Der neue Landdoktor Staffel 8 – Arztroman. Tessa Hofreiter
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Название: Der neue Landdoktor Staffel 8 – Arztroman

Автор: Tessa Hofreiter

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Der neue Landdoktor

isbn: 9783740956721

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СКАЧАТЬ der Holzmafia oder so etwas in der Richtung. Dem kann ich dann auch gleich widersprechen. Obwohl das wahrscheinlich niemand hören will. Der Naturforscher als Holzdieb ist einfach viel zu spannend.«

      »Aber es ist nicht wahr.«

      »Wen interessiert das schon«, seufzte Ingvar und lehnte sich in dem Sofa zurück.

      »Uns«, antworteten Sabine und Fabia gleichzeitig.

      »Wir sind auch interessiert!«, riefen Senta und Benjamin, die auf dem Hof Fangen spielten und das Gespräch durch die offen stehende Tür mitangehört hatten.

      »Na also, du stehst ganz und gar nicht allein da«, versicherte ihm Fabia, die neben ihm saß, und streichelte ihm tröstend über den Rücken.

      »Warten wir ab, wie es ausgeht.«

      »Es wird gut ausgehen«, sagte Fabia, was Sabine bestätigte, bevor sie die beiden wieder allein ließ.

      Als es dunkel war, fuhren Fabia und Ingvar nach Mainingberg. Auf den ersten Blick sah alles ruhig aus. Erst als sie vor Ingvars Haus anhielten und Ingvar aus dem Auto stieg, flogen plötzlich die Türen mehrerer geparkter Autos auf und Reporter mit gezückten Mikrophonen stiegen aus.

      »Das wird nichts«, sagte Ingvar und stieg schnell wieder zu Fabia ins Auto. »Fahren wir, bevor sie noch auf die Idee kommen, uns zu folgen.«

      »Sie haben sich wirklich an dir festgebissen«, stellte Fabia fest, während sie das Auto wendete und in die nächste Seitenstraße einbog, um den Reportern, die auch in ihre Autos sprangen, zu entkommen.

      »Naturforschung ist positiv besetzt, Holzdiebstahl negativ, beides in einer Person zu vereinigen, bedeutet, dass etwas Unerwartetes passiert ist. Jetzt wollen alle wissen, warum ich etwas getan habe, was niemand von mir erwartet hat.«

      »Zu dumm für sie, dass dieses Konstrukt wie eine Seifenblase zerplatzen wird.«

      »Hoffentlich, und bitte recht bald. Bieg dort in den Feldweg ein«, bat Ingvar, als Fabia in die nächste Seitenstraße abbiegen wollte, um auf Umwegen nach Bergmoosbach zurück zu fahren.

      »Kennst du dich dort aus?«

      »Der Weg führt direkt zum Mittnerhof. Als ich hierher gezogen bin, habe ich neben meinen Wanderungen auch einige Fahrradtouren unternommen.«

      »Das war eine gute Entscheidung«, sagte Fabia, als ihr klar wurde, dass der hochstehende Weizen auf den Feldern ihnen genügend Schutz bot, um von ihren Verfolgern nicht gesehen zu werden.

      Zehn Minuten später waren sie wieder auf dem Mittnerhof.

      Da die Kinder um diese Zeit schon schliefen, schlossen sie leise die Autotüren und gingen in Fabias Appartement.

      Sie machten sich überbackene Toasts zum Abendessen und sahen sich einen Film an. Danach bezog Fabia Ingvars Bett mit der Bettwäsche, die Sabine am Nachmittag schon gebracht hatte.

      »Im Bad liegen eingepackte neue Zahnbürsten. Nimm dir eine. Morgen Abend können wir einen weiteren Versuch starten, ob du dir wenigstens ein paar Sachen aus deiner Wohnung holen kannst.«

      »Danke für alles, Fabia.«

      »Alles gut, ich husche noch mal kurz ins Bad und gehe dann schlafen. Ich wünsche dir eine gute Nacht.«

      »Ich wünsche dir auch eine gute Nacht.« Hoffentlich sieht der Tag morgen besser aus als der heute, dachte er und wunderte sich erneut, wie schnell jemand durch falsche Annahmen unter Verdacht geraten konnte.

      *

      Ingvar wurde am nächsten Morgen vom Läuten seines Telefons geweckt. Er brauchte einen Moment, bis ihm klar wurde, wo er war. Noch verschlafen angelte er nach dem Handy, das auf dem Sofatisch lag. Auf dem Display leuchtete die Nummer des Umweltunternehmens auf, das seine aktuelle Forschung finanzierte.

      »Wering«, meldete er sich.

      »Hallo, Herr Wering, Schindel hier«, hörte er den Mann sagen, der für seine Arbeit zuständig war.

      »Was kann ich für Sie tun, Herr Schindel?«

      »Nun, es ist so. Wissen Sie, also wir haben da etwas gehört«, druckste Herr Schindel herum, weil er ganz offensichtlich keine guten Nachrichten zu verkünden hatte. »Wir glauben natürlich nicht, dass Sie etwas mit diesen Holzdiebstählen zu tun haben.«

      »Was ich auch nicht habe.«

      »Ja, natürlich nicht. Und doch hat die Sache so ein gewisses Geschmäckle, wissen Sie. Wie die Zeitungen schreiben, waren Sie ja tatsächlich an jedem Tatort, das steht nun erst einmal im Raum.«

      »Sie denken also doch, dass ich etwas mit der Sache zu tun habe.«

      »Nein, nicht doch, ganz und gar nicht. Dummerweise hat die Presse aber herausgefunden, dass Sie von uns bezahlt werden. Wir können es uns nicht leisten, in Verbindung mit so einer Sache gebracht zu werden. Wir leben von Spenden, und die würden natürlich sofort versiegen, sollte nur der Hauch des Verdachtes an uns hängenbleiben, dass wir uns mit den falschen Leuten abgeben.«

      »Sie wollen die Zusammenarbeit mit mir beenden?«

      »So leid es mir persönlich tut, aber wir haben keine Wahl.«

      »Dann ist es eben so«, sagte Ingvar und beendete das Gespräch. Ihm war klar, dass jedes weitere Wort vergeblich gewesen wäre. Er würde Herrn Schindel nicht umstimmen. Solange die Polizei ihn verdächtigte, war er für das Unternehmen nicht mehr tragbar.

      Ein paar Minuten später schob Fabia vorsichtig die Tür auf, um nachzusehen, ob er schon wach war und sie das Frühstück machen ­konnte.

      »Was ist los?«, fragte sie erschrocken, als er mit der Bettdecke bis zum Kinn hochgezogen auf dem Sofa saß und ins Leere starrte.

      »Mir wurde gerade gekündigt, weil ich den Namen meiner Auftraggeber beschmutze«, sagte er, ohne sie anzusehen.

      »Sind die verrückt? Warum tun sie so etwas?«

      »Weil sie nicht anders können.«

      »Ingvar, das tut mir so leid«, sagte sie und setzte sich zu ihm.

      »Jetzt wird das, was dieser Kommissar angenommen hat, Wirklichkeit. Ich gerate tatsächlich in finanzielle Schwierigkeiten, weil ich erst einmal keine Einnahmen haben werde.«

      »Du findest einen neuen Auftrag.«

      »Wohl kaum, solange dieser Verdacht nicht ausgeräumt ist. Das war es mit mir. Selbst wenn Sie mich nicht verurteilen, solange sie die wahren Schuldigen nicht finden, wird niemand mehr mit mir arbeiten wollen.«

      »Es wird sich aufklären, Ingvar«, sagte sie leise, als sie die Verzweiflung in seinen Augen sah. »Weißt du was, wir ziehen uns an und machen einen Ausflug.«

      »Nicht mal dazu tauge ich im Moment«, sagte er und schaute auf die Krücke, die auf dem Boden neben dem Sofa lag.

      »Ein Ausflug bedeutet nicht, dass wir wandern gehen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ein Problem draußen unter freiem Himmel meistens an Gewicht verliert. So wie ein Goldfisch, СКАЧАТЬ