Tales of Beatnik Glory, Band II, (Deutsche Edition). Ed Sanders
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СКАЧАТЬ das Zuhause eines Mannes sein, der so viel organisierten Schaden angerichtet hatte. Vielleicht war es nur eine Fassade, nicht das Zuhause von Slage, sondern nur Tarnung, vielleicht befand sich ein Bunker unter all dem vor sich hinfaulenden Kram. Talbot war sich sicher, dass es der richtige Hof war. Auf dem Briefkasten stand »Slage«, und er hatte alles dreifach geprüft.

      Das Einzige, was womöglich auf eine Ortsgruppe des Klans hätte hinweisen können, war eine Funkantenne auf dem Dach, mit der Slage, wie Talbot zu Recht vermutete, den Sprechfunk der örtlichen Polizei abhörte. Wie Talbot sah, führte die Zufahrt hinter das Haus, und als er ans andere Ende seines Wagens ging, erspähte er eine neue Garage aus Schlackensteinblöcken mit einem Metalldach, das noch glänzte, weil es noch nicht gestrichen war.

      Das Grollen eines kräftigen schwarzen Hundes mit einem zottigen braunen Bart um das Maul lenkte seine Aufmerksamkeit weg von dem Dach. Er sah nach einer Hälfte Dobermann und einer Hälfte Bluthund aus und lief, so weit seine Kette reichen wollte, im Hof hin und her, sodass die vordere Veranda und die Fenster bewacht waren. Sein Auslauf war ausgetreten wie ein Bachbett, und sein Knurren schien dummerweise gegen Talbot gerichtet zu sein. Genau gesagt stemmte er sich in seine Kette, und Talbot erwartete schon, Slage aus dem Haus stürzen zu sehen, um ihn zur Rede zu stellen. Talbot rief sich ins Gedächtnis, wo genau in seinem Ranzen er die Pistole verstaut hatte, nur für den Fall, dass er sich mit Slage im Vorgarten schießen musste.

      Talbot hätte sich fast übergeben, als die Tür dann tatsächlich aufging! Ein vielleicht zehnjähriger Junge kam aus dem Haus und ging auf den Briefkasten zu. Er spähte zu Talbot herüber, während er die Post herausnahm. Sein Haar hatte die Farbe von unreifem Mais, und er trug es kurz bis auf zwei Locken, die er rechts und links in die Stirn gekämmt trug. Er war barfuß, und die Jeans waren um die Knie schartig abgeschnitten und ausgefranst. Er nahm die Post und ging zurück zum Haus, vorbei an dem hin- und herlaufenden Hund.

      Talbot trottete davon, als wollte er Ersatzteile oder Hilfe holen. Als er außer Sichtweite war, bog er nach links ab und schlug einen Bogen durch den dichten Waldrand hinauf auf den Hügel hinter dem Hof. Von dort aus konnte er alles sehen. Dort, wo er zuvor keinen Einblick gehabt hatte, also zwischen der Rückseite der Scheune und dem Bach, erspähte er einen Schweinekoben und eine kleine Weide für Slages Kühe. Er machte sich eine Skizze davon.

      So würde es gehen! Slage fütterte wahrscheinlich jeden Morgen die Schweine und ließ die Kühe hinaus auf die Weide, bevor er zur Arbeit ging. Er musste einfach irgendwo arbeiten — kein Mensch konnte von einem so jämmerlichen Hof existieren.

      Auf der Hügelkuppe, auf der er stand, erspähte Talbot eine Scheune, die perfekt für eine Nachtwache war. Slage würde sein Vieh am frühen Morgen füttern kommen. Und damit hätte es sich. Bumm! Blut. Klan-Gedärme aus einem Klan-Bauch.

      Nach Einbruch der Dunkelheit kam er zurück aus Birmingham und versteckte seine Umhängetasche, die mit Taschenlampe, Pistole, Dynamit, Draht, Sprengkapseln, Feldflasche, Handschuhen, Proviant und einigen Aufputschpillen vollgepackt war. Er fuhr den Wagen zurück in die Stadt und marschierte dann die acht Meilen bis zu der Scheune.

      Während des frühen Morgens stellte er fest, dass der Hund keine große Bedrohung darstellte. Er bellte ständig, und es gab genügend Stinktiere und Beutelratten, um ihn zu verwirren.

      Außerdem hatte Talbot seine Waffe, und er war bereit, sich mit dem Mann zu schießen.

      Kurz vor Morgengrauen ging das Küchenlicht aus. Slage kam auf die Veranda und rief nach dem Hund. Er löste die Kette und ging mit ihm auf die Scheune zu. Er hatte eine Art Stock bei sich, in dem Talbot ganz richtig eine Büchse vermutete.

      Talbot folgte ihm in der Düsterheit mit dem Feldstecher. Slage band den Hund am Aborthäuschen an, griff nach unten, zog etwas Papier unter der Plane hervor und ging dann hinein. Er machte den Hund wieder los, als er aus dem Abort kam, und ging hinunter zur Scheune, wo er aus Talbots Blickfeld verschwand. Fünf Minuten später kam er durch die rückwärtige Tür in den Schweinekoben, diesmal mit einer Schubkarre, in der etwas aufgehäuft war. Die Schweine waren inzwischen aufgewacht und wackelten drängelnd und schiebend auf die Schubkarre zu; noch ehe er die Ladung in den Trog kippen konnte, rüsselten sie quiekend danach. Talbot machte fünf Fahrten mit der Karre.

      Er ging wieder zurück zum Haus, kettete den Hund an, dann fuhr er weg.

      Talbot setzte alles auf eine Karte und stürzte den Hügel hinab auf die Scheune zu, um sich umzusehen. Vom Haus aus nicht zu sehen, setzte er über den Zaun und schlüpfte durch die Schweinetür, hinter der er zu seinem Erstaunen auf eine tiefe Betongrube von etwa drei Meter Breite stieß, die mit einer Tonne kleinem, noch in Papier gewickeltem Gebäck gefüllt war — Moon Pies, Twinkies, Snow Balls, Jelly Rolls, Napfkuchen mit Schokoguss und Pekantörtchen.

      Talbot vermutete, dass Slage sie bei Geschäften und Bäckereien aufkaufte, nachdem das Ablaufdatum überschritten war. Dem Geschmatze und Gegrunze der Schweine nach zu urteilen, schmeckte ihnen das Zeug, und Slage konnte zu Weihnachten mit seinen besonders süßen Schinken prahlen. Die Kühe weideten weit genug weg von der Scheune, sodass sie bei der Explosion wahrscheinlich nichts abbekamen, aber womöglich würden einige der Schweine dran glauben müssen. Er machte sich Gedanken darüber, ob den Schweinen wohl etwas passierte oder den Schwalben, die sich in der Dunkelheit über die rauchenden Trümmer des Schuppens verirrten.

      Talbot markierte die Stelle, wo er die Ladung anbringen wollte, dann ging er wieder hinauf in die Scheune und schlief den ganzen Vormittag hindurch und bis in den frühen Nachmittag. Nach Mitternacht dann trug er die in Paraffinpapier gewickelten Dynamitstangen den Hügel hinab, stach ein Loch für die elektrische Sprengkapsel in eine davon, wickelte die Stangen mit Klebeband zusammen und versteckte sie unter dem Riesenhaufen von süßem Gebäck. Er tarnte den isolierten Draht mit Stroh und führte ihn den Hügel hinauf bis zu der Zündmaschine in der Scheune.

      Dann wartete er.

      Bis zur Dämmerung war es noch eine Stunde, als den Hügel herauf scharfe Laute an sein Ohr zu dringen begannen, so schwach, dass sie kaum zu hören waren. Zuerst hielt Talbot sie für das Knistern eines Lagerfeuers. Er wandte langsam den Kopf, mit jedem Ruck einige Grade, um die Richtung auszumachen. Vorsichtig stand er auf und starrte durch die letzten Scherben eines zerbrochenen Scheunenfensters hinaus. Es kam vom Schuppen. Knister. Knister. Knister.

      Er hatte keine Schritte gehört. Der Hund hatte nicht gebellt. Die Küchenfenster waren dunkel. Die Laute ließen nicht nach.

      Sollte er sprengen? Seine Hand zitterte; eine Hand über dem Glas der Taschenlampe, tastete er mit der anderen nach dem Kolben. Er war unschlüssig. Er zögerte.

      Talbot ging den Hügel hinab, um durch die Ritzen in den grauen Brettern zu spähen. Drinnen sah er, im Schein einer Laterne, den flachsköpfigen Jungen neben dem Haufen weichen Gebäcks — fast direkt über dem Bündel Dynamit.

      Er packte die kleinen Napfkuchen aus, warf die Papierhüllen in ein Fass und das Gebäck in die Grube. Talbot drückte ein Auge gegen den Schlitz im dunklen, trockenen Holz der Scheune, als der Junge eine Moon Pie probierte, ein rundes gelbes Konfekt mit einer weißen Cremefüllung. Der Junge spuckte den Bissen in die Kuhle mit dem Rest des klebrigen Zeugs.

      Talbot öffnete den Riegel an der Tür und trat ein. Die Augen des Jungen wurden groß vor Angst, als er vor sich etwas sah, von dem man ihm zeitlebens beigebracht hatte, es käme unter allen Gefahren der Schöpfung gleich nach dem Teufel — ein großer, muskulöser Schwarzer mit einer Waffe. Talbot legte den Finger an die Lippen — schhhh! »Nicht schreien. Dir passiert nichts. Ich will nur eines — dass du mir deinen Namen sagst.«

      »Johnny Ray Slage.«

      Talbot СКАЧАТЬ