Wyatt Earp Staffel 12 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 12 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp

isbn: 9783740969233

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СКАЧАТЬ machte es da hinter ihm.

      Es gab sicher keinen Mann im weiten Westen, der dieses Geräusch nicht gekannt hätte.

      Jake Lead stand einen Augenblick wie versteinert da und wandte sich dann um.

      Aber der Mann oben auf dem Vorbau hatte keine Waffe in der Hand.

      Blitzschnell hatte sie der Spieler im Halfter verschwinden lassen.

      »Also doch nervös«, meinte er.

      Aber etwas in seiner Haltung veranlaßte den Banditen, das Pferd wieder an die Halfterstange zurückzubringen, um mit dem Mann zusammen den Crystal Palace zu betreten.

      Er war ziemlich besetzt, aber ein kleiner Spieltisch war noch frei. Doc Holliday nahm sofort Platz, und Lead setzte sich ihm gegenüber nieder.

      Da sie keine weiteren Stühle herangezogen hatten, kam auch niemand auf den Gedanken, an ihrem Spiel teilzunehmen.

      Es wäre auch sowieso niemand hier auf den Gedanken gekommen. Schließlich kannten die Leute im Crystal Palace alle den Mann im schwarzen eleganten Habit mit dem weißen Rüschenhemd und der weinroten Halsschleife. Wer sich zu dem großen Gambler Holliday an den Spieltisch setzte, der mußte über mehr als nur über Selbstvertrauen verfügen.

      Holliday merkte schon nach dem ersten Gang, daß Lead ein schlechter Spieler war. Er gab ihm eine Chance, bluffte nur schwach und ließ ihn zweimal gewinnen.

      Aber dann versuchte Lead einen billigen Trick.

      Holliday übersah ihn und wußte ihn zu überspielen.

      Als der Bandit aber weitere Tricks versuchte, schaltete Holliday ihn aus, indem er ihn rücksichtslos verlieren ließ.

      Es war für den brillanten Spieler eine Leichtigkeit, den Mann zu bluffen. Nicht etwa, daß er mogelte. Doc Holliday war alles andere als ein Falschspieler. Im Gegenteil, er haßte Leute, die davon lebten, andere mit Spielkarten zu betrügen. Holliday konnte sich auf seine überlegenen Fähigkeiten und die Beherrschung seines Gesichtes sowie das Studium fremder Gesichter verlassen und so das Spiel für sich entscheiden.

      Plötzlich stand Lead auf. »Ich komme gleich zurück. Kleiner Gang in den Hof.«

      Holliday nickte.

      Lead ging auf die Korridortür zu und verschwand. Als er im Hof war, rannte er auf das Tor zu, lief durch die Gasse auf die Allenstreet und hastete den Pferden entgegen.

      Als er die Zügelleinen seines Wallachs vom Querholm lösen wollte, legte sich eine Hand auf seine Linke.

      Der Kopf des Mörders flog hoch. Er blickte in die glimmenden Augen Doc Hollidays.

      »Was wollen Sie?« keuchte er.

      »Sie haben noch drei Einsätze zu zahlen, Mister.«

      »Ja, ja, ich komme. Ich suche nur hier in der Satteltasche – da hatte ich noch Geld.«

      »Seit wann hängt die Satteltasche an der Zügelleine?«

      Lead ließ die Leine los und kramte in seiner Satteltasche herum.

      Verzweifelt überlegte er, wie er sich dieses Mannes entledigen könnte.

      Vorsichtig schob er mit der Linken den Revolver weiter nach vorn auf den Oberschenkel. Er maß die Entfernung zum Vorbau, auf dem der Fremde jetzt stand. Sechs Yards. Das müßte ein sicherer Schuß werden.

      Er konnte den Mann als Silhouette vor dem Fenster genau ausmachen. Und plötzlich hatte er Mund und Augen vor Verblüffung weit aufgerissen. Der Fremde hatte aus beiden Halftern die Revolver gezogen und ließ sie in die Höhe tanzen, fing sie kreuzweise wieder auf. Dann wirbelten sie um seine Hände, um gleich wie Spukgegenstände wieder in den Lederschu­hen zu verschwinden.

      Jake Lead schluckte. Damned! Das war ja ein höllischer Bursche, an den er da geraten war. Wie der mit den schweren Colts umging! Als ob sie gewichtslos wären…

      Langsam stampfte er auf den Vorbau zu und ging vor Doc Holliday wieder in den Schankraum. Hinten im Spielsaloon waren alle Tische besetzt. An den leeren Tisch der beiden hatten sich zwei andere Männer gesetzt.

      »Da, sehen Sie«, sagte Lead, noch ehe sie den Tisch erreichten, »unser Tisch ist besetzt.«

      »Keine Sorge«, entgegnete Holliday und schob ihn vorwärts.

      Als sie an den Tisch herankamen, blickten die beiden Männer auf. Und als sie Holliday erkannten, verließen sie ihre Plätze fluchtartig, tippten an ihre Hutränder und murmelten etwas wie »Guten Abend«.

      Lead nagte mit den Zähnen an der Unterlippe.

      Hölle! Dieser Fremde schien hier allerlei Achtung zu genießen. Die Leute kannten ihn offensichtlich und riskierten keinen Streit mit ihm.

      Die beiden spielten weiter.

      Doc Holliday war durchaus noch nicht davon überzeugt, daß er den Mann vor sich hatte, der drüben in Fairbanks den Sheriff ermordet und den Hilfssheriff lebensgefährlich verwundet hatte. Aber irgend etwas stimmte mit diesem Mann nicht.

      Sein fahriges Gehabe, sein unsteter Blick, sein Zusammenzucken bei lauten Geräuschen, dies alles ließ auf ein schlechtes Gewissen oder auf schlechte Nerven schließen.

      Doc Holliday hatte einen Blick für solche Leute. Dieser Mann hatte ein verdammt schlechtes Gewissen!

      Drüben am großen Spieltisch residierte Laura Higgins. Aber ihre Gedanken waren nicht beim Poker, sie waren bei dem elegant gekleideten, hochgewachsenen Mann, der mit einem schäbig gekleideten Fremden Double-Poker spielte.

      Allzu oft flog der Blick der schönen Frau zu dem Georgier hinüber. Und plötzlich hatte Jake Lead es bemerkt. Seine Stirn war schweißbedeckt, da er dem Partner schon den fünften Schuldschein hatte unterzeichnen müssen. Und immer noch ließ der nicht locker.

      Es war dem Georgier keineswegs um den Gewinn zu tun. Er wollte den Mann nur bewachen, wollte herauskriegen, was mit ihm los war. Denn sein Instinkt sagte dem Gambler, daß er diesen Mann ganz einfach festhalten mußte.

      »He, Mister«, schnarrte Lead plötzlich, während er sich zum zwanzigsten Male mit dem linken Jackenärmel über die Stirn wischte, »wir haben eine Verehrerin gefunden.«

      »Was Sie nicht sagen«, entgegnete der Spieler, ohne aufzublicken.

      Er hatte die Augenlider stets halb gesenkt und beobachtete durch die langen, dichten schwarzen Wimpern sein Gegenüber unablässig.

      »Ja, es ist eine tolle Frau«, krächzte Lead. »Sie sollten sie einmal ansehen. Wenn ich mich nicht irre, hat sie ein halbes Vermögen vor sich auf dem Tisch liegen. Scheint eine ganz raffinierte Spielerin zu sein.«

      »Passen Sie lieber auf, daß Sie nicht noch mehr verlieren«, entgegnete der Georgier kühl.

      »Ich weiß nicht, die Frau gefällt mir«, fuhr Lead fort.

      In dieser sah er seinen Rettungsanker. Er mußte sich an ihr festbeißen. Wie der Georgier fühlte, daß mit Lead etwas nicht stimmte, so hatte Lead СКАЧАТЬ