubte. Vergangenes Jahr hatte er mit seinen Kindern in der Umgebung von Berlin einen wunderschönen einwöchigen Urlaub verbracht und er gedachte, einen solchen Urlaub mit seinen Kindern dieses Jahr wieder zu verbringen. Zurzeit hatte er ein loses Verhältnis mit einer Berufskollegin in Brandenburg, die gleichfalls seit einiger Zeit geschieden war. Beide trafen sich meist an den Wochenenden, wenn es die Zeit und die berufsbedingten Aufgaben erlaubten.

      Kai, auf Grund seiner anwaltlichen Tätigkeit im Bereich des Vermögensrechtes, viel unterwegs, da er sich die umstrittenen Immobilien, um die es meistens in den Rechtsstreitigkeiten ging, anschauen und gemeinsam mit Gutachtern befunden musste. Ihm gefiel sein Beruf und er war auch mit seiner Tätigkeit in der Kanzlei „Sorge und Partner“ sehr zufrieden. Sein finanzielles Einkommen ermöglichte ihm ein sorgenfreies Leben und er beabsichtigte, sich demnächst ein kleines Motorboot zu kaufen und damit viele Ausflüge in der Umgebung bis nach Berlin zu unternehmen. Er war bereits seit seiner Kindheit ein Freund des Wassers gewesen und konnte sich nichts Schöneres vorstellen, als seine freien Tage auf einem Boot zu genießen. In seiner beruflichen Tätigkeit hatte er bereits mehrmals Familien, die ein Eigenheim erworben oder gebaut hatten, zu ihrem Recht gegenüber dem Makler oder der Baufirma verholfen und besaß einen guten Ruf. Gelegentlich mietete er sich im Ferienpark Mirow einen Bungalow und verbrachte dort einige Tage, wobei er, in Abstimmung mit dem Kanzleileiter, seine Tätigkeit in dem Bungalow fortsetzte. Prinzipiell war er sehr bescheiden und stellte keine großen Ansprüche an sein Leben und an seine Freunde, mit denen er einen lockeren Umgang pflegte und die er zu sich beziehungsweise in den Ferienpark Mirow einlud. Sein Freundeskreis beschränkte sich im Wesentlichen auf ehemalige Studienmitstreiter und seine neue Freundin.

      Die Eltern hatten ihn nach dem Scheitern seiner Ehe sofort wieder im Elternhaus aufgenommen, wobei er ihnen versprach, sich so bald als möglich eine eigene Wohnung zu suchen, was er jedoch bisher sträflich vernachlässigt hatte. Seine Eltern erinnerten ihn aber auch nicht an sein Versprechen, da sie seine Anwesenheit genossen und die gemeinsamen Stunden beim Abendessen, die zwar selten vorkamen, mit großer Freude erlebten. An diesem Abend kam Kai wieder frohgelaunt in den Abendstunden im Elternhaus an und seine Mutter fragte sofort: „Bleibst du zum Abendessen?“

      „Ja“, antwortete Kai.

      „Dann könnten wir auf der Terrasse Bratwürste grillen.“

      „Einverstanden, aber später muss ich nochmal fort.“

      „Kannst du dir nicht einmal einen freien Abend gönnen?“

      „Könnte ich schon, aber du weißt, ich bin beruflich sehr eingebunden.“

      „Ich bin gern bei euch, aber ich habe noch eine Verabredung“, gab Kai zurück.

      „Lass ihm doch seine Freiheit“, warf der Vater dazwischen.

      „Triffst du dich mit Gisela?“, ließ die Mutter nicht locker.

      „Sie will mich heute Abend noch anrufen.“

      „Dann lass uns keine Zeit verlieren und den Grill anwerfen“, schlug der Vater vor.

      „Eine gute Idee, ich helfe dir Vater.“

      Kai Schulte hatte ein sehr freundschaftliches Verhältnis zu seinem Vater und war ihm für seine Fürsorge in seiner Kindheits- und Jugendzeit sehr dankbar, denn Kai hatte erst spät den Sinn des Lebens erkannt und war bis zu diesem Zeitpunkt kein einfaches Kind und tobte lieber mit seinen gleichaltrigen Spielgefährten umher, als sich um schulische Belange zu kümmern. Sein Vater, der von Beruf Lehrer war, hatte ihn wiederholt über seine Zukunft aufgeklärt und sich viele Stunden mit ihm beschäftigt, damit er gute Zeugnisse erreicht und sich somit seine Zukunft nicht verbaute. Der Abend verlief in bester Harmonie und die Eltern waren stolz auf ihren Sohn.

      Detlef Schmidt, der Immobilienmakler und Freund von Ulf Sorge, hatte sich an diesem Freitagabend auf ein ruhiges und gemütliches Wochenende vorbereitet und wollte sich zum Abendessen einige Kartoffelpuffer zubereiten. Sein Grundstück in Vipperow war abseits der kleinen Ortschaft gelegen und daher konnte er seinen Feierabend in Ruhe genießen, denn es kam ganz selten jemand bei ihm vorbei. Er wollte gegen 20 Uhr seinen Sohn anrufen und ihm nach seinem Wohlbefinden fragen. Er hatte ein sehr gutes Verhältnis zu seinem Sohn, der sehr zeitig selbstständig geworden und später mit seiner Familie an die Ostsee gezogen war.

      Das Grundstück lag in gerader Richtung vor der Abzweigung in der Ortsmitte, die nach Rechlin führte. In der Ortsmitte von Vippperow gab es eine kleine Gaststätte, die in den Sommermonaten Plätze im Freien vor der Gaststätte anbot. Außerdem gab es hier einen kleinen Tante-Emma-Laden für dringende Einkäufe, ansonsten fuhren die Einwohner nach Rechlin in das Einkaufszentrum. Auf dem Weg von Röbel nach Vippperow fuhr man an einem wunderschönen Feriengelände vorbei. Es nannte sich „Fischerhof-Müritz“, war circa 500 Meter vom Wasser entfernt und hatte vier Apartments und acht Wohnungen. Die Wohnungen waren sehr großzügig gestaltet und boten sich besonders für den Ferienaufenthalt mit Kindern an. Zum Gelände gehörten ein Kinderspielplatz und eine Streuobstwiese und es wurde von altem Baumbestand umgeben. Dieses Kleinod der Erholung war bei Insidern bekannt und über das gesamte Jahr gut besucht, sodass eine Buchung bereits sehr früh zu Beginn des Jahres erforderlich war. Einige der Gäste waren bereits mehrmals zum Erholungsurlaub im Fischerhof.

      Die Inhaberin des „Fischerhof-Müritz“, Frau Beate Fischer, war eine gut aussehende freundliche und zuvorkommende Frau. Bei Ankunft neuer Gäste ließ sie es sich nicht nehmen, diese bei der Schlüsselübergabe persönlich zu begrüßen. Bei diesen Gesprächen wurde nicht nur über den Fischerhof gesprochen, sondern es erfolgte auch der Austausch privater Angelegenheiten und Frau Fischer erklärte die Umgebung und deren Ausflugsziele. Die erhobenen Preise passten sich dem in der Umgebung üblichen Niveau an.

      Vipperow war eine kleine Ortschaft, wo sich alle Einwohner gut kannten, wobei Detlef Schmidt ein wenig der Außenseiter war, da er nur selten in die Gaststätte ging und auf Grund seiner Tätigkeit als Makler meistens spät nach Hause kam. СКАЧАТЬ