SoloVan. Susanne Flachmann
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Название: SoloVan

Автор: Susanne Flachmann

Издательство: Bookwire

Жанр: Книги о Путешествиях

Серия:

isbn: 9783734320040

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СКАЧАТЬ wenn ich mich mal nicht um das Außen kümmern muss. Sehr schön!

      Es gibt so viele Menschen, die losfahren, um neuen Input zu bekommen — ich fahre los, um eben mal keinen Input zu haben. Statt wie sonst mit vielen Menschen verbringe ich Zeit mit mir alleine … ganz toll!

      Kommst du oft zu deinen Auszeiten?

      Zurzeit ist mit unserem Projektstart einfach zu viel los, und das geht jetzt noch ein paar Monate so weiter. Aber letzten Winter war ich sehr viel allein unterwegs: Drei Monate bin ich die ganze Küste Portugals und die Nordküste Spaniens entlanggefahren. Alle drei Tage habe ich den Ort gewechselt — bis ich einen Koller vom Reisen hatte. In Nazaré musste ich dann mal drei Wochen Pause machen, weil ich nicht mehr fahren wollte, fahren konnte. Und das, obwohl ich Autofahren so mag. Da bin ich einfach stehen geblieben.

      Oje, hattest du dann ein schlechtes Gefühl, weil du dachtest, jetzt ist die Freude am Reisen vorbei?

      Nein. Ich überlege in solchen Momenten, was ich brauche, was mir guttut … übrigens einer der Gründe, alleine zu reisen: Es lenkt mich keiner von meiner inneren Stimme ab, die mir sagt, was jetzt dran ist.

      Einige Monate warst du im Süden unterwegs. Warum bist du überhaupt zurückgekommen?

      Ich hatte Termine. Das Zurückkommen nach Deutschland war wirklich knüppelhart. Da habe ich mich vielleicht zu lange zu sehr herausgenommen, war zu lange komplett selbstbestimmt.

      Ich finde auch, dass ein „Neuanfang“ nicht nur beim Start einer Reise passiert, sondern sogar noch mehr beim Zurückkommen. Nach dem Losfahren kann ich mich langsam in mein eigentliches Ich eingrooven. Aber wenn ich zurück bin, muss ich mich wirklich ganz abrupt wieder auf die „Realität“ umstellen, plötzlich irgendwie ganz neu kalibrieren.

      Stimmt. Aber ich mag Neuanfänge eigentlich gerne. Ich hab' mich noch nie davor gescheut, immer wieder in neue Themen reinzurennen, Neues zu starten. Es bedeutet für mich immer Heilung. Das Schöne ist, dass ich mittlerweise vom Kämpfen übergegangen bin zu „ich hab Bock drauf". Und es gibt so viel, auf das ich Lust habe …

      Ja, ich auch! Letztlich geht es darum, Dinge zu finden, für die man leidenschaftlich brennen kann – dazu muss man immer wieder Neues probieren.

      Das Wichtigste ist, einfach mal anzufangen! Loszulegen. Zu machen. Es haben mir so viele gesagt, dass sie solch eine Community auch schon mal angedacht haben, aber sie haben den Gedanken eben nie umgesetzt.

      Es gibt wenige, die die Kraft haben anzufangen, denn es ist so megaanstrengend, zu motivieren, zu ziehen, voranzugehen, vielleicht auch dafür zu kämpfen …

      Aber dann sollte man den Weg des kleineren Kampfes wählen. Diese Community beispielsweise wächst nicht aus dem Mangel, sondern aus der Fülle heraus. Wenn du sagst, es ist eine anstrengende Nummer, dann wird es anstrengend. Aber wenn du nicht aus dem Mangel, sondern aus der Fülle agierst, dann kommen auch nur positive Menschen auf dich zu. Ich habe mich entschieden, das Ganze leicht zu nehmen, es sich gut anfühlen zu lassen.

      Das hört sich wundervoll an!

      Ich bin der Typ, der nicht in Problemen denkt, sondern immer in Lösungen. Der Dinge gern auch mal andersrum betrachtet – die Situation bleibt gleich, aber das Gefühl ändert sich, wenn du die Denkweise änderst!

      Hat die Idee, in deinen Bus zu ziehen, mit deiner Gründung zu tun?

      Nein, das hat sich ergeben. Ich hatte zehn Jahre lang ein eigenes Modelabel mit Laden. Da wurde ein paar Mal eingebrochen, weshalb ich auf den Onlinehandel umgestiegen bin. Aber irgendwann konnte ich dieses Business einfach nicht mehr machen, weil der Markt mit der DIY-Welle kaputtgegangen ist. Dann habe ich „einfach” Schluss damit gemacht und musste etwas Neues suchen.

      Als du mit deinem Business aufgehört hast: Hattest du eine Perspektive, was du alternativ machen kannst, um Geld zu verdienen?

      Gar nicht. Ich war ein gutes halbes Jahr in Panik und hatte krasse Ängste. Eine harte Zeit. Aber mithilfe eines guten Freundes habe ich mich da durchgehangelt, ein paar Kurse belegt und bin ins Online-Marketing eingestiegen. Das lief recht schnell ganz gut. Aber bald habe ich gemerkt, dass mir das reine Geldverdienen – mit Projekten, hinter denen ich nicht stehen kann – einfach nicht reicht. Es kommt viel Geld rein, aber ich finde den Sinn dahinter nicht.

      Ganz zufällig habe ich dann auf der Insel Rügen einen coolen Job bei einer Kiteschule gefunden, der mich echt begeistert hat. Dort habe ich dann während der Saison im VW Bus gewohnt. Aber leider war mit diesem Job mein Leben nicht zu finanzieren. Also musste ich mich auch davon schmerzlich verabschieden.

      Dann bist du aber nicht aus einer Krise heraus, als Neuanfang und harter Break in den Bus gezogen, sondern vielmehr in einem schleichenden, sehr selbstbestimmten Übergang …

      Ja. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich quasi gar nicht mehr in meiner Wohnung bin, weil ich zu den Kite-Saisons im Bus lebte und dazu noch auf Reisen war. Da war es logisch, dass ich die Wohnung aufgebe. Ich habe das Wohnen im Bus so sehr genossen, dass es klar eine Option war, auszuprobieren, ganz darin zu leben. Ich wollte ja nicht komplett aussteigen, sondern nur für den Moment. Wer weiß denn, was später ist? Ich sag' auch immer, dass ich keine Pläne mehr habe, sondern Ideen. Ideen schränken mich nicht so ein. Mit Ideen bleibe ich offen für alles Neue und Spontane. Im Bus zu leben, war auch kein Plan, sondern eben eine logische Idee für den Moment. Und das mache ich jetzt mal, bis mir eine neue Idee kommt.

      Schön, dass wir so viele Ähnlichkeiten in unseren Einstellungen haben. Jetzt bin ich noch sehr gespannt darauf, was du als deinen Sinn des Lebens bezeichnen würdest.

      Ich hab' da einen ganz, ganz tollen Spruch! Er drückt mein Lebensziel aus, kommt aus dem Buddhismus und hat ganz schön Gewicht:

      Glücklich zu werden, unabhängig aller Umstände.

      Mehr über Karin Scherpe und ihre „Vanlove Girls“ Community:

      image www.nimike.de

      STROMVERSORGUNG IM VAN ODER WOHNMOBIL

      Nie ist mir meine Abhängigkeit von Strom so bewusst wie unterwegs im Wohnmobil. Keine Wasserpumpe, keine Beleuchtung, keine Standheizung funktioniert ohne Strom — im schlimmsten Fall springt sogar das Auto nicht an, wenn es nicht rechtzeitig vor einer Entladung der Batterie geschützt wurde. Mit meinen alten Fahrzeugen war ich ein gebranntes Kind, was die Stromversorgung anging: Immer wieder hatte ich wirklich große Probleme, lange Zeit sogar Schwierigkeiten, meinen Franz ohne externe Starthilfe überhaupt zu starten. An jedem Freistehplatz musste ich im Dunkeln oder nur mit Taschenlampe den Abend verbringen, tagelang habe ich bei Minusgraden im Innenraum gewohnt, weil ich keinen Landstrom für die Standheizung mehr ins Wohnmobil bekommen habe. Inzwischen habe ich jede Menge Tricks, um wenig Energie zu verbrauchen, kenne die meisten meiner Sicherungen beim Vornamen und weiß, dass es auch komplett ohne Strom geht! Aber ehrlich gesagt: Das nervt!

      Wer nicht den Luxus einer eigenen Stromerzeugung genießt, sondern die Energie auf üblichem Wege aus den Stromsäulen auf Campingplätzen oder aus freundlicherweise zur Verfügung gestellten Steckdosen zapft, der benötigt hierfür eigentlich nur zwei Dinge: eine Außensteckdose am Auto und eine sehr СКАЧАТЬ