Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 7 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740953676

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СКАЧАТЬ du glaubst, ein Mann, der sie wegen einer anderen Frau verlassen hat und sich erst wieder an sie erinnert, nachdem er selbst verlassen wurde, dieser Mann könnte Britta davon überzeugen, dass er es ernst mit ihr meint?«

      »Richie und Britta kennen sich bereits ihr ganzes Leben lang, und sie lieben sich. Das ist eine Liebe für die Ewigkeit. Richie war nur von dieser Frau verblendet. Sie hat es verstanden, ihm einzureden, dass er Britta nicht mehr liebt. Du darfst nicht vergessen, dass sie zehn Jahre älter ist als er«, verteidigte Ulrike ihren Bruder.

      »Du redest es dir schön, Rieke. Fakt ist, dass Richie das große Abenteuer gesucht hat, und für dieses Abenteuer hat er Britta geopfert. Ich glaube nicht, dass sie ihn zurückhaben will.«

      »Angenommen, er wäre hier, wenn ihr klar wird, dass dieser Kai nur mit ihr gespielt hat, dann bekäme er seine Chance. Ich meine, der andere ist nur eine flüchtige Begegnung in ihrem Leben. Richie dagegen ist die Liebe ihres Lebens. Sie wird ihm eine zweite Chance geben.«

      »Du bist also fest davon überzeugt, dass er sie nicht gleich wieder für eine Frau mit Haus auf irgendeiner Insel verlassen würde?«

      »Du hättest ihn hören sollen. Er bereut zutiefst, was er getan hat.«

      »Du solltest Britta auf diese Begegnung vorbereiten.«

      »Nein, das würde nur den alten Kummer über ihn wieder aufwärmen. Sie muss ihn sehen, um ihm zu verzeihen. Welche Frau kann seinem Charme schon widerstehen?«, entgegnete Ulrike lächelnd.

      »Ich weiß nicht, ob das richtig ist, ihr nichts von seiner Rückkehr zu sagen.«

      »Gib ihnen die Chance, wieder zu diesem Traumpaar zu werden, das sie einmal waren. Bitte, Gundi, verrate uns nicht.«

      »Meinetwegen, ich sage nichts. Ich hoffe nur, dass diese Aktion nicht unsere Freundschaft mit Britta zerstört.«

      »Warum sollte das denn passieren? Wir sorgen dafür, dass sie wieder glücklich wird. Das ist kein Grund, uns die Freundschaft zu kündigen. Du solltest nicht weiter über den Sportlehrer nachdenken, Gundi. Ich kenne niemanden, der im Urlaub unter den Einheimischen, egal wo, die Liebe seines Lebens gefunden hat.«

      »Das schließt aber nicht aus, dass so etwas passieren kann.«

      »Du und Britta, ihr seid verträumte Seelen. Die Wirklichkeit ist aber kein Traum. In der Wirklichkeit machen Menschen Fehler. Wer seine Fehler ehrlich bereut, der sollte seine zweite Chance bekommen«, antwortete Ulrike und lehnte sich in ihrem Liegestuhl zurück.

      Mal sehen, wer am Ende siegt. Der Traum oder die Wirklichkeit, dachte Gundula. Sie legte sich wieder aufs Wasser und schaute auf die zarten Schäfchenwolken, die über den blauen Himmel zogen. Eine davon sah aus wie eine Braut in einem wundervollen Kleid.

      *

      Eine halbe Stunde später fuhr Britta mit dem Lift in die Lobby hinunter. Sie trug ihr Lieblingskleid, das weiße mit dem zarten Lavendelmuster. Das Oberteil war schmal geschnitten, hatte einen rechteckigen Ausschnitt und lange Ärmel. Der leicht ausgestellte Rock umspielte ihre Knie. Ihr Haar hatte sie zu einem Pferdeschwanz gebunden. Weil sie nicht wusste, wohin es gehen sollte, hatte sie ihre dunkelblauen Ballerinas angezogen. So war sie auch auf einen Spaziergang bestens vorbereitet.

      Kai wartete schon auf sie. Er saß auf dem Sofa gegenüber der Rezeption und schaute in ihre Richtung, als sie den Aufzug verließ. Ihr Herz klopfte schneller, als sich ihre Blicke trafen und er aufstand. Der junge Sportlehrer in der dunklen Hose und dem hellen Poloshirt gefiel ihr noch genauso gut wie am Tag zuvor.

      »Ich hoffe, du musstest nicht zu lange auf mich warten«, sagte sie, als er sie mit einer freundschaftlichen Umarmung begrüßte.

      »Nein, ich bin gerade erst eingetroffen. Das Kleid steht dir wirklich gut«, sagte er und ließ seinen Blick über sie gleiten.

      »Danke«, erwiderte sie leise und senkte den Blick, weil sie das Gefühl hatte, gleich rot zu werden.

      »Alles in Ordnung mit dir?«

      »Ja, alles gut«, sagte sie und schaute wieder auf.

      »Dann können wir los?«

      »Und wohin?«

      »Einer meiner Freunde hat vor einiger Zeit die Glasbläserei seiner Familie in Oberstdorf übernommen. Ein Restaurant gehört auch dazu. An manchen Abenden kann man ihm und seinen Angestellten bei der Arbeit zusehen. Heute ist so ein Abend. Ich würde dich gern dorthin einladen.«

      »Das klingt spannend.«

      »Dann machen wir uns auf den Weg«, sagte er und legte seinen Arm um ihre Schultern.

      Britta genoss die Fahrt auf dem Beifahrersitz des schönen alten Autos und betrachtete die Landschaft, die an ihnen vorbeizog. Die Berge erschienen ihr wie Beschützer, die über die Alpentäler mit ihren idyllischen Dörfern und Städtchen wachten. Die Gipfel mit ihren kahlen Felsen, die Gletscher mit ihren vereisten Spitzen, es war ein beeindruckendes Panorama, das sich ihr zeigte.

      »Die Skiflugschanze«, sagte Kai, als sich vor der Kulisse des Nebelhorns der nach hinten geneigte Turm erhob, der als Anlauf für die Skispringer diente.

      »Wie hoch ist der Turm?«, fragte Britta und schaute auf das respekteinflößende Bauwerk mit den beiden halbrunden Aussichtsplattformen.

      »Der Turm ist 72 Meter hoch. Auch wenn ich wirklich sportbegeistert bin, auf die Idee, von dort oben auf Skiern abzufahren, um mich dann ins Nichts zu stürzen, bin ich nie gekommen.«

      »Aber ich bin sicher, du hast schon Dinge getan, für die du dich überwinden musstest.«

      »Wie kommst du darauf?«, fragte er und sah sie kurz an.

      »Weil es zu dir passt. Was war es?«, hakte sie nach, als er lächelte.

      »Mein erster Fallschirmsprung. Ich hätte den Fallschirm am liebsten wieder abgelegt.«

      »Sagtest du nicht gerade, du seist nicht so verrückt, dich ins Nichts zu stürzen?«

      »Nicht mit Skiern.«

      »Dafür aber aus einer Höhe von mehreren Kilometern.«

      »Sobald der Fallschirm aufgeht, ist alles gut.«

      »Und vorher?«

      »Adrenalin pur«, antwortete Kai mit einem jungenhaften Lächeln, in das sich Britta sofort verliebt hätte, wäre das nicht schon längst passiert.

      Ulrike hat recht, ich muss mich zusammenreißen. Ich habe ihn doch gerade erst kennengelernt, ich sollte ein bisschen zurückhaltender sein, was meine Gefühle betrifft. Andererseits, Richard hatte sie gekannt, solange sie zurückdenken konnte, trotzdem war es nicht gut gegangen.

      »Wofür hast du deine Ängste überwinden müssen?«, wollte Kai jetzt von ihr wissen.

      »Es war während einer Theateraufführung in der Schule. Wir hatten eine moderne Fassung von Hänsel und Gretel einstudiert, mit Gesangseinlagen. Während der Proben hat das bei mir auch prima funktioniert. Als ich dann auf der Bühne stand und die Zuschauer sah, bekam ich plötzlich keinen Ton heraus. Mir ist der Schweiß ausgebrochen, СКАЧАТЬ