Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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СКАЧАТЬ mochte etwa Mitte Zwanzig sein, hatte kastanienrotes Haar und schöngeschnittene smaragdgrüne Augen. Ihr Gesicht war trotz der dicken weißen Puderschicht, die sie daraufgelegt hatte, von ebenmäßiger Schönheit.

      Gebannt starrte sie auf den Mann aus Missouri. Dann legte sie die Karten, die sie in der Hand gehalten hatte, neben ihre Dollarstapel und kam auf die Theke zu.

      Wyatt Earp hatte sie längst bemerkt.

      »Hallo, Miß Higgins.«

      »Ah«, tat sie erstaunt, so, als sähe sie ihn jetzt erst. »Der große Wyatt Earp ist ja auch wieder da.«

      »Ja, und wenn Sie Doc Holliday suchen, der steht da in der Tür.«

      Der Kopf der Frau flog zur Seite.

      Ihre Augen waren weit aufgerissen, und die grünen Kugeln schienen in dem Weiß zu schwimmen. Ein heimliches Feuer brannte in diesen Augen.

      Aber Laura Higgins rührte sich nicht vom Fleck. So sehr es sie auch danach verlangte, den so lange Vermißten anzusprechen, seine Hand zu ergreifen, seiner Stimme zu lauschen – sie rührte sich nicht vom Fleck.

      Und der Georgier tat, als hätte er sie gar nicht gesehen. Gleichgültig blickte er über die Köpfe der Männer im weiten Schankraum.

      Wyatt Earp hatte den Mann mit dem halben Ohr beobachtet und sah jetzt auf Luke Short, der diesen anstieß.

      »He, Mister, ich habe eine Frage.«

      Der Mann wandte den Kopf. Er war alt, vielleicht schon an die Siebzig, und blickte den Texaner aus müden, kranken Augen an. Als er den Stern an der Brust des Riesen sah, zuckte er zusammen.

      »Hallo, Sheriff, was habe ich verbrochen?«

      »Ich weiß es nicht. Sie müssen es besser wissen.«

      »Ach, du lieber Gott.« Der Mann schob sich den Hut aus der Stirn. »Sagen Sie bloß, ich habe im Mietstall vergessen, zu bezahlen?«

      »Das kann schon sein. Holen Sie es schnell nach.«

      »Ja, ja, natürlich. Außerdem ist mein Gaul ja noch hier vor der Tür.«

      Luke Short schüttelte den Kopf. Nein, diesen Mann hatte er noch nicht gesehen.

      Und der Marshal konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, daß dieser müde alte Mann eben in Fairbanks den Nerv aufgebracht hatte, nachts in die Häuser fremder Leute einzudringen, um sie meuchlings zu überfallen. Dennoch folgte ihm der Marshal jetzt hinaus.

      Als der Alte auf dem Vorbau stand, wandte er sich um. »Ich weiß nicht, Mister, ich habe Sie noch nicht gesehen. Aber ich glaube, ich irre mich nicht, wenn ich annehme, daß Sie Wyatt Earp sind.«

      »Stimmt«, entgegnete der Marshal brüsk, »und wer sind Sie?«

      Da entgegnete der Alte zur Verblüffung des Marshals:

      »Mein Name ist Clanton.«

      Wyatts Augenbrauen bildeten einen einzigen Strich.

      »Wie heißen Sie?«

      »Albert Cherry Daniel Clanton.« Der Alte grinste. »Mir scheint, der Name sagt Ihnen etwas, Marshal.«

      Kühl entgegnete der Missourier: »Sind Sie mit den Clantons hier verwandt?«

      »Ja, Ike ist mein Neffe. Das heißt also, ich bin ein Bruder des Vaters.«

      Ahnungsvoll fragte der Marshal: »Und – sind Sie allein gekommen?«

      Der Alte schüttelte den Kopf. »Nein, mein Sohn Jeremias ist mitgekommen.«

      »Wie alt ist er?«

      »Neunzehn.«

      Wyatt preßte die Lippen aufeinander und nickte: »All right, Mr. Clanton. Bestellen Sie Ike einen Gruß von mir.«

      »Das werde ich tun. Fragt sich allerdings, ob er sich darüber freut…«

      Der Alte ging zu seinem Pferd und schlurfte dann hinüber zum Mietstall.

      Der Marshal blickte ihm nach. Wo mochte er den Sohn gelassen haben?

      Der Gedanke, daß sich zwei neue Clantons im County eingefunden hatten, war keineswegs erfreulich. Wenn auch der Alte ein harmloser Bursche sein mochte, so betrachtete Wyatt Earp doch jeden jungen Clanton, der mehr als siebzehn Jahre zählte, mit äußerstem Unbehagen.

      Seit er oben in Red Rock wieder mit dem aalglatten Kirk McLowery zusammengeraten war, hatte sich sein alter Verdacht gegen die Clantons wieder gemeldet: Vielleicht hingen sie doch mit der Bande der Galgenmänner zusammen. Vielleicht war Ike Clanton doch einer ihrer Führer, wenn nicht gar der Große Boß.

      Wyatt war nicht überzeugt davon, daß Kirk McLowery lange im Jail bleiben würde. Es lag nicht genug gegen ihn vor. Ein Mann wie er würde den Weg in die Freiheit schon sehr bald wiederfinden.

      Wyatt hatte nur gehofft, in der Zwischenzeit alle Hebel in Bewegung zu setzen, um den Anführer der Bande zu stellen; es kam ihm ja nur darauf an, inzwischen nicht von Kirk McLowery aufgehalten zu werden.

      Und jetzt, wo Phin Clanton endlich jedenfalls für eine gewisse Zeit von der Stadt entfernt worden war, wo es nur noch einen Clanton in der Gegend gab – wenn auch den allergefährlichsten überhaupt! – tauchten plötzlich nach Jahr und Tag zwei weitere Männer auf, die zu der Sippe der Clantons gehörten.

      Was wollten sie hier?

      Wyatt wollte den jungen Jeremias unbedingt sehen. Er hatte irgendwie ein ungutes Gefühl bei dem Gedanken an den Burschen. Natürlich, es konnte ein ganz harmloser Junge sein, einfältig wie der Alte, still, etwas muffig und ungefährlich.

      Als Doc Holliday, der etwas abseits gestanden hatte, erfuhr, was der Marshal überlegt hatte, meinte er:

      »Ein Clanton ist nie ungefährlich.«

      Luke Short kam heraus, und ihm folgte tatsächlich Laura Higgins.

      »Guten Abend, Doktor Holliday«, sagte sie mit spöttischer, harter Stimme.

      Der Gambler zog seinen Hut und deutete eine elegante Verbeugung an. »Guten Abend, Miß Higgins.«

      »Ob ich wohl einen Augenblick mit Ihnen sprechen kann?« fragte die Frau mit einem leisen Zittern in ihrer Stimme.

      Der Marshal und Luke Short verließen den Vorbau und gingen zum Office zurück.

      Doc Holliday stand im Licht des Eingangs und blickte die Frau an.

      Etwas Seltsames stand zwischen diesen beiden Menschen. Ein tragisches Geschick hatte den Vater der schönen Frau mit dem Spieler Holliday zusammengeführt.

      Der Falschspieler Higgins, der Tausende von Menschen mit seinen gezinkten Karten betrogen hatte, bei der Entdeckung seiner Betrügereien aber schnell mit dem Revolver zur Hand war und einige Mitspieler schon niedergeschossen hatte, war bei dem Georgier an den Falschen gekommen.

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