Wyatt Earp Staffel 7 – Western. William Mark D.
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Название: Wyatt Earp Staffel 7 – Western

Автор: William Mark D.

Издательство: Bookwire

Жанр: Языкознание

Серия: Wyatt Earp Staffel

isbn: 9783740941321

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      Der Tramp Robert Hallinger war ebenso groß wie der Missourier, schien aber erheblich schwerer zu sein. Er hatte sich die Ärmel hochgekrempelt und zeigte jetzt ein gewaltiges Muskelpaar. Wie dicke Schnüre umspannten die Muskelstränge die Arme des Outlaws.

      »Come on, Man!« rief er Wyatt mit röhrender Stimme zu.

      Der Missourier blieb mitten auf der Straße stehen. Er war hochgewachsen und sehnig. Seine Schultern waren sehr breit und seine Hüften sehr schmal; er hatte die ideale Figur eines Athleten.

      Hallingers Stirn war niedrig, flach und fliehend. Das wellige, schmutzige braune Haar wucherte ihm bis auf anderthalb Inches an die Nasenwurzel heran. Viel zu weit standen seine farblosen Augen auseinander. Die Nase war breit und kurz. Auch das Kinn war breit, vorgeschoben und machte fast die Hälfte des Gesichtes aus.

      Dann stampfte er auf den Marshal zu, duckte den Kopf nieder und hob die Arme mit den geballten Fäusten.

      Es war ein gewaltiger, weithergeholter Schwinger, den er dem Gegner entgegenschickte.

      Wyatt pendelte ihn mit einer blitzschnellen Crouchbewegung aus, ließ auch den nachfolgenden linken Schwinger passieren und wuchtete dann einen knallharten rechten Haken in die kurzen Rippen des Tramps, der diesen zurückwarf.

      Hallinger schnappte gewaltig nach Luft, kam dann aber röhrend wie ein verletzter Grisly wieder heran.

      Wyatt stieß ihn mit einer langen Linken zurück.

      »Noch nicht genug, Bob?«

      »Genug? Mensch, ich zerquetsche dich jetzt!« Wild schwingend kam der Outlaw erneut heran.

      Es war eine kaum sichtbare Bewegung, die tief aus der linken Hüfte des Missouriers kam, sich blitzschnell durch seinen Rumpf fortsetzte und seinen Arm hochfliegen ließ. Krachend traf der schwere Uppercut den Kinnwinkel des Banditen.

      Bob Hallinger kippte langsam über die Absatzkanten nach hinten auf die Straße.

      Wie erstarrt waren die Männer; niemand von ihnen hätte es für möglich gehalten, daß der bärenstarke und keineswegs etwa langsame Bob Hallinger so schnell von den Beinen zu bringen gewesen wäre.

      Frank O’Connor schaltete zuerst.

      Ich muß handeln, schoß es ihm durch den Kopf. Sofort. Schließlich war Brockton ausgeschaltet und

      Newton verschwunden. Es gab niemanden mehr, dessen Fight mit einem höllischen Marshal er noch abwarten konnte.

      Seine Hand zuckte zum Colt.

      »Nicht doch, Frank!« kam da Doc Hollidays Stimme klirrend von hinten an ihn heran.

      O’Connor stand steif vor Schreck da. Erst nach drei Sekunden vermochte er sich umzudrehen.

      Auf dem Vorbau des Saloons sah er einen Mann an einem Vorbaupfeiler lehnen, der eine Zigarette zwischen den Lippen hielt und ihn aus kalten eisblauen Augen fixierte.

      Zounds, wie war der Fremde denn gekleidet? Wie sich die Männer drüben am Rand des Westens, in den großen Städten kleideten, elegant, mit einem langschößigen schwarzen Rock, mit schwarzer Hose und weißem Hemd. Seine schwarze Samtschleife war sauber gebunden.

      Was fiel diesem Kerl denn ein?!

      »He, Mann, sind Sie verrückt!« bellte O’Connor den Gambler an. »Was mischen Sie sich denn hier in so scharfe Geschäfte, Mensch! Verschwinden Sie schnell, sonst…«

      Der Fremde hatte seine Rockschöße zurückgenommen und strich sich über seine giftgrünschillernde Weste. Dabei war der breite Waffengurt und das mit elfenbeinernen Knäufen beschlagene Revolverpaar zu sehen.

      O’Connor, der sonst so gerissene und wache Frank O’Connor stockte zwar einen Augenblick, aber er begriff nicht.

      »Wer sind Sie, Mann? Tragen Sie Ihre schönen Schießeisen lieber dahin zurück, wo Sie sie hergeholt haben. Es ist verdammt gefährlich, mit solchen Kanonen hier herumzulaufen.«

      Und nun wandte sich O’Connor rasch um, weil er den Marshal daran hindern wollte, den Waffengurt wieder anzulegen.

      Um sich behaupten zu können, mußte er unfair handeln. Und im Grunde war er nie etwas anderes gewesen.

      Er griff nach dem Colt und zog ihn aus dem Halfter.

      Da peitschte vom Saloonvorbau ein Geschoß heran und stieß ihm die Waffe aus der Hand.

      O’Connor warf sich herum, starrte den Fremden an, der den Revolver längst wieder im Halfter hatte, und geiferte:

      »Hast du da eben etwa – geschossen – Mann?«

      Holliday schob die Zigarette mit Lippenbewegungen vom rechten Mundwinkel in den linken und entgegnete:

      »Wenn ich die Pulverwolke hier vor mir so betrachte, Frank, könnte ich fast annehmen, daß ich eben geschossen habe.«

      »Du könntest – annehmen.«

      »Yeah.«

      Da wischte sich O’Connor über den Mund.

      »Junge, du mußt geisteskrank sein. Hier ist es ernst, hier werden Männersachen ausgetragen. Verschwinde, oder ich harke dich auseinander.«

      Holliday maß ihn kühl.

      »Wie wollten Sie das anstellen, Frank?«

      »Wie…!«

      »Yeah, wie!«

      Da stieß Tramp die Linke zu dem zweiten Revolver – und mußte erleben, daß ihm auch diese Waffe aus der Hand geschossen wurde.

      Diesmal allerdings behielt der Spieler den Colt in der Faust.

      Bredley Barring hatte erst recht nicht verstanden, was sein Kumpan O’Connor nicht zu begreifen vermochte. Er riß mit einer raschen Bewegung den Colt hoch – und der dritte Schuß des Georgiers stieß auch ihm wie mit Geisterhand die Waffe aus der Faust.

      Mit weit offenem Mund stand O’Connor da und starrte den Fremden an wie ein Gespenst.

      Barring war rasend vor Wut und wollte den zweiten Revolver ziehen.

      »Laß die Bleispritze stecken, Amigo!« rief Holliday ihm zu. »Ich muß ab jetzt sparsamer mit meiner Munition sein und genauer treffen.«

      Barring begriff nichts. Er warf sich zur Seite und riskierte den Fallwurf (ein Niederwerfen, währenddessen geschossen wird) und brüllte auf vor Wut und Schmerz, als Hollidays Kugel ihn ins Handgelenk traf.

      Der Gambler nahm den anderen Revolver aus dem Halfter und stieß ihn nach vorn, weil er bemerkt hatte, daß Johnson und Melbat ebenfalls ihre Waffen ziehen wollten.

      In diesem Augenblick erst hatte Frank O’Connor begriffen. Jetzt wußte er, wer der elegante Fremde war und wußte auch, daß die Schießproben, die er geboten hatte, keineswegs Sonntagsschüsse gewesen waren.

      Dieser Mann war niemand anders als Doc Holliday.

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