Tripod – Das schwarze Kätzchen. Hanna Nolden
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Название: Tripod – Das schwarze Kätzchen

Автор: Hanna Nolden

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги для детей: прочее

Серия:

isbn: 9783959593090

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СКАЧАТЬ seinem Schoß zu schlafen, aber er wirkte so traurig. Als hätte er eine Mauer um sich hochgezogen. Ich spürte, dass er mich brauchte. Er war der Grund, aus dem ich hier war. Aus dem Tante Tanja mich hergeschickt hatte. Weil er mich brauchte. Ich wusste noch nicht, wie ich ihm helfen konnte, aber ich entschied, immer in seiner Nähe zu bleiben, bis ich es herausgefunden hatte.

      Ben und Karin aßen in der Küche und ich wuselte unter dem Küchentisch herum und hoffte, dass eine Nudel herunterfiel. Aber die beiden schienen nicht zu wissen, wie sehr ich Nudeln mochte, obwohl ich hätte schwören können, dass Tante Tanja es erwähnt hatte. Da ich keine Nudeln abbekam, aß ich das Nassfutter auf.

      „Er hat sich schon gut eingelebt, oder?“, fragte Karin und nickte in meine Richtung. Ben sah mich an und zuckte mit den Schultern.

      „Mag sein.“

      „Hast du dir inzwischen überlegt, wie du ihn nennen willst?“

      „Tripod“, sagte Ben, und ich zuckte zusammen. Meinte der etwa mich? Ich hieß doch nicht Tripod! Ich hieß Flint. Jawohl! „Ich werde es Pod abkürzen.“

      „Aha“, machte Karin und klang, als wäre sie von dem Namen so wenig begeistert wie ich. Hmpf. Na toll. Vermutlich würde ich den beiden nicht begreifbar machen können, dass ich so nicht genannt werden wollte. Dann eben Pod.

      „Gehst du gleich wieder zocken?“

      „Hatte ich vor.“

      Mir tat Karin ein bisschen leid, weil Ben so abweisend war. Ich spürte, wie weh ihr das tat. Ich wusste, dass Ben es auch bemerkte. Um Karin zu trösten, schnurrte ich ihr um die Beine. Sie hob mich hoch und setzte mich auf ihren Schoß. Das mochte ich! Am liebsten wäre ich nach dem Abendessen mit Karin gegangen, aber ich musste bei Ben bleiben. Er war meine Mission, das spürte ich mit absoluter Sicherheit, und davon würde ich mich nicht abbringen lassen.

      „Ich schreibe vielleicht noch ein Kapitel“, sagte Karin, obwohl Ben nicht gerade den Eindruck machte, als würde ihn das groß interessieren. Als die Teller leer waren, stellte Ben sie in die Spülmaschine und sagte: „Gute Nacht.“

      „Gute Nacht, Schatz“, gab Karin zurück und wandte sich ab, damit Ben ihre Enttäuschung nicht bemerkte. Ich konnte sie sehen und wurde langsam wütend. Karin war schließlich Bens Mutter, und seine Mutter sollte man besser behandeln. Kurz schoss mir die Erinnerung an meine Mutter durch den Kopf. An Wärme und Milch und Schnurren. Ich wurde traurig und stapfte entschlossen hinter Ben her. Für die Treppe brauchte ich ein wenig. Das war ich noch nicht gewohnt. Aber dem würde ich die Meinung geigen, sobald ich oben war. Jawohl! Doch als ich im Flur ankam, musste ich feststellen, dass die Tür zu Bens Zimmer zu war und ich nicht hineinkam. Mist! Oh Mann, dieser Ben war echt eine harte Nuss. Aber den würde ich schon noch knacken – so wahr ich Flint Tripod hieß!

      Kapitel 8

      Ben ließ sich wieder in den Schreibtischstuhl fallen und loggte sich ein. Oliver war immer noch afk, also machte er zwei Quests, während er auf ihn wartete. Das schlechte Gewissen nagte an ihm. Er wusste, dass er seiner Mutter unrecht tat, aber er konnte nicht aus seiner Haut. Je mehr sie versuchte, zu ihm durchzudringen, desto mehr machte er dicht. Wie so oft wünschte er sich zurück ins Rehazentrum. Da hatte er jede Nacht in seinem Bett gelegen und gedacht, wie sehr er sich nach Hause wünschte und wie sehr er seine Mutter vermisste. Aber irgendwie war da doch alles leichter gewesen. Niemand, der ihn hänselte oder einfach dumm anglotzte. Und man war den ganzen Tag abgelenkt. Bewegungstherapie, Gesprächstherapie, Kunsttherapie. Sie hatten sich oft darüber lustig gemacht, aber im Grunde hatte es gut getan. Jede einzelne Therapiestunde. Er hatte das Gefühl gehabt, voran zu kommen. Jetzt trat er auf der Stelle. Treten. Schon wieder so ein Zweibeinerwort. Vielleicht sollte er doch noch einmal mit einem Experten quatschen.

      „Hallo Ben!“, drang plötzlich Yukis Stimme aus dem Kopfhörer. Ben zuckte zusammen. Er hatte gar nicht mitbekommen, dass Yuki im TS war.

      „Oh hi“, sagte er und sah nach, ob Oliver inzwischen wieder online war. War er natürlich nicht.

      „Und? Was macht dein Kätzchen?“

      „Kätz …?“ Hektisch sah er zur Tür. „Oh! Das habe ich ganz vergessen. Ich fürchte, das sitzt vor meiner Tür und jammert.“

      „Du hast Tripod ausgesperrt?“, rief Yuki entsetzt.

      „Hey, ich habe noch gar nicht gesagt, ob ich ihn Tripod nenne oder anders!“

      „Darum geht es doch gar nicht! Du kannst das arme Kätzchen nicht einfach aussperren.“

      Hui, sie klang richtig sauer. Und das, obwohl sie weder ihn noch seine Katze wirklich kannte. Ben verzog verärgert den Mund. Die erlaubte sich ganz schön was!

      „Hör mal, er sitzt bloß im Flur. Er kann jederzeit zu meiner Mutter ins Arbeitszimmer gehen und ihr Gesellschaft leisten. Die freut sich.“

      „Na, wenn er vor deiner Tür sitzt, will er aber bei dir sein und nicht bei deiner Mutter. Du stehst jetzt sofort auf und lässt die Katze rein!“

      Ben schnappte nach Luft. Meinte sie das etwa ernst? Sie konnte doch nicht einfach so wildfremde Leute rumkommandieren!

       „Los jetzt!“, zischte sie und ließ ihn erschrocken zusammenzucken, als könnte sie jeden Moment durch den Kopfhörer springen und ihm eine Ohrfeige verpassen.

      „Schon gut“, grummelte er und streifte das Headset ab. Die spinnt wohl, dachte er. Trotzdem stand er auf und öffnete seine Zimmertür. Sofort war Tripod im Zimmer und strich ihm schnurrend um die Beine. Dass Ben ihn ausgesperrt hatte, schien er ihm nicht übel zu nehmen, dafür war er umso dankbarer, dass er jetzt hereingelassen wurde. Ben breitete die Arme aus.

      „Alles klar. Willkommen in meinem Zimmer. Fühl dich wie zuhause.“

      Das ließ sich der Kater nicht zweimal sagen, sprang auf Bens Bett und rollte sich auf dessen Kopfkissen zusammen.

      „Alter, vom auf dem Kopfkissen Pennen war keine Rede!“

      Er dachte kurz darüber nach, den Kater hochzuheben und wieder rauszuschmeißen, entschied sich dann aber dagegen und kehrte an seinen Schreibtisch zurück. Er setzte das Headset wieder auf . „So, die Katze pennt auf meinem Kopfkissen. Zufrieden?“

      „Braver Junge“, sagte Yuki und kicherte. Mann, die war echt ganz schön frech. Warum hatte Oliver sie bloß ins TS gelassen? Andererseits war ihr Kichern schon niedlich.

      „Sag mal, wenn du wirklich Yuki heißt, warum hast du dich dann im Spiel so genannt? Spielt man nicht eigentlich ein Fantasy-RPG, um jemand anders zu sein?“

      „Hmmmm“, machte sie und schien ernsthaft über seine Frage nachzudenken. Ob sie vielleicht zu intim war? Er hatte schon lange nicht mehr wirklich mit Mädchen zu tun gehabt. In der Reha hatte es natürlich auch Mädchen gegeben, aber das war etwas anderes.

      „Ich bin eigentlich ganz gerne Ich“, sagte sie. „Es wäre mir gar nicht in den Sinn gekommen, jemand anders sein zu wollen. Ist das wirklich der Grund, aus dem du in Maira bist?“

      Puh, eiskalt erwischt. Nein, dachte Ben, ich bin in Maira, weil ich da zwei Beine habe. Aber das könnte er ihr niemals erzählen.

      „Naja, СКАЧАТЬ