Tripod – Das schwarze Kätzchen. Hanna Nolden
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Название: Tripod – Das schwarze Kätzchen

Автор: Hanna Nolden

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783959593090

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СКАЧАТЬ aus ihm raus: „Ich finde es irgendwie cool, ein Ritter zu sein. Ich fürchte, im wahren Leben bin ich nicht besonders ritterlich.“ Er musste an seine Mutter denken, die er jeden Tag mit Worten verletzte und von sich schob. „Ich mache zwar nicht so viele Quests wie ich könnte, aber wenn … wenn, dann bin ich halt einer von den Guten.“

      „Und im wahren Leben bist du einer von den Bösen?“, fragte sie herausfordernd. Plötzlich dröhnte Olivers Lachen aus dem Lautsprecher.

      „Ja, genau! Bad Boy Ben!“, prustete er, und Ben lief knallrot an, was zum Glück keiner der beiden sehen konnte.

      „Ach, halt die Klappe, Oliver“, brummte er.

      „Hi Oliver“, grüßte Yuki. „Willkommen zurück! Was habt ihr Jungs denn heute Abend so vor?“

      „Nichts eigentlich“, sagte Oliver wahrheitsgemäß. Und das stimmte. Meistens trafen sie sich bloß im Spiel, um rumzuhängen und zu quatschen.

      „Warum spielt ihr dieses Spiel eigentlich, wenn ihr nie irgendetwas macht? Und wie habt ihr so hohe Level erreichen können?“

      „Naja, ab und zu machen wir ja schon was“, entkräftete Ben das ein wenig.

      „Aber im Moment nicht“, schloss Yuki aus seinen Worten. „Wollt ihr mir vielleicht helfen? Ich wollte vorhin diesen Grottenmasmur besiegen, bin aber kläglich gescheitert.“

      Warum stellst du dich nicht auf den Marktplatz und sucht dir eine Gruppe, wollte Ben fragen, biss sich dann aber auf die Zunge. Nein, eigentlich wollte er nicht, dass Yuki sich irgendeine Gruppe suchte. Er wollte, dass sie blieb. Warum auch immer.

      „Klar, machen wir“, willigte er ein und sah Olivers verwirrten Gesichtsausdruck förmlich vor sich. Tatsächlich flüsterte Oliver ihn eine Sekunde später im Chat an: „Was geht denn mit dir? Ich hatte Recht, oder? Sie IST süß!“

      Ben musste grinsen. Sie hatten sich zu lange ein Zimmer geteilt und kannten sich einfach zu gut.

      „Sie ist süß“, bestätigte Ben ebenfalls im Flüsterchat, während Yuki sich hörbar freute.

      „Oh super! Ich danke euch! Auf geht’s!“

      Die Quest war ein Kinderspiel. Zumindest mit so einem hohen Level, wie Oliver und Ben ihn hatten. Aber Ben konnte sich noch an seine Anfangszeit erinnern und daran, wie schwer er die Quest damals gefunden hatte. Während sie kämpften, sprach keiner von ihnen viel. Sie brüllten sich bloß irgendwelche Befehle zu. Aber Ben war nicht so darauf konzentriert, um nicht weiter über Yukis eigentliche Frage nachzudenken, ob er hier war, um jemand anderes zu sein. Am liebsten hätte er mit Oliver darüber gesprochen, aber er ahnte schon, dass sie Yuki jetzt immer am Hals haben würden, sobald sie online gingen. Das war schon wieder nicht so ritterlich. Vielleicht sollte er einfach anfangen, sich besser zu verhalten, wenn er ein Ritter sein wollte.

      Sie machten an dem Abend noch einige Anfängerquests, um Yuki ein wenig voranzubringen, aber zu tiefgründigen Gesprächen kam es nicht mehr. Als es auf zehn Uhr zuging, verabschiedete sich Oliver, um ins Bett zu gehen. Ben war auch langsam fällig, aber irgendwie brannte er darauf, noch ein bisschen mit Yuki allein zu sein.

      „Ich muss auch demnächst ins Bett“, sagte er, was irgendwie ein doofer Einstieg war, um einem Mädchen zu imponieren. Meine Mama sagt, ich muss langsam ins Bett. Abgesehen davon, dass seine Mutter so etwas nie sagen würde, weil es ihr herzlich egal war, wann er ins Bett ging.

      „Oh“, machte sie, als würde sie das schade finden. Vermutlich war es auch so.

      „Musst du denn morgen nicht zur Schule?“, fragte er und hoffte, auf diese Weise ein wenig mehr über sie zu erfahren. Vielleicht sogar ihr Alter. Sie seufzte, als hätte er einen wunden Punkt getroffen.

      „Ich gehe im Moment nicht zur Schule. Ich bin …“ Sie zögerte, und Ben bekam eine ungute Ahnung. „Ich bin derzeit krankgeschrieben.“

      Ben runzelte die Stirn. Okay. Das konnte im Prinzip alles heißen, trotzdem hatte er das Gefühl, dass da noch mehr war. Etwas, das sie nicht sagen wollte, so wie er nicht sagen wollte, dass er nur ein Bein hatte.

      „Das tut mir leid“, sagte er, weil es das erste war, was ihm einfiel. So ein Quatsch! Sie klang nicht wirklich krank, und wer ging schon gern zur Schule? Er jedenfalls nicht. Sie lachte. Ein helles, ehrliches Lachen, in dem allerdings ein wenig Traurigkeit mitschwang.

      „Das muss es nicht. Das ist schon okay. So habe ich jedenfalls jede Menge Zeit zum Leveln. Pass auf, wenn du morgen nach der Schule wieder online gehst, habe ich euch vielleicht schon eingeholt.“

      Ben musste lächeln. Das bezweifelte er ernsthaft, aber er ließ es darauf ankommen.

      „Dann hören wir uns morgen wieder?“, fragte er.

      „Auf jeden Fall!“, sagte sie, und sein Lächeln wurde zu einem Grinsen.

      „Dann level mal schön heute Nacht und bis morgen.“

      „Bis morgen, Ben.“

      Mit einem seligen Grinsen loggte er sich aus. Er mochte es, wie sie seinen Namen sagte. Yuki. Yuki und Ben. Er streifte den Kopfhörer ab und drehte sich zu seinem Bett um. Da saß die schwarze Katze und sah ihn an und sofort war die gute Laune dahin. Die blöde behinderte Katze. Genauso behindert wie er. Mit einem Seufzen stand er auf und ging ins Bad, um sich bettfertig zu machen.

      Kapitel 9

      Endlich legte Ben dieses doofe Ding ab, das er die ganze Zeit auf dem Kopf getragen hatte. Ähnlich wie Tante Tanja schien Ben eine Menge Zeit vor seinem Computer zu verbringen. Allerdings redete er dabei. Mit wem er sprach, konnte ich nicht sagen, aber vielleicht war dieses Kopfding so etwas wie ein Telefon. Jetzt sah er mich an und obwohl er eben noch gelacht und Spaß gehabt hatte, schien er plötzlich schlechte Laune zu haben. Ich beobachtete ihn wachsam. Er mochte mich nicht. Er wollte nicht, dass ich hier war. Das machte mich traurig, aber ich ließ mich davon nicht entmutigen. Wir würden schon noch Freunde werden, davon war ich überzeugt. Und am besten ging das, indem ich ihm nicht von der Seite wich, bis er sich an mich gewöhnt hatte. Darum stapfte ich direkt hinter ihm her, als er ins Badezimmer ging. Das traf sich ganz gut. Ich musste sowieso aufs Klo. Während Ben mit einem laut vibrierenden Ding in seinem Mund herumfuhr, machte ich mein großes Geschäft und gab mir besonders viel Mühe beim Verscharren. Ben spuckte aus, drehte sich mit entsetztem Gesicht zu mir um und rief: „Alter, das stinkt!“

      Ich starrte mindestens ebenso entsetzt zurück. Ben hatte Schaum vorm Mund! Einen Moment lang konnte ich mich vor Schreck nicht bewegen. Meine Mama … meine richtige Mama hatte mir davon erzählt. Von einer Krankheit, durch die man böse wurde. Trollwut! Ben hatte Trollwut! Deshalb war er so mies drauf. Das musste ich sofort Karin erzählen. Sie musste Ben zu einem Arzt bringen, sonst würde er sterben! Mit einem Satz war ich aus meinem Kistchen und rannte aus dem Badezimmer.

      „Ja, hau bloß ab!“, rief Ben mir hinterher, aber ich ließ mich nicht mehr von seinen Gemeinheiten beeindrucken. Ich wusste ja jetzt, dass er nichts dafür konnte. Ich lief direkt in Karins Arbeitszimmer und sprang auf ihren Schoß und von da aus auf ihre Tastatur. Ich konnte nicht riskieren, dass sie mich nicht ernst nahm. Aufgeregt fing ich an zu maunzen. Ihre Augen waren glasig. Sie schob mich mit einem Arm von der Tastatur und tippte mit der anderen Hand weiter auf den Tasten.

      „Nett СКАЧАТЬ