Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 34

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

isbn:

СКАЧАТЬ wichtig halte.

      YUN: Hast du dir die Aufgabe selber ausgesucht?

      DOLSON: Natürlich, ich habe lange dafür gearbeitet, diesen Posten ...

      YUN: Das meine ich nicht. Nicht, dass du auf dem Kahn hier mitfliegst. Ich meine, hier mit mir zu sitzen.

      DOLSON: Meine Vorgesetzte hat mich dafür ausgewählt. Sie hielt mich von allen Spezialisten an Bord am besten geeignet für die Aufgabe.

      YUN: Jemand anders hat dich also geschickt. Was ist, wenn du keine Lust mehr hast?

      DOLSON: Wieso sollte ich keine Lust mehr haben? Zugegeben, du bist manchmal, na ja, anstrengend, aber nicht so anstrengend, dass ich daran denken würde aufzuhören.

      YUN: Das ist keine Antwort. Stell dir vor, morgen früh wachst du auf und hast keine Lust mehr, dich mit diesem kleinen vorlauten Scheißer aus dem Eis herumzuquälen. Was dann?

      DOLSON: Das wäre nicht gerade verantwortungsvoll. Keiner meiner Kollegen könnte sich schnell genug einarbeiten, um ...

      YUN: Vergiss die anderen Leute. Es geht um dich. Nur um dich. Für wen lebst du sonst? Also: Du hast keine Lust mehr. Du weigerst dich. Was dann?

      DOLSON: Nun, ein Disziplinarverfahren würde eingeleitet. Wahrscheinlich müsste ich die LUCKY JIM verlassen, vielleicht sogar die Flotte insgesamt.

      YUN: Und dann?

      DOLSON: Na ja, für Spezialisten wie mich gibt es außerhalb der Flotte nur wenig Möglichkeiten. Und da man mich unehrenhaft entlassen ...

      YUN: Es wäre also aus. Du wärst am Ende.

      DOLSON: [Schweigt.]

      YUN: Hab' ich Recht?

      DOLSON: [Strafft sich.] Genug. Es reicht. Das muss ich mir nicht anhören, nicht von einem Jungen, der noch nie seinen Planeten verlassen hat und sein kurzes Leben lang Taxi geflogen ist!

      YUN: Was ist schlecht dran, Taxi zu fliegen? Man ist wenigstens sein eigener Herr – und wenn ich keine Lust mehr hab', lass' ich Prinzessin stehen und geh' aufs Eis. So, wie's der Typ vor mir getan hat. Wohin gehst du, wenn du keine Lust mehr hast, Spezialist?

      DOLSON: [Holt tief Luft.] Lassen wir das. Unser Gespräch ist auf eine Ebene geraten, auf die es nicht hätte geraten dürfen. Es geht hier nicht um mich oder dich und was wir uns erlauben können oder nicht. Wir haben über die Kuppelbewohner gesprochen, und wieso es so viele von ihnen gibt.

      YUN: Eben. Die Kuppler sind arme Hunde im Vergleich zu uns Vierten. Aber im Vergleich zu euch Terranern ... die Kuppler sind auf ihre Weise frei. Niemand sagt 'nem Kuppler, was er tun oder lassen soll. Ein Kuppler kann selber entscheiden, was er mit sich anfangen will. Er muss nur die übrigen Kuppler davon überzeugen, ihn machen zu lassen. Aber wenn er keine Lust auf etwas hat, dann hat er keine.

      DOLSON: Das kaufe ich dir nicht ab. Du entwirfst ein geschöntes Bild. Du hast mir eben erst erzählt, dass die Kuppler immer auf Geld aus sind. Wie soll das damit zusammenpassen?

      YUN: So sind sie eben. Und so sind sie nicht. Keiner verhungert in den Kuppeln, irgendwas fällt immer ab. Man dreht ihnen nicht die Luft ab, wenn sie sie nicht bezahlen können. Kein Kuppler kommandiert 'nen anderen herum. Man einigt sich, kommt miteinander aus oder kämpft, bis die Dinge klar sind. Und wenn es einem nicht passt, kann er immer zu einer anderen Kuppel und es dort versuchen. Niemand fragt dich in den Kuppeln, woher du kommst und was dich hierher getrieben hat. Und wenn alles nichts ist, hast du ja immer noch das Eis.

      DOLSON: Das Eis, auf dem ein Kuppler keinen Tag überlebt? Schöner Ausweg.

      YUN: Besser als hier. Im Vakuum hast du nur 'n paar Sekunden. Auf dem Eis hast du wenigstens 'ne Chance. Die meisten neuen Kuppeln sind so entstanden. Jemand hat genug gehabt, ist gegangen und hat 'nen neuen Anfang gemacht.

      DOLSON: Plötzlich klingen die Kuppler aus deinem Mund ja wie wahre Helden – vorhin waren sie noch ein Haufen finsterer Bösewichte.

      YUN: Sind sie ja auch. Aber sie sind immer noch Flakies, Mann. Was ist daran so schwer zu kapieren?

      DOLSON: Schon gut, ich sehe schon. Es geht nichts über Lokalpatriotismus, nicht wahr? Du sagst also, in den Kuppeln war alles möglich. Wie konnte die Regierung das zulassen?

      YUN: Die Regierung? [Prustet.] Welche Regierung?

      DOLSON: Die offiziell bei der Liga gemeldete Regierung von Snowflake. Sie kann doch nicht einfach tatenlos zugesehen haben, wie ...

      YUN: Ich sag dir, was die Regierung ist – der älteste Witz von Flake. Wenn dir beim Angeln am Eisloch die Schnur aus den steif gefrorenen Fingern rutscht, schimpfst du »Daran ist nur die Regierung schuld!«, und dann lachst du und das Leben geht weiter. Oder wenn du ausrutscht und du so richtig auf die Fresse knallst. Dann wischt du dir das Blut von der Lippe und brüllst: »Verdammt, kann die Regierung nicht wenigstens das Eis anständig aufrauen?«

      Die Regierung gibt's immer nur für ein paar Tage, wenn eine Delegation der Liga aufkreuzt. Dann ziehen sie in den Kuppeln Lose, wer für die Terraner Minister spielt. Manchmal findet sich fast keiner, der mitmachen will, manchmal prügeln sich die Leute um die Lose, je nach Laune. Und wenn die Delegation wieder weg ist, hat sich der Spuk.

      DOLSON: Dann herrschte auf deiner Welt Anarchie?

      YUN: Keine Ahnung, was dieses Wort heißen soll. Ist einfach so, wie ich's gesagt hab'. Auf Flake bist du frei. Deshalb kommen die Leute. Alle möglichen Terraner und Leute von anderen Völkern.

      DOLSON: Von anderen Völkern? Was für andere Völker?

      YUN: Keine Ahnung. Kann mir keine Namen merken. Die von Fremden kann man meistens sowieso nicht aussprechen. Gibt's immer mal wieder, Fremde. Sehen eben anders aus. Mit Extraarmen oder -beinen. Ohne Kopf oder mit drei Köpfen, Fell oder Echsenhaut. So Zeugs eben.

      DOLSON: Diese Extraterrestrier müssen viel Aufsehen erregt haben.

      YUN: [Zuckt mit den Achseln.] Am Anfang schon, aber das gibt sich zackig. Sind auch nur Menschen, schippen auch nur Schnee. Ob du Blasen an den Händen, den Tentakeln oder den Greifern kriegst, ist doch egal. Blasen sind Blasen.

      DOLSON: [Betätigt ein Sensorfeld, ein Holo entsteht.] Yun, sieh dir bitte diesen Fremden an. Hast du einen wie ihn schon einmal gesehen?

      YUN: Bäh, ist der hässlich! Dieser Höcker, was ist das? So 'ne Art Kopfersatz? Da, in der Mitte, ist das 'n Scharnier, an dem man ihn zusammenklappen kann? Praktisch! Und diese Stielaugen, an den Typen schleicht sich keine Robbe von hinten ran ... nicht uncold, der Bursche.

      DOLSON: Hast du so ein Wesen schon einmal gesehen? In einer Kuppel oder auf dem Eis?

      YUN: Nein, ich glaub' nicht.

      DOLSON: Sicher?

      YUN: He, denkst du, ich bin blöd?

      DOLSON: Yun, hast du schon einmal von Loowern gehört?

      YUN: Heißen diese Typen so? Passt irgendwie. Komischer Name für komische Gestalten.

      DOLSON: Was ist mit »Zweidenker«? Schon einmal gehört? Und »Entelechie«?

      YUN: СКАЧАТЬ