Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband). Andreas Brandhorst
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Читать онлайн книгу Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband) - Andreas Brandhorst страница 18

Название: Perry Rhodan: Pan-Thau-Ra (Sammelband)

Автор: Andreas Brandhorst

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Perry Rhodan-Taschenbuch

isbn: 9783845331966

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СКАЧАТЬ plötzlich bist du der, der gejagt wird. Dann hast du das Rudel am Hals, Dutzende fiese Viecher. Und ich sag dir eins: Ein Flossenschlag, selbst von 'nem Jungen, und dein Kopf fliegt samt Helm einmal um den Planeten. Und glaub' nur nicht, dass dir dein Schutzschirm was nützt. Die Robben lauern dir auf. Sie sind dir auf der Fährte, lang, bevor du überhaupt merkst, was los ist.

      Wie würde dir das gefallen, Terraner? Zu aufregend? Gut, dann gehen wir einfach fischen. Brenn' ein Loch ins Eis, wenn du 'nen Strahler hast. So'n Magazin reicht immerhin für 'nen halbes Loch, das Eis schluckt. Also heißt es irgendwann, selber Hand anlegen. Wir schlagen ein Loch ins Eis, dauert nur 'nen Tag, und warten noch mal drei Tage, bis was anbeißt. Eher nach deinem Geschmack? Du musst nicht mal 'nen Finger rühren, um dein Essen zu kriegen. Beinahe noch bequemer als hier, nicht? Aber pass auf: Keine Bewegung, sonst sind die Fische weg, und du hast drei Tage umsonst dagehockt. Und dann musst du ein neues Loch schlagen, kostet 'ne Menge Kraft. Kraft, die du nicht mehr hast. Und das riechen die Robben, und dann schleichen sie sich ran. Und wenn du dann am Loch sitzt, siehst du plötzlich, wie sich im Wasser was bewegt und du denkst: »Endlich! Endlich ein Fisch!«, und es ist das Letzte, was du denkst, denn zu mehr kommst du nicht, bevor dir 'ne Flosse den Kopf abgehauen hat.

      Was ist, Terraner? Bist du dabei? Ihr seid doch so verrückt nach Abenteuern, oder?

      DOLSON: Auch wenn du mir das nicht glauben wirst: Ja, auf der Stelle käme ich mit. Aber es geht nicht. Nicht mehr. Und du weißt wieso, Yun.

      YUN: [Schweigt, birgt das Gesicht in den Händen.]

      DOLSON: Yun ...

      YUN: [Winselt leise.]

      DOLSON: Yun, es tut mir Leid. Für dich. Um deine Welt. Um alle, die gestorben sind. Um alles, was vergangen ist.

      YUN: [Blickt auf.] Nein, es muss dir nicht Leid tun. Ich will niemandem Leid tun. Nie!

      DOLSON: Du tust es aber. Dir wurde Leid angetan. Dir und deinesgleichen. Und dagegen habe ich etwas. Ich will es wieder gutmachen.

      YUN: Das geht nicht!

      DOLSON: Ich kann es zumindest versuchen, nicht wahr? Und ich kann verhindern, dass anderen solches Leid wie euch geschieht. Wir beide zusammen können es, Yun.

      YUN: Wieso ... wieso erzählst du mir dann so einen ... einen ...

      DOLSON: ... Scheiß?

      YUN: [Nickt.]

      DOLSON: Weil ich nicht halb so toll oder überlegen bin, wie du insgeheim vielleicht denkst. Ich bin ein Mensch wie du, ich mache Fehler. Ich hatte befürchtet, dass du mir nichts über Flake erzählen willst oder kannst. Die Daten habe ich dir vorgelesen, weil ich hoffte, dass es dir vielleicht hilft. Dich zum Reden bringt.

      YUN: [Grinst.] Hat es ja getan.

      DOLSON: Das hat es. Aber so habe ich es bestimmt nicht gewollt. Das musst du mir glauben.

      YUN: Okay, ich glaub' dir. Trotzdem, was soll das Ganze? Ihr wisst ja schon alles über Flake. Viel mehr als ich.

      DOLSON: Täusche dich nicht. Wir wissen alles – und nichts. Ich kann beinahe beliebige Informationen abrufen. Du willst die Wetterdaten der letzten dreißig Jahre für Flake haben? Für jeden beliebigen Ort, für jede beliebige Uhrzeit? Dauert nur einen Augenblick. Alles gespeichert.

      Aber das nützt mir nichts. Im Gegenteil, dieser Wust von Daten versperrt mir den Blick auf das Wesentliche. Das kannst nur du mir geben.

      YUN: Was ist das Wesentliche?

      DOLSON: Wie es sich anfühlt. Wie es sich anfühlt, ganz allein auf einer hunderte Kilometer durchmessenden Eisebene zu sein, wenn ein Sturm hereinbricht. Was in einem vorgeht, wenn die Nacht kein Ende nimmt oder der Proviant zu Ende geht. Was für Gedanken einem durch den Kopf schießen, wenn ein Rudel Killerrobben einen jagt.

      YUN: Keiner. Kein Einziger. Du willst nur überleben. Nur überleben.

      DOLSON: Flake ist eine grausame Welt, nicht?

      YUN: Wie kommst du darauf?

      DOLSON: Na ja, du hast mir eben die Naturgewalten und Gefahren nachdrücklich geschildert. Es hört sich so an, als müsste man bei jedem Schritt aufpassen, sonst verschluckt einen diese Welt zum Frühstück und rülpst fröhlich.

      YUN: [Lacht.] Nein, Flake ist nicht fies. Man muss einfach aufpassen, was man tut. Ab und zu nachdenken, nicht jeden Scheiß mitmachen, Augen und Ohren offen halten. Ist nicht so viel anders wie bei euch auf diesem Monsterkahn. »Yun, pass auf, da darfst du nicht hin!«, »Yun, lass die Finger von dem Knopf!«, »Yun, nein! Yun, halt! Yun, nicht!« Ich kann's schon nicht mehr hören. Ein falscher Schritt, und es ist aus mit mir – ich hab's kapiert! Kapiert? Und okay, ist ja was dran: Dieses Ding in meiner Kabine, diese Dusche hätt' mir beim ersten Mal fast das Fett unter der Haut weggekocht.

      DOLSON: Oh, das tut mir ...

      YUN: Spar dir das ständige Mitfühlen und Entschuldigen. Ich bin selber groß. Meine Blödheiten brauchen nur mir selber Leid zu tun. Genügt völlig. Diese Dusche ... ich wollt' eben wissen, wie sich geschmolzenes Eis anfühlt.

      DOLSON: Du hast noch nie Wasser gespürt?

      YUN: Klar. Aber noch nie so viel. Auf Flake gab's immer nur so kleine Behälter. Kaum wärmer als der Schnee oder das Eis. Drin vielleicht ein paar Schlucke.

      DOLSON: Und was ist mit dem Meerwasser? Du hast mir doch vom Fischen erzählt. Trinken kann man es nicht, aber fühlen ...

      YUN: Ich geb dir 'nen guten Rat: Bleib' über'm Loch. Fällst du rein, ist es aus mit dir. Fettschicht hin oder her. Klar, später, mit Shon und Felton bin ich ins Meer. Aber das zählt nicht. Wir haben das Wasser nicht wirklich berührt. Und außerdem waren wir so baff, dass ich von dem Wasser sowieso nichts mitgekriegt hab'.

      Eure Dusche aber. Cold. Nein, total uncold. Der Computer hat mich gefragt, wie ich's gern hätte, und ich sag': »Warm natürlich!« Bin ja auf 'nem Terraner-Raumer. Kalt hab' ich schon zu Hause. Und dann hab' ich's gekriegt. Gejault hab' ich wie ein Robbenbaby, dem man die Mutter erschlagen hat! Mann, hat das gebrannt! Kein Wunder, dass ihr Terraner keine anständige Fettschicht habt, brennt sie euch morgens und abends weg, was?

      DOLSON: Die Positronik hat das Wasser sofort abgestellt, nehme ich an.

      YUN: Von wegen! Muss mein Jaulen als Freudenjauchzer genommen haben. Die Tür war verriegelt – zu dumm zum Schneeschippen, dieser Scheißcomputer! Musste die Tür einschlagen.

      DOLSON: Aber das geht nicht! Die Duschtüren sind aus Glassit, sie sind unzerbrechlich. Kein Mensch ...

      YUN: He, ich bin ein Vierter, schon vergessen? Auf jeden Fall juckt meine Haut jetzt noch, wenn ich nur dran denk'. Wenn du mich fragst, hier ist es viel gefährlicher als auf Flake.

      DOLSON: Das ist ein kluger Gedanke. Wenigstens, was dich angeht. Du kennst dich hier eben nicht aus. Trotzdem, Flake klingt so unwirtlich, so ungemütlich ...

      YUN: Nicht für Flakies. Und viele andere Leute denken genauso, sonst würden sie nicht nach Flake kommen. Und denk' an die ersten Siedler.

      DOLSON: Es waren keine Siedler, es waren Schiffbrüchige. Die ENCORE war ein Kreuzfahrtschiff, auf einer Tour von einem tropischen Paradies zum nächsten. Flake lag nicht auf ihrer Route, СКАЧАТЬ