Please Kill Me. Gillian McCain
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Название: Please Kill Me

Автор: Gillian McCain

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783854454236

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СКАЧАТЬ style="font-size:15px;">      Kathy Asheton: Ich bin zum ersten Mal persönlich mit Heroin in Kontakt gekommen, als Iggy mich aus einer heruntergekommenen Absteige in Romulus anrief, einer ziemlich üblen Gegend von Detroit. Er bat mich, ihm etwas Grass vorbeizubringen, das er gegen Heroin tauschen wollte. Er gab mir seine Adresse, aber erst als ich mich langsam diesem merkwürdigen Viertel näherte, realisierte ich, dass ich zu dieser heruntergekommenen Absteige fuhr. Ich klopfte an die Tür, und Iggy machte mir auf. Mein Bruder Scotty war auch da und diese schwarzen Typen mit ihren Knarren. Ich war eine der ganz wenigen, die kein Heroin nah­men und die Iggy trotzdem in seiner Nähe duldete, was sehr ungewöhnlich war, denn soweit ich wusste, akzeptierten Junkies nur andere Junkies in ihrer Nähe.

      Ron Asheton: Im Fun House setzten sie sich ihre Schüsse immer nur im Apart­ment meines Bruders. Es hatte ein Schlafzimmer und ein Badezimmer und war ein optimaler Ort, um sich Heroin zu spritzen. Es hatte dunkelgrüne Fliesen,einen großen runden Tisch und eine Zimmerdecke mit billigen weißen Styroporplatten, wie man sie aus Arztpraxen kennt.Typisch Fünfzigerjahre eben.Die Wände waren schon ziemlich braun, aber am schlimmsten sahen die Styroporplatten an der Zimmerdecke aus. Blutspritzer,wohin das Auge sah.Auch auf dem Fußboden und an den Wänden waren überall große Blutflecken, denn wenn man sich die Nadel aus dem Arm zieht, nachdem man sich einen Schuss gesetzt hat,gerät immer etwas Blut in die Spritze, was man nur dadurch wieder rausbekommt, dass man es raus­spritzt. Sie haben die Wände und die Zimmerdecke ziemlich voll gespritzt. Sprrrritzzz … Blut an der Decke, Blut an den Wänden, dicke, fette Tropfen, so, als hätte jemand mit einer Wasserpistole einfach Wasser da hinaufgespritzt. Das ging eine ganze Zeit so. Die Tropfen waren allerdings nicht mehr rot,sondern aus ihnen wurden mit der Zeit hässliche braune Flecken, aber oft waren die Flecken doch rot und frisch. Das Blut tropfte auf den Tisch und auf den Fußboden, wo sie ihre Wat­tebällchen hinwarfen. Das hatte etwas so Erniedrigendes.

      Im Nachhinein wünschte ich mir, ich wäre damals so mutig gewesen und hätte Fotos gemacht. Das wären bestimmt Meisterschüsse geworden. Aber mich hat das einfach zu sehr angeekelt.

      Danny Fields: 1971 haben sich die Stooges auf ihr drittes Album vorbereitet. Der ehemalige Stooges­Manager Jim Silver hatte die Band verlassen, weil er zwi­schenzeitlich mit Biofutter handelte, was sich als wesentlich profitabler her­ausstellte, als die Stooges zu managen, die sich als wahre Geldvernichtungs­maschine entpuppten. Nachdem er sich nach und nach von der Band distan­ziert hatte, wurde ich de facto der neue Manager der Gruppe.

      Ich habe sie per Telefon gemanagt, da ich ja in New York für Atlantic Records arbeitete. Die Stooges hatten ihre Songs für ihr drittes Album, das Raw Power heißen sollte, fertig geschrieben, und ich liebte es heiß und innig. Ich war einfach total begeistert.

      Also rief ich Bill Harvey, den Vizepräsidenten von Elektra, an, der mich damals gefeuert hatte. Wir hassten einander immer noch, aber ich musste trotz­dem mit ihm in Verbindung bleiben, weil die Stooges nach wie vor bei ihm unter Vertrag waren – und ich sagte ihm, es sei Zeit, sich zu entscheiden.

      Ich glaube, er wollte ohnehin keinen Gebrauch von seinem Optionsrecht machen und hörte mir nur der Form halber zu.

      Ron Asheton: Dann ist Iggy aus dem Fun House in die University Towers in der Innenstadt von Ann Arbor gezogen. Das Fun House lag für Iggy und Scotty zu sehr außerhalb der Stadt. Sie hatten beide kein Auto und mussten in der Stadt wohnen, damit sie näher an ihrer Drogenconnection waren.

      Iggy konnte nicht Auto fahren, was schwer vorstellbar ist, wenn man an sein Koordinationsvermögen auf der Bühne denkt. Wir hatten diesen Leih­wagen, den wir eigentlich nur ein paar Tage behalten wollten, aber Iggy behielt ihn einen ganzen Monat. Die Bullen griffen ihn auf, als er die Sharon Street mit zwei Rädern auf dem Bürgersteig entlangfuhr, weil er voll auf Quaaludes war und alles Mögliche umgepflügt hatte. Also zog Iggy in die University Towers, wo es auf der gegenüberliegenden Straßenseite das Biff’s gab, ein Restaurant, das rund um die Uhr geöffnet hatte. In diesem verdammten Biff’s hingen sie bis drei Uhr morgens rum, um sich ihren Stoff zu beschaffen.

      Wayne Kramer: Iggy und ich haben nebenbei ein bisschen mit Drogen gedealt. Ich habe ihn mit einigen meiner Connections in Detroit bekannt gemacht, und wir haben seine Connections in Ann Arbor benutzt, um selbst ins Drogen­geschäft einzusteigen. Es kamen jede Menge Kids zu Iggy in die University Towers und kauften ihren Stoff bei ihm. Ich selbst hatte auch ein paar Con­nections. Also legten wir ein paar hundert Dollar zusammen und haben dafür Dope gekauft, eine Menge, die ungefähr neun Schuss ergab. Aber dann musste ich mit den MC5 auf Tournee gehen.

      Ron Asheton: Iggy hat sich die von seinen Eltern gemopsten Schecks bei Dis­count Records einlösen lassen. Scheiße, das waren mehrere tausend Dollar. Iggy wurde schließlich von den Bullen festgenommen, aber seine Eltern haben das ganze Geld zurückgezahlt.

      Wayne Kramer: Ich hatte eigentlich erwartet, dass sich mein Geld verdoppelt haben würde, als ich wieder nachhause kam, und dass mein Heroin nach dem Pyramidenschema für achtzehn Schuss reichen würde. Das war unser typischer „Lass es uns verdoppeln“­Drogendeal. Das hat allerdings nur einmal funktio­niert. Als ich das zweite Mal auf Tournee gehen musste und dann zurückkam, fragte ich meine Freundin: „Und wo sind die Drogen?“ – „Ja weißt du, Iggys Venen sind kollabiert, und er musste ins Krankenhaus, und jetzt ist kein Geld mehr da und keine Drogen.“

      Also bin ich in Iggys Wohnung gegangen, weil ich gehört hatte, es gäbe dort massive Probleme. In seiner Wohnung sah es immer katastrophal aus. Als ich diesmal in seine Wohnung kam, war aber alles sauber und aufgeräumt. Seine Mutter war da gewesen und hatte seinen Saustall ausgemistet und seine Kleider zusammengelegt. Iggy hat sich tausendmal wegen des Geldes entschuldigt und gesagt, ich wäre der Erste, der sein Geld zurückbekäme …

      Danny Fields: Bill Harvey und ich sind zusammen nach Ann Arbor geflogen, damit er sich das neue Material der Stooges anhören könnte. Ich hatte gedacht, dass sie so gut vorspielen würden, dass Bill Harvey gar nichts anderes übrig bliebe, als zu sagen: „Yeah, diese Band hält einfach immer, was sie verspricht.“

      Ich war einfach nur stolz und froh.

      Ron Asheton: Ich habe Bill Harvey Ohrenstöpsel gegeben, die er sich reintun sollte, während wir gespielt haben. Er versuchte, nett und freundlich zu sein, aber er fühlte sich offensichtlich nicht wohl in seiner Haut.

      Danny Fields: Wir sind zurück in unser Motel in Ann Arbor, und ich strahlte förmlich und fragte: „Und?“ Bill Harvey antwortete: „Ich habe ehrlich gesagt überhaupt nichts gehört.“ Das war der Augenblick, in dem die Stooges von Elektra fallen lassen wurden.

      Ich war entsetzt. Ich dachte, Raw Power wäre genial.„Search And Destroy“ war einer der besten Rock ’n’Roll­Songs aller Zeiten. Daran konnte man ein­fach nichts mehr besser machen.

      Ich glaube, Bill Harvey wollte diese Band einfach nicht, weil er glaubte, sie wären nicht kommerziell genug. Womit er auch nicht Unrecht hatte – sie waren kommerziell nicht erfolgreich. Sie haben nie irgendwelche Platten verkauft. Ich dachte, sie würden die Investition um der Kunst willen machen. Ich dachte, dass das Publikum diese großartige Musik vielleicht eines Tages entdecken würde, wenn man einfach nur weiterhin ihre Platten produzierte und an sie glaubte. Und ironischerweise muss ich zugeben, dass er Recht hatte, denn mehr als zwanzig Jahre später klingt Raw Power immer noch sehr avantgardistisch.

      Also musste ich Iggy mitteilen: „Sie haben euch von der Liste gestrichen.“

      Er antwortete: „Das kann ich einfach nicht glauben. Wir haben so groß ­artig gespielt, und die Songs waren so großartig.“

      „Das fand ich auch, aber was willst du machen? Sie wollen euch einfach nicht.“

      Bill СКАЧАТЬ