Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 21

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

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СКАЧАТЬ noch ein paar Minuten, und die oxtornische Heimatflotte würde ihre Angriffspositionen erreicht haben. Und dann ...

      Lifkom legte eine Hand auf Talinas Arm. Ein kalkulierter Übertritt. Die beiden berührten einander nie. Er war ein älterer Terraner auf seinem letzten Posten vor dem Ruhestand, sie eine junge Oxtornerin. Die Anziehung, die zwischen ihnen existierte, beruhte auf der Faszination des Fremden, des Verschiedenseins, nicht auf sexuellen Motiven.

      Die Oxtornerin ruckte hoch. »Was ist?«

      »Ihr wisst nicht, was ihr tut.«

      »Hast du Angst, Kleiner?«

      »Nein!«

      »Was willst du dann von mir? Gleich beginnt der Angriff, ich habe keine Zeit für ein Schwätzchen. Hinterher, okay?« Talina schenkte ihm ein Lächeln, wie man es einem Kind verpasste, das störte und nicht in der Lage war, zu begreifen, was vor sich ging.

      »Nein! Wer sagt dir, dass es ein Hinterher gibt? Diese Fremden könnten uns mit einem Feuerschlag vernichten!«

      »Wie kommst du auf so düstere Gedanken? Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Du bist bei uns.«

      Bei uns Oxtornern. Sie brauchte es nicht auszusprechen.

      Eben! Lifkom beließ seine Antwort ebenfalls unausgesprochen. Er hatte genug Oxtorner sterben sehen, bei ihren Spielen, den verrückten Wettbewerben, die ihm zugleich Respekt und Fassungslosigkeit abrangen. Er hatte sich an sie gewöhnt, sie als gegeben akzeptiert, eine Laune der Einheimischen. Er, der Diplomat, hatte sich im Lauf seiner Karriere mit vielen Launen arrangieren müssen. Es war nicht so schwer, nach den ersten paar Malen. Man musste die Einheimischen machen lassen und sich eines Kommentars enthalten, in Worten und – wollte man bei geistiger Gesundheit das Ende seiner Diplomatenlaufbahn erreichen – ebenso in Gedanken.

      Doch hier saß er nicht auf der Zuschauerbank. Lifkom hatte ein anderes Ende für sich anvisiert, als mit einem Trupp wildgewordener Oxtorner in eine überflüssige Schlacht zu galoppieren. Und es ging nicht nur um sein eigenes Leben, sondern um das vieler tausender Oxtorner und einer unbekannten Zahl von Fremden. Er konnte nicht einfach tatenlos mit ansehen, wie sie starben.

      »Natürlich«, sagte er. »Ich bin bei dir. Und das ist gut so.« Er lächelte sie verschwörerisch an. Eine bewusste Anspielung auf das, was sie beide verband. Vielleicht gelang es ihm so, zu ihr vorzudringen, an dem Denken ihres Volkes vorbei.

      »Ich passe schon auf dich auf«, versicherte sie ihm. »Ich passe immer auf dich auf. Das weißt du doch.« Sie erwiderte sein Lächeln.

      »Ja, du schon. Aber ...«

      »Ich weiß, was du sagen willst. Modesto. Du magst ihn nicht, oder? Mach dir deshalb keine Sorgen. Er ist ein guter Mann, du kannst ihm vertrauen.«

      »Es ist nicht Modesto. Deshwan Jankoff, der Interimskommandant, macht mir Sorgen. Er hat kaum seinen Rang errungen, schon gibt er den Angriffsbefehl. Das scheint mir zumindest ... sagen wir ... überhastet.«

      »Deshwan war mit der Erste an Ort und Stelle. Er hat die Lage seit einiger Zeit analysiert.« Talina schüttelte den Kopf. »Es ist etwas anderes, nicht? Sein Alter.«

      »Nein. Nein, es ...«

      »Du bist immer für eine Überraschung gut, was? Ausgerechnet ein Terraner, dessen Volk nichts anderes im Kopf hat, als möglichst alt zu werden, rümpft die Nase über einen alten Mann!«

      »Du musst zugeben, dass er nicht gerade vertrauenerweckend wirkt!«

      Sie lachte beinahe. »Das stimmt. Er sieht aus wie der Tod persönlich. Aber glaub mir, Lifkom, der Schein trügt. Deshwan Jankoff ist das Leben, die Zukunft.«

      »Was willst du damit sagen?« Der Botschafter hatte noch nie von dem alten Oxtorner gehört. Nicht ungewöhnlich, handelte es sich bei ihm um einen gewöhnlichen Mann. Höchst ungewöhnlich, handelte es sich bei ihm um einen ungewöhnlichen Mann. Auch wenn es die Terranische Residenz niemals öffentlich einräumen würde, hatten die Botschafter selbstverständlich die Vorgabe, zu beobachten und zu berichten.

      »Das ist eine lange Geschichte. Ich erzähle sie dir später.«

      Die oxtornische Heimatflotte hatte Gefechtsposition eingenommen. Jankoffs Totenkopf erschien im Zentraleholo. »Angriff in sechzig Sekunden!«, befahl er.

      Überschwänglicher Jubel antwortete ihm, gefolgt von konzentrierter Stille. Lifkom verfolgte, wie der Feuerleitschütze die Ziele für die erste Salve festlegte. Die BANDIKOT würde im Verbund mit drei weiteren Kreuzern eine der größten Einheiten der Fremden angehen, einen Giganten von tausend Metern Länge.

      Es war Wahnsinn. Völliger Wahnsinn. Vielleicht gelang es den Kreuzern, den Giganten niederzuringen. Doch was hätten sie damit schon gewonnen? Der Botschafter zählte in unmittelbarer Nähe des ins Visier genommenen Fremden mindestens drei Dutzend weitere Schiffe desselben Typs. Gegen wie viele konnte die BANDIKOT bestehen, bis der Gegner sie ins Visier nahm?

      Er musste die Oxtorner aufhalten.

      Nur wie?

      Niemand nahm Notiz von ihm, nicht einmal mehr Talina. Er hätte mit Gewalt dazwischen gehen müssen, ein lächerliches, aussichtsloses Unterfangen. Ergriffe er Modestos Arm, selbst den verletzten, der Oxtorner würde ihn wie eine Fliege beiseite wischen. Und was brächte es schon? Die BANDIKOT war nur eines von knapp 500 Schiffen. Er konnte sie nicht aufhalten. Das konnte nur Jankoff, und der Interimskommandant würde ihn nicht einmal anhören. Lifkom schätzte Talina und ihr Urteilsvermögen, aber in diesem Fall ... der alte Oxtorner machte ihm Angst.

      Die Sekunden verstrichen.

      Nein, er war machtlos. Was immer er tat, würde ohne Wirkung bleiben. Ihm blieb nur zu hoffen. Auf ein Wunder. Darauf, dass die Fremden sich auf kein Gefecht einließen. Oder, noch ein größeres, dass die Oxtorner zur Vernunft kamen. Oder ...

      Ein neues Holo erschien in der Zentrale. Es zeigte ein scharf konturiertes, willensstarkes Gesicht. Entschlossene graue Augen nahmen Lifkom, die Zentralebesatzung, jeden einzelnen Oxtorner der Flotte in ihr Visier.

      »Hier spricht Perry Rhodan an Bord des Schlachtschiffs IMDABAN«, sagte der Mann. »Als Terranischer Resident steht mir das Oberkommando über alle Einheiten der Liga zu – und ich befehle den sofortigen Abbruch dieses Angriffs.«

       Kapitel 10

      Tag 43.

      Der Vormarsch des Kommandos eilte dem Plan voraus. Negan-Parr war euphorisch, seine Sprachblase vibrierte unentwegt, schickte einen Schauer von feinen Tropfen nach allen Seiten. An-Keyt achtete darauf, nicht in seine Nähe zu geraten. Auf solch eine Dusche konnte sie verzichten. Doch mehrmals am Tag musste sie den Flüssigkeitshagel erdulden. Negan-Parr hatte eine Vorliebe dafür, Befehle von Angesicht zu Angesicht zu geben. An-Keyts Helm war kein Schutz, sie hatte ihn seit einigen Tagen eingeklappt, wie alle übrigen. Es war bequemer so. Die Stielaugen konnten auf diese Weise ungehindert auf ihre volle Länge ausfahren. Ein Gefühl ungewohnter Freiheit. An-Keyt kam es vor, als wäre ein Druck von ihr genommen.

      Die Flachaugen ließen sich nur noch selten blicken. Wieso, wusste keiner. Möglich, dass die Zweidenker ihren Widerstand gebrochen hatten und eine Bugwelle von Flüchtenden vor sich herschoben, ohne mehr als sporadisch mit ihr in Berührung zu kommen. Das gesamte Kommando – auch Saleng-Merv СКАЧАТЬ