Die Tote vom Dublin Port. Mara Laue
Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Tote vom Dublin Port - Mara Laue страница 10

Название: Die Tote vom Dublin Port

Автор: Mara Laue

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: BritCrime

isbn: 9783948483128

isbn:

СКАЧАТЬ Sergeant Declan Walsh vom NBCI.« Declan zeigte ihm seinen Ausweis. »Wir untersuchen einen möglichen Entführungsfall.« Er deutete auf Edana.

      »Das ist ja lächerlich!«, fuhr Cooper auf.

      Russel wandte sich direkt an Edana. »Ihre Eltern haben Sie als vermisst gemeldet, Miss Rafferty.«

      »Das darf doch wohl nicht wahr sein!«, knurrte Cooper.

      Edana Rafferty schüttelte den Kopf. »Das hätte ich ihnen nicht zugetraut. Sie wissen doch, dass ich hier bin.«

      Wie kam sie denn auf den Gedanken? »Das wissen sie eben nicht«, betonte Russel. »Sie hätten wohl kaum einen Privatermittler mit der teuren Suche nach Ihnen beauftragt, wenn sie das wüssten.«

      Sie runzelte die Stirn und blickte Cooper an. »Aber du hast sie doch angerufen und ihnen die Sache erklärt.«

      »Ja, natürlich«, bestätigte der, aber sein Tonfall verriet seine Lüge. Außerdem schwitzte er, obwohl es im Zimmer nicht übermäßig warm war. »Du warst doch dabei, als ich sie angerufen habe.«

      Sie nickte.

      Russel sah sie ernst an. »Ihre Eltern haben keinen Anruf erhalten, Miss Rafferty. Das Letzte, was sie wissen, ist, dass Sie vor vier Tagen zum College gefahren und seitdem nicht wieder nach Hause gekommen sind.«

      »Ihren Ausweis, Sir«, verlangte Declan von Cooper.

      Die Aufforderung war dem sichtlich unangenehm. »Hören Sie, Constable …«

      »Sergeant«, korrigierte Declan. »Und ich will den Ausweis sehen.«

      »Ich weiß nicht, was das alles soll«, maulte Edana. »Ich bin freiwillig hier. Und meine Eltern wissen das.« Allerdings schwang ein Hauch Unsicherheit in ihrer Stimme. »Ron macht Modeaufnahmen für ein Magazin von mir. Weiter nichts.«

      Russel bezweifelte das. Er müsste sich schwer täuschen, wenn das tatsächlich Coopers Absicht wäre. Er trat zur Kamera und rief die bereits gemachten Aufnahmen auf.

      »Das dürfen Sie nicht!«, empörte sich Cooper und wollte ihn von der Kamera wegstoßen.

      »Treten Sie zurück, Sir!«, forderte ihn eine der Polizistinnen auf und legte die Hand auf ihre Waffe.

      »Er darf das«, teilte Declan ihm mit, »weil ich es ihm soeben gestattet habe. Und Sie zeigen mir jetzt endlich Ihren Ausweis.«

      Cooper musste wohl oder übel gehorchen.

      Russel scrollte durch die Bilder. Die letzten zeigten Edana tatsächlich nur in verschiedenen Outfits. Als er weiter zurückscrollte, stieß er auf ganz andere Bilder. Auf denen war sie nackt und erweckte den Eindruck zu schlafen. Russel stieß auch auf ein Video, das sie und Cooper beim Sex zeigte.

      »Na, so was«, höhnte Declan, als er Coopers Ausweis in den Händen hielt. »Sie heißen ja gar nicht Ron Cooper, sondern William Steele.«

      »Was?« Edana starrte ihn völlig verblüfft an. Aber …«

      Russel drehte das Display der Kamera zu ihr herum. »Haben Sie diese Aufnahmen autorisiert, Miss Rafferty?« Er ließ das Video laufen.

      Sie blickte nur wenige Sekunden darauf und brach in Tränen aus. Schüttelte den Kopf. »Nie im Leben!«

      »Und diese?« Er zeigte ihr die Fotos, auf denen sie schlief.

      Ein einziger Blick darauf, und sie sprang auf und schlug auf Cooper ein. »Du gemeiner Schuft! Du hast mich fotografiert, während ich geschlafen habe? Und uns aufgenommen, während wir …«

      Eine der Polizistinnen hielt sie fest, während Declan zu Russel trat und sich die Bilder ebenfalls ansah. »Wollen Sie diesen Mann anzeigen, Miss Rafferty?«

      Sie sank weinend auf das Bett und war nicht in der Lage zu antworten.

      »Geben Sie mir Ihr Smartphone, Sir«, verlangte Declan.

      »Das dürfen Sie nicht! Das ist privat! Dafür brauchen Sie einen Beschluss.«

      »Brauche ich nicht, wenn die Gefahr besteht – und das tut sie –, dass Sie in der Zeit, die ich brauche, um den Beschluss zu besorgen, alle Sie belastenden Daten löschen oder Ihr Telefon entsorgen. Also her damit.«

      Cooper/Steele reichte es ihm widerstrebend.

      »Miss Rafferty, wie ist die Telefonnummer Ihrer Eltern? Die Sie dem Mann hier gegeben haben und mit der er sie angeblich angerufen hat?«

      Sie nannte sie ihm schluchzend.

      Declan scrollte durch die Anrufliste. »Sie können sich gern selbst davon überzeugen, aber Mr Steele hat Ihre Eltern nicht angerufen. Dafür gibt es hier etliche Textnachrichten, in denen er die Nacktfotos und das Video von Ihnen meistbietend versteigert.« Er scrollte weiter. »Und hier gibt er jemandem den Zuschlag für dreißigtausend Euro.«

      Edana Rafferty starrte ihn tränenüberströmt an. »Heißt das, dass … dass …« Sie brachte nicht über sich, die Wahrheit auszusprechen.

      »Das heißt, dass diese Fotos und das Video in absehbarer Zeit in einschlägigen Porno-Foren und vermutlich auch anderswo im Netz auftauchen werden«, brachte Declan es auf den Punkt. »Falls das nicht schon geschehen ist. Wollen Sie den Kerl anzeigen?«

      »Ja!«, heulte sie auf, und es klang wie der Schrei eines verletzten Tieres.

      »Mr Cooper oder wie immer Sie heißen«, mischte sich der Manager ein, der an der Tür stehengeblieben war, »Sie werden auf der Stelle unser Hotel verlassen. Sie haben unsere Gastfreundschaft aufs Übelste missbraucht.«

      »Wir nehmen ihn gleich mit«, entschied Declan hörbar zufrieden. »William Steele, Sie sind verhaftet wegen gewerbsmäßigen Handels mit Pornografie und unerlaubten Aufnahmen von einer nicht einwilligungsfähigen Person. Und ich wette, Steuerhinterziehung können wir Ihnen auch noch nachweisen, wenn wir ein bisschen tiefer graben. Drehen Sie sich um und legen Sie die Hände auf den Rücken.«

      Steele gehorchte notgedrungen.

      Edana stand vom Bett auf und zog sich einen Morgenmantel an, in den sie sich so fest einwickelte, als wäre ihr kalt. Unsicher blickte sie Declan und Russel an. »Müssen«, sie schluckte, »meine Eltern von …«, sie deutete auf die Kamera, »davon erfahren?«

      Declan schüttelte den Kopf. »Von uns nicht. Sie sind dem Gesetz nach erwachsen und Ihren Eltern keine Rechenschaft mehr schuldig. Was Sie denen erzählen, ist allein Ihre Angelegenheit. Allerdings wird es zum Prozess kommen, und wenn Sie noch bei Ihren Eltern leben, werden Sie das kaum geheim halten können.«

      »Außerdem«, Russel ließ seine Stimme so sanft wie möglich klingen, »wäre es von Vorteil, wenn Sie Ihre Eltern einweihen. Falls die Fotos tatsächlich im Netz auftauchen, könnten Ihre Eltern durch Zufall damit konfrontiert werden. Da wäre es besser, sie wären darauf vorbereitet.«

      Neue Tränen rannen über Edanas Wangen. Sie errötete tief.

      Declan gab seinen Begleiterinnen die Anweisung, Steele abzuführen, schickte den Manager weg СКАЧАТЬ