Please Kill Me. Gillian McCain
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Название: Please Kill Me

Автор: Gillian McCain

Издательство: Bookwire

Жанр: Изобразительное искусство, фотография

Серия:

isbn: 9783854454236

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      Der Typ von der Steuer meinte, dass es dann wohl am besten sei, wenn sie der Sache einmal nachgingen.

      Also sagte Ronny: „Hören Sie, Mann, wir sind alle drogenabhängig. Wir haben keine Ahnung, wo das Geld geblieben ist.“

      Der Mann vom Finanzamt sagte nur: „Oh“, und legte auf. Die Stooges haben nie wieder was vom Finanzamt gehört.

      Danny Fields: Iggy zu managen war die Hölle. Wir waren in New York und die Stooges in Detroit, und kein Mensch konnte mit Geld umgehen. Es war tat­sächlich überhaupt kein Geld da. Die Plattenfirma unterstützte sie nicht, Plat­ten verkauften sie auch nicht, und außerdem hatte Iggy ein Drogenproblem.

      Die Alice Cooper Band und die Stooges traten mal zusammen in einer Show auf und kassierten pro Nacht eintausendfünfhundert Dollar. Kurz vor dem Auftritt suchten die Typen von Alice Coopers Band, professionell, wie sie waren, nach einem Spiegel, um sich die Augen zu schminken – und dann muss­ten wir Iggy suchen.

      Als ich ihn fand, lag er vor der Kloschüssel und hatte eine Nadel im Arm. Ich musste die Nadel rausziehen, das Blut spritzte überallhin, und ich schlug ihm immer wieder ins Gesicht und rief: „Die Show fängt jetzt an!“

      War das lustig? Und wie …

      Dee Dee Ramone: Ich habe Iggy zum ersten Mal im Juni 1971 beim Stooges­Konzert im Electric Circus am St. Mark’s Place gesehen. Sie haben sehr spät angefangen zu spielen, weil Iggy keine Venen mehr finden konnte, um sich einen Schuss zu setzen, da seine Arme bereits total zerstochen waren. Er war stocksauer und wollte nicht aus der Toilette rauskommen. Also mussten wir warten.

      Iggy Pop: Ich war hinter der Bühne und suchte eine Vene und schrie jeden an: „Verpisst euch! Verpisst euch!“ Sogar meine Freunde, die alle dachten:„O Gott, jetzt kratzt er ab.“ Bla, bla, bla.

      Schließlich bin ich dann doch auf die Bühne, und sobald ich auf der Bühne rumlief, merkte ich, was los war – dass ich einfach nur kotzen musste. Ich wollte die Bühne trotzdem nicht verlassen, weil ich das Gefühl hatte, ich würde das Publikum im Stich lassen.

      Dee Dee Ramone: Dann kam die Band schließlich auf die Bühne, und Iggy schien sehr aufgeregt. Er war am ganzen Körper mit silberner Farbe angemalt und trug nur eine Unterhose. Er war von Kopf bis Fuß angemalt, sogar die Haare. Seine Haare und Fingernägel waren golden. Und irgendjemand hatte ihn mit Glitzer besprüht. Sie spielten immer wieder den gleichen Song, der nur drei Akkorde hatte, und er sang immer wieder denselben Text: „I want your name, I want your number.“

      Dann schaute Iggy ins Publikum und sagte:„Ihr Leute macht mich krank!“

      Und dann musste er kotzen.

      Leee Childers: Geri Miller saß wieder einmal in der ersten Reihe. Sie hatte diese schreckliche Piepsstimme, saß in der ersten Reihe und schrie immer wieder: „Kotz doch! Kotz endlich! Wann kotzt du endlich?“ Und dann tat er es! Er kotzte. Iggy hat sein Publikum eben niemals enttäuscht.

      Iggy Pop: Es war alles sehr professionell. Ich glaube nicht, dass ich jemanden getroffen habe.

      Russell Wolensky: Ich saß in der ersten Reihe und habe was von der Kotze abgekriegt. Iggy hat mich an der Schulter getroffen.

      Ron Asheton: Ich war Iggys Kotzerei ja schon lange gewöhnt. Er ist normaler­weise immer hinter den Verstärker gegangen, um es vor dem Publikum zu ver­bergen, aber inzwischen wusste jeder, was er da tat. Es war so erniedrigend …

      Ich habe es irgendwann aufgegeben, irgendwas zu sagen, weil mir ja sowieso niemand zugehört hat. Ich meine, kurz vor dem Gig haben sie meine original Prä­CBS­Stratocaster mit nach Harlem genommen und sie dort gegen Heroin im Wert von vierzig Dollar getauscht. Mir sagten sie, sie wäre geklaut worden. Das hat mir das Herz gebrochen, Mann. Jahre später hat mir mein Bru­der Scotty erzählt, was wirklich gelaufen ist. Und ich habe mir damals während unseres Gigs im Electric Circus gesagt, dass ich die Schnauze voll habe …

      Danny Fields: Irgendwann begann meine Beziehung zu den Stooges total zu bröckeln. Ich musste sie aus Hotels auslösen und meinen privaten Bankkredit für sie aufs Spiel setzen. Ich konnte mir das einfach nicht mehr leisten. Bei mir kam kein Geld mehr rein. Es ging das Gerücht, dass sie am Wochenende Tank­stellen überfielen, damit sie wenigstens ihre Miete bezahlen konnten, dass ihr Haus bald abgerissen würde und dass dort, wo das Fun House stand, eine Auto­bahn gebaut werden sollte. Und dann kam morgens um vier dieser Anruf von den Stooges, die mir mitteilten, sie wären soeben in Ann Arbor mit einem vier Meter zwanzig hohen Lastwagen unter eine vier Meter hohe Brücke gefahren.

      Ron Asheton: Die Washington Street Bridge – die hat so viele Laster gefres­sen. Scotty saß am Steuer. Er fuhr ungefähr sechzig Stundenkilometer – und RUMMS! Das hat glatt das Dach abrasiert … hat einfach das Dach vom Last­wagen abgeschält.

      Ich war im Fun House, als das Telefon klingelte: „Waaaas?“

      Ich bin sofort ins Krankenhaus, und man weiß ja, wie diese Kranken­schwestern an der Rezeption so sind. Die rücken einfach nicht raus mit der Sprache. Alles, was sie sagte, war: „Alle befinden sich in einem kritischen Zustand, mehr kann ich im Moment nicht sagen.“

      „O Mann.“

      Also bin ich zu der Brücke gegangen. Der Lastwagen war völlig hinüber. Dann bin ich ins Krankenhaus zurück. Da saßen sie, die beiden Roadies Larry und Jimmy und mein Bruder Scotty.

      Sie sahen immer noch genau so aus wie drei Stooges – Larry hatte Zahn­lücken, mein Bruder eine genähte Zunge, und Jimmy war von oben bis unten bandagiert. Also bin ich mit Larry und Scotty nachhause gefahren, und plötz­lich sagte Larry: „Fahr mal zu der Brücke zurück!“

      „Wie bitte, spinnst du? Okay …“

      Als wir dort ankamen, sprangen sie aus dem Auto und fingen an, das Unkraut zu durchstöbern. In dem Moment fand ich heraus, dass sie Speed gefressen hatten und völlig high waren. Als die Bullen angerückt waren, hatten sie das Tütchen mit dem Amphetamin aus dem Autofenster geschmissen. Also mussten wir noch einmal zurück und das Zeug suchen.

      Ich sagte nur: „Ihr Vollidioten habt ja wohl total den Verstand verloren.“

      Scott Asheton: Mir hat keiner gesagt, dass der Laster drei Meter achtzig hoch ist und die Brücke nur drei Meter zwanzig. Ich wurde aus dem Lastwagen geschleudert und bin ungefähr zwei Meter weit geflogen. Einer ist auf das Arma­turenbrett geknallt und hat sich alle Zähne ausgeschlagen. Er war bewusstlos. Und der andere ist gegen die Windschutzscheibe geknallt und hatte ein riesiges Loch in seinem Kopf und ist blutüberströmt durch die Gegend gerannt. Und ich war mir ziemlich sicher, dass der andere Typ tot war.

      Ich sagte immer nur: „O nein, o nein“, und wusste eigentlich immer noch nicht so genau, was passiert war, und dann drehte ich mich um und sah, dass der Lastwagen einfach nicht unter der Brücke durchgepasst hatte.

      Also spielten sie ihren Gig an diesem Abend ohne mich. Sie haben mir mein Kinn mit sechs Stichen genäht, aber den Stich, den sie mir in meine Zunge verpasst haben, werde ich nie im Leben vergessen. Das war der schrecklichste Schmerz, den ich je erlebt habe. Ich dachte, ich drehe durch. Ich dachte, ich kratze ab. Wenn man sich diese Brücke heute anschaut, sieht man immer noch die Spuren. Die Brücke ist immer noch im Arsch.

      Danny Fields: Sie haben den Laster zu Schrott gefahren, sie haben die Instru­mente, die wir nur gemietet hatten, zu Schrott gemacht, und sie haben die Brücke СКАЧАТЬ