Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740953676

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СКАЧАТЬ was du sagst, ich werde zu ihm gehen«, erklärte Britta fest entschlossen.

      »Okay, es reicht. Ich denke, ihr beendet diese Diskussion. Ihr werdet euch sonst noch böse streiten«, mischte sich Gundula ein, die wieder auf den Balkon zurückkam. »Jede von uns hat schon Dinge getan, die die anderen nicht wirklich nachvollziehen konnten. Zum Beispiel habt ihr beide nie verstanden, warum ich meinen Hans geheiratet habe und in sein Reisebüro eingestiegen bin, statt weiterhin als Stewardess durch die Welt zu reisen.«

      »Stimmt, das haben wir nicht verstanden«, gab Ulrike zu, »aber inzwischen haben wir deinen Hans richtig liebgewonnen«, fügte sie lächelnd hinzu.

      »Es war eine Herzensentscheidung, die sollten wir Britta auch zutrauen. Ich meine, sie wird wissen, wer der Richtige für sie ist.«

      »Verzeih, Gundi, das klingt, als würde sie bereits planen, diesen Kai zu heiraten«, entgegnete Ulrike verblüfft.

      »So weit sind wir noch nicht. Diesen Punkt können wir erst einmal hinten anstellen. Ich gehe mich jetzt umziehen«, sagte Britta und erhob sich von ihrem Liegestuhl. »Und bitte, Rieke, streite dich jetzt nicht mit Gundi, nur weil du dich um mein Seelenheil sorgst«, wandte sie sich lächelnd an Ulrike, bevor sie den Balkon verließ.

      »Ich kann nicht zulassen, dass ihre Beziehung zu diesem Kai noch enger wird«, flüsterte Ulrike Gundula zu.

      »Was willst du dagegen unternehmen?«

      »Ich habe die Sache ganz offen mit Richard besprochen. Er wird morgen hier eintreffen.«

      »Das ist nicht dein Ernst.«

      »Doch, ist es. Sie muss ihn sehen, dann wird alles wieder gut werden. Wenn ich nur wüsste, was ich tun kann, um sie daran zu hindern, heute Abend zu dem Sportlehrer zu gehen.«

      »Vergiss es, du kannst sie nicht daran hindern. Und morgen gehst du erst einmal zu Doktor Seefeld. Es klingt, als würdest du eine Erkältung ausbrüten«, stellte Gundula fest, als Ulrike, so wie schon den ganzen Tag, husten musste und ihre Stimme immer heiserer klang.

      »Eine Erkältung wäre gar nicht schlecht. Das würde bedeuten, dass wir unsere Teilnahme an dem Wettbewerb absagen müssen. Die Zugfahrt nach Hause wäre unter diesen Umständen ziemlich anstrengend für mich. Aber da Richard mit dem Auto herkommt, ist das kein Problem. Wir packen unsere Sachen, und sobald er hier eintrifft, steigen wir ins Auto und fahren nach Hause.«

      »Nein, das tun wir nicht«, entgegnete Gundula.

      »Aber es wäre die Lösung.«

      »Ich bin hier, weil ich diesen Wettbewerb gewinnen will. Und wenn das nicht klappt, dann sollte es wenigstens einer der ersten Plätze sein.«

      »Wir haben aber ein höheres Ziel. Brittas Glück. Ideal wäre es, wenn du morgen auf der Rückfahrt nach Monreal das Steuer übernimmst und ich mich auf den Beifahrersitz setze. Richard und Britta platzieren wir auf die Rückbank, damit sie miteinander reden können. Du wirst sehen, noch bevor wir in Monreal ankommen, werden die beiden sich miteinander ausgesöhnt haben.«

      »Ich weiß zwar nicht, was ihr die ganze Zeit zu tuscheln habt, aber sollte es um mich gehen, dann könnt ihr euch jetzt wieder in normaler Lautstärke unterhalten. Ich habe mir gerade ein Taxi bestellt. Wie sehe ich aus?«, fragte sie und wandte sich dabei an Gundi.

      »Aufregend schön«, antwortete Gundi mit einem anerkennenden Kopfnicken.

      Das moosgrüne schmal geschnittene Kleid passte ganz wundervoll zu ihrem dunkelblonden Haar, das sie an diesem Abend offen trug. Der zartgrüne Lidstrich und der braune Mascara ließen ihre grünen Augen geheimnisvoll leuchten.

      »Wann wirst du zurück sein?«, fragte Ulrike, die sich in diesem Moment wünschte, dass ihr Bruder schon da wäre und Britta sehen könnte.

      »Ehrlich gesagt, Rieke, ich weiß es nicht. Aber du solltest etwas gegen deinen Husten unternehmen. Bis dann, ihr beiden, ich wünsche euch einen schönen Abend«, verabschiedete sie sich. Kai hatte ihr gerade ein Foto auf ihr Handy geschickt, das ihn mit Kochschürze in seiner Küche zeigte. Sie wollte einfach nur noch zu ihm.

      »Vielleicht solltest du deinem Bruder sagen, dass er besser nicht herkommt. Ich gehe nämlich davon aus, dass er eine Enttäuschung erleben wird, schon allein wegen des Puddings«, sagte Gundula, nachdem die Zimmertür hinter Britta zugefallen war.

      »Des Puddings?«, fragte Ulrike erstaunt.

      »Sagte ich Pudding?«

      »Ja, sagtest du.«

      »Was ich manchmal so daher rede«, entgegnete Gundula schmunzelnd.

      »Wie auch immer, du solltest dir über Richards Vorgehensweise keine Gedanken machen. Er weiß schon, was er tun muss, um Britta von seinen ernsten Absichten zu überzeugen.«

      »Wenn du meinst.« Gundula schaute an den Horizont, der sich allmählich rot verfärbte und auch die Gipfel der Berge in rotgoldenes Licht tauchte. Im Gegensatz zu Ulrike war sie davon überzeugt, dass Richard keine Chance mehr bei Britta haben würde. Dazu war sie viel zu verliebt in Kai, und er offensichtlich auch in sie.

      *

      Britta blieb einen Augenblick stehen und schaute sich um, nachdem sie vor Kais Haus aus dem Taxi gestiegen war. Kai hatte ihr erzählt, dass er in einem idyllischen kleinen Dorf zwischen Bergmoosbach und Garmisch wohnte. Er hatte recht, es war idyllisch und ziemlich überschaubar.

      Ein Bauernhof am Ortsanfang und ein zweiter am Ende des Dorfes, ein paar hübsche Einfamilienhäuser mit großen Gärten rund um die Kirche herum, die sich in der Mitte des Dorfes erhob. Das war schon alles, bis auf die sogenannte Neubausiedlung, in der Kai wohnte. Das waren drei Reihenhäuser auf einer Wiese, die nur durch einen Schotterweg mit der Dorfstraße verbunden waren. Die Häuser hatten rote Eingangstüren, rote Dachschindeln und rot gestrichene Gartenzäune. Im Dorf nannte man sie liebevoll »die roten Drillinge«.

      »Gefällt es dir hier?«, fragte Kai lächelnd, der in hellem Poloshirt und eleganter dunkler Hose die Tür öffnete, weil er das Taxi gehört hatte.

      »Auf jeden Fall ist es eine absolut ruhige Lage«, antwortete Britta und lief durch den mit bunten Blumen bepflanzten Vorgarten zur Haustür.

      »Ganz so ruhig ist es sonst nicht. In den beiden anderen Häusern wohnen Familien mit Kindern. Sie sind aber beide zurzeit verreist.«

      »Das heißt, wir sind ganz allein hier draußen?«

      »So ist es. Traust du dich jetzt nicht mehr, hier zu bleiben?«

      »Doch, ich traue mich«, antwortete sie, als er zur Seite trat, um sie ins Haus zu lassen.

      Das untere Stockwerk war bis auf das Gästebad komplett offen gestaltet und sparsam möbliert. Helles Parkett, weiße Wände und eine Einbauküche mit weißen Lackfronten in L-Form. Eine Fernsehecke mit einem großen Sofa aus dunklem Leder, weiße Regale mit Büchern, eine Vitrine mit Geschirr und einige moderne Gemälde. Vor dem bodentiefen Fenster zum Garten hin stand ein runder Esstisch mit vier bequemen Polsterstühlen, den Kai bereits für das Abendessen gedeckt hatte.

      Weißes Porzellan, schöne Gläser, ein Strauß gelber Röschen in einer Glasvase und eine Schüssel mit grünem Salat standen dort.

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