Der neue Landdoktor Staffel 8 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 8 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740956721

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СКАЧАТЬ so schnell wie möglich aus der Praxis haben wollte, damit die Gerüchteküche im Wartezimmer nicht überkochte.

      »Danke, entschuldigen Sie die Störung, Doktor Seefeld«, sagte Herr Schnipper, während der Kommissar Ingvar am Arm packte und aus dem Zimmer zerren wollte.

      »Lassen Sie das, Herr Wering hat eine Knöchelverletzung, er braucht seine Krücke«, mischte sich Sebastian gleich ein.

      »Dann nehmen Sie Ihre Krücke«, forderte Kommissar Brenner Ingvar missmutig auf.

      »Warte, ich helfe dir«, sagte Fabia, die im Gang auf Ingvar gewartet hatte und nun ins Sprechzimmer kam.

      »Und wer sind Sie?«, wollte Kommissar Brenner wissen.

      »Fabia Regner.«

      »Die Dame, die mit Herrn Wering im Wald war?«

      »Wenn Sie es so nennen wollen.«

      »Gut, dann kommen Sie gleich mit. Wir haben auch an Sie einige Fragen«, sagte Kommissar Brenner.

      »Über den Hof, dann zur Wiese vor dem Haus«, wandte sich Sebastian an Herrn Schnipper.

      »Finden wir«, sagte Herr Schnipper und folgte dem Kommissar.

      »Traudel, du bekommst gleich Besuch«, kündigte Sebastian per Haustelefon der guten Seele der Seefelds an, die sich um die Familie und den Haushalt kümmerte. »Zwei Zivilbeamte der Polizei, die den jungen Mann verhören wollen, der den Unfall im Wald hatte.«

      »Ist recht«, sagte Traudel und legte wieder auf.

      Gleich darauf schallte lautes Hundegebell über den Hof. Sebastian öffnete das Fenster und musste in sich hineinlächeln, als Nolan sich vor der Hecke aufbaute, die den Hof von der Wiese vor dem Haus trennte. Der Berner Sennenhund, der gerade noch gemütlich in der Sonne gelegen hatte, hatte die Polizisten als Fremde erkannt, denen er den Zugang zu seinem Grundstück verweigerte.

      »Nolan, alles gut«, sagte Traudel, die aus dem Haus kam und dem Hund beruhigend über den Kopf streichelte.

      »Sollte er nicht angeleint sein? Immerhin haben Sie hier regen Publikumsverkehr«, äußerte Kommissar Brenner seinen Missmut über den Hund.

      »Er tut dem Publikum nichts, er lässt nur keine Fremden auf unser Grundstück, was auch die Aufgabe eines Familienhundes ist«, entgegnete Traudel selbstbewusst.

      »Und wer sind Sie?«

      »Traudel Bruckner, ich wohne hier. Und wer sind Sie?«

      »Kommissar Brenner von der Soko-Holzdiebstahl aus Garmisch«, stellte sich der Kommissar vor und sah die rundliche Frau in dem moosgrünen Dirndl aufmerksam an.

      »Soko-Holzdiebstahl, das ist interessant«, stellte Therese Kornhuber fest, die unbemerkt von Sebastian ins Sprechzimmer gekommen war und sich neben ihm aus dem Fenster lehnte.

      »Was kann ich für Sie tun, Frau Kornhuber?«, fragte Sebastian und drängte sie sanft zur Seite, damit er das Fenster schließen konnte.

      *

      Die Terrasse vor der Küche war mit dunkelgrauen Natursteinen gepflastert und von bunt blühenden Blumenbeeten und duftendem Sommerflieder umgeben. Die beiden Beamten saßen mit Ingvar und Fabia an dem runden Tisch. Herr Schnipper hatte seinen Laptop aufgeklappt, um sich Notizen zu machen.

      »Warum bin ich verdächtig?«, fragte Ingvar, als Kommissar Brenner ihn eine Weile schweigend musterte.

      »Wir gehen davon aus, dass Sie mit den Holzdieben zusammen arbeiten, die seit Wochen ihr Unwesen im Allgäu treiben«, sagte der Kommissar.

      »Wie bitte kommen Sie darauf?« Ingvar konnte nicht fassen, was der Mann ihm da unterstellte.

      »Wir haben uns Ihre Internetseite angesehen und konnten feststellen, dass Sie sich stets kurz vor einem der erfolgreichen Diebstähle in dem entsprechenden Gebiet aufgehalten haben.«

      »Zufall.«

      »Wir hatten bisher insgesamt 23 Diebstähle, und Sie waren stets zwei Tage zuvor an jedem dieser Orte. Das ist kein Zufall, Herr Wering.«

      »Ich habe aber nichts mit diesen Diebstählen zu tun«, verteidigte sich Ingvar.

      »Für frisch geschlagenes Holz werden zur Zeit ordentliche Preise bezahlt. Und Sie können Geld gerade dringend gebrauchen. Habe ich recht?«

      »Wie kommen Sie darauf?« Ingvar spürte, wie seine Hände feucht wurden. Irgendetwas Furchtbares braute sich gerade um ihn herum zusammen.

      »Wir haben Ihre Konten überprüft. Dazu sind wir bei einem begründeten Verdacht berechtigt. Ihre beiden Girokonten sind überzogen und Sie haben Ihre Sparverträge ­gekündigt. Sie stehen finanziell schwer unter Druck, junger Mann«, behauptete Kommissar Brenner und beobachtete Ingvar.

      »Die Konten sind bald wieder ausgeglichen. Ich habe einen langfristigen Forschungsauftrag angenommen.«

      »Das behaupten Sie. Es ist doch offensichtlich, dass Sie große Ausgaben haben. Haben Sie Ihr Geld verspielt? Leisten Sie sich Luxusreisen oder dicke Autos? Sie haben den größten Teil des Geldes bar abgehoben, was bedeutet, dass Sie darauf bedacht waren, dass niemand den Geldfluss verfolgen kann.«

      »Das ist eine Unterstellung. Sie wissen gar nichts.«

      »Dann klären Sie mich auf.«

      »Nein, das werde ich nicht tun.«

      »Verstehe. Verdächtiger verweigert die Auskunft, haben Sie das, Schnipper?«

      »Ja, Chef«, sagte Herr Schnipper und schob seine Brille wieder hoch, die ihm auf die Nasenspitze gerutscht war.

      »Werden Sie mich jetzt verhaften?«, fragte Ingvar und sah Kommissar Brenner an.

      »Noch nicht, aber bei dieser Beweiskette wird es nicht mehr lange dauern, bis wir Sie der Mittäterschaft überführen.«

      »Und Sie haben den Verdächtigen nach dem sogenannten Unfall gefunden?«, wandte sich der Kommissar an Fabia.

      »Was heißt sogenannter Unfall? Er wurde von einem Baumstamm getroffen, und der Unfallverursacher hat ihn einfach zurückgelassen. Er hätte dort draußen sein Leben verlieren können.« Fabia hatte das Gefühl, Ingvar verteidigen zu müssen.

      »Halten Sie sich bitte an die Fakten, Frau Regner. Haben Sie den Unfall gesehen? Haben Sie den Mann gesehen, der den Verdächtigen zurückgelassen hat?«, hakte Kommissar Brenner nach.

      »Nein, das habe ich nicht. Ich habe Herrn Werings Hilferufe gehört. Der Baumstamm lag auf ihm, er konnte sich nicht selbst befreien und mir ist es auch nicht gelungen. Ich habe dann Doktor Seefeld angerufen.«

      »Warum nicht die Feuerwehr, um den Mann zu befreien?«

      »Weil Herr Wering plötzlich keine Luft bekam und dringend medizinische Hilfe brauchte.«

      »Wenn Sie davon ausgehen, dass ich mit diesen Dieben zusammenarbeite, warum hätten sie mich dann dort zurücklassen sollen?«, wollte Ingvar von Kommissar Brenner СКАЧАТЬ