Die Blumen des Bösen. Charles Baudelaire
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Название: Die Blumen des Bösen

Автор: Charles Baudelaire

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783159618111

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СКАЧАТЬ das blendend hell erschafft

      Den Traum von Segel, Ruder, Wimpel, Mast:

      Ein Hafen, meine Seele trinkt in weiten

      Zügen den Duft, die Farbe und das Klingen;

      Wo Schiffe, die in Gold und Seide gleiten,

      Den Glanz zu fassen, weit die Arme breiten

      Zum Himmel, darin ewig Gluten schwingen.

      Ich will mein wonnetrunkenes Haupt versenken

      Im schwarzen Ozean, wo jener eingeschlossen;

      Die Dünung wird dem grüblerischen Denken

      Fruchtbringend wieder neue Trägheit schenken,

      Im Wiegen von der Muße Duft umflossen!

      Du blaues Haar, Gezelt von weiten Nächten,

      Holst den Azur der Himmelswölbung her;

      Mir ist, als ob die flaumverbrämten Flechten

      Berauschende, vermischte Düfte brächten

      Von Kokosöl, von Moschus und von Teer.

      Ich streu Rubine, Perlen, Saphirstein

      Noch lange! immer! in der Mähne Wogen,

      Nie mögst du taub für mein Verlangen sein!

      Bist du nicht meine Traumoase und der Wein,

      Mit dem Erinnerung ich eingesogen?

      XXIV

      Wie vor dem Sterngewölbe will vor dir ich knien,

      Gefäß der Traurigkeit, o große Schweigerin,

      Und lieb dich mehr noch, da du mich verachtest,

      Zier meiner Nächte, und zu mehren trachtest

      Die Meilen, die sich zwischen uns ausbreiten

      Und meine Arme trennen von den blauen Weiten.

      Ich stürme vor und will den Angriff schüren

      Wie Würmer, die nach einer Leiche gieren,

      Und liebe, o du grausam herzlos Tier!

      Selbst deine Kälte, sie verschönt dich mir!

      XXV

      Du nähmst die ganze Welt ins Bett zum Zeitvertreib,

      Grausam vor Langeweile, du schamloses Weib!

      Und brauchst an jedem Tag, dich zu ergötzen,

      Ein Herz, um deine Zähne dran zu wetzen.

      Die Augen, die wie Buden grell erhellt,

      Wie Lampen, für ein Volksfest aufgestellt,

      Gebrauchen frech die trügerische Pracht,

      Begreifen nie, was sie bezaubernd macht.

      Du blindes, taubes Ding, von Grausamkeit geschwellt!

      Werkzeug des Heils, du trinkst das Blut der Welt;

      Hast du denn keine Scham, und hast du nicht gesehn

      In allen Spiegeln deinen Reiz vergehn?

      Die Größe dieses Übels, das du glaubst zu fassen,

      Hat sie dich niemals vor Entsetzen zaudern lassen,

      Wenn die Natur, um ihr geheimes Ziel zu finden,

      Sich deiner, Weib, bedient, o Königin der Sünden,

      Um ein Genie zu bilden – in solch gemeinem Wesen?

      Größe aus Schlamm! O Schmach, so auserlesen!

      XXVI

      Sed non satiata

      Wunderliche Gottheit, braun wie dunkle Nächte,

      Mit dem Geruch von Moschus und Havanna-Blatt,

      Die wohl ein Wüsten-Faust, ein Geist erschaffen hat,

      Hexe aus Ebenholz, Kind schwarzer Mitternächte,

      Für Liebeselixier, das deinem Mund entquillt,

      Geb ich des Südens Weine und das Opium hin;

      Wenn meiner Sehnsucht Karawanen zu dir ziehn,

      Sind deine Augen die Zisterne, die sie stillt.

      Aus diesen Seelenschächten, deinen schwarzen Augen,

      Lass mich, Erbarmungslose, weniger Glut einsaugen;

      Ich bin nicht Styx, dich neun Mal zu umschlingen;

      Ach! nur dann könnt ich, lüsterne Megäre,

      Dich stellen wie ein Wild und dich bezwingen,

      Wenn ich im Höllenbett Proserpina dir wäre!

      XXVII

      Mit wogendem und schimmerndem Gewand

      Scheint sie beim Schreiten sich im Tanz zu wiegen,

      Wie an den Stäben in der Gaukler Hand

      Die langen Schlangen sich im Takte biegen.

      Wie Sand und Blau in Wüsteneinsamkeit,

      Die von dem Leid des Menschen nichts verspürt,

      Wie sich im Meere Well an Welle reiht,

      Entfaltet sie sich und bleibt ungerührt.

      Mit Augen, strahlend wie aus Mineral,

      Dies Wesen seltsam gleichnishaft erscheint,

      Wo sich antike Sphinx dem reinen Engel eint,

      Wo alles Gold ist, Diamant und Stahl,

      Strahlt unnütz, wie ein Stern, der nie vergeht,

      Des unfruchtbaren Weibes kalte Majestät.

      XXVIII

      Die tanzende Schlange

      Wie gern seh ich, Geliebte du,

      Schöne ohne Fühlen,

      Den СКАЧАТЬ