Sternentage. Frank Westermann
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Название: Sternentage

Автор: Frank Westermann

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Andere Welten

isbn: 9783862871827

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СКАЧАТЬ suchen sie dich erst im Archiv, wo du oft gewesen bist«, vermutete Lucky. «Bis jetzt sind wir ja niemandem begegnet. Aber erzähl mal, was passiert ist.«

      Ich schilderte ihm kurz mein Erlebnis.

      »Merkwürdige Sache«, murmelte er. «Aber mir kommt da etwas bekannt vor. Ich krieg's jetzt aber nicht zusammen. Auf jeden Fall ist es gefährlich für uns.«

      »Du sprichst in Rätseln.«

      »Lass uns weitergehen«, drängte er. »Wir haben's eh gleich geschafft.«

      »Sag mir lieber, was du da im Hangar willst.«

      »Zuerst war's nur eine fixe Idee, aber jetzt glaube ich, dass es besser ist, wenn wir uns ein Beiboot schnappen und abhauen.«

      Mir blieb der Mund offen stehen. »Sag mal, spinnst du?«

      Lucky kam nicht dazu, mir zu antworten, denn wir hörten plötzlich hinter uns das charakteristische Gehopse und Getrappel der Kurzos. Wir rannten wieder los und bogen um die nächste Ecke.

      »Schnell, hier rein!«

      Lucky schubste mich durch eine Tür in eine kleine Kammer. »Das ist eine Art Waffendepot«, stieß er hervor.

      »Aber ich will doch niemanden erschießen«, wehrte ich ab.

      »Ich auch nicht. Hier, nimm !«

      Er gab mir ein paar kugelförmige Gegenstände und steckte sich auch welche in die Taschen. Langsam kehrte mein bewusstes Denken zurück. Ich spähte nach draußen.

      »Die Luft ist rein. Sie sind vorbeigelaufen.«

      »Gut. Ein paar Meter müssen wir noch durchhalten.«

      Wir stürmten hinaus und weiter ging's. Doch schon bald waren die Kurzos wieder hinter uns. Ich drehte mich kurz um. Sie hatten uns bereits entdeckt und schwenkten drohend ein paar waffenähnliche Geräte. Kurz darauf fauchte ein heißer Strahl über unsere Köpfe. Daraufhin schmiss Lucky zwei von den Kugeln in die Richtung unserer Verfolger. Die Kugeln zerplatzten und die Umgebung wurde sofort in ein grelles Licht getaucht.

      »Sie verlieren dadurch die Orientierung«, erklärte Lucky.

      »Mann, du kennst dich ja aus.«

      »Das ist manchmal wichtiger, als im Archiv rumzuwühlen.«

      Ich schluckte das runter. Wir entwischten also den Kurzos ein weiteres Mal und mussten noch zweimal die Kugeln einsetzen, bis wir ein riesiges Schott erreichten.

      Lucky bediente fachmännisch die Öffnungsautomatik und vor uns erstreckte sich eine riesige Halle, in der zwei linsenförmige, blaue Gebilde lagerten. Das Schott schloss sich hinter uns.

      »Kalt ist es hier«, sagte ich fröstelnd.

      Die Halle wirkte total ernüchternd, nur nach technischen Gesichtspunkten ausgestattet.

      »Das sind zwei Beiboote«, erklärte Lucky. »Sie werden normalerweise zu Erkundungsflügen benutzt.«

      »Und in so einem Ding sollen wir fliehen?«

      Ich schauderte bei dieser Aussicht.

      »Ich denke, uns bleibt nichts anderes übrig. Oder weißt du etwas Besseres?«

      »Leider nicht. Aber für Selbstmordkommandos bin ich nicht in Stimmung heute.«

      »Wir müssen's halt versuchen. Ein paar Simulationsflüge habe ich damit schon hinter mir.«

      »Also dann rein in die gute Stube, bevor die Kurzos auf die Idee kommen, hier rumzuschnüffeln.«

      Wir gingen auf die rechte Linse zu. Das Ding musste ungefähr 15 Meter lang und 8 Meter breit sein. Lucky öffnete ein Einstiegsluke. Er musste sich wirklich ausführlich damit beschäftigt haben.

      »Komm schon!« forderte er mich auf. »Oder willst du da Wurzeln schlagen?«

      »Nein, danke. Aber es kommt alles einen Tick zu überraschend.«

      Lucky führte mich ins Innere des Bootes in einen Raum mit einer eindrucksvollen Zahl an technischen Instrumenten, Knöpfen, Hebeln, Schaltern, Skalen, Bildschirmen usw.

      »Aha, der Pilotenstand«, vermutete ich.

      »Richtig, und stehen müssen wir hier tatsächlich. Eine blöde Angewohnheit der Kurzos.«

      »Tja, aber … ich vermute, es dauert zu lange, bis du mir einen Einführungskurs gegeben hast.«

      »Wenn's klappt, geht alles automatisch.«

      »Oh, ja dann.«

      Ich lehnte mich erschöpft an das Instrumentenpult, während Lucky vorsichtig einige Schaltungen vornahm.

      »Was passiert jetzt?« fragte ich heiser.

      »Ich hoffe, dass jetzt draußen das Warnlicht aufleuchtet und sich dann das Dach dieser Halle öffnet, nachdem die Luft abgesaugt ist.«

      »Das heißt, die Kurzos können dann nicht mehr rein.«

      »Genau. Selbst in Raumanzügen ist es zu gefährlich, ein startendes Beiboot aufhalten zu wollen.«

      »Können die Startvorbereitungen nicht von irgendeiner Zentralstelle rückgängig gemacht werden?«

      »Keine Ahnung. Das werden wir ja sehen.«

      Schöne Aussichten, dachte ich. Es dauerte eine halbe Ewigkeit, bis sich das »Dach« des Hangars zurückgeschoben hatte. Inzwischen manipulierte Lucky weiter am Schaltpult herum, programmierte den Steuercomputer usw. Schließlich blickten wir in die gähnende Leere des Weltraums.

      »Zum Glück fliegen wir gerade unter Lichtgeschwindigkeit«, kommentierte Lucky. »Sonst wäre ein Start gar nicht möglich.«

      »So, so … und wenn die uns draußen abknallen mit irgendwelchen Raketen oder Laserstrahlen oder was man heute so an Weltraumbewaffnung hat?«

      »Ich hab versucht, die Automatik so einzustellen, dass wir gleich voll beschleunigen und in der Grauzone verschwinden.«

      Ich wischte mir erneut den Schweiß von der Stirn. »Na, hoffentlich ist das Ding wenigstens aufgetankt.«

      »Sei nicht immer so negativ, es wird schon klappen!«

      Daraufhin hielt ich den Mund.

      Plötzlich donnerte es unter uns los, und ehe ich begriff, dass es nur unser Antrieb war, wurde das Beiboot auch schon aus dem Hangar katapultiert. Was für ein Katastrophenstart, dachte ich noch, als das Raumschiff der Kurzos auch schon »unter« uns lag. Nur einen Moment sah ich die Silhouette im Licht der Außenscheinwerfer, dann hüllte uns ein düsteres Grau ein. Wir hatten es also in die Grauzone geschafft. Mitten hinein.

      »Ein Roboter ist genauso schwer zu definieren wie ein Lebewesen. СКАЧАТЬ