Die Blumen des Bösen. Charles Baudelaire
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Название: Die Blumen des Bösen

Автор: Charles Baudelaire

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

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isbn: 9783159618111

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СКАЧАТЬ wer empor mit starkem Flügelschlagen

      Zu lichten, heiteren Gefilden dringt,

      Wem Lerchen gleich Gedanken sich aufschwingen,

      Die zu den Himmeln steigen in der Frühe,

      – Wer überm Leben schwebt und ohne Mühe

      Den Blumen zuhört und den stummen Dingen!

      IV

      Einklang

      Natur: ein Tempelbau, lebendige Säulen ragen,

      Manchmal daraus ein wirres Wort entflieht;

      Der Mensch durch Wälder von Symbolen zieht,

      Die mit vertrauten Blicken ihn befragen.

      Wie lang ein Hall und Widerhall von weit

      In Eines dunkel tief zusammenklingen,

      Ton, Duft und Farbe ineinander schwingen,

      Weit wie die Nacht und wie die Helligkeit.

      Und Düfte gibt es, frischer als ein Kind,

      Wie Wiesen grün, süß wie Oboen tönen,

      – Und andere, die verderbt und üppig sind,

      Die triumphierend sich unendlich dehnen,

      So Ambra, Moschus, Myrrhe, Weihrauch singen

      Verzückungen, die Geist und Sinn durchdringen.

      V

      Wie lieb ich dieser nackten Zeiten Bild

      Mit Statuen, von Phöbus’ Gold umspielt,

      Als Mann und Weib sich aneinander freuten,

      Lebhaft und ohne Falsch und Ängstlichkeiten;

      Und stählten sie die Kraft der edlen Glieder,

      Sah liebevoll der Himmel auf sie nieder.

      Kybele, fruchtbar, voller reicher Gaben,

      Schien an den Söhnen keine Last zu haben,

      Das Herz der Wölfin zärtlich überging,

      Das All an ihren braunen Zitzen hing.

      Der Mann war stolz auf seiner Schönen Schar,

      Für die er, stark und vornehm, König war;

      Früchte, die makellos und rein zu preisen,

      Verlockend, in ihr festes Fleisch zu beißen!

      Doch will der Dichter heute noch gewahren

      Die Herrlichkeiten, die am Ursprung waren,

      Wenn Mann und Weib ihm ihre Nacktheit zeigen,

      Fasst seine Seele kaltes, finsteres Schweigen.

      Ein grauenvolles Bild muss er da sehn:

      O Missgestalten, die um Kleider flehn!

      O lächerliche Rümpfe, der Maskierung wert!

      Arme, verkrampfte Körper, bäuchig, abgezehrt,

      Vom Gott des Nutzens, heiter, ungerührt

      Als Kinder schon in erzene Windeln eingeschnürt!

      Und Frauen, blass wie Kerzen anzuschauen,

      Genährt, verzehrt vom Laster, und auch ihr, Jungfrauen,

      Vom Fluch der Mütter seid ihr nicht befreit,

      Erbt ihn mit aller Schmach der Fruchtbarkeit!

      Gewiss, Schönheiten gibt’s in unserm Land,

      Die waren alten Völkern unbekannt:

      Gesichter, die von brandigen Herzen künden,

      Der Sehnsucht Schönheit mag man darin finden;

      Doch was die trägen Musen sich erdacht,

      Hat diese Brut nicht davon abgebracht,

      Dass sie der Jugend Hochachtung bezeigt,

      – Der heiligen Jugend, sanft die Stirn geneigt,

      Das Auge hell, wie Wasser klar, ganz schlicht,

      Verströmt sie überall und sorgt sich nicht,

      Wie Himmel, Vögel, Blumen, die da blühen,

      Ihr Duften, Singen und ihr sanftes Glühen!

      VI

      Leuchtfeuer

      Rubens, Lethestrom, Garten träger Schwere,

      Pfühl aus frischem Fleisch, wo man nicht lieben kann,

      Doch wie die Luft im Himmel, wie das Meer im Meere,

      Flutet dort das Leben unaufhaltsam an;

      Leonardo, Spiegel tiefer Dunkelheiten,

      Land von Gletschern und von Pinien umgeben,

      Anmutsvolle Engel durch die Schatten gleiten,

      Süße Geheimnisse in ihrem Lächeln schweben;

      Rembrandt, Siechenhaus, durch das ein Murmeln geht,

      Ein großes Kruzifix darin das einzige Bild,

      Aus Schmutz erhebt sich unter Tränen das Gebet,

      Von einem winterlichen Strahle jäh umspielt;

      Michelangelo: man kann in ödem Land,

      Christus- mit Herkulesgestalten wandeln sehn,

      Und Geister, die im Dämmern mit gespreizter Hand,

      Machtvoll ihr Leichentuch zerreißend, auferstehn;

      Du, der bei Knechten Schönheit sammeln kann,

      Schamlosigkeit des Fauns, des Boxers Wüten,

      Du großes, stolzes Herz, Du schwächlich gelber Mann,

      Puget, musst melancholisch Sträflingen gebieten;

      Watteau, ein Karneval, wo die erlauchten Herzen

      Wie Schmetterlinge flammend СКАЧАТЬ