G.F. Barner Jubiläumsbox 9 – Western. G.F. Barner
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Название: G.F. Barner Jubiläumsbox 9 – Western

Автор: G.F. Barner

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: G.F. Barner Box

isbn: 9783740934231

isbn:

СКАЧАТЬ die Mißgeburt an«, lästerte Jackson grinsend. »Selwyn, das Mistvieh hat viel zu kurze Vorderhufe. Es sieht ja aus wie ein Känkuh, dieses komische Teufelsding, das in Australien herumhoppelt.«

      »Es heißt Känguruh!« belehrte ihn Selwyn. »Das ist ’ne tierische Mißgeburt – genau wie dieser Gaul, der keine Brust und steife Beine hat.«

      »Wenn ›Donnersturm‹ eine Mißgeburt ist, dann weiß ich nicht, was euer Knochengestell sein soll«, knurrte Howie, und Lawson wurde langsam bleich.

      »Du Scheißer!« stichelte Luke Harris bissig. »Du hast ja jetzt schon die Hosen voll, es stinkt bis hierher!«

      »Und bis hierher stinkt es nach gekauften Revolverkillern, die jemand auf meinen Vater losläßt!« entgegnete Howie. »Das ist das einzige, was ihr Strolche könnt – Heckenschützen anwerben! Kämpft mal offen!«

      Selwyn fuhr wie von der Natter gebissen herum und hatte die Hand am Colt, sah dann aber, daß Jim Lawson seinen Revolver bereits gezogen hatte.

      »Vorsicht!« rief Lawson eisig. Der Zureiter war höllisch schnell mit dem Colt, wenn auch nicht gerade Selwyn Harris gewachsen, den sein Vater sogar mit dem Schießeisen ins Bett geschickt hatte. »Selwyn, fang nur nichts an, mein Freund!«

      »So ist das?« fauchte Selwyn Harris. »Mit dem Colt in der Hand hast du gut reden, wie? Ich warne dich, Howie, verbreite keine Lügen, sonst blase ich dich um.«

      »Hast wohl Mut, weil John wieder mal nicht hier ist, was?« erkundigte sich Howie höhnisch. »Den Mut solltest du mal haben, wenn John Warren in der Stadt ist. Der Sheriff macht dich klein und häßlich. Ist doch ein verdammter Zufall, daß ihr immer in der Stadt seid, wenn man auf meinen Vater schießt. Jeder kann euch dann sehen.«

      »Selwyn«, keuchte Luke, als Selwyn vor Wut losschrie. »Reiß dich zusammen! – Keinen Kampf, vergiß nicht, was unser Vater befohlen hat! Dieser Affe Howie muß sich irgendwie Luft machen, seitdem er unseren Hengst gesehen hat und weiß, daß er keine Chance beim Anual-Rennen haben wird. Laß dich nicht reizen, Selwyn! ›Flying Arrow‹ schlägt seinen lahmenden Ziegenbock um zehn Längen auf die Drei-Meilen-Distanz.«

      »Was quakst du Frosch da?« zischte Howie. »Von mir aus könnte das Rennen gleich sein, damit du Großmaul den Gaul zum Abdecker bringen kannst, so wenig wert wird er am Ende sein.«

      »Howie, hör auf, hör auf!« warnte Lawson. »Ich hab’s dir gesagt, es gibt nur Ärger.«

      »Für wen?« höhnte Connonball. »Ja, warum soll das Rennen nicht gleich sein? Luke, du würdest doch sofort gegen Howie antreten, oder? Aber ich wette, der feige Hund drückt sich.«

      »Was tue ich?« schrie Howie. »Sage das noch mal, du weggelaufener Affe!«

      »Du würdest es nicht wagen, ein Rennen auszutragen«, wiederholte Jackson höhnisch. »Du kannst nur verlieren, und weil du es weißt, kneifst du.«

      »Ich kneife – ich?« brüllte Howie los. »Nun gut, ich habe das Pferd noch nicht zwischen den Deichseln gehabt, aber ich würde sofort gegen euren Knochenbock antreten.«

      »Würdest du?« fragte Luke, der auch im Rennen den Wagen fuhr, hämisch. »Na gut. Drei Runden nach Osten um die Stadt, Start und Ziel hier vor der Schmiede.«

      »Howie, mach es nicht!« sagte Jim Lawson. »Der Boß reißt dir den Hals ab.«

      »Ich lasse mich nicht feige nennen!« fauchte Howie. »Also gut, ein Rennen. Dreimal nach Osten um die Stadt.«

      »Du großer Geist!« sagte Sam Winters. »Macht keinen Unsinn! Ihr wißt genau, daß Big John jede Raserei in der Stadt verboten hat. Er kann jeden Moment von Dutch-Henry zurückkommen, dem jemand zwei Pferde gestohlen hat, und dann ist der Teufel los. Ihr könnt doch kein Wagenrennen in der Stadt veranstalten.«

      »Wer bestimmt in dieser Stadt?« entgegnete Luke Harris. »Wir haben ihn gewählt, oder etwa nicht? Ich will verdammt sein, wenn ich diesen lendenlahmen Gaul der McGruders nicht schlage. Los, vorwärts Howie, diesmal siehst du nur noch mein Wagenende!«

      »Oder du meines!« erwiderte Howie McGruder bissig. Er stieg auf den Wagen und fuhr zum Tor, während Cannonball eine herumliegende Radspeiche nahm und damit quer über die Straße eine Linie zog.

      »Das geht nicht gut«, sagte Sam Winters ahnungsvoll. »Der Teufel reitet sie wieder einmal, und Big John ist nicht da, Joe.«

      *

      Archie Slater hob den Kopf, ließ die Handkurbel der Häckselmaschine los und blickte aus der Stalltür. Das Rattern der Häckselmesser war verstummt. Archie hörte das Knallen der Peitschen, sah den Staub in den Hof wehen und trat vor die Tür. Sein erster Blick fiel auf Mrs. O’Connor. Die rundliche Frau des Sattlers schimpfte lauthals. Sie stand in einer dichten Staubwolke, die sich über ihre Wäsche gelegt hatte und träge zerflatterte. Der Ostwind hatte die Staubwolke zwischen dem Store von Judy Weiser und Mikel O’Connors Sattlerei durchgetrieben.

      »Diese hitzköpfigen Burschen reitet der Satan!« schimpfte Mrs. O’Connor. »Immer wenn Big John nicht in der Stadt ist, spielen sie verrückt. Ich werde mich beschweren. Hörst du, Mann? – Warum unternimmst du nichts? Sie fahren wie die Wilden durch die Straßen und bringen die Menschen in Gefahr. Beinahe hätten sie Klumpfuß Henry überfahren. – Sieh dir meine Wäsche an!«

      In diesem Augenblick verlor sich das Rattern der Räder und Knallen der Peitschen hinter Dempseys Mietstall am südlichen Stadtausgang. Schrille Schreie verklangen, während Judy Weiser aus der Hintertür stürmte.

      »Mr. Slater«, fragte Judy Weiser aufgeregt, »wo ist Joey? Um Gottes willen, wo ist der Junge, Mr. Slater? Howie McGruder und Luke Harris tragen ein Rennen aus.«

      »Was? Sind die Burschen völlig verrückt geworden? Joey spielt mit seinem Schiffchen, das ich ihm aus dem Lärchenholzkloben geschnitzt habe. – He, Joey…«

      Archie Slater trat um den Stall und blieb erschrocken stehen. Die alte Badewanne hatte Joey – Judy Weisers fünfjähriger Sohn – als Wasserbecken und Flußersatz für das große Segelschiff gedient.

      »Er ist nicht hier«, sagte Archie bestürzt. »Aber er war noch vor fünf Minuten…«

      Archie dachte dann an Dempseys großes Wasserbecken. Dort hatten er und Little Joey vor Wochen ein viel kleineres Segelschiff schwimmen lassen. Das gemauerte Wasserbecken lag am Ende des Corrals neben Dempseys Pumpe, die von einem Windrand angetrieben wurde.

      »Archie«, stieß Judy Weiser hervor, als der stoppelbärtige Slater nachdenklich schwieg. Sie war so erregt, daß sie sogar vergaß, ihn wie üblich mit Mister anzureden. »Archie, wo ist der Junge hin?«

      »Machen Sie sich keine Sorgen, Madam«, erwiderte Archie. »Er könnte zu Dempseys Wasserspeicher gegangen sein. Ich sehe nach.«

      »Archie, schnell, schnell! Wenn Joey auf die Straße läuft und diese wilden Burschen mit ihren Buckboards wiederkommen…«

      Slater hastete aus dem Tor und überquerte die Straße.

      Das Peitschenknallen und Geschrei näherte sich wieder dem Nordausgang der Stadt. Archie Slater hatte kaum den Gehsteig erreicht, als er weit hinten die beiden Wagen nebeneinander auftauchen sah. Sie rasten vor einer gewaltigen Staubwolke der Schmiede entgegen, vor der Lawson, Cannonball und Selwyn Harris in seltener Einmütigkeit nebeneinander zu Pferd СКАЧАТЬ