Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 37

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

isbn:

СКАЧАТЬ war ein wahrer Oxtorner. Er hatte es verdient, dass man für ihn und seine Leute einstand.

      »An alle Einheiten: Keilformation bilden! Rivol: Versuche, den Notruf zu lokalisieren!«

      Ein schneller, mit aller Macht auf einen Punkt konzentrierter Vorstoß konnte Erfolg haben. Die Fremden waren mit sich selbst beschäftigt, sie würden nicht mit dem Eingreifen einer dritten Partei rechnen. Mit etwas Glück ...

      »Kommandant! Wir haben den Ausgangspunkt des Notrufs lokalisiert, ungefähr wenigstens.« Eine Markierung erschien im Holo der Schlacht, zeigte den Punkt an. Er lag nahe der Peripherie der Kämpfe. Gut. Es konnte gelingen.

      »Gut gemacht, Rivol. Wir greifen an!«

      Deshwans Stellvertreter antwortete nicht.

      »Rivol, was ist?«

      »Deine Verbindung zu Perry Rhodan steht, Kommandant.«

      »Danke, Rivol. Später. Sag' ihm, die Sache hätte sich erledigt.«

      »Er besteht darauf, mit dir zu sprechen!«

      Das kam ungelegen. Sollte er den Unsterblichen ignorieren? Deshwan Jankoff war versucht, aber es wäre unklug gewesen. Die oxtornische Heimatflotte war Teil der Ligaflotte, sie unterstand dem Ersten Terraner. Widersetzte er sich ihm, würde die Betonung bald auf dem ersten Teil seines Titels liegen. Die Terraner waren schwach, aber zahlreich. Es gab dauerhaft kein Ankommen gegen sie. »Stell' in durch, Rivol.«

      Das schlanke Gesicht Rhodans erschien. »Was fällt dir ein, Interimskommandant? Deine Schiffe nehmen Gefechtsposition ein!«

      »Das ist korrekt.«

      »Ich entsinne mich nicht, einen Angriffsbefehl gegeben zu haben!«

      »Es handelt sich auch nicht um einen Angriff, sondern um eine Rettungsmission.«

      »In Keilformation? Deine gesamte Flotte? Versuch nicht, mich für dumm zu verkaufen.«

      »Die BANDIKOT, der Kreuzer, der sich freiwillig zur Erkundung der Trümmerflotte meldete, steckt zwischen den Fronten fest. Soll ich mit gefalteten Händen dasitzen und zuschauen, wie seine Besatzung stirbt?«

      »In diesem Fall: ja.«

      »Wie kannst du ...«

      »Die Besatzung der BANDIKOT hat das Risiko gekannt, auf das sie sich eingelassen hat. Sie hat es gegen ihre Befehle noch einmal erhöht. Ich werde nicht zulassen, dass hunderte oder vielleicht tausende ihr Leben dafür lassen, ein paar Dutzend Lebensmüde zu retten.«

      »Das ist nicht dein Ernst. Du bist Terranischer Resident! Du bist verantwortlich für ...«

      »... für die Gesamtheit der Liga. Hast du dir eigentlich überlegt, welche Konsequenzen deine so genannte Rettungsmission haben kann? Diese Fremden werden sie als feindlichen Akt werten – und dann fallen sie vielleicht nicht mehr übereinander her, sondern über uns. Willst du das, Interimskommandant?«

      »Nein, aber ... aber ...«

      Aber ich kann nicht tatenlos zuschauen!, schrie es in ihm. Er schuldete der BANDIKOT seine Loyalität. Was bildete sich Rhodan ein? Seine Leute zum Tod zu verurteilen! Er ...

      »Kommandant!« Rivol meldete sich über einen für Rhodan nicht hörbaren Kanal.

      »Was ist?«

      »Der Notruf der BANDIKOT ... er ist abgebrochen ...«

      Die Worte löschten das Feuer, das ihn ihm wütete, augenblicklich. Abgebrochen. Es war zu spät. Die BANDIKOT war vernichtet.

      »Kommandant? Hast du mich gehört?«

      »Ja ... ja! Ich danke dir, Rivol. An alle Einheiten: Keilformation auflösen. Der Angriff findet nicht statt. Ich wiederhole: Der Angriff findet nicht statt.«

      Der Oxtorner schloss die Kanäle, die ihn mit seinem Stellvertreter und Rhodan verbanden, ohne ein weiteres Wort. Er ging zu seinem Okrill, sank auf die Knie und lehnte den Kopf gegen die feuchte Haut des Tiers, das ihn in seiner Bewusstlosigkeit nicht wahrnahm.

      Deshwan Jankoff wünschte, er hätte Koppin nicht betäubt. Es war nicht gut, allein zu weinen.

       Kapitel 16

      Tag 45

      Fünfmal neun Tage. Ein kleiner Festtag für die Loower, die alles, was mit der Zahl Neun zusammenhing, mit Bedeutung versahen.

      Negan-Parr ließ am Morgen Sonderrationen ausgeben. Sie mussten mit dem Versorgungshelk am Vorabend eingetroffen sein. Es war eine klebrige, stinkende Paste. An-Keyt erinnerte sie an die Abfälle, die früher neben dem Kinderhort verrottet waren. Niemand hatte sich um sie gekümmert, am allerwenigsten der Kinderwart, der sich in der Zeit, die An-Keyt dort verbrachte, kein einziges Mal in den Hort vorgewagt hatte. Sie waren ein Spielplatz für Kinder mit stumpfem Geruchssinn, eine Mutprobe für die Älteren gewesen. An-Keyt war so klug gewesen, sich fernzuhalten. Ein Gefühl hatte ihr gesagt, dass es besser so war. Es hatte sich als richtig erwiesen: An-Keyt hatte zu den Glücklichen gehört, die sich keine Krankheit einhandelten und starben. Die Überlebenden hatten die Leichen und den Abfall verscharrt, die Kranken verbannt und danach auf Hygiene geachtet.

      Als das Helk-Modul An-Keyt die Paste überreichte, war sie versucht, sie fallen zu lassen, ja, sie wütend in die Ecke zu schleudern. Verloren geglaubte Erinnerungen an den Kinderhort stiegen in ihr auf, nährten die Wut in ihr. Was fiel dem Vordenker ein? Wollte er sie beleidigen?

      Negan-Parr schien zu ahnen, was in An-Keyt und den übrigen Soldaten vor sich ging. »Eine Aufmerksamkeit vom Oberkommando, für unsere Verdienste«, sagte er schnell.

      Jevek-Kart, der sich von dem Schock über den Hinterhalt langsam erholte, wagte ein abfälliges Schnauben. Aber er hatte – noch? – nicht genug Selbstsicherheit zurückgewonnen, um dem Vordenker offen die Stirn zu bieten und die Paste zurückzuweisen.

      »Man darf sich von dem ... der Geruchsnote nicht beirren lassen«, sagte Negan-Parr, der beinahe so unglücklich aussah wie nach dem Tod von Tolt-Sekolg und Mev-Sopran. Seitdem hielt er sich in der steten Furcht, einen weiteren Fehler zu begehen, peinlich genau an die Vorschriften. »Das Oberkommando sagt, dass das Peschtan uns gut tun wird.« Als der Trupp schwieg, fügte er hinzu: »Es heißt, Kilan-Gerp habe persönlich veranlasst, dass wir Frontsoldaten diese Gabe erhalten. Eine Stärkung.«

      Negan-Parr nahm Zuflucht im Vorbild und stopfte sich eines der Paste-Tütchen in den behaarten Schließmuskel, der den Loowern als Mund dient. Er kaute nicht, schluckte das Peschtan am Stück herunter. Als sein auffordernder Blick sie streifte, folgten die übrigen Loower seinem Beispiel. An-Keyt führte das Tütchen gehorsam in den Schließmuskel, schluckte aber nicht. Ein widerwärtiger Geschmack breitete sich auf ihrer Zunge und ihrem Gaumen aus, abgemildert nur von dem Brennen der Paste, das durch die Verpackung drang und ihre Rachenhöhle rasch taub werden ließ. Sollte das die »Belohnung« sein – Abstumpfung?

      »Das Peschtan macht es uns leichter, entelechisch zu denken«, betonte der Vordenker. Er wandte sich ab, um demonstrativ seine Ausrüstung vor dem Aufbruch zu überprüfen. Die Soldaten verstanden den Wink und taten es ihm gleich.

      An-Keyt beugte sich vor – und spukte das Peschtan aus. СКАЧАТЬ